1. Elara

    Elara Teilnehmer/in

    Hallo!

    ICh weiß nicht, ob ich hier richtig bin...mich beschäftigt ein Thema besonders und deshalb hoffe ich auf ein paar konstruktive (oder auch nicht) Meinungen.

    Ich hab die Möglichkeit, DEN Job meines Lebens zu bekommen. Auf den ich die letzten Jahre immer hingearbeitet habe, das, was ich immer machen wollte. Es war bzw ist sehr schwer, so einen Job zu bekommen, aber ich habs jetzt endlich geschafft.

    Doch: Ich hab zwei kleine Kinder, ein 2,5-jähriges und ein 2 Monate altes Baby.

    Der Job würde dann starten, wenn Kleinkind ca ein halbes Jahr alt ist.
    An der Betreuung würde es nicht scheitern, ich hab zum Glück ein gut organisiertes Netz aus Omas etc. und der Große geht brav in die Krippe. Aber es würde bedeuten, dass ich mein kleines Baby abstillen müsste und mir ist auch klar, dass ich dann vieles von ihr versäumen würde, zB erste Schritte oder einfach andere für mich sehr wichtige Sachen. Und der Gedanke ist auch nicht besonders schön, bzw weiß ich nicht, ob ich das nicht irgendwann mal bereuen werde. Umgekehrt, wenn ich den Job sausen lasse, bin ich sicher auch unglücklich (ganz abgesehen davon, dass das Geld auch wichtig ist).
    Aber es ist einfach auch mein Traumjob.

    Wegen Stillen: bitte nicht sagen, dass ich abpumpen kann, ich muss beruflich oft ein bis zwei Tage wegfahren und hab dazwischen keine Möglichkeit, abzupumpen o.ä.
    Wenn ich nur an normalen Tagen arbeite, bin ich um spätestens 15 Uhr wieder zuhause, dh ich hab noch den ganzen Nachmittag mit meinen Kindern und auch immer wieder einen Tag dazwischen als Zeitausgleich frei.

    Mein Mann kann leider nicht in Karenz, das alles würde meine Entscheidung schon viel leichter machen. Aber es wären wie gesagt die Omas da, die jeden Tag zu uns nach Hause kommen würden, bzw kann ich meine Große selber aus der Krippe holen und dann heim zur Kleinen fahren.

    Was soll ich tun?


    PS. ICh hoffe derzeit, meinen Chef davon überzeigen zu können, dass ich erst anfange, wenn Baby so ca 8 Monate alt ist..ich glaube, da würde es mir schon leichter fallen...
     
  2. Fencheltee

    Fencheltee I'm having such a good time
    VIP

    Was mir dazu einfällt - und bitte das ist meine ganz persönliche Meinung: Jobs kommen und gehen, die zeit mit deinen Kindern kommt nicht noch mal.

    Warum wäre es für dich zwei Monate später etwas anderes? So viel sind zwei Monate auch nicht. (Soll für mich heißen, mir wäre es auch dann zu früh).
    Keine leichte Entscheidung jedenfalls! Viel Glück!
     
  3. Elara

    Elara Teilnehmer/in


    ich weiß auch nicht, warum ich das glaube, aber irgendwie dachte ich, dass dann alles leichter wäre, wenn meine Kleine schön "größer" sei - klingt blöd, ich weiß.

    Die Sache ist die, dass ich nicht weiß, ob so eine Gelegenheit nochmal kommt.
     
  4. Iris78

    Iris78 Teilnehmer/in

    was du machen sollt wird dir hier keiner sagen können, deinem baby wird es bei dem omas sicher an nichts fehlen,

    mein grosser war damals 6 monate als ich wieder begonnen habe ( 30 Std ).
    stillen war damals kein thema da er sich mit 4 moante von selbst mehr oder weniger abgestillt hat, wollte halt lieber das flascherl,

    bei der kleinen hab ich erst wieder begonnen nachdem sie 15 monate war. Stillen tun wir immer noch:D,

    Ich hab auch das riesen glück das meine Eltern auf die Kinder schauten bevor sie in den kindergarten gekommen sind, das hat mir die entscheidung sehr leicht gemacht.

    wer weiss wo ich beruflich wäre wenn ich es nicht gemacht hätte,

    Viele haben mich nicht verstanden warum ich es gemacht habe oder mach. Bei den meisten Familien bringen die Männer die grosse Kohle rein. Mein Mann ist ein durchschnittsverdiener und wir sind doch sehr von meinen Einkommen abhängig deshalb hab ich es auch gemacht.
     
  5. Fencheltee

    Fencheltee I'm having such a good time
    VIP

    In den meisten Familien vielleicht; bei uns war's nicht so. Ich hab mit zwei Kids studiert (20 mon Abstand), und bin arbeiten gegangen als die Kleine 4 war. Geld war immer mehr als knapp, aber die zeit möchte ich nicht missen. Kein Job oder Geld könnte das aufwiegen.
     
  6. Fencheltee

    Fencheltee I'm having such a good time
    VIP

    Tja das kann man natürlich nicht wissen! Die frage wäre halt auch : was verlangt der Job später von dir, in 1, 2, 3 Jahren? Auch dann sind die Kids noch klein...
     
  7. kira

    kira Teilnehmer/in


    Ich würde es - mit dem Hintergrund der Oma-Betreuung wagen.
    (Ich war auch ein von Oma, Großtante und Papa betreutes Kind.. ;) )

    Dein Mann kann nicht in Karenz: Nichtmal 4-8 Wochen? Warum nicht?
     
  8. Llandra

    Llandra In Löschung
    VIP

    Wenn Du es wirklich machen willst und in Deiner Familie (Mann, Großeltern) auch den entsprechenden Rückhalt hast, mach es, sonst trauerst Du womöglich ein Leben lang einer verpassten Chance hinter her. Schau wie es Dir, Deinen Kindern und auch den Großeltern damit ergeht, falls es Probleme geben sollte, hast Du immer noch die Möglichkeit, den Job wieder zu kündigen und Du hast für Dich die Sicherheit, es wenigstens versucht haben...
     
  9. Iris78

    Iris78 Teilnehmer/in

    bei uns würde es sich nicht ausgehen, ja wenn wir wieder das haus verkauft hätten, auf die schnell die autos um einen viel zu niedrigen wert.

    der grosse ist jetzt 7 und hatte bis jetzt eine sehr schöne kindheit und die tolle zeit mit oma und opa, die kann ihm keiner nehmen und bei der kleinen ist es jetzt nicht anders.

    In fremdbetreuung hätte ich meine kinder in dem alter jedoch nicht gegeben
     
  10. -jul

    -jul Teilnehmer/in

    wenn du normalerweise bis max. 15:00 uhr arbeitest, würd ich es schon probieren. aufhören kannst noch immer, wenn es dir zuviel wird.
     
  11. Fencheltee

    Fencheltee I'm having such a good time
    VIP

    Klar, aber das werdet ihr ja vorher gewusst haben und nicht erst entschieden haben, als das Kind auf der Welt war. Bei der TE klang es so, als hätte sie daheim bleiben geplant und nun kommt das tolle Jobangebot. Daher nehme ich einfach mal an, dass sie auch ohne Job auskäme (wie es ja geplant war).
     
  12. Llandra

    Llandra In Löschung
    VIP

    Das ist die Entscheidung, die Du für Dich (oder Ihr für Euch als Familie) getroffen habt und für Euch sicher gut war. Jede Familie sollte Entscheidungen treffen, wie es für Sie am besten passt, EIN (in Zahlen 1) Erfolgsrezept gibt es nicht...

    Btw: bei einem tollem Job geht es idR um viel mehr als Geld. Für mich war Geld nach der Geburt ein eher geringer Anreiz um wieder arbeiten zu gehen :)
     
  13. Fencheltee

    Fencheltee I'm having such a good time
    VIP

    Ich hab extra in meinem ersten Post geschrieben: ich spreche von mir persönlich.
    Die TE fragt nach Meinungen; nun, das ist meine ;)
    Nur, dass die Kinder nur einmal klein sind, ist wohl ein Faktum.
    Aber möglicherweise kommt auch dieses Angebot nur einmal. Da muss man abwägen.
     
  14. Leyana

    VIP

    Hm, schwierig. Bei mir persönlich gings jetzt um keinen"Traumjob" aber um meinen idealen - eine Teilzeitstelle in meiner alten Firma. Ich habe abgelehnt, weil ich mich nicht so früh lösen konnte - es ging einfach nicht, auch wenn ich das vorher dachte. Durch einen glücklichen zufall wurde die gleiche Stelle dann zum für mich passenden Zeitpunkt frei und es ist doch alles gut ausgegangen :)

    Wenn du dich gut lösen kannst und es dir ehrlich vorstellen kannst, spricht nichts dagegen - deinem kind wird es deshalb an nichts fehlen! Diese Entscheidung ist eben deine ganz persönliche :)
     
  15. inkale

    inkale Gast

    Nachdem ich weiß, dass solche Jobs nicht kommen, gehen und wieder kommen - würde ich die Gelegenheit beim Schopf packen, vor allem wenn es so ist wie du schreibst, dass es organisatorisch prinzipiell möglich ist.

    Selber habe ich zwar nicht meinen Traumtraumjob, aber immerhin einen in dem ich in früheren Jahren sehr viel hineingebuttert habe und dann in Zeiten, wo andere Mütter halbwegs akzeptablen Arbeitsbedingungen für Beruf-Familie hinterhergejapst sind - es sehr bequem und extrem hohe Flexibilität gehabt. Und die habe ich noch immer. Hätte ich aber nicht, wenn ich nicht damals darauf geschaut hätte, dass ich mir die passenden Rahmenbedingungen schaffe.

    Meine Kinder sind jetzt zwischen 13 und 17 und bereut habe ich es nie.

    Wichtig für dich ist, dass du in dich hineinhorchst.
    Es hilft nix, wenn dir manche schreiben tu es, die Chance kommt nie wieder und andere, die Zeit mit deinem Kind kommt nie wieder. Du musst aus tiefstem Herzen von deiner Entscheidung überzeugt sein.
     
  16. kira

    kira Teilnehmer/in

    ...und es später dann vielleicht bitter bereut,....
    Kinder, die das Gefühl haben, der Grund für (die) verpasste Chance(n) im Leben zu sein,
    habens mitunter auch nicht leicht. ;)

    Eine glückliche berufstätige Mutter, mit einem erfüllten Leben, ist vielleicht auch ein Pluspunkt und Vorbild.
    Ich habe mal ein berührendes Buch gelesen, wo ältere Menschen interviewt wurden, und gefragt wurden,
    was sie im Leben anders gemacht hätten: die Interviews hatten gemein, dass die Menschen sehr häufig über Reue betreffend verpasste Chancen gesprochen haben, und gemeint hätten, rückblickend wären sie mutiger gewesen und hätten weniger gezögert und weniger zurück gesteckt ("als verantwortungsbewusster Familienvater, als Mutter , in deinem Alter geht das doch nicht") ...und sich gewünscht die Chance ergriffen, und nicht auf "später vielleicht" verschoben zu haben. Denn später kam bei den meisten leider nie..... und statt dem später kam oft die Wehmut.

    Die TE hat zwei Chancen und muss sich vermeintlich für eine enscheiden.
    Ich persönlich würde definitiv versuchen, beide Chancen zu ergreifen: den Job und Zeit für mein Kind.
    Die Lösung Betreuung durch Grosseltern, eventuell auch Unterstützung (Kurzzeit-Karenz oder Urlaub des GG) in der Startphase halte ich für realisierbar und gut, wenn alle dahinter stehen, und das Kind ein Netz an Betreuung und Bezugspersonen hat, dass Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Der Job ist nach 38 oder 40 Wochenstunden zu Ende,... es gibt auch die Wochenenden und Urlaub: diese Zeit würde ich dann mit dem Kind intensiv auskosten und leben. Damit kann man dann beides leben. :)

    Wenn es sich herausstellt, dass es nicht gut funktioniert, kann man die eine Chance (sprich den Job) immer noch an den Nagel hängen,.... Man hats zumindest ausprobiert, herausgefunden es klappt für mich nicht, und weint der Chance innerlich nicht nach, sondern kann damit abschliessen.

    Das sehe ich ähnlich: Eine größere Anzahl an Posts verleihen einer Ansicht und Meinung
    zwar mehr Nachdruck und Vehemenz, machen sie aber bestimmt nicht wahrer, wichtiger oder allgemeingültiger.

    Man spürt aber, das Plädoyer für die Exklusivrolle der Mutter für Fencheltee irgendwo eine Herzensangelegenheit ist...
     
    kira, 4. Oktober 2012
    , Zuletzt bearbeitet: 4. Oktober 2012
  17. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Wenn du mal von Österreich wegschaust und französische oder schwedische Mütter fragen würdest, dann wären die Antworten sicherlich eindeutig.

    Wichtig ist, dass DU hinter deiner Entscheidung stehst und dich nicht davon beeinflussen lässt, wie eine gute Mutter laut gesellschaftlicher Norm zu sein hat.

    Bei euch und auch bei uns in Deutschland gelten Mütter, die ihre armen Baby fremdbetreuen lassen, als ganz üble Subjekte, die am besten von vornherein keine Kinder bekommen hätten. Nur Mütter übrigens, Väter dürfen das.

    Meine letzte Chefin ist jeweils 3 Monate nach der Geburt ihrer Kinder wieder in leitender Stellung arbeiten gegangen und hatte die Kinder bei einer Tagesmutter. Auch sie hatte mehrtägige Dienstreisen und auch sie hatte einen Mann, der im Zweifel für die Kinder zuständig war (bei Krankheit und ihren Dienstreisen). Diese Kinder lernen ein anderes Mutterbild kennen, so richtig leidend sind die Kinder dennoch nicht. Dafür haben sie ein engeres Verhältnis zu ihrem Vater, als die allermeisten "Tüddelmütterkinder".

    Wenn du dich für den Beruf entscheidest, dann leg dir ein dickes Fell zu - denn um die blöden Kommentare wegzustecken musst du überzeugt sein von dem, was du tust.
     
  18. Eule

    Eule Teilnehmer/in

    Wenn du der Familie voll vertrauen kannst, würde ich den Job wählen. Wenn du merken solltest, dass es gar nicht geht, kannst du ihn immer noch sausen lassen - aber du hast die Chance zumindest beim Schopf ergriffen.
     
  19. -jul

    -jul Teilnehmer/in

    es schauen ja eh die großeltern, das sind bezugspersonen! dem kind geht's sicher gut. die frage ist nur, ob DU auf die zeit mit deinem baby verzichten möchtest. aber mMn tust du das nicht mal so sehr, wenn du eh ab 3 für sie da bist. nütz die zeit dafür dann intensiver, hol dir evt. eine putzfrau, die dir haushaltstechnisch den rücken frei hält und hab dafür am nachmittag quality time mit den kids. dann hast nix verschenkt. und wie gesagt, wenn es dir zuviel wird, kannst immer noch aufhören und du weißt, du hast es versucht.
     
  20. Fencheltee

    Fencheltee I'm having such a good time
    VIP

    ganz ehrlich - wie viele Jobs gibts, denen man ein Leben lang (!) nachweinen würde bzw. wer macht die Kinder dafür verantwortlich?! Ich sag ja, wenn man diesbezüglich eine Entscheidung trifft - egal ob für job oder für Kinder - dann muss mann 100%ig dahinter stehen können. So oder so.

    Solche Aussagen finde ich kontraproduktiv. Ist eine glückliche Mutter, die zumindest die ersten beiden Jahre bei den Kindern ist kein Pluspunkt und Vorbild? ;)

    Siehe oben - Entscheidung treffen und dann dahinter stehen. Ich kann dir einige mir bekannte Beispiele aufzählen, wo die Entscheidung früh wieder zu arbeiten schwer bereut wurde. Beide Entscheidungsvarianten wird man empirisch untermauern können (mit/ohne Reue).
    Ein persönliches Beispiel: Ich hätte kürzlich gute Chancen gehabt ins Ausland zu gehen für mehrere Jahre. Ich mach's nicht, weil ich es meiner Familie ggü nicht verantworten kann. Das wird mir im Job nicht gerade Vorteile bringen. Das war auch das erste Mal, wo ich die Kinder wirklich als Einschränkung anderen - kinderlosen - ggü empfunden habe. Nur: Ich wollte Kinder und Familie, da muss ich zugunsten dieser eben auch mal zurückstecken. Mein Mann und ich haben daraufhin einen Alternativplan ausgearbeitet, mit dem wir alle gut leben können und der uns ein Ziel vorgibt, auf das wir hinarbeiten. Etwas abzulehnen muss nicht unbedingt heißen, dass man gleich auf alles verzichtet. Oft tun sich dadurch Alternativen auf, die mindestens genauso attraktiv sind und mit der Familie besser vereinbar.


    Aber nicht in der gleichen Qualität und das ist einfach so. Wenn ich beides unter einen Hut bekommen muss, dann hat beides eine andere Qualität (weniger Zeit für die Kinder, weniger 100% Engagement im JOb). Und bevor jetzt das Argument mit "Qualitätszeit" ist besser als eine gelangweilte Mutter daheim kommt: Ja, wenn die Mutter daheim wirklich gelangweilt wäre, ist das sicher so. Mir war recht selten langweilig.;)
    Lucy hat kürzlich einen guten Beitrag diesbezüglich geschrieben, den ich so auch unterschreiben kann. Ich habe die ersten Jahre meiner Kinder voll mitbekommen, wir hatten Zeit im Überfluss, konnten uns für jede Kleinigkeit alle Zeit der Welt hehmen und haben gemeinsam die Welt (neu) entdeckt ;) Das möchte ich nicht missen.

    Noch mal: Für mich war/ist es das! Jede muss selbst wissen, wie es für die eigene Familie am besten passt.

    Schau, man kann ja normal das Thema diskutieren ohne schwarz/weiß-Malerei. Mein Mann und ich haben uns von Geburt an beide um die Kinder gekümmert, meine Mädchen haben ein sehr enges Verhältnis zu beiden Elternteilen (mein Mann ist oft wochentags daheim).
    Und ich sehe absolut nichts Negatives daran, die eigenen Kinder zu "betüddeln" bzw. ihnen exklusiv Zeit zu widmen - gerade in den ersten Jahren.
     

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