1. BB73

    BB73 Teilnehmer/in

    Zu dem, was Milchreis geschrieben hat:

    Ich lehn mich da jetzt mal aus dem Fenster, aber genau da sehe ich die Problematik in unserem Bildungssystem (das in der Grundschule seine Wurzeln hat):

    Wir "züchten" so den mittleren Durchschnitt heran. Die Stärken von begabteren Schülern werden nicht gefördert, sondern auf den Durchschnitt runtergebogen, auf ein Level, auf das die "schwächeren" Schüler hingehetzt werden und das dann eine einheitliche Unterrichtung ermöglicht.
    Die Folge: die schwächeren Schülern hetzen immer hinterher, während der Wissensdrang bei den Begabteren gedrosselt wird. Für beide Seiten höchst unmotivierend ... und das hat imho nichts mit Anpassungsfähigkeit zu tun ...

    lG
     
  2. ylena

    ylena verändert angekommen

    ich spreche aus erfahrung ;) bei meinem kind hats dann mit der zeit geklappt - hat zwar ein wenig gedauert und bis dahin wars ein steiniger weg, aber schlußendlich wars wