1. Ist ja keine so seltene Sache. Ich hab einen Termin. Und bin mir unsicher ob ich es wirklich, wirklich, wirklich durchziehen soll. Diagnose ist so, dass ich seit 2008 immer wieder aufgefordert werde operieren zu lassen, aber gleichzeitig auch gesagt wird: naja, aber wenn sich nichts verändert, kann sie bleiben. Die Kontrollen allerdings sind nervig!


    Nun hab ich wieder mal TV geschaut (sollte ich nicht ;)) und ein paar Sachen gegoogelt. In Österreich wird doppelt so oft operiert wie anderswo, aber es sterben trotzdem nicht weniger Leut an SD Krebs. Gleich also. Nun: will ich zu denen gehören, die operiert werden, obwohls nicht uuuuuuuuuuunbedingt nötig wäre?
    Oder aber: vertraue ich den Ärzten hier?

    Und: wie einfach ist es wirklich ohne SD zu leben? Erfahrungsberichte hier?
     
  2. jessy1980

    jessy1980 Teilnehmer/in

    Hallo!
    Hast du Knoten, oder weshalb wirst du aufgefordert dich operieren zu lassen?
    Ich kann dir nur von meiner OP berichten. War seit 2006 in ständiger Kontrolle aufgrund vieler Knoten, letztendlich ist einer davon auf 3cm gewachsen, und hat mich beim schlucken sehr behindert.
    Das war dann auch der grund warum ich mich entschlossen habe mich operieren zu lassen.
    Spaziergang wars keiner. Bis auf ein kleines Restvolumen wurde alles im guten entfernt. Die Einstellung nachher mit den SD Hormonen war etwas mühsam, aber auch das hat sich jetzt eingependelt.
     
  3. Liselotte

    Liselotte Gast

    Ich würde kein Organ, das am Hormonhaushalt beteiligt ist ohne wirkliche Notwendigkeit operieren lassen.
    Das ganze Hormonsystem in seiner Gesamtheit ist mmn so komplex und Wechselwirkungen so groß, dass ich an diesem Punkt auch Ärzten ggü sehr skeptisch bin.

    Ein "wär net schlecht, muss aber nicht unbedingt sein" ist für mich kein Operationsgrund.

    Du hast aber grad einiges um die Ohren :eek:
     
    Liselotte, 10. August 2015
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 10. August 2015
  4. spacedakini3

    spacedakini3 Teilnehmer/in

    Und ich nehme an, du musst ja dann ständig bis an dein Lebensende Medikamente nehmen :eek:

    Nur weil dir die Untersuchungen auf die Neven gehen (was verständlich ist), tät ich mich nicht operieren lassen. Und zu Kontrolluntersuchungen musst du ja dann sowieso auch gehen.

    (Aber das ist halt sehr verschieden, manchen macht das nichts, wenn sie Medikamente nehmen müssen.)
     
  5. Ja eben. Jedes Mal wenn ich zu meinem Hausarzt komme, hält er mir einen Vortrag wie sehr ich doch abwägen sollte und dass die übliche Vorgehensweise eine OP sei. Aber nur weil etwas "üblich" ist, heißt das ja nicht, dass es für mich passen muss. Und dann auch im KH bei der Besprechung: die haben so getan als wär das ein Spaziergang. In 2 Wochen ist das alles vorbei. Nun hab ich aber nachgelesen und die Einstellung scheint deutlich länger zu dauern und auch keinesweg für immer und ewig gleich zu bleiben.

    Nun hab ich da wieder dieses ungute Gefühl: wieso eigentlich? Wieso rät mein Hausarzt so zu und wieso die Ärztinnen im KH? Und jedes Mal, wenn ich nachfrage ist die Antwort: es KÖNNTE sich etwas ändern. Naja gut, es könnte, aber seit 2008 hat sich nichts verändert. Warum sollte sich jetzt etwas ändern?

    Und dann auch: wird es mir wirklich BESSER gehen nach der OP? Oder womöglich nicht? Das Risiko einer OP habe ich doch auf jeden Fall, das Risiko, dass sich etwas ändern könnte, ist jedoch nur eine Wahrscheinlichkeit. Denke ich zu kompliziert?
     
  6. Liselotte

    Liselotte Gast

    Nein. Ich glaub das ist ein bisserl wie bei den Kaiserschnitten. Für die Ärzte ist es natürlich praktischer wenn man es planen kann und es dann erledigt ist und stellt keine unbekannte Größe mehr dar.

