1. Voland

    Voland she devil

    Hallo in die Runde,

    ok, der Titel des Treads ist wirklich nicht glücklich gewählt, aber ich wußte nichts Besseres für das, was mir eigentlich am Herzen liegt...

    Ich habe einiges hier im Forum bis jetzt gelesen und würde gerne einen Tread/Plattform eröffnen, für konstruktive Diskussion zum Thema "Erziehung", zum Thema "Alternativumgang" mit Kindern (damit will ich sagen, nicht nur schwarz/weiß, was ewige Thema "sie müssen Grenzen spühren etc), "Alternativpädagogik" oder auch "Antipädagogik" oder wie auch immer man es nennen mag. Ich habe viel Juul in der letzten Zeit gelesen und hätte auch wirklich das Bedürfniss einiges auszudiskutieren, einfach mal eine fremde Sichtweise auf seine Bücher zu lesen etc...

    Ich würde mich freuen, wenn sich hier eine Gruppe von Menschen findet, die gerne diskutieren, ihr Kind gut beobachten, auch kritisch sehen und einfach gerne in "Bewegung" bleiben (denkend ;)).

    Wir können auch nach Wunsch eine Gruppe eröffnen, dann wäre die Sache etwas geschützter.

    Würde mich freuen, wenn sich einige finden!

    Liebe Grüße,
    Voland.
     
  2. odette

    odette Teilnehmer/in

    es kommt drauf an was DU unter alternativ verstehst?!
    ich finde sämtliche vorgaben bzw "starre" regeln zum umgang mit kinder nicht umsetzbar und baue hauptsächlich auf einen natürlichen liebevollen umgang mit ihnen.
     
  3. famousfive

    famousfive Gast

    Darf ich mitmachen?

    Ich bin inhaltlich (so sagt man mir, hab es nie gelesen) nahe dem Juul. Aber da ich "Antipädagogik" so ein hässliches Wort finde und "Disziplin" so ein schönes, finden beide Fraktionen imemr, dass ich zu den anderen gehöre. :D

    ... Ich glaube, dass Kinder einem großteils selbst zeigen, was sie brauchen (was nicht immer das ist, was sie sagen).
    Und ich denke, dass das allergrößte Kunststück im Leben mit Kindern kein Erziehungskonzept ist, sondern ein Lebenskonzept der Eltern: Nämlich, dass man seinen Kindern genug Zeit, Platz, Freiraum, Ruhe, Zuneigung usw geben kann, indem man sein elterliches Leben so weit als möglich danach einrichtet.
    zB indem man sich alte Ramschmöbel ins Haus stellt und nicht bei jedem Hupfer der Kinder denkt, dass da wertvolle Jugendstildinger vernichtet werden. Dass man weniger macht und kauft, aber mehr Zeit für das hat, was man tut.
    Dass man möglichst wenig verbietet und möglichst viele "Untaten" einfach verunmöglicht (zB Kindersicherungen an den Geschirrschränken statt ständig "Nein" sagen). Und dass man die wenigen Dinge, die man verbietet, auch wirklich unterbindet - ich sehe ständig Eltern, die rummäkeln, was ihr Kind tut, aber es gleichzeitig gewähren lassen. Würde ich nie (meistens würde ich es einfach machen lassen :D).

    Und sich einfach die Zeit nehmen, den Kleinen zuzuhören/sehen. :)
     
  4. Voland

    Voland she devil

    Das ist schwer auszurücken, der natürliche liebevolle Umgang ist klar und sollte Grundvoraussetzung allgemein sein :) Aber ich meine etwas "mehr" im Sinne von, das Kind wirklich vestehen lernen, nicht mit Strafe/Belohnung den ganzen Tag arbeiten, nicht alles durchgehen lassen, aber auch nicht permanent kämpfen. Der Juulansatz ist mir sehr sympatisch, ich weiß aber nicht immer, wie ich ihn richtig anwenden soll bzw ob ich ihn gut verstanden habe...
     
  5. Voland

    Voland she devil

    Klar, ich freue mich auf dich :)

    Ja, so einen Umgang meine ich... und bin für Ideen, Ansätze und Gedanken einfach dankbar...
     
  6. glueckchen

    glueckchen Teilnehmer/in

    Ich abonnier mal und hol mir demnächst bestimmt Tipps. Im Moment fällt es mir sehr sehr schwer "zufriedenstellend" zu reagieren....
     
