Ich erzähl jetzt mal gar nicht allzuviel, mich interessiert nur ob das heute noch jemand anwendet. Und was bringts? Was für erfolge erhofft man sich davon, ist es pädagogisch wertvoll?
Klar. Wenn ich was verbockt hab, stell ich mich auch in die Ecke. Ich will ja daraus lernen, was ich falsch gemacht habe
Und stellst du auch deine Kinder in die Ecke wenn sie was verbockt haben? Und wieso lernst du daraus was?
Das war IRONIE. Natürlich stellt sich hier keiner in die Ecke Ich find´s so sinnlos wie sonst was. Und respektlos.
ecke stehen kommt aus der zeit der sogenannten "schwarzen pädagogik", wo es vor allem darauf an kam, den willen des kindes mithilfe von strafe zu brechen. dafür ists warscheinlich eh gut, also ich mein zum willen brechen. denn es ist erniedrigend und demütigend. jeder kann sehen, dass man was verbrochen hat. warum auch immer du danach fragst, es hat weder pädagogischen wert, noch wird es hoffentlich noch von irgendjemandem praktiziert.
Das einzige Mal, das ich damit konfrontiert war, war in meiner Schulzeit. Schüler, die sich "falsch verhalten haben" mussten statt einer Erklärung in die Ecke wandern. Keiner hat was draus gelernt. Kein "Fehlverhalten" wurde damit besser. Weil es keine Ursachen beseitigt. Weil kein Lerneffekt daraus erfolgt. Weil halt doch alles Gründe hat, was Kinder tun. Ich weiß noch, wie ich es als Kind furchtbar gefunden habe, obwohl ich nie musste. Entwürdigend und respektlos. Das spüren gerade Kinder sehr deutlich, dass es nicht in Ordnung ist. Ich hoffe auch, dass das längst als schwarzes Kapitel der Geschichte der Pädagogik abgehakt ist.
Das einzige Mal, das ich damit konfrontiert war, war in meiner Schulzeit. Schüler, die sich "falsch verhalten haben" mussten statt einer Erklärung in die Ecke wandern. Und das ist meine erklärung. Meine Tochter wurde in ihrer 2ten Schulwoche ( 1.Klasse) in die Ecke gestellt. Und ich weis nicht ganz ob ich lachen oder ausflippen soll. Noch nie in ihrem Leben musste sie sich in die Ecke stellen, und heute musste sie sich eben dort hin stellen weil sie zu einem Klassenkameraden der sich ein Buch auf den Kopf schlug sagte: Er solle besser aufhören, bevor er dumm wird. Fällt das unter schimpfen? Also ich empfinde es als gut gemeinten rat, und ich würd mich nichtmal drüber aufregen. Bin ich einfach zu human, oder ist es wirklich nicht so schlimm?
Ich vermute, das stammt aus einer Zeit, wo die meisten Wohnungen noch so klein waren, dass die Kinder kein eigenes Zimmer hatten, in das man sie zur Not verfrachten konnte. Ich finde es nicht tragisch, aber ich würde es selber nicht machen, käme mir strange vor. In der VS gab es das bei uns noch, erinnere ich mich dunkel, und im Gym hatten wir so eine schräge Lateinlehrerin, die das auch angewendet hat, und zwar mit den Worten: "Bewege deinen Luxuskörper in die Ecke", ich glaube, sie hat dann meist noch irgendein lateinisches Schmähwort nachgesetzt. Ich weiß noch, wie der Stefan sich dann mal bequem in die Ecke gelungert hat, der ist im Endeffekt gemütlich am Boden gelegen. Vermutlich ist in diesen Zeiten mein Sinn für Trash erwacht.
@ TE: Es ist mir egal, was mein Kind "verbrechen sollte". Wenn es in die Ecke wandern sollte, dann gehe ich den direkten Weg zum Lehrer. Wenn das nichts bringt, zum Schulleiter. And so on. Ich darf mir von modernen Pädagogen andere Möglichkeiten erwarten, was auch immer zu reagieren, als das. EGAL was passiert ist. Sowas geht aus meiner Sicht nicht. UND es ist völlig sinnlos und unnütz. Was soll man draus lernen? Ich dachte mir überhaupt, dass das verboten ist. Sowas geht einfach gar nicht, aus meiner Sicht.
Aber ich darf dich schon zur Strafe ins Menstruationszelt verfrachten, wenn du zu brav bist, gell, Artemis?
Jööö, Ecke stellen, das war lustig: Meine ehemalige Chemieprofessorin wusste sich nicht anders zu helfen. Ergebnis, in einer Oberstufenklasse vor fast 30 Jahren: alle 4 Ecken waren besetzt und wir waren noch immer nicht ruhig, sondern haben alle gelacht.....es war echt a Hetz!
Meine Freundin hat mir erzählt, dass es in einem Kindergarten, den ihr Sohn nicht lang besucht hat , üblich war, dass die Kinder vor der Tür stehen mussten, wenn sie "schlimm waren" - eben eine Variante des In-der-Ecke-Stehens aus meiner Kindheit. Und es sind jedesmal Kinder am Gang gestanden, was schon wegen der fehlenden Aufsicht ein Problem war ... @sony24 Ich finde das, was Deine Tochter gesagt hat, nicht schlimm!
Also, wenn eine Lehrerin meine Erstklässlerin in die Ecke stellen würde, noch dazu aus SO einem Grund, würde ich schon ein persönliches Gespräch verlangen. Und ich bin KEIN Fan von Weichei-Pädagogik.
Sowas ähnliches gabs oder gibts im Kindergarten auch, wo die 1Klässlerin letztes Jahr noch hin ging, und meine 5 Jährige immer noch hin geht. Aber da ist es die Treppe zur Puppenstube. Da müssen die Kinder 3 min sitzen bleiben, und das find ich irgendwie auch nicht so schlimm. Die Treppe befindet sich direkt in der Gruppe, und ich kann auch nicht sagen warum das 1ne mich stört, und das andere nicht. Ich wurde schon vor Schulbeginn vor dieser Lehrerin gewarnt. Ich hab 3 Kinder, und dieses Kind ist mein bravstes und zwar schon immer gewesen. Ich kann mir gar nicht vorstellen das sie irgendwas ausfrisst, was es rechtfertigen würde sie zu bestrafen.
Ich wurde auf den Elternsprechtag am Donnerstag verwiesen, aber mir solls recht sein. Im besten Fall frag ich sie gleich vor allen Eltern was das soll.
"in die ecke stellen" ist demütigend und pädagogisch völlig sinnfrei. wenn die lehrerin meines kindes das machen würd (wird nicht vorkommen, da sie in eine reformpädagogische schule kommen wird), würd ich da sofort aufmaschieren und mich nicht auf nächste woche vertrösten lassen. wobei das "vor den anderen eltern" auch was hat. allerdings wird sie sich da wahrscheinlich in die ecke gedrängt fühlen. ich würd auf jeden fall schleunigst das persönliche gespräch suchen und die dame auch fragen, was sie sonst noch so für "erziehungsmethoden" auf lager hat. edit: "in die ecke gedrängt fühlen" - die ironie dieser formulierung is mir erst jetzt aufgefallen...
bei uns auch (allerdings vor 10 jahren) wir mussten schlussendlich einfach aufstehen am tisch. hach, der pädagogische sinn blieb uns verwehrt... in der 2. schulwoche im leben eines kindes finde ichs ein bisschen heftig. vorallem, wenn der angegebene grund korrekt ist.
ich nehme an, die lehrerin wollte deine tochter gleich mal als drohendes beispiel an den pranger stellen, damit auch gleich jedes kind weiß, wie barsch sie auf "schlimmheiten" reagiert. nach dem motto, lieber am anfang "a bissi" zu streng und dann später nachlassen. also liegt es jetzt an dir, auch mal gleich mit der harten seite reinzufahren und klarzustellen, welcher umgang mit dem kind noch o.k. ist und was einfach ÜBERHAUPT nicht geht. es ist bitte die 2. schulwoche, ich glaubs nicht!
Nein, das geht gar nicht, damit kann man bitte einem Kind die komplette Schullaufbahn vermiesen. Mach einen ordentlichen Aufstand!
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