    Oder vielleicht gehen deinem Arzt die Kontrolluntersuchungen auch schon auf den Nerv ;)
     
  7. Schon, oder? Ich hab ein ungutes Gefühl. Wenn die Ärzte sagen würden: eindeutiges Krebsrisiko, dann wär das was anderes, aber sie sagen ja nur: es könnte sein, dass sich das irgendwann in diese Richtung verändert. Aber das haben wir ja bei ganz vielen Dingen, oder?
    Ich bin sehr beeinflussbar fürchte ich. Für einen Arzt ist es einfach zu sagen: wir schneiden die SD raus und damit gibt es kein Risiko mehr, denn die Nachwirkungen hab ja ich, nicht der Arzt, oder?
    Derzeit sind es Knoten, kein Krebs.
     
  8. Danke für deine Antwort. Ja, so ähnlich ist das. Allerdings behindern mich die Knoten nicht, obwohl einer schon sehr groß ist. Aber man sieht sie nicht und ich spüre sie nicht, wenn ich nicht direkt hingreife. Dann schon, enge Ausschnitte oder Rollkragen gehen nicht.

    Schluckbeschwerden sind ja ein eindeutig. Wie lange hast du gebraucht, bis es dir wieder gut ging? Und geht es dir jetzt richtig, richtig gut? Gibts auch wieder Schwankungen oder passt jetzt alles perfekt? Musst du jetzt noch öfter zu Kontrollen oder gar nicht mehr?
     
  9. Liselotte

    Liselotte Gast

    Vielleicht andersrum fragen: was spricht gegen eine Operation dann wenn es sich verschlechtert? Welche Nachteile entstehen dir aus einer späteren Operation?
     
  10. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast

    Es kommt auf den Leidensdruck an... Eine Freundin von mir war vor 2 Monaten - komplettentfernung, aber sie hatte schon aufgrund der stark vergrösserten Schilddrüse Probleme mit der Atmung, mit Schlucken etc und war ständig müde und "krank"... nun ist sie weg und es geht ihr weit besser - sagt sie... und wenn sie das vorher gewusst hätte - hätte sie das längst.

    Tja - dass hier viel mehr Schilddrüsenops gemacht werden wie anderswo... Tschernobyl.... Da hat das krebsrisiko nicht viel mit Schilddrüsen op ja oder nicht zu tun...
     
  11. Das ist eben der Punkt: ich sehe für mich keine. Außer die Gefahr, dass mein Arzt meint, es gebe eine minimalistische Chance auf einen schnellwachsenden Krebs. Nur glaube ich daran nicht, denn 1. sind schnellstreuende SD Krebs extrem selten und SD Krebs ist sowieso schon keine häufige Krebsart und 2. ändert sich ja bisher nix schnell, warum sollte es also plötzlich innerhalb von weniger als 6 Monaten so eine riesige Veränderung geben? Denn Kontrolle sollte ich alle 6 Monate machen.

    Für die GKK ist es besser, wenn ich jetzt operiere, sie sparen sich die Untersuchungen und sie können mir einen gut planbaren Termin mit monatelanger Vorlaufzeit geben. Nachteil der langen Vorlaufzeit ist offenbar, dass ich nun wieder ins genauere Überlegen komme ;) Wobei ich weder meinem Hausarzt noch den Ärzten im KH unterstelle, dass wirtschaftliche Überlegungen an ihrer ersten Stelle stehen. Ich glaube nur, dass sie in der OP eine Routine sehen. Für mich wäre es aber keine Routine sondern im wahrsten Sinne des Wortes ein Einschnitt in mein Leben. Das Abwägen fällt mir schwer. Wenn der Arzt mit mir redet, dann glaub ich ihm, aber wenn ich dann daheim nochmal drüber nachdenke, macht das was er sagt nur wenig Sinn.
     
  12. Liselotte

    Liselotte Gast

    Ich hab bei Ärzten oft das Gefühl, dass die sehr technisch denken. Ist was kaputt - kommts weg. (oder wird ausgetauscht) und das Problem ist ein für alle mal erledigt. Ich glaube, dass die in ihrem Risikodenken mehr den unberechenbaren ultraschnellen Tumor im Kopf haben als irgendwelche Folgebeschwerden bei der Medikamenteneinstellung. Weil das erste ist möglicherweise lethal, das zweite nicht. Im Sinne einer ärztlichen Sorgfaltspflicht kann ich das sogar nachvollziehen.

    Gibts die Möglichkeit eine weitere Meinung einzuholen?
     