  7. Voland

    Voland she devil

    Eben, so ging es mir heute morgen wiedereinmal auch... :) Ich muss einiges fertig machen bei der Arbeit, ich schreibe später mehr dazu :)
     
  8. alasse

    alasse eigentlich alassë
    PLUS + VIP

  9. chrisp

    chrisp Teilnehmer/in

    Ich muss eigentlich nur meine Tochter beobachten (sie ist 3) und sehe ziemlich schnell, wann ich auf dem Holzweg bin und wann es "passt". Drei Beispiele aus der letzten Zeit: wir sind in der Küche, backen gemeinsam, nachdem sie immer wieder etwas tut, was für mich nicht ok ist (aber für sie in ihrer Welt natürlich schon, warum sollte man auch nicht mit Mehl spielen, es rieselt doch so schön....) und ich ihr dann wirklich laut sage, sie soll aufhören, meint sie zu mir: "Mama, wenn Du schreist, musst Du ins Schlafzimmer". Das sag ich manchmal zu ihr, wenn sie sich in was reinsteigert und nicht aufhört zum schreien/weinen... Tja, einerseits hat sie recht, anderseits hat es mir gezeigt, dass das, was ich sage, auch nicht sehr nett ist.

    Oder, wir wollen raus, es gibt einen Riesenaufruhr, weil die Lieblingskappe nicht zu finden ist, ich bin echt schon entnervt und wirklich unfreundlich und unwirsch zu ihr, worauf sie dann meint, "Mama, sei nicht so böse zu mir".

    Oder aktuell gestern, sie bekommt einen Wutanfall, weil eine Hose, die sie anziehen möchte noch nicht trocken ist, und der Wutanfall war sehr änlich dem, wie ich mich benehme, wenn ich wütend bin, wenn etwas nicht passt.

    Es ist ziemlich hart, wenn man das so vor die Nase gesetzt bekommt und trotzdem bin ich meiner Tochter dankbar, dass sie das macht, dadurch kann ich mein Verhalten reflektieren. Schliesslich und endlich macht sie was sie sieht, spürt und erlebt und nicht was ich ihr sage.

    Es gibt in der Hinsicht aber auch ganz viele schöne Erlebnisse, vor allem wenn ich sie mit beim Rollenspiel beobachte, sie ist eine ganz liebe "Mami", die viel kuschelt und sehr fürsorglich mit ihren "Babies" umgeht, das gibt mir dann wieder Hoffnung :).

    Alles Liebe, C
     
  10. Voland

    Voland she devil

    Genau so was habe ich gesucht und nicht gefunden :confused:, danke für den Link... mal schauen, wie sich das hier auch entwickelt, man kann ja auch in zwei Treads schreiben :)
     
  11. nickii79

    nickii79 Teilnehmer/in

    hallo,

    ich abonnier auch mal.
    mein kleiner ist erst 6 monate alt, wird also noch nicht erzogen.
    bin eher konservativ eingestellt - grenzen sind wichtig usw., aber viel qualitative zeit mit den kindern verbringen und mit gaaaanz viel liebe erziehen ist mir auch sehr wichtig.

    ob sich das konservative (zb respekt vor erwachsenen, "nein" akzeptieren) mit der liebenden erziehung (auf die bedürnisse der kinder eingehen, glückliche, selbstbewusste kinder zu erziehen) vereinbaren lässt, weiss ich noch nicht, aber ich möchte es gern versuchen.

    juul sagt mir (noch) nix...werd mal googlen...oder gibts eine kurze beshreibung?
     
  12. alasse

    alasse eigentlich alassë
    PLUS + VIP

    Klar kann man. Die andere Runde gibt es schon seit etwa 2005. :)
     
  13. Voland

    Voland she devil

    Habe gerade dort gewunken :) ich hatte eben einen 2005 Tread gefunden, aber den Nachfolgetread nicht...

    Beim Rest, ich schreibe mehr heute Abend, hätte einige Gedanken, die ich loswerden will :wave:
     
  14. Gramasuri

    Gramasuri Teilnehmer/in

    Hi,

    bitte den Nachfolgethread posten - ich find auch nix :eek:

    Würde auch gerne mitlesen/mitdiskutieren.

    LG, Gramasuri
     
  15. alasse

    alasse eigentlich alassë
    PLUS + VIP

    Der link IST der aktuelle thread.
     
