1. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Nein.

    Ich bin in den 80igern aufs Gym gegangen und die ersten 6 Jahren waren nun ja kein Spaziergang, aber schwer war es nicht und von jede Menge tun war erst in der Oberstufe die Rede.
    Die 11. Klasse war quasi nur Stoffwiederholung bzw. Orientierungsphase für die Grund- und Leistungskurse. Dieses eine Jahr hätte man problemlos streichen können ohne daß für uns Mehrarbeit entstanden wäre.

    Von daher mach ich mir keine Sorgen um meine Tochter, ganz im Gegenteil. Die freut sich aufs Gym wo endlich was "gscheits" zu lernen gibt und kein Kinderkram mehr.
     
  2. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Das Argument zieht nicht, weil die armen ach so überforderten Kinder der pöhsen Wirtschaft mit einem Haupt- oder Realschulabschluss viel früher zur Verfügung stünden. Nicht G8 ist das Problem.

    Es kann nicht sein, dass inzwischen deutlich über die Hälfte eines Jahrgangs 4. Klässler auf ein Gymnasium wechselt, weil die Eltern beschließen, dass das eigene Kind natürlich unwahrscheinlich schlau sei und dann rumjammern, wenn sich herausstellt, dass besagtes Kind schon in der Mittelstufe Nachhilfeunterricht in 5 Fächern braucht und trotzdem nicht mithalten kann.

    Das allgemeine Bildungsniveau ist versackt, so schlimm, dass heute typische Hauptschul-Lehrberufe mit Realschülern und Gymnasiasten besetzt werden. In diesem Jahr haben wir es auch geschafft, dass es mehr Studenten als Lehrlinge gibt. Das Handwerk sucht Lehrlinge wie blöd und auf der anderen Seite heulen Eltern mit überforderten Kindern über G8.
     
  3. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Jemand der Mathe kann, kann es auch ganz schwer nachvollziehen, dass es Menschen gibt, die es nicht begreifen.

    Mir geht es bei meinem Sohn in Deutsch so. Er kann sich ganz großartig ausdrücken. Er schafft es aber nicht, seine Worte auf Papier zu bringen. Habe also ein Kind, was mit Mathe auf Kriegsfuß steht und einen Jungen, der sowas von logisch denkt, aber stundenlang über eine Bildergeschichte brütet
     
  4. zufliegen sicher nicht, meine große hat auch wenig Schuljahre mit wirklich guten noten abgeschlossen, aber sie hat in der schule aufgepasst, daheim das nötigste gemacht und das hat allen gereicht

    sie hat früh gelernt, sich zu organisieren und musste auch früh selbständig ihre schulsachen selber in Ordnung halten - ich hab ihr auch nie vergessenes nachgebracht, wurscht ob jause, oder hü...selber mitdenken

    und sie wusste, abends muss alles fertig sein und konnte sich ihre zeit, wann sie hüs macht, selber einteilen...sie sitzt jetzt oft spätabends dabei, wo ich schon fernsehe, lese oder schlafen geh


    aber vielleicht simma wirklich da bei dem punkt, dass viele kinder im Gymnasium mit dem Pensum und der Struktur überfordert sind
     
  5. Cash

    VIP

    ich finde nicht, dass mein sohn viel lernen muss. am wochenende z.b. nur wenn in der woche drauf eine schularbeit ansteht.

    im gegenteil: ich hätte ja gern, dass sie mehr machen. mehr hausübung, mehr verlangen IN der schule. es fehlt die übung von seiten der schule. in manchen fächern hat man das gefühl, dass viel auf die eltern abgewälzt wird.
    siehe: aufsatz in englisch - wird verlangt, aber nicht geübt. das selbe in deutsch.

    mein sohn hat allermeistens nur mathe-hü, ca. zwei mal in der woche englisch-hü, meistens grammatik-zettel zum ausfüllen, der ist in maximal einer halben stunde fertig. und oft genug gibt es gar keine hausübung oder er hat sie schon in der schule gemacht.
    also, nein, viel ist das nicht. nur, bei den schularbeiten sollen sie dann alles können - aber woher, wenns nicht die eltern machen? ist die vorbereitung vor der matura dann genau so lasch?

    wobei wir uns keine sorgen machen müssen, weil er bisher eh gut durchkommt.
     
