1. carnik

    carnik missChica 2.0
    VIP

    Bei der ganzen ärztethematik denk ich immer an die Kinderärztin der großen. Die hat gemeint dass man die ersten 3 Tage gar nicht kommen soll (es sei denn es ist was massiv schlimes und unterscheidet sich von einem Infekt) weil die meisten Infekte eh viral sind. Glaub schon auch dass sie das aus Überzeugung gesagt hat , aber ganz ehrlich, als kassenkinderärztin hätte sie den Ansturm anders gar nicht bewältigen können. Und ja, das ist 14 Jahre her, wird sich eher nicht verbessert haben
     
  2. Elvira

    VIP

    Das mit den drei Tagen hätte ich ehrlich gesagt noch nie auf „Auslastung“ bezogen. Die meisten Sachen werden ja tatsächlich von selbst wieder gut. Ich glaub, ich war auch noch nie am ersten krankheitstag beim Arzt mit den Kindern.

    Und bestimmt war das auch in meiner Kindheit nicht üblich. Was damals allerdings noch besser war, waren die Hausbesuche.
     
  3. Sassenach

    VIP

    es kommt drauf an, ich denke die meisten Eltern haben’s gut im Gespür ob es was banales ist oder was gröberes im anmarsch ist.
    Im Februar war mein Kind beim aufwachen schon so einseitig krank, dass ich am nm bereits bei der Kinderärztin war, innerhalb von 24 Stunden war Ausschlag da und es war klar Scharlach.
     
  4. kookaburra

    PLUS + VIP

    Leider ist das nicht so. Die meisten kommen mit "mein Kind hustet seit heute". Wohlgemerkt, kein einziger Huster in der Zeit bei mir. Aber selbst wenn es seit heute wirklich stark hustet, auf der Lunge könnte ich da nichts hören. Da kann ich mir noch vorstellen, dass man das normalerweise nicht weiß. Aber dass man wegen Hustens ohne Fieber oder erhöhter Temperatur mal abwarten kann, dieses Wissen dürfte verlorengegangen sein. Zumindest bei vielen. Daher sag ich das auch mit den 3 Tagen, sonst gehe ich unter in Patienten.

    Ich möchte auch noch kurz zur Terminvergabe etwas sagen. Online Termine gut und schön, aber man muss auf jeden Fall auch telefonisch Termine vergeben (sonst schließt das die Alten aus, was viele PVZs allerdings sogar machen, um sich ihre Patienten zu optimieren). Zusätzlich natürlich noch die Terminanfragen, die die Leute per Mail schicken. D.h. 3 Kanäle, auf denen Anfragen kommen, die man zusammenführen muss. Das funktioniert nicht. Wenn gerade eine Assistentin einen Termin vergibt und du online den gleichen Termin aussuchst, ist er doppelt vergeben.

    Wir haben uns überhaupt gegen Termine entschieden. Die Leute kommen sowieso nie genau zum Termin, die einen irgendwann früher, die anderen viel später, und viele sehen sich selber als Notfall und kommen daher ohne Termin (beim Facharzt natürlich anders). Terminvergabe kostet die Assistentinnen viel Zeit und Nerven, das Telefon klingelt noch öfter, es benötigt eine zusätzliche Telefonkraft, die aber keinerlei Einnahmen bringt. Könnte man rein auf online Termine gehen, würde ich es machen. Aber so ist es eine sinnlose Investition in Arbeitszeit, die ich wieder abgeschafft habe. Und dann kommt noch dazu, dass ein Patient (logischerweise, geht mir auch nicht anders) noch mehr angefressen ist, wenn er trotz eines Termins warten muss. Und das ist einfach nicht anders machbar. Einen einzigen Kollegen (meinen eigenen alten HA) kenne ich, wo man wirklich immer termingerecht drangekommen ist. Das hat mich fasziniert und ich habe einmal mit ihm gesprochen, wie er das organisiert. Nunja: die offiziellen Öffnungszeiten sind Terminordination, da werden ausnahmslos keine Akutpatienten drangenommen. Und ungefähr nochmal so lange hängt er dran mit einer Akutordination. Und da warten die Patienten eben auch wieder bis zu 2 Stunden. Aber er hat die doppelte Arbeitszeit. Also auch keine gute Variante.
     
  5. Sassenach

    VIP

    Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich es wirklich schwierig finde wieviele Allgemeinmediziner auf terminordi umgestellt haben. Dort gehe ich genau hin wenn ich entweder Rezepte brauche oder eben akut krank bin, wenn ich merke eine Angina ist im anrollen möchte ich das eher abfangen und dann zum Arzt gehen, wenn es noch halbwegs geht und nicht erst, wenn ich gefühlt auf allen vieren kriechen muss.

    Aus Ärztesicht ist es natürlich verständlich, dass man hier einen gewissen „erziehungseffekt“ bewirken muss, ich kann mich an die Geschichten meines Mannes zu gut erinnern wie frustriert er oft war wenn die Leute wiederkam 144 mit dem Taxi verwechselt haben.

    punkto Kinderarzt: hier ist der vorteil, dass wir zu einer wahlärztin gehen, die kann einfach anders agieren. Wir kennen uns seit fast 7 Jahren, sie weiß ich melde mich nur dann wenn ich das Gefühl hab es ist wirklich was handfestes. Ich schreib ihr eine Nachricht mit Symptomen, Termin ja nein. Entweder es kommt ein terminvorschlag oder eben ein aviso was ich machen/ wie lange ich warten soll.
     
  6. Teetasse

    Teetasse Aktive/r Teilnehmer/in

    Nein, doppelte Arbeitszeit ist das nicht. Er kann x Stunden Terminpatientinnen machen und y Stunden Akut. Das sind x+y Stunden. Zudem kann er für die Akutpatienten die Ordinationszeit so einteilen, dass die nur während 1-2 Stunden kommen können. JedeR, der in der Stunde kommt, wird drangenhommen. Sollte sich in den y Stunden ausgehen. Und mit Termin geht es auch am nächsten oder übernächsten Tag ohne Wartezeit. Seine Arbeitszeit bleibt gleich, die PatientInnen haben Sicherheit, wann sie warten oder wann sie pünktlich drankommen.
     
  7. Chania

    PLUS + VIP

    Mein HA (Wahlarzt) macht das ähnlich. Während der (sehr überschaubaren) offiziellen Öffnungszeiten kann man sich div. Rezepte holen, Termine vereinbaren. Ich war bisher noch nie ohne Termin bei ihm, daher habe ich keine Ahnung, ob man ohne Termin dann während der offiziellen Öffnungszeiten einfach warten kann. Mein Mann war einmal ohne Termin dort, da ging es ihm aber bereits so schlecht, dass der HA ihn ins Spital überwiesen hat. Da musste er nicht lange warten.

    Sonst bekommt man einen Termin und zu dem kommt man auch dran mit ganz wenigen Ausnahmen. Ich bin seit gut 15 Jahren bei ihm und habe bisher nur 3x trotz Termin eine halbe Stunde warten müssen.

    Es ist mittlerweile sehr üblich geworden, dass man auch beim HA einen Termin braucht, auch, wenn er Kassenarzt ist. So wie früher, dass man einfach hinging, das spielt es nicht mehr.

    lg
    Chania
     
  8. kookaburra

    PLUS + VIP

    Er arbeitet dadurch genau doppelt so viel wie in seinem Vertrag. Ist so. Ich würde das nicht machen
    Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 2. Mai 2024, Oberer Text geschrieben: 2. Mai 2024)
    Mir ist es mittlerweile völlig egal, was andere denken oder sagen. Ich habe festgestellt, dass ich lieber ohne Termine arbeite (im WE Dienst habe ich Termine und es sind immer wieder Lücken und am Ende schoppt es sich dann, weil die Patienten eben nicht pünktlich kommen). Wem das nicht passt, der kann ja zu einem anderen wechseln. Insgesamt sind die meisten damit zufrieden oder akzeptieren es zumindest. Über fehlenden Andrang kann ich mich nicht beklagen. Ich habe auch sehr oft Patienten da, die an dem Tag eine Untersuchung brauchen, und der Hausarzt hat für den Tag keine Termine mehr. Ich mach das gern. Dauert halt. aber ich bin spätestens eine Stunde nach Öffnungszeit fertig. Und nicht 4 Stunden später.
     
  9. Sassenach

    VIP

    Ich denke es wird beides vor- und Nachteile haben. Wenn ich ohne Termin komme und eingeschoben werde, dann versteh ich das ich warten muss.

    klar wollen die Leute mit termin pünktlich drangenommen werden, will ich auch.
     
  10. DaisyD

    VIP

    Unsere Hausärzte wollen, dass man nicht ohne Termin kommt. Bei akuter Krankheit kann man aber am gleichen Tag kommen. Manchmal heißt es halt, kommen Sie gleich, manchmal in 2oder 3 Stunden.
    Ein bisschen aufteilen können Sie so, Wartezeiten sind sehr im Rahmen.
     
  11. kookaburra

    PLUS + VIP

    Du. Die meisten sehen das anders. Ich ehrlich gesagt auch. Wer fiebert, sollte nicht lange warten müssen. Wer massive Schmerzen hat, sollte nicht lange warten müssen. Und das sind die meisten Akuttermine.
    Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 2. Mai 2024, Oberer Text geschrieben: 2. Mai 2024)
    Oh - irgendwie sind wir im falschen Thread gelandet! Sorry!!!!!
     