  16. Schnuffelinchen

    Schnuffelinchen Teilnehmer/in

    hy,
    ich war ja vor kurzem bei einem vortrag von jesper juul. Hatte vorher schon 2 bücher von ihm gelesen und wusste nicht recht was ich damit anfangen soll. seit dem vortrag ist mir der typ aber total sympathisch:D

    und er ist der meinung das alle erziehungsstile eigentlich sowieso nichts taugen. man soll halt normal mit seinen kindern umgehen. und vorallem so behandeln wie man selbst behandelt werden möchte. also zuhören, meinung respektieren und nicht den ganzen tag bevormunden und ganz viel selber machen lassen. aber es gehören auch verbote dazu.
    und er meinte es ist normal mal ab und zu mit seinen kindern zu schreien. weil man ja auch nur ein mensch ist.:eek:

    mein lieblingsspruch von ihm "eltern die perfekt sein wollen sind überfordert und machen die kinder wahnsinnig":rolleyes:

    alles in allem find ich nicht das seine erziehung so "anders" ist.
     
  17. vandabunx

    vandabunx Teilnehmer/in

    die fett gedruckten stellen kenn ich :D

    das schöne und gleichzeitig schockierende ist ja: man muss die kinder nicht erziehen, sie werden sowieso so wie wir :rolleyes:
    also "einfach" ein gutes beispiel vorleben und die kinder immer für voll nehmen, das ist zumindest die devise von mir und meinem mann.

    wir schaffen's auch nicht immer, aber wer ist schon perfekt ;)
     
  18. Madame-Paula

    Madame-Paula mit Curious George

    Finde ich schon. Schau Dich mal in den Wartezimmern der KiÄ, in den Öffis oder sonstwo um und beobachte, wie die Eltern mit ihren Kindern umgehen. Da wird bestimmt, befohlen und laut geschimpft.

    Ich hab von Juul noch nicht allzuviel gelesen, stehe ja auch erst am Anfang der eigentlichen Erziehung, filius wird nächste woche ein jahr. Aber was ich bisher gelesen und gehört habe in interviews mit ihm hat mir sehr zugesagt. Und ja, einfach "man selbst sein" ist auch nicht immer einfach.

    Das Problem ist nämlich oft auch - wir spüren in Stressituationen oder wenn wir genervt, unausgeschlafen oder sonstwas sind, dass wir anders reagieren als wir wollen. Und oft nämlich so, wie wir es von unseren Eltern erfahren haben. SCHOCK. Denn oft wollen wir doch so anders erziehen. Da gehört mehr dazu als einfach nur sich selbst vorleben, da gehört Reflexion und InSichGehen dazu. Das braucht Zeit und Motivation. Und die sind nicht immer zu finden im Leben mit Kindern.

    Bin gespannt was hier so diskutiert wird.
     
  19. Clemi

    VIP

    Ich finde nur, es ist alles immer so viel leichter gesagt als getan. Habe mir auch immer vorgenommen, nicht so eine keppelnde Mutter zu werden, sondern immer einen liebevollen Umgang zu pflegen.

    Wenn dann allerdings so wie heute mein 5-Jähriger nicht wartet, als wir eine Freundin abholen, sondern schon Richtung Eisgeschäft vorläuft (weil er eben gehört hat, wir gehen ins Eisgeschäft), ich gleichzeitig schauen muss, dass mir meine 2-Jährige nicht auf die Straße läuft etc. Er dann im Eisgeschäft auch noch was zu trinken will, ich aber nein sage, weil wir eh in 5 Minuten zu Hause sind, er das nein nicht akzeptieren will. Gleichzeitig wiederum die 2-Jährige lautstark nach einem weiteren Eis verlangt (das sie natürlich auch nicht gekriegt hat). Das sind dann schon so Stresssituationen, da kann man dann oft nicht anders...

    Also in der Praxis ist Juul nicht immer ganz leicht umzusetzen, auch wemnn ich ihm in der Theorie in den meisten Dingen völlig zustimme (außer z.B. das mit dem Schlafen lassen, denn dann würde ich jetzt nach der Sommerzeit-Umstellung täglich zu spät in die Arbeit kommen.;)
     
  20. Madame-Paula

    Madame-Paula mit Curious George

    Das mein ich ja - tief in uns drin sitzen ganz andere Verhaltensmuster fest, als wir gern leben würden. Oft jedenfalls. Und da ist es schwierig so zu sein, wie man will und nicht wie man ist. Genau deshalb glaube ich, ist juul zum einen doch eher alternativ, denn er bedeutet eben Reflexion, Nachdenken und Motivation.
     

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