  6. influenza

    influenza Teilnehmer/in

    ich lehn mich so weit aus dem fenster und behaupte, dass die viellerner (die jeden tag nach der schule stundenlang sitzen) vielleicht mit einer BMS oder lehre glücklicher wären als in der AHS.
    die durchleben das ständige gefühl von leistungsdruck und überforderung. grad in einer zeit, die für die persönlichkeits und charakterbildung wichtig ist.

    ich geh mal davon aus, dass meine kinder ins gymnasium kommen ( akademierfamilie). wenn ich dann aber bemerke, dass ein kind jeden tag hilfe braucht und die ganze freizeit für die schule drauf geht, schau ich nach alternativen.

    nicht jeder muss die matura haben. und man kann sie auch nachholen. vielen fliegen die inhalte (vor allem mathe, wo das gehirn erst nach der adoleszenz die wichtigsten verknüpfungen dafür hat) mit mitte/ende zwanzig ganz leicht zu, die sie mit 17 gequält haben.
     
  7. Hegaelis

    Hegaelis Gast

    Mein Sohn wird voraussichtlich 2018 maturieren.
    Ich persönlich hab mich mit dem Thema Zentralmatura bisher nur peripher beschäftigt. Zum einen, weil es relativ bald klar war, dass da noch einiges ziemlich unausgegoren sein dürfte und somit verändert werden muss.
    Zum anderen, weil es eben noch ein Zeiterl hin ist, bis es mein Kind betrifft.
    Aber mir tut der heurige Jahrgang leid, das ist sicher unangenehm.

    Was ich mir aber beim Durchlesen dieses Threads gedacht hab:
    großes Verallgemeinern ist mäßig zielführend.
    Ich kann nicht unterschreiben, dass in den VS nicht mit Blick auf Selbständigkeit der Kinder unterrichtet wird. Mein Eindruck war eher ein Gegenteiliger: in vielen VS wird mittlerweile das Arbeiten nach selbst erstelltem Arbeitsplan geübt, und das über 4 Jahre. Selbständiges Einteilen der Tätigkeiten lernen meiner Erfahrung nach immer mehr Kinder schon in der (öffentlichen) VS kennen.
    Was aber nicht heißt, dass nicht auch die emsigsten Kinder irgendwann auch einen Kurzschluss im Hirn haben können (erfahrungsgemäß mit 13+) und zu vielem dann plötzlich nicht mehr imstande sind.

    Ich denk auch nicht, dass es die Kinder und Jugendlichen gibt, die heutzutage allesamt zu nichts mehr fähig sind. Genauso wenig gab es weder früher noch gibt es heute die Schulen, wo es ausschließlich so oder so ablief/abläuft.
    Es gibt zweifelsohne einen Run auf Gymnasien und das Gymnasium hat mittlerweile den Status des "Wissens-Heilsbringers" (alle wollen für ihre Kinder "das Beste", eh klar.) Aber da wirds ohnehin einen Kurswechsel geben, da geht es keineswegs um "Elitegefasel". Mittlerweile ist man ja auch schon draufgekommen, dass die Glorifizierung "der Bildung" zu einer ungünstigen Werteverschiebung geführt hat (Stichwort: Fachkräftemangel, aber auch noch anderes). Wenn ich nicht so vergesslich wär, dann könnt ich jetzt einen interessanten Artikel verlinken, den ich letztens dazu gelesen hab (in der Zeit? im Standard?).

    Eines brennt mir unter den Nägeln:
    So sehr ich verstehen kann, dass man für eine Sache brennt: Mathe ist nicht das Zentrum des Schullebens und von Fähigkeiten in Mathematik lassen sich andere Kompetenzen NICHT zwangsläufig ableiten.
    Ich habs hinter mich gebracht, sogar mit einem Gut bei der Matura (nach zwei Jahren negative Noten) und ich hab kurz vor der Matura die Lust an der Integral- bzw. Differentialrechnung entdeckt- aber hab trotzdem alles vergessen. Es zaht mich auch nicht und ich könnte glaub ich kein aktuelles Beispiel meines Sohnes rechnen.
    So waht?
    Ich kann vieles andere und das nicht zu knapp;).

    P.S.: Ich hab hier öfters was vom Polynom gelesen... muss man damit nicht sofort zum Arzt?
     
  8. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    .....
     
  9. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Finde du das nicht ein bisschen Hochnäsig?
     
  10. BLS

    BLS
    VIP

    Mein Sohn lernt schon viel, vor allem am Wochenende!

    Das liegt aber einerseits an den sehr fordernden Nebengegenständen in seiner Klasse und ja ich kann das beurteilen, dass sie fordernd sind, denn ich habe sowohl den schulinternen Vergleich als auch den Vergleich mit anderen 2. Kl. anderer Gym.
    Weiters gehe ich voll arbeiten, er ist in der NM-Betreuung, kommt oft spät nach Hause. Das heißt, wir müssen lernen sehr oft aufs WE verschieben. Unter der Woche gehen sich häufig nur Vokabel lernen und lernen für die Stunden-WH aus.

    Er geht in der Schule einen Nachmittag in eine UÜ in einer Sportart, einmal ist NM-Unterricht.

    Er hat aber ausgezeichnete Noten - war letztes Jahr Klassenbester mit lauter "Sehr gut". Er ist aber auch sehr ehrgeizig.
     
  11. Bist du schon Akademikerin (weil du in anderen Threads Studentin bist), oder leitest du das noch von den Groszeltern ab?


    ... Ja, das war weit aus dem Fenster gelehnt. ;)
    Wobei bei uns in der Krabbelstube diskutiert wird, welches Gymnasium von den Kindern besucht wird, also vermutlich bist du einfach nur ehrlicher als die, die "Wenn mein kind begabt genug ist" sagen. :cool:
    (Ich vermeide die Aussage, dass ich davon ausgehe. Aber ich gehe auch davon aus, selbst beim Zweijaehrigen. :D)
     
  12. BLS

    BLS
    VIP

    Kann dir nur voll zustimmen! Besonders Englisch ärgert mich sehr.

    HÜ in Englisch ist bei uns gleich. Mathe hat er immer, Deutsch sehr viel, vor Schularbeiten meistens doppelt (die normale, sprich Übungen für Rechtschreiben und Grammatik und daneben über mehrere Tage den Aufsatz. Ist immer sehr viel).
     
  13. BLS

    BLS
    VIP

    Zum Eingangspost:

    War das Ergebnis nur in der Steiermark so schlecht oder auch in den anderen Bundesländern???
     
  14. Ich wollte das auch zuerst schreiben.

    Dann habe ich nachgedacht, was für mir bekannte Akademikerkinder nicht in ein Gymnasium gehen und mir ist keines eingefallen.
    (Außer solche, die noch zu jung sind; aber auch da ist in den Gesprächen klar, dass es nur Gymnasium gibt.)
     
  15. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Mathematik ist die Basis für alle Naturwissenschaften und sogar für Musik. Daraus folgt, dass derjenige, der eine allgemeine Hochschulreife erwerben möchte, zumindest soviel Mathematikverstand haben sollte, wie er in der Schule vermittelt wird. Bitte - für ein "ausreichend" sollte es irgendwie reichen.

    Die wenigsten Schüler glänzen in der ganzen Bandbreite der Fächer und das erwartet auch niemand.

    Was mir unter den Nägeln brennt: niemand steht auf eine Party und gibt damit an, dass er in der Schule eh nie gut in Deutsch/PoWi (Politik&Wirtschaft) war. Die Naturwissenschaften sind vorbelastet und das liegt wahrscheinlich wirklich daran, dass man sich nicht durchmogeln kann.

    Und deshalb bin ich ausnahmsweise einmal voll bei Frau Grippe: die meisten, die über die Unmenschlichkeit des Lernstoffes jammern, sollten darüber nachdenken, ob ihr Kind eine Schulstufe weiter unten nicht besser aufgehoben wäre. Wir brauchen nicht soviel Akademiker, wie wir züchten - vor allem nicht so viel lerntraumatisierte abgebrochene Studenten, die dann doch in Lehrberufen landen.
     
  16. Alex3

    Alex3 überwiegend heiter
    VIP

    Grundsätzlich finde ich die Zentralmatura gut und sinnvoll, schwierig ist nur die Übergangszeit. Und die kann jene Jahrgänge, die ein, zwei Jahre vor der Matura darauf hingetrimmt werden müssen, hart treffen.

    Vor allem, weil die Lehrer selbst oft schlecht aus- bzw. fortgebildet sind, jahrelang nur Dienst nach Vorschrift auf niedrigem Niveau gemacht haben und erhöhten Anforderungen oft selbst nicht gerecht werden.
    Und dann gibt es die anderen Lehrer, die aus lauter Panik vor den Herausforderungen der Zentralmatura das Unterrichtsniveau plötzlich so weit hinaufschrauben, dass ein Teil der Schüler, die vorher gut waren, plötzlich nur mit Mühe weiterkommen.

    Ich erlebe es an meinem Sohn in der HTL hautnah:

    Er hat einen Mathematiklehrer mit extrem hohen Anforderungen, was ich grundsätzlich sehr gut finde, da gerade für einen Techniker Mathematik und Logik sehr wesentlich sind.

    Allerdings ist der gute Mann, der seine Freizeit laut eigenen Angaben mit dem Lösen von Gleichungen verbringt, leider nicht in der Lage, diese Mathematik auch ausreichend gut zu vermitteln, da er ein Autoritätsproblem hat, insofern, als er extrem schnell vorgeht, keine Zwischenfragen zulässt und jeden Mucks (zB Fragen an den Sitznachbarn, was das auf der Tafel geschriebene bedeuten soll) mit einem Minus beantwortet aus lauter Angst, die Klasse könnte ihm entgleiten und zu laut werden.

    Das heißt, die Schüler dürfen weder ihn, noch ihre Sitznachbarn fragen, wenn sie irgendwo nicht mitgekommen sind und Fragen, die ihm niveaulos erscheinen, werden auch sofort mit Minuseintragungen beantwortet. Und so gerät die Klasse, die zuvor noch guter Durchschnitt war, seit einem Jahr (seit sie eben diesen Lehrer haben) immer mehr in Gefahr, gesammelt durchzufallen.
    Da aber in Österreich Direktoren ihre Lehrer nicht selbst auswählen dürfen, hat hier nicht einmal die Intervention der Direktion etwas genutzt.

    Der pensionierte Matheprofessor (der früher in einem renommierten NÖ Gymnasium als Oberstufenrealgymnasiumsmatheprof gearbeitet hat), den wir als Nachhilfe für unseren Sohn hinzugezogen haben, hat sich leider seit seiner Unizeit nicht mehr mit Fourrier-Reihen beschäftigt und ist hier beim Nachhilfeunterricht leider selbst ausgestiegen.

    Ich habe diese Dinge seinerzeit auf der Uni in Mathe für Bauingenieure zum ersten Mal gehört, bin aber selbst keine so begnadete Mathematikerin, dass ich ihm das erklären könnte.

    Allerdings frage ich mich, ob ein derartiges Niveau für einen HTL-Abschluss notwenig ist. Und wenn ja, dann sollte dieser Stoff doch bitte auch erklärt werden.

    Wer sich den Lernstoff selbst erarbeiten möchte, kann im Anschluss gerne auf eine Universität wechseln, aber davor sollte die Ausbildung doch anders vonstattengehen.

    Die Zentralmatura wird bei künftigen Jahrgängen, wenn das System eingespielt ist, sicher gut funktionieren (hat es auch in Frankreich vor 30 Jahren schon getan) nur die Jahrgänge, die den Übergang der Systeme mitmachen müssen, sind zum Teil schon sehr bedauernswert und alleingelassen.
     
  17. influenza

    influenza Teilnehmer/in

    was findest du hochnäsig an dem begriff? :confused:
    den ausdruck verwendet man für familien, in denen die meisten mitglieder studieren oder studiert haben. und da gehen die kinder dann auch meistens selbstverständlich ins gymnasium, weil man davon ausgeht, dass sie auch studieren werden.
     
  18. Obsidian

    Obsidian Pazifist a.D.
    VIP

    Ich würde sagen, das ist nur ehrlich und realistisch betrachtet.
     
  19. Birke

    Birke Teilnehmer/in

    Kenne schon welche, die besuchen dann eine private NMS und derrennen mittels angeschlossenem ORG oder einer privaten BHS dann doch irgendwie die Matura.
     
  20. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    sorry, ich finde diese Aussagen grundsätzlich ( nicht nur jetzt auf Influenza bezogen) vollkommen arrogant und auch nicht unbedingt richtig.

    Kenne aus der Grundschule auch eine Mutter, die diese Aussage tätigte. Ich weiß nun aber, dass ihr Kind eine Realschulempfehlung bekommen hat und sich jetzt auf dem Gym nicht wirklich leicht tut.

    Mit welcher Begründung setzt ihr das vorraus?

    Und was ist mit den Kindern, dessen Eltern einen ganz normalen Schulabschluß haben?
     

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