  12. ClaHRa

    VIP

    Lies bei Grün Rot, die kommen schon gar nicht mehr nach mit der Produktion von Ideen in diese Richtung. Mehr Staat ist gefordert.
    Tel. ist so ziemlich die schlechteste Unterbrechung die es gibt und die Ord. Ass. sind bei so was sicher überfordert.
    Für Effizienz muss man das Tel. in den Hintergrund drängen und Patienten fördern die Online selbs buchen. Der Rest müsste sich mit einer Stunde Tel. am Tag zufrieden geben oder nur Leute ohne Internet und Prüfung könnten per Tel. Termine ausmachen. Ebenso Rezepte, alles per Mail. Kein Wunder das die Ass nur grantig sind weil sie das alles überfordert.
     
  13. Dinimama

    VIP

    und irgendwann wird das ganze dann so effizient, dass vielleicht der eine oder andere der meinung ist, dass er eine ordihilfe einsparen kann, und die restlichen sind dann erst wieder überfordert (und eventuell grantig). die terminkoordination, die überweisungen und die rezepte per internet arbeiten sich ja auch nicht von selber ab.

    von den patientInnen, die aus irgendwelchen gründen mit den ganzen online-geschichten überfordert sind, noch gar nicht zu reden. oder von denen, die, sowas aber auch, vielleicht eine frage haben. (ja, das geht auch per mail, aber auch sowas muss jemand beantworten!)

    gesundheit und heilung laufen auch über zwischenmenschlichen kontakt, darauf wird gerne vergessen.
    und ja, eine grantige ordi-assistentin ist da vermutlich auch nicht förderlich, das heil aber ausschließlich in der digitalisierung zu sehen halte ich für falsch!
     
  14. Chania

    PLUS + VIP

    Ich sehe gerade meine Ex-Schwiegermutter, die nicht einmal Internet zu Hause hat vor mir, wie sie verzweifelt versucht, einen Online-Termin bei ihrem Arzt zu buchen. Das ist ja absurd, das funktioniert so sicher nicht. Überhaupt, weil das Diskriminierung ist.

    lg
    Chania
     
  15. lisa11

    VIP

    Ganz trocken gemeint - irgendwann sind die frühen "digital immigrants", die sich jetzt noch im Schnitt schwerer tun, auch gestorben, und dann gehe ich davon aus, dass der Großteil alles online erledigen kann und will...
     
  16. Elvira

    VIP

    Ich bin sehr froh, dass es bei unseren Ärzten Termine gibt. Bei der Ärztin im Nachbarort heißt es einfach „kommens vorbei“ wenn man anruft. Mit dem Ergebnis, dass man ewig sitzt. Hochinfektiöse Kinder zwischen alten Leuten. Auch ein großer Spaß, wenn man mit mehr als einem Kind dort ist, weil Baby/keine andere Betreuung.

    Unsere Hausärztin darf man nur mit Termin besuchen. Sie trennt streng nach Impfung/mukipass/sonstig nicht ansteckend und eben akut kranken Menschen. Und wenn ich eh schon weiß, dass man mindestens noch eine Stunde warten muss oder vor 11 nicht dran kommt etc, dann kann man das den Leuten doch sagen.
     
  17. Chania

    PLUS + VIP

    Das kann aber noch dauern. Meine Ex-Schwie ist erst 73.

    lg
    Chania
     
  18. Dinimama

    VIP

    für manches sicherlich.
    daspersönliche gespräch wird aber weiterhin manchmal sinnvoll und notwendig sein, und das sollte auch nach wie vor möglich sein.
    und man soll sich nicht der naiven hoffnung hingeben, dass die zeit, die eine ordi möglicherweise durch weniger anrufe gewinnt, den patienten zugute kommt.
     
  19. lisa11

    VIP

    Ja sicher.
    Ich bin ein Fan von der Gesundheitsberatung 1450. Herzlich Willkommen bei 1450 Wien!
    Entlastet HausärztInnen und auch diverse FachärztInnen.
    Wenn alle, die sich unsicher fühlen ob sie jetzt schon zum Arzt oder in die Notaufnahme fahren sollen, dort anrufen würden, wäre vielen MedizinerInnen geholfen...
     
  20. Vor allem: die Leute brauchen ja dennoch medizinische Hilfe, man kann die ja nicht einfach nach der Methode "Friss Vogel oder stirb" auflaufen lassen, nur weil sie nicht die gewünschte Digitalaffinität zeigen.
     

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