1. hek

    hek vorwiegend heiter
    PLUS + VIP

    liebe dagmarR,

    meine cousine hat letzte woche _alleine_ ihr zweites kind geboren :)
    erste wirklich stärkere wehen um 15:00.
    15:25 : ihr mann läßt das telefon fallen, an dem die hebamme tips gegeben hat - um das baby "aufzufangen".

    mit etwas verspätung ist dann die hebamme doch noch gekommen ;).


    mehr weiß ich leider noch nicht, aber ich hab sofort an dich gedacht ;)
    war zwar nicht so ganz allein geplant, aber immer kann frau es sich scheinbar nicht aussuchen ...

    allen beteiligten geht es gut <3


    einen lieben gruß,
     
  2. DagmarR

    DagmarR Gast

    Fehlanzeige! Das hat nix mit einer klassischen Alleingeburt im Dagmar'schen Sinne zu tun. Aber nett, dass du an mich gedacht hast.

    Mich hat das "catchen" auch schon in der newsgroup der US-amerikanischen Alleingebärerinnen gestört, und ich hab da auch den einen oder anderen Wickl gehabt, weil die alle ihrem "hubby" eine Rolle zu spielen gegeben haben, wo er sich auch ein bissl wichtig fühlen kann. Es sollte die Mutter das Kind das erste Mal berühren und sonst niemand.
    Auch bei einer deutschsprachigen Geburt ist das Auffangen nicht notwendig. Die Oberschenkel einer Frau sind gerade so lang, dass das Kind mit dem Kopf auf der Unterlage aufkommt, wenn es noch bis zur Hüfte drinsteckt. Der Rest rollt dann einfach ab, ohne Fallen. Grad der Popsch plumst ein bissl, aber das macht dem Baby überhaupt nix, Kopf und Schulter liegen da ja schon.

    Der zweite Grund, warum es nicht zu mir passt, ist der fehlende Vorsatz, das hast du ja eh angesprochen. (Oder? Viele behaupten ja, es war ein Hoppala-Geburt, dabei wollten sie es eh so. Ich hab ja auch am Anfang behauptet, es war unabsichtlich.)

    Ich finde es unheimlich wichtig, dass die Leute wissen, dass eine sogenannte Notgeburt nichts anderes ist als eine ungeplante Alleingeburt und daher fast genauso sicher. Das Blöde ist nur, dass viele Frauen zsammzwicken, weil sie glauben, das Baby darf nicht raus, weil/wenn die Auskenner noch nicht da sind, bzw. dazu befragt wurden. Meine Großmutter hat das auch gemacht. 1943 (!!! Da war das ja noch gar nicht so modern.) ist sie zu Fuß ins Krankenhaus gegangen und hat das Kind trotz heftigem Pressdrang nicht rauslassen, obwohl es eh warm draußen war, und im Krakenhaus hat sie dann nach ihren eigenen Angaben stundenlang die schlimmsten Schmerzen ihres Lebens gehabt. Wenn sie das Ereignis nicht als etwas angesehen, was nur Auskenner machen dürfen, hätte sie sich das erspart, hätte meine Mutter mit ihrem Kittel aufgefangen und wäre wieder nachause gegangen.

