1. sany

    sany Teilnehmer/in

    Meine Tochter hat mir schon des öfteren erzählt, dass LehrerInnen oft Kinder vor der ganzen Klasse bloßstellen.
    z.B. wenn sie bei einem Test etwas Falsches dazu geschrieben haben, oder bzgl. der Schrift, oder überhaupt eine schlechte Note geschrieben haben....

    Ich finde so ein Verhalten von LehrerInnen nicht gerade pädagogisch.
    Wie ist das bei euren LehrerInnen?

    Für die LehrerInnen ist es oft nur ein Satz, jedoch hat das betroffene Kind damit selbst und auch in der Klassengemeinschaft lange "zu kämpfen".
     
  2. bergie

    bergie perfekt unvollkommen
    VIP

    Furchtbar ist das!
    Ich bin jetzt schon stolze 45 Jahre und erinnere mich dennoch mit Grauen daran, dass mein Physikprofessor in der 6. Klasse Gymnasium kurz vor dem Zeugnis in der Klasse einen Galgen aufgehängt hat, dazu das "Lied vom Tod" von Band abspielte und dann alle Namen von Schülern und Schülerinnen (inkl. mir) vorlas, die einen Fünfer bekommen werden:mad:
    Das war so erniedrigend!

    Nein, charakterbildend war das für mich absolut nicht. Als ich vor gut 10 Jahren hörte, dass der Professor wegen psychischer Probleme in eine Nervenheilanstalt musste, war ich nicht mitleidig, nein, im Gegenteil, ich freute mich unbändig, sah es als späte Rache!
     
  3. muell23

    muell23 Gast

    Also bitte - das hat doch Humor :D
     
  4. FrauBaer

    FrauBaer Teilnehmer/in

    Genau ! Der hätte vermutlich damals schon in eine Anstalt gehört !
     
  5. lucy777

    lucy777 Gast

    bloßstellen ist mies. sonst nichts.

    mein exmann (lehrer) hatte ein "aha"-erlebnis mit einer schülerin, die immer rote wangerl hatte und kicherte, wenn sie aufgeregt war, eine prüfung ablegen musste, was gefragt wurde etc.
    sie hatte ein liebes, rundes gesicht und wirkte durch ihr kichern immer fröhlich.
    er nannte sie gelegentlich liebevoll "kichererbse".

    jahre später, als erwachsene frau, erzählte sie ihm, wie sehr sie selber unter diesem kicherzwang gelitten hatte, und wie demütigend sie die "kichererbse" empfunden hat.:eek:
     
  6. muell23

    muell23 Gast

    Also ich finds witzig.

    Aber ich bin auch mit einem ziemlich schrägen Humor gesegnet.

    ich find die Aktion aber immer noch besser, als die Vorgangsweise an meiner HAK, wo der Klassenvorstand am letzten Schultag vor Weihnachten reinkam, alle mit Namen und Fach vorlas, die eine Gefährdung hatten, uns schöne Ferien wünschte und ging.

    Der Prof hatte wenigsten Fantasie.

    Aber ja, bewußtes Blosstellen ist mies - wobei, was der eine als Blosstellen empfindet, findet der Nächste normal oder gar lustig.
     
  7. lucy777

    lucy777 Gast

    eh - aber ein wenig vorsicht ist halt geboten.
     
  8. minnimaus

    VIP

    Bloßstellen ist mies, keine Frage! Manchmal "passiert" einem Lehrer ein Satz und man kommt erst später drauf, dass er für ein Kind beleidigend war, obwohl er ganz anders, z.B. lustig,gemeint war. Dann sollte man aber auch die Größe besitzen, sich vor versammelter Mannschaft zu entschuldigen oder zumindest klarstellen, dass es nicht böse oder abwertend gedacht war.
     
  9. schneggi

    schneggi Teilnehmer/in

    Na der Lehrer hätte schon viel früher in eine Anstalt gehört. :eek: Ich hatte einen Lateinlehrer, der folgendes auf die Tafel geschrieben hat: "Wenn ihr nicht spurt, dann werdet ihr mit dem Gartenschlauch geschnalzt!"--> hat er zwar nie getan, aber auch er war (ist mittlerweile verstorben) krank im Geiste. In unserer Klasse (Matura 1993) wurden die Schüler auch gerne mal von den Lehrern erniedrigt. Das "psychische Rohrstaberl" sozusagen.:mad:
     
  10. bergie

    bergie perfekt unvollkommen
    VIP

    Ja, die nichtbetroffenen Mitschüler und -innen haben genauso empfunden wie du, die fanden das auch witzig und haben sich köstlich amüsiert....