  13. Ich hab bisher 5 Schulmediziner und 1 Homöopathen befragt. Nicht besonders überraschendes Ergebnis: alle Schulmediziner sagen: übliche Vorgehensweise OP, ich soll mir das überlegen und entscheiden, sie finden es wäre besser früher als später. Die deutlichste OP Befürworterinnen waren die KH Ärztinnen. Da meinte eine wörtlich: machen Sie es, dann sind sie ihre Sorgen los. Homöopath sagt: abwarten, kontrollieren, Diät und keine OP.
     
  14. Relaxo7

    PLUS + VIP

    Das hätte ich mir auch gedacht: Ab zu einem Spezialisten, auch wenn man vielleicht einmal in den sauren Apfel beißen und eine Privatordination bezahlen muss.
     
  15. Liselotte

    Liselotte Gast

    Waren die KH Ärztinnen alle aus dem gleichen KH?
     
  16. spacedakini3

    spacedakini3 Teilnehmer/in

    Wenn es nicht dringend notwendig ist und du nicht sicher bist, ob du willst -- dann lieber nicht.

    Was, wenn du es nachher bereust?

    Ärzte operieren halt gerne. Mir hat einmal ein Gyn, also ich mir die Gebärmutter rausnehmen lassen musste wg Gebärmutterhalskrebs, ich soll mir doch gleich auch die Eierstöcke rausnehmen lassen, dann gehts in einem und "dann haben sie Ruhe" - obwohl die nachweislich völlig gesund waren! :eek:
    (Was der wohl sagen tät, wenn ihn jemand rät, sich doch sicherheitshalber die Hoden entfernen zu lassen???)

    Alles, was irgendwie nicht 100% ok ist muss raus, ..aber dass die PatientInnen dann Probleme haben können, mit Hormonen, Narben, Nebenwirkungen, und zwar jeden Tag - das ist ihnen egal, darum kümmern sich andere ÄrztInnen oder gar niemand.

    Oder ist es das Bedürfnis, irgendwas zu tun, statt einfach die Dinge so zu lassen, wie sie sind. Da wären die ÄrztInnen ja untätig und nutzlos.


    Überleg dir das noch gut und lasse es erst machen, wenn du wirklich sicher bist.
     
  17. Nein.
     
  18. Nairobi

    VIP

    Meine SD würde 2009 aufgrund von kalten Knoten, die sehr schnell gewachsen sind, komplett entfernt. Prinzipiell geht es mir gut damit, allerdings haben die Nebenschilddrüsen die OP nicht gut überstanden. Dadurch wird zuwenig Parathormon produziert und ich kann kein Calcium mehr aus der Nahrung aufnehmen und muß es substituieren. Das ist unerträglich mich irrsinnig und geht auch echt ins Geld, bzw ist es mühsam, alle 10 Tage ein Rezept holen zu müssen.
    Wenn ich nochmals die Wahl hätte, würde ich keine Komplettentfernung mehr machen lassen, auch auf die Gefahr hin, einige Jahre später wieder Knoten zu haben.
     
  19. smile19

    smile19 Teilnehmer/in


    Darf ich fragen zu welcher Diät Dir geraten würde?

    Ich bin in einer ähnlichen Situation, nur dass noch eine Autoimmunerkrankung hinzukommt. Aber ich habe mich noch nicht zu einer OP entschlossen und solange sich die Knoten nicht verändern, werde ich auch nichts machen lassen.
     
  20. Macht dein Arzt auch ständig Druck Richtung OP? Bei mir war es anfangs okay, aber jetzt ist es bei jeder Kontrolle mehr geworden. Ich habe dabei das Gefühl, dass es wirklich darum geht, dass sie etwas TUN wollen, aber sich niemand wirklich damit auseinandersetzt was das für mich bedeuten würde.

    Diät? Mein Homöopath hatte mir verschiedene Kugerl verschrieben (sind aus, war länger nimmer dort) und eine vegane Diät. Keinerlei Fertigprodukte, aufpassen, dass nirgends irgendwelche künstlichen Inhaltsstoffe drin sind, keine tierischen Produkte, Tee und Kaffee auf ein Minimum reduzieren. Als ich das machte gings mir wirklich besser, aber in den letzten paar Jahren war mein Leben so hektisch, ich war viel unterwegs und viel mit andern Leuten essen. Da wird schon vegetarisch schwierig und wirklich drauf achten, dass kein "Tier" und keinerlei "künstlich" drin ist, ist fast unmöglich :( Denn da geht dann kein Eis mehr zwischendurch und kein Weckerl und kaum ein Restaurant. Ich glaub ein Teil davon ist auch der meditative Aspekt: wenn ich mich so stark mit meiner Gesundheit beschäftige, dann gehts mir auch besser als wenn ich durch die Gegend hektel.
     

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