    Es sollte eigentlich jede Frau für eine Alleingeburt instruiert werden (also vor allem nicht-instruiert), natürlich unter dem Deckmäntelchen der Notfallaufklärung, denn es kann wirklich jeder passieren, auch unbeabsichtigt. Ich erinnere da an den steckengeblieben Aufzug. Aber auch, damit eine Frau nicht in die Peinlichkeit kommt, zu fragen, was sie denn bei einer Alleingeburt machen muss, wenn sie es heimlich plant, könnte man solche Notgeburtskurse machen. Die meisten, die es machen, geben es ja nicht zu, dass es absichtlich war, und die warten dann oft auf ein Wunder namens "Mutter Natur" - wie es auch in unserer kleinen feinen newsgroup mehrmals passiert ist. Zweimal glaub ich hab ich die www-live-mail-Geburt zu Ende gebracht mit dem Vorschlag, jetzt endlich anzudrücken, Mutter Natur hätte heute frei, und einmal wurde es sogar ein Kaiserschnitt, weil die Frau geglaubt hat, Mutter Natur kommt heut Abend doch noch einmal vorbei. Die war aber nicht online (selber schuld) - die Frau, nicht Mutter Natur.
    Es gibt halt irgendwie nur die zwei Extreme, die, die glauben, nur Profis können eine Geburt, und die, die glauben, alles geht von selbst. Erstere haben Recht, aber sie wissen nicht, dass sie selbst die Profis sind.
    Deshalb gehört unbedingt eine gute Gebärschule her. Bis jetzt klingen Anleitungen für sog. Notgeburten ungefähr so:
    "Legen Sie die Frau mit angezogenen Beinen auf Ihren Mantel und reden Sie beruhigend auf sie ein!" Ich stelle mir das aber ziemlich schwierig vor, die Beine anzuziehen und gleichzeitig eine wehrhafte Gebärende auf meine Goretex niederzudrücken, und die Luft zum Beruhigendeinreden hab ich dann sicher auch nicht.
    Wie klingen eigentlich Gebäranleitungen in Geburtsvorbereitungskurssen? Ich muss mir das glatt einmal anhören. Ich hab nur gehört, dass frau dort lernt zu hecheln, wenn sie eigentlich pressen sollte.
    Aber eigentlich gibt es nur eine gute Anleitung:
    Geh irgendwo hin, wo dich keine vermutet, sperr dich gut ein, ruf deine Freundinnen an, kwatsch mit ihnen über Sex, trink ein paar Bier, und wenn es anfangt, weh zu tun, drück an, als ob du scheißen würdest.

    Puh, das ist jetzt lang worn...
     
  3. hek

    hek vorwiegend heiter
    PLUS + VIP

    ich schussel ich, ich denk mir viel, und dann schreib ich nur die hälfte hin ;)

    mir war schon klar, daß das keine alleingeburt im klassischen sinn war.
    mir ist es auch eher drum gegangen, zu erzählen, daß es allein geht und daß es GUT geht!
    in dem speziellen heftigen fall wär wahrscheinlich sturzgeburt das richtige wort? weil selbst wenn sie gewollt hätte, hätt es sich wahrscheinlich nimmer aufhalten lassen ...

    aber ich freu mich einfach, daß mama&baby es quais-allein geschafft haben :)

    gebärschule find ich jedenfalls gut


    <3
     
  4. DagmarR

    DagmarR Gast

    Na, das is ja der Witz an der ganzen Sache: Es geht eh allein.
    Und es geht so gut wie immer gut, und es tut auch nicht besonders weh.
    Aber erklär das einmal wem!

    Meine Meerschweinchen waren weiser als die meisten Frauen da herinn: Die Braune hat gesehen, dass die Rote gebiert, schnappt ihr gleich die Niffen und Nechten weg, ist gleich ganz wucki worn und hat selbst gleich geboren. Und dann haben sie sich mit lauten Gurr-Lauten um insgsamt 5 Babies gekümmert. Wenn wir nicht zufälliger Weise (10 Minuten in 5 Kindern!) dabei gewesen wären, hätten wir nicht gewusst, welche wem gehören, die haben nämlich durcheinander getrunken.
    Aber ich schweif schon wieder ab. Na klar geht es allein auch, und zwar viiiel besser als an einem fremden Ort mit Publikum. Eine Alleingeburt ist wirklich die sicherste Variante einer Geburt. Statistisch erwiesen.
     
  5. sama

    sama Gast

    hi

    dazu möcht ich auch mal was sagen...

    grundsätzlich geh ich auch davon aus, daß jeder weibliche mensch dazu in der lage ist alleine zu gebären.

    allerdings in unserer gesellschaft sind viele frauen, wenn nicht die meisten, so weit von ihrer weiblichen urkraft entfernt, daß sie dazu nicht mehr in der lage sind. nicht anatomisch gesehen, sondern geistig. ihnen fehlt (und ich schließ mich da gar net aus) das selbstvertrauen und das körperbewußtsein um die sitution alleine zu meistern. - und mit angst im bauch, kann man net locker sein kind rausdrücken....

    für frauen die sich unsicher und unwohl fühlen, ist eine alleingeburt sicherlich nicht ganz ungefährlich.
    außer die kinder flutschen so raus, das sowieso alles zu spät ist, da sagt aber sogar der kinderarzt (schulmediziner) das nix passieren kann.

    tja, und ich finde es auch nicht fair, jene frauen, die sich eben von ihrer kraft entfernt haben dafür zu verurteilen. statt dessen sollte man sie wieder zurückführen - zu jener natürlichen gebärkraft. ihnen helfen ihr selbstvertrauen zu stärken.

    es kann daher nur richtig sein, daß es für uns verschiedenst gestrickte menschliche wesen verschiedenste gebärmöglichkeiten gibt. ob mit oder ohne beistand, zuhause oder im kh....

    im endeffekt ist das wie mit dem impfen, es kann nur jeder selbst für sich entscheiden ob es für ihn persönlich richtig ist oder nicht. jede anmaßung von außen ist nicht angebracht.

    ----da es ja keine allgemeingültige wahrheit gibt------

    ich für meinen teil bin froh, daß mich eine hebamme bei der hausgeburt unterstützen wird. wenn ich will mach ich alles alleine, aber wenn ich hilfe brauche ist sie da. das kompensiert meinen kleinen mangel an selbstsicherheit.....
    und meinen mann würd ich auch ohne hebamme dabeihaben wollen, eine geburt ist so ein starker akt, den möcht ich alleine schon aus liebe zu ihm mit ihm teilen.....

    greetings sabine
     
  6. DagmarR

    DagmarR Gast

    @ sama:
    Stimmt. Das unterschreib sogar ich.
    Aber das "nicht ganz ungefährlich" passt nicht ganz. Sogar zwangsweise (Geiselnahme, Aufzug stecken geblieben, Höhleneingang verschüttet, Benzin ausgegangen,...) Alleingeburten laufen meistens einfach glatt ab. Das ist auch wichtig zu wissen für die, die sich sonst aus Angst vor der Situation nicht drauf einstellen können und durch Zsammzwicken sich und das Kind gefährden.
    Und das mit der Zurückführung: Das können die Frauen wirklich nur allein und aus sich selbst heraus. Alles, was von außen an Hilfe an sie herangetragen werden kann, ist Erlebtes von anderen. Entweder sie nehmen es an oder sie halten sich zu schwach dafür. Das aus dem US-amerikanischen kommende Motivationsgetue ("Jäah, du schaffst es!) ist da völlig unangebracht, weil es wirklich nur von ganz innen geht. Grad die von außen zurückgeführten kapitulieren nämlich dann, wenn's ernst wird, ohne ihre Einflüsterin.
     
  7. lisi1981

    lisi1981 Gast

    dagmarR: wieso sollte die mutter das kind als erstes berühren?
     
  8. DagmarR

    DagmarR Gast

    Weil es ihr gehört.
     
  9. li

    li Teilnehmer/in

    na, kommst halt zu mir!:D

    da passiert im besten fall das:
     
  10. li

    li Teilnehmer/in


    wobei ich mit dem wort "führen" ned so glücklich bin. -finden lassen trifft´s vielleicht eher;)
     
  11. lisi1981

    lisi1981 Gast

    ... komische ansichten hast du ...

    das kind "gehört" ja genauso auch dem vater
     
  12. Ich wollte mich da ja nicht einklinken, aber eines ist sicher:

    Das Kind GEHÖRT nur sich selbst!!!

    Ich darf es als Mutter/Vater/Bezugsperson auf seinem Weg begleiten, aber ich besitze es nie!

    Das Kind hat das RECHT darauf, um seiner/ihrer selbst Willen geliebt zu werden und nicht, weil es mein Eigentum ist.

    Dagmar, wie kommst du darauf, daß du die Besitzerin von einem anderen Menschen sein kannst?

    :confused:
    esther
     
  13. DagmarR

    DagmarR Gast

    Mein Gott, immer dieses theatralische Absichtlichmissverstehen...
    Kinder haben auch das Recht auf Privatsphäre und nicht von jedem Fremden angegrapscht zu werden. Und die Mutter hat das Recht, das einzufordern.
    Man greift frische nackte Kinder einfach nicht an, wenn es nicht die eigenen sind.
    Das tut man einfach nicht!
     
  14. DagmarR

    DagmarR Gast

    Der darf grad noch hintatschen. Aber dann niemand mehr.
     
  15. Patina

    VIP

    DagmarR, du hättest Weil es ihres ist. schreiben sollen ;)
     
  16. DagmarR

    DagmarR Gast

    Und vor allem auch, weil das Kind selbst von niemand anderem als der Mutter berührt werden will.

    (Ich will hierauf jetzt kein pubertäres "Woher willst du DAS schon wieder wissen?" lesen, sonst krieg ich echt an Grant.)
     
  17. axi

    axi Gast

    @dagmar, wir habens schoneinmal diskutiert, und jetzt hab ichs ausprobiert - meine kinder bestehen darauf mir zu gehören
     
  18. DagmarR

    DagmarR Gast

    Sehr weise!

    Ich denke mir, ein Kind fühlt sich unheimlich verloren, wenn es so locker unverbindlich und oberflächlich "frei" gelassen wird.
     
  19. Liebe Dagmar!

    Dein letztes Posting, dazu fällt mir nur ein: Soviel zu absichtlichen Mißverstehen ...

    Und - auch dir ist klar, daß das eine mit dem anderen nichts zu tun hat: ob die Mutter als erste ihr Kind berühren darf/soll/will/kann ist doch eine andere Diskussion! (da bin ich ja deiner Meinung)
    Trotzdem gehört ihr das Kind nicht!

    Und - natürlich empfinden die Kinder, daß sie ihren Müttern gehören und das gibt ihnen Sicherheit.
    Aber hier diskutieren ja nicht Kinder miteinander, sondern deren Mütter und die sollten nicht der Meinung sein, die Besitzerin ihrer Kinder zu sein.

    Denn das hat nichts mit "frei" lassen (was du ja meiner Meinung eigentlich "hängen lassen" nennen solltest) zu tun - ich gebe meiner Tochter jede Stabilität die sie braucht und einfordert.
    Und auch sie hat schon mal gesagt, sie gehöre mir - haben wir dann geklärt.

    Aber, ist eh wurst, weil das wäre jetzt eine Erziehungs- und Grundhaltungsdiskussion und die hat in einem Geburtsforum nix zu suchen.

    Und ich bin nicht pubertär beleidigt, weil ich auf meiner Meinung, nicht die Besitzerin sondern die Begleiterin meiner Tochter zu sein, bestehe ... ;)

    lg

    esther
     
  20. li

    li Teilnehmer/in

    esther, ich neige dazu, dir recht zu geben. es stimmt natürlich, was du sagst und bleibt doch etwas "ätherisch" ;)

    wenn ich es nämlich vergleiche mit dem ganz und gar instinktiven, so viel unmittelbareren bauchgefühl, das nach einer ungestörten geburt da ist: DU bist MEIN!! ein sehr besitzergreifendes und nur deshalb so um jeden preis verteidigendes und beschützendes ... - nicht gefühl, das ist zu schwach! - wie könnt ich´s nennen?
    in dem moment war ich nicht mehr neokortikal psychologisierender mensch, sondern muttertier. und gut so.

    ich glaube, dass das eben beschriebene die gute grundlage für das freilassen ist. nicht als hehres ideal. sondern als natürliches sich-lockern einer erfüllten bindung. einer beziehung, in der nichts (und niemand) krampfhaft festgehalten, "besessen" werden muss, weil sich von anfang an alles so erfüllt hat, wie es der erwartung des säugetieres mensch entspricht.
     

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