    Und einmal war nur ich betroffen, da kam er während einer mündlichen Prüfung zwischen 4 und 5 von hinten auf mich zu, packte meinen Rossschwanz, den ich damals trug und bewunderte meine Haarpracht. Ich durfte aber nicht aufhören weiterzureden, sonst hätte er die Prüfung gleich mit einem Fünfer benotet.
    Ich fand das auch extrem erniedrigend. Heute würde ich einem Mann, der das bei mir macht, auch wenn er eine Autoritätsperson ist, eine knallen und ihn verklagen.
    Aber letztes Jahr, beim Maturajubiläum, fanden genau DIESE Story und auch die Galgenstory nach wie vor die nicht betroffenen Kinder von damals enorm witzig! Sie erinnerten mich an beide Geschichten und sagten: "Weißt du noch, war das nicht lustig?"

    muell23 scheint also völlig normal in der Wahrnehmung der Situation zu sein, empfindet sie ja wie die Mehrheit. Erniedrigte selber haben es einfach schwer, die Empfindungen wiederzugeben, auf Verständnis zu pochen, das ist mir auch von anderen Beispielen so in Erinnerung, da meine ich jetzt nicht nur konkret mich.
     
  11. bambina

    bambina lichterloh

    auch nicht grad viel besser :rolleyes:
    der lehrer hat halt einen schwarzen humor gehabt, deine reaktion zeugt aber mehr von niedertracht.
     
  12. Jostein

    Jostein Gnampf

    Absichtliches Bloßtellen ist ein Armutszeugnis. Was bringt es, außer den Schüler zu erniedrigen?
     
  13. bergie

    bergie perfekt unvollkommen
    VIP

    Wenn du mein Posting genau liest, dann habe ich sogar betont, dass es für mich nicht charakterbildend war. Ich habe nie behauptet, dass ich menschlich reagiert habe. Zumindest bin ich ehrlich.
     
  14. Mozilla

    Mozilla Teilnehmer/in

    ich hatte auch so eine professorin-in englisch:rolleyes:
    mozilla, ich schenke dir den 4rer. ich will nie wieder was von dir hören.
    du bist die schlechteste englisch schülerin, die ich jemals an dieser schule hatte:eek:
    (hat mich auch oft vor der klasse blosgestellt deswegen)

    naja, was soll ich sagen? in englisch bin ich auch heute noch ganz schlecht.:eek:
    aber diese professorin werde ich mein leben lang in erinnerung behalten......:boes:
     
  15. Inamaus

    Inamaus von Hasenfuss

    Ich hatte auch so eine "nette" Geschichtslehrerin, die mich vor der gesamten Klasse hirnamputiert genannt hat... :boes:

    Und einen übergewichtigen Klassenkollegen, im Physikunterricht, während wir über Volumen und Masse gesprochen haben: "Na, der ... müsst des jo wissen, der kennt sich ja mit Masse aus... " :eek: Ich weise darauf hin, daß es eine katholische Privatschule war :D
     
  16. himbeersturm

    himbeersturm Teilnehmer/in

    seh ich jetzt so garnicht als blossstellen. dürfen denn die mitschüler nicht wissen, wer auf 5 steht?

    ansonsten gibts und gab es sicher psychopathen unter den lehrern, aber DAS, so wie es geschildert wurde, find ich so garnicht aarg.
     
  17. F.J.Neffe

    VIP

    Es ist beschämend, wenn KollegInnen Kinder bloßstellen. Noch viel beschämender finde ich es als Ich-kann-Schule-Lehrer, dass niemand die innere Not dieser Kollegen, die mit ihren eigenen guten Kräften so schlecht umgehen müssen, weil sie ihre eigenen Probleme nicht bewältigt haben. Es ist unakzeptabel, dass in einer Schule voller Pädagogikprofis alle oft über Jahre nur zuschauen, wenn ein/e Kollege/in unbewusst getrieben mit Kindern die Probleme inszenieren und aufführen muss, die er/sie selber nicht bewältigt hat.
    Ich nehme z.B. die 7jährige Sabrina, die von ihrer Lehrerin täglich vor der Klasse blamiert wurde und schon nicht mehr leben wollte. Ihre Lehrerin war 56 und konnte nicht anders. Ihr war gar nicht bewusst, was sie da tat. Sie missbrauchte ihre Machtposition und sorgte mit Druck für Angst und Ohnmachtsgefühle - genau das, woran sie litt. Warum hat sie in ihren 30 Lehrerjahren nie jemand in den Arm genommen und ihr gesagt: "Es war ungerecht, dass man Dich nicht geliebt hat, aber wir achten und anerkennen Dich, wir mögen Dich, für uns bist Du OK."? Man hat sie immer nur ihre Fehler machen lassen und hat sie dafür geringgeschätzt und ausgegrenzt. Was blieb ihr übrig, wenn man mit ihr nicht DEUTSCH für eine Lösung sprechen wollte, als dass ihr Unbewusstes das Problem inszenierte und in der SPRACHE DES SCHICKSALS auftischte?
    Die 7jährige Sabrina verstand sofortr, um was es ging. Sie verstand, dass die Frau mit ihren Kräften schlecht umging und dass man ihr das nicht nachmachen musste. Sabrina ging mit den Kräften ihrer Lehrerin BESSER um als sie. Sie verzieh und schickte ihnen im Geiste alles, was sie für eine GUTE Entwicklung brauchten. Die Lehrerin änderte sich binnen Tagen. Warum? Nun, die Lehrerin hatte ihre Kräfte verhungern lassen, auch sonst gab ihnen niemand etwas zu essen. Sabrina gab ihnen das, was sie brauchten, dass es ihnen GUT ging. Sie wurden SATT. Satt ist jeder Mensch ein anderer Mensch. Und Sabrina hatte nun viele neue Freunde - in ihrer Lehrerin.
    Das ist eine typische Ich-kann-Schule-.Geschichte. Jeder kann es einfach nachmachen. Guten Erfolg!
    Franz Josef Neffe
     
  18. muell23

    muell23 Gast

    ich finds auch nicht tragisch - aber ich find auch nicht arg, wenns der Lehrer etwas aufheitert.
     
  19. Ziva

    Ziva Gast

    Ich finde es krass wenn jemand offen sagt: das hat mich erniedrgt. Und ein anderer sagt: ageh das ist überhaupt ned tragisch. Damit wird man meiner meinung ein zweites mal erniedrigt.

    Man kann ja gerne dem betroffenen offen legen, das es andere sichtweisen der situation gibt die das ganze in ein anderes licht bringen, aber für bergie und co ist es immer noch eine erniedrigende sache.

    Persönlich kenne ich das auch: wir hatten auch eine englischprof die immer von allen 5er kandidaten bei der schularbeitsrückgabe die fehler vorlas und mit demütigenden bemerken quitierte. á la: frau s. Was bitte soll der scheiß heißen: "it was a wonder" so etwas dämliches hab ich noch nie gehört ... Schon allein deswegen muss man ihnen einen fünfer geben! Usw usf
    Gefühlsmäßig hat sie damals eine halbe stunde nur über meine fehler gesprochen!

    Besagte professorin ist übrigens ein hbes jahr becor wir maturierten in die nervenheilanstalt gegangen. Meine gedanke war nicht: das geschieht ihr recht, sondern: kein wunder, die frau hat definitiv ein problem und hoffentlich kriegt sie das gebacken!!!

    Auf der anderen seite denke ich sehr wohl das es ein großes problem gibt in der betreuung der lehrer. Da müsste mehr getan werden, mehr unterstützung, weniger pragmatisierung und co! Ich kenne einige lehrer und viele davon benötigen psych. Hilfe. Da solle man mM viel früher anfangen damit es soweit gar nicht kommt!
     
  20. minnimaus

    VIP

    Mehr Unterstützung ist gut, es gibt praktisch keine. Pragmatisiert wird seit Jahren nicht mehr und was ist "co"? Die psych. Hilfe sollte früher anfangen? Da müsste sich aber jeder Lehrer, der sich von seinem Beruf belastet fühlt, selbst darum kümmern und sich die Mediation bzw. Therapie selbst bezahlen.
     

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