1. Christl

    Christl größtenteils harmlos
    VIP

    Danke, Helleborus!
    Meine Mutter hat mir das besagte Buch anlässlich der Geburt meines ersten Kindes geschenkt. Das war 1990. Ich hab's durchgelesen und gekübelt.
     
  2. oh - in den 90ern, das ist hart.

    wenn es nicht zu persönlich ist - war das der erziehungsstil deiner mutter oder ist sie einfach nur drübergestolpert bzw. war ihre eigene erziehung durch ihre eltern so geprägt?
     
  3. Dinimama

    VIP

    hab mir die doku am wochenende jetzt auch angeschaut, ich wusste gar nicht, dass die frau auch noch andere bücher geschrieben hat.
     
  4. Frogfish

    Frogfish Gast

    Interessant, danke!
     
  5. Christl

    Christl größtenteils harmlos
    VIP

    Ganz offensichtlich hat das Buch Generationen von Frauen weit über die Nazizeit hinaus geprägt. Meine Mutter hat es ebenfalls anlässlich ihrer ersten Schwangerschaft geschenkt bekommen. Das war 1963.

    Wie sehr es ihren Erziehungsstil beeinflusst hat?! Mir geht es ein bisschen wie Gertrud Haarer in dem Interview: Ich habe kaum Erinnerung an meine ersten sechs Lebensjahre. Zwar hat meine Mutter Gewalt (also körperliche Züchtigung) immer abgelehnt, aber teilweise hat sie sicher die propagierten Erziehungsmethoden übernommen: Füttern pünktlich alle vier Stunden, alleine schlafen, Schreien kräftigt die Lungen...

    Meine Mutter war lange Zeit ein sehr wichtiger Mensch in meinem Leben. Erst nach der Geburt meines ersten Sohnes und den Diskussionen, was ein Kind braucht und was ihm schadet, habe ich angefangen meine Mutter mit anderen (kritischeren) Augen zu betrachten.

    Ich habe mich bei dem Interview in sehr vielen Passagen wiedergefunden.
    Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 24. September 2019, Oberer Text geschrieben: 24. September 2019)
    Und ich merke gerade, dass eigene Kinder den Prozess des Aufarbeitens doch sehr erleichtern.
    Man muss sich gewissen unangenehmen Wahrheiten einfach stellen, wenn man nicht den Scheiß der letzten Generation 1:1 weitergeben will.
     
  6. Kiki25

    Kiki25 Aktive/r Teilnehmer/in

    Danke für den Link.

    Ich finde es immer wieder erschütternd wie Mütter so ihre Kinder erziehen konnten.
    Meine Großmutter hat mir erzählt dass ihr eines ihrer Kinder in den späten 60er Jahren erst 4 Tage nach der Geburt gebracht wurde. Wenn man so etwas hört, wundert es mich auch wieder nicht dass so agiert wurde,denn da kann ja keine Bindung entstehen. Wirklich schlimm dass sowas noch so lange nach der NS Zeit praktiziert wurde.
     
  7. immerich

    VIP

    Bei meiner Mutter stand das Buch auch noch im Bücherregal: sie hat sich aber zumindesten im Laufe der Kindererziehung stark davon distanziert.....

    Einmal waren wir zu Besuch bei einer ihrer Klassenkollegin in Tirol: diese erzählte stolz, dass die ihren Sohn als Säugling immer in der Nacht in den Keller zum Schlafen gebracht hat, damit niemand durch sein Schreien gestört wird....
     
  8. Relaxo7

    PLUS + VIP

    Ich habe ein "Baby-Tagebuch" mit Tipps zur Säuglingspflege aus den 1930er-Jahren zu Hause, in das meine Oma 1934 nur den Geburtsbericht hineingeschrieben hat; meine Mutter hat dann das Tagebuch in meinen ersten Wochen weitergeführt. Ich habe vor ein paar Tagen extra nachgeschaut, das Buch ist nicht von Johanna Haarer! :)
     
  9. Zerlina

    Zerlina come agnellina
    VIP

    Meine Mutter hatte das Buch auch, soweit ich mich erinnere.
    Sie war aber sehr liebevoll und hat sich wirklich bemüht, die schwarze Pädagogik, mit der sie selbst als Kind konfrontiert war, zu überwinden.
     
  10. elke-f

    VIP

    danke für den link.

    ich spüre manche "nachwehen" und mir schnürts grad die kehle zu. aber das heilt.

    danke
     
  11. lieblingsmama

    lieblingsmama Aktive/r Teilnehmer/in

    ich finde so eine kalte erziehungsart auch erschütternd... den meisten Mamis liegt es ja in der Natur, dass sie sich unbehaglich fühlen, wenn sich ihr baby unzufrieden anhört. ich habe da immer auf mein bauchgefühl gehört und mein Kind an mich genommen. Musste mir sehr oft anhören: "Du verwöhnst es ja, das baby weiß genau, wenn er schreit springst du" und ja, wenn mein baby geschrien hat bin ich gesprungen und das war super. ein baby ruft nach Nähe und sicherheit und die muss man ihm geben. habe heute ein sehr gutes verhältnis mit meiner tochter und nach wie vor eine enge bindung.
     

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