1. KikiundLauftier

    KikiundLauftier ...und jetzt erst recht..

    reissen, ist relativ neu.

    ( Aufhänger für diesen Thread die zwei aktuellen Vater Threads und oben genannter Sager, von Silberdistel)

    Mmn kann man diesen Sager so nicht stehen lassen, die Verallgemeinerungen werden gewiss vielen Vätern nicht gerecht.

    Warum werden manche Väter so, dass könnten wir hier diskutieren, Erfahrungen austauschen und unser Verhalten von uns Userinnen hinterfragen, reflektieren.

    Im besten Fall entscheidet man sich doch gemeinsam dafür eine Familie zu gründen.

    Ab welchen Zeitpunkt passiert das Desinteresse der Kindesväter?

    Geben wir Frauen den Vätern überhaupt von der Geburt des Kindchens an die Möglichkeit sich einzubringen?

    Es gibt genug Frauen die so sehr Glucke sind und den Vater kaum an das Baby, Kleinkind lassen, von wegen ...' du machst es nicht richtig!'

    Verlieren irgendwann die Väter das Interesse, trauen sich nicht mehr und der Teufelskreis nimmt seinen Lauf?

    Oder fängt es viel früher an nämlich in der rosa Brillen Phase?

    Reden wir nicht genug wichtiges miteinander?
    Familienplanung...ja/ nein?
    Wie würde man dich das Familienleben vorstellen/ wünschen?
    Welche Erlebnisse aus unserer Kindheit haben uns geprägt, verstört, ob positiv oder negativ?
     
  2. Solanum

    VIP

    rollenbilder!
    ich habe es bei meinem mann nicht geschafft, dass er sich gelich verantwortlich fühlt. er hatt(te) immer das gefühl mir mit den kindern zu helfen, wenn es ihm gerade nicht gepasst hat, waren die kinder immer mein job.


    ich weiß, dass das falsch ist, habe es aber nicht ändern können und das war auch nie mein plan. ich wollte von anfang an alles teilen inkl. karenzzeit und habe das nicht durchgebrahct (damals mit dem sehr zutreffendem argument, dass er weitweit mehr als ich verdient. das wäre mir wurscht gewesen, ihm nicht).


    es passt noch viel nicht, in der art wie wir unsere kinder erziehen. diese ganzen stereotypen werden ihnen spätestens im kindergarten anerzogen. die rollenbilder ändern sich langsam, aber in keinerweise genügend schnell. man muss sich nur anschauen wie wneig karenzzeit väter beanspruchen.
    Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 26. Dezember 2023)
    btw gerade gestern erst hae ich vonm überraschender seite zu einem 3jährigen mädchen gehört "mach dir nichts draus. buben sind schneller!" (nicht: die buben sind schneler weil sie älter sind). diese unglaublich limitierenden rollenbilder sind sehr tief verankert.
     
  3. FastCorner

    FastCorner Aktive/r Teilnehmer/in

    Stimme Solanum zu. Rollen- und Geschlechtsbilder sind massiv zementiert. So sehr, dass es uns oft gar nicht auffällt. Vieles wird auch beschönigt/ins rechte Licht gerückt. Man kann davon ausgehen, dass der 0815-Mann weit weniger in Hausarbeit/Kinderversorgung involviert ist als die 0815-Frau. Männer nehmen sich Raum, setzen ihre Bedürfnisse durch, sind gewohnt, sehr auf sich zentriert sein zu können. Frauen stecken ihre Bedürfnisse zurück, nehmen sich weniger Raum, Egozentrik kennen die meisten gar nicht wirklich. Wenn sie egozentrisch sind, haben sie ein schlechtes Gewissen! ;)

    Man könnte ein ganz aktuelles Beispiel nehmen: In welchem Haushalt mit Kindern ist der Mann mehr bzw. gleich viel in die Weihnachtsvorbereitungen involviert gewesen als die Frau (Zusammenräumen, putzen, kochen, Geschenke besorgen, einpacken, Baum besorgen, schmücken etc.). Und zwar ehrlich und nicht schöngeredet! ;)

    ---

    Ich finde das Thema ganz spannend. Ich habe übrigens seit knapp zwei Jahren eine Beziehung mit einer Frau. Da fällt es einem im Vergleich noch viel deutlicher auf, wie sehr Rollenbilder wirken! Dann nämlich, wenn die auf einmal wegfallen! ;)
    Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 26. Dezember 2023)
    Nachtrag zu dem Weihnachts-Beispiel: Und wie viele Männer haben einfach von sich aus gesehen und erledigt, was zu tun ist und sind NICHT mit "Aufträgen" ausgestattet worden? (Einkaufsliste; Geschenke, die zu besorgen sind etc.)

    Das klingt natürlich provokant, ist aber nicht so gemeint.
     
  4. KikiundLauftier

    KikiundLauftier ...und jetzt erst recht..

    Betreffend zementiert
    Warum fordern so manche Frauen nicht ein?
    Wickeln, füttern, spazieren gehen mit dem Kindchen ect.

    Warum nimmt Frau das Ungleichgewicht jahrelang hin, bis es ihr absolut reicht?

    Ich werde das nie verstehen.
    Da kann zementiert sein was will, es geht doch um mein Leben, das der Kinder und letztendlich der Familie.

    Und was lebt man den Kindern vor!

    Zu deinem Beispiel
    Geschenke überlegen und besorgen ca. 60:40
    Warum?
    Ich kann es mir beruflich besser einteilen und mein Mann arbeitet oft im Home Office bis 22.00/ 23.00 Uhr.
    ( arbeitet ja)

    Lebensmittel für die Feiertage hat hauptsächlich er besorgt.
    Gekocht habe ich.

    Den Baum schmücke ich bin aber selber schuld, da man es mir da nicht leicht recht macht.
    Ich mag es aber so wie es ist.

    Staubsaugen täglich hat er übernommen und auch so hilft er mit.
     
  5. Norris

    Norris Gast

    Ja, rollenbilder.
    Ich war alleinverdienerin das erste jahr mit kind und schon einge jahre gewesen. Er hat frueher haushalt inkl bspw kochen hpsl gemacht, neben seinem studium, ich ca 70 wochenstunden gearbeitet.
    Hab zwar nach der geburt "nur" TZ gearbeitet, aber nie im leben bin ich davon ausgegangen, dass ich zu fast 100% fuer das baby verantwortlich sein wuerde.
    Viele haben mir gesagt ja frauen lassen oft den mann nicht ran.... das war definitiv nicht das problem. Natuerlich hab dann doch ich die leitung uebers kind gehabt, weil wenn der partner nicht aktiv mitmacht kennt er sich nicht aus. Aber das war nicht weil ich zu gluckenhaft war!
    Jetzt wo die kinder gross sind ist es ganz anders, gerade bei den jungs ist er sehr involviert, bei der kleine auch mehr. Aber dieses allein lassen der mutter mit den babies und kleinkindern ist sehr schaedigend finde ich. Und stellt halt viele weichen.
     
  6. FastCorner

    FastCorner Aktive/r Teilnehmer/in

    Manchmal sieht man es an so "kleinen Dingen" wie es gesellschaftlich funktioniert. Der Mann hilft in Bezug auf Haushalt/Kinder eben mit.

    Ich habe es NOCH NIE umgekehrt gelesen oder gehört ("Meine Frau hilft mit!").
    Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 26. Dezember 2023)
    Warum muss man einfordern?

    Man kann das ewig so weiterführen. Genau da liegt halt der Hund begraben. Ich hätte eben auch noch nie gehört, dass der Mann einfordern müsste, dass sich die Frau zu gleichen Teilen an Hausarbeit und Kinderbetreuung beteiligt. Ab dem Zeitpunkt, wo das der Fall ist, gibt es eben schon ein Ungleichgewicht. Und dieses Ungleichgewicht liegt nicht in den einzelnen Familien. Es ist gesellschaftlich konstruiert. Deshalb tragen es unsere Söhne und Töchter weiter...
     
  7. Dinimama

    VIP

    die gefestigten rollenbilder bewirken, dass das einfordern oft unglaublich anstrengend sein kann. bei manchen männern ist es so anstrengend, dass man die energie irgendwann lieber darin investiert, dass man die dinge gleich selber macht.

    um wirklich etwas anders zu machen braucht es beide teile, die das auch wollen. wenn das der fall ist, dann kann es funktionieren. wenn nicht, dann wird es mühsam oder ein kampf.

    @den mann ans kind heranlassen: ich erinnere mich an die frühen versuche meines mannes beim wickeln und umziehen unseres sohnes. ich habe alle zustande bekommen beim zuschauen und musste mich extrem zusammenreißen, mich da nicht einzumischen, weil er das soooo umständlich gemacht hat.
    ich habe mir aber gesagt, dass ich ja WILL, dass er das auch macht, und dass ich mich da jetzt nicht einmischen DARF, denn wie soll er es sonst lernen.

    ich bin dann immer weggegangen, wenn die beiden derart beschäftigt waren, weil mich das zuschauen ganz narrisch gemacht hat.
    und irgendwann kam dann doch die übung.......

    ich kenne aber auch väter, die das wickeln verweigern, weil sie den geruch nicht aushalten.
    da gehören auch zwei dazu, ja, aber was tut frau, wenn er sich absolut weigert? das kind in der kacke liegenlassen?
     
  8. KikiundLauftier

    KikiundLauftier ...und jetzt erst recht..

    Betreffend einfordern
    Das bezog ich darauf sollte Mann zu faul oder was auch immer sein.
    Was denn sonst, im stillen leiden?

    Mmn ist es auch Erziehungssache.
    Wenn ein Junge nicht schon von Kindheit an daran gewöhnt wird das es kein Hotel Mama gibt, sondern man zusammen dafür sorgt das das zu Hause sauber und ordentlich ist ect., wird es bestimmt anders verlaufen wenn selbiger Junge im Mannesalter eine Beziehung hat.
    Ausser die Dame des Herzens trägt ihm in ihrer 1. Verliebtheitsphase alles hinterher, dann wird er verdorben, träge und faul.
     
  9. Sassenach

    VIP

    Mein Mann hatte grottige Vorbilder und wusste immer: so will ich nicht werden.

    es war oft eine große Herausforderung, ja aber man kann schon das Ruder herumreißen.
    Ich glaube Kommunikation ist das um und auf, ein gesellschaftliches Umdenken braucht es aber auch, das Männer nicht nur dann erfolgreich sind wenn sie steile Karrieren und viel Geld machen, sondern eben sich auch intensiv um die Brut kümmern.
     
  10. KikiundLauftier

    KikiundLauftier ...und jetzt erst recht..

    Kind in der Kacke...
    Gewiss nicht, aber ein ernstes, sehr ernstes Gespräch führen und ihm unmissverständlich klar machen, dass es so nicht geht wenn die Beziehung funktionieren soll.

    ( Gottlob hatte ich diese Probleme nicht. )
    Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 26. Dezember 2023)
    Zu 100% gedanklich bei Dir!
     
  11. Solanum

    VIP

    das wickeln war bei uns nie das thema, sondern das verantwortung übernehmen - auch fürs damals sehr oft kranke kind. das lag alles nur an mir, ich habe mir das kranksein eingebildet (und habe dann tatsächlich mit dem kind ins kh müssen, als ers sich ums kranke kind gekümmert hat, weil er nicht gemacht hat, was notwendig war, sondern was er geglaubt hat :( ).
    das grundproblem war, dass er die zuständigkeit bei mir gesehen hat und nur geholfen hat. das war mir beim oft kranken kind dann nach dem krankenhausaufenthalt zu heikel - da habe ich ihm nicht mehr zugetraut, es drauf zu haben.


    eigenartigerweise wird es jetzt, wo die kinder uns nicht mehr so viel brauchen, besser. weihnachten hat er erstmals übernommen, weil er beruflich freigespielt war. das war überraschend und angenehm. wahnsinn, wieviel weniger stress ich plötzlich hatte. es wäre so entlastend gewesen partnerschaftlicher zu leben. das macht mich nun traurig.

    rollenbilder sind furchtbar. ich vermute, dass meine kinder diese weniger haben als meine generation. wir haben es ihnen nicht vorgelebt :( aber oft darüber refelktiert, dass kinder verantwortung von eltern und nicht mamas sind und der haushalt job von uns vieren ist.
     
  12. DaisyD

    VIP

    In den ersten Jahren stört einem halt oft nicht, was mit den Jahren und nachlassender Verliebtheit mühsam wird..
    Bei ersten Kind übernimmt Frau oft noch gerne alles selbst, bei den nächsten wäre es schön, besser aufzuteilen, aber da ist eben schon vieles einzementiert.
     
  13. KikiundLauftier

    KikiundLauftier ...und jetzt erst recht..

    So wird es gewiss bei sehr vielen Paaren, Familien laufen.
     
  14. FastCorner

    FastCorner Aktive/r Teilnehmer/in

    Ich fürchte, diese zementierten Rollenbilder bekommt man im Kleinen (also im Dunstkreis der Kernfamilie) fix nicht weg. Die Gesellschaft - das große Ganze - ist so übermächtig. Ich erkenne es jetzt daran, dass sich meine Buben (Pubertät) ganz anders präsentieren und verhalten als das Mädchen und auch anders in Konflikte gehen. Ich merke es daran, dass in der Klasse wirklich heftige Verhaltensweisen toleriert oder herunterhespielt werden, weil "so sind sie halt, die Buben". Ich merke es daran, wie im Café die Dynamik in einer Gruppe junger Studierender ist. Wie sich die jungen Männer präsentieren (breit dasitzen, Reden schwingen, sich Raum nehmen) und wie sich die Mädls unterordnen. Es ist nicht durchgehend so, aber man sieht Tendenzen...

    Es gab da mal eine nette kleine "Studie" (also nichts Wissenschaftliches). Eine Journalistin ist für einige Woche auf der Straße den Menschen nicht ausgewichen, um zu sehen, was passiert: Die Frauen weichen aus, die Männer sind tendenziell überrascht über Zusammenstöße. Der kleinere Teil entschuldigt sich, der größere Teil reagiert ihr gegenüber unwirsch. Fand ich spannend!
     
  15. Norris

    Norris Gast

    Wie gesagt, ich hab absolut nicht erwartet fast alleinverantwortlich fuers erste baby zu sein. Va da ich durchgehend gearbeitet habe waehrend er sein studium fertig machte.
    Ich war echt schockiert, es ging nicht von mir aus.
     
  16. Maggie

    VIP

    Ich war sehr erstaunt, wie das bei uns gelaufen ist. Bis zur Geburt des Kindes haben wir alles gemeinsam geschupft: Firma, Hausbau...
    Mit dem Baby war es anders, da war dann primär ich zuständig. Also nicht, dass er nichts gemacht hat, aber halt - wie schon jemand geschrieben hat - meist nur nach Aufforderung. Das war manchmal schon sehr mühsam, obwohl er mich in der (Erwerbs)Arbeit sehr entlastet hat.
     
  17. FastCorner

    FastCorner Aktive/r Teilnehmer/in

    Was ich stark gemerkt habe (auch bei meinem Partner/Vater der Kinder): Die Männer, deren Rollenbilder im Kleinen (also in der eigenen Familie i.S. der Teilhabe) nicht so stark stereotyp sind, sind jene, die entweder völlig ohne Vaterfigur daheim aufgewachsen sind (also wirklich völlig) oder jene, die aufgrund von Schicksalsschlägen schon als Kinder sehr viel Verantwortung in der Herkunftsfamilie übernehmen mussten. Fand ich spannend...
     
  18. KikiundLauftier

    KikiundLauftier ...und jetzt erst recht..

    Da möchte ich noch etwas hinzu fügen.

    Nicht nur Jungs die ohne Vater oder mit einen Schicksalsschlag aufgewachsen sind sondern auch die Jungs, die mit Geschwister aufgewachsen sind und konsequente Erziehung genossen haben.
     
  19. carnik

    carnik missChica 2.0
    VIP

    Um Endeffekt hast du es eh Grad mit einem letzten Satz geschrieben.
    Er HILFT mit .
    Weil ma halt großteils so aufgewachsen sind.. die Mama ist die Chefin der Wohnung/des Hauses und die anderen helfen im besten Fall mit.

    Bej uns ist das grad daheim viel Thema (4 Chaoten, die relativ viel arbeiten bzw schulische Verpflichtungen haben und auch sonst einiges außerhalb machen.. das ist nicht optimal für einen gut geführten Haushalt) und ich Versuche immer das Wort "helfen" zu vermeiden. Wir sind 4 Personen, wir leben zusammen, wie können wir uns die Verantwortung für den Haushalt teilen.
     
  20. Norris

    Norris Gast

    Meine brueder wuchsem mitm modell auf: mutter ist fuer haushalt und brutpflege zustaendig und arbeitet mit in familienbetrieb, vater trifft entscheidungen und arbeitet, traegt bei zur kindererziehug mit highlights aber nicht alltagstrott.
    Dennoch sind die zwei mit kindern ganz anders. Bruder 1 war sogar AE mit 5 kinder, Bruder 2 lebt was von aussen zuindest relativ wie 50/50 ausschaut, beide arbeiten VZ in aehnlichem bereich und sind aktiv mit den kids. Bruder 3 ist noch in der famienplanung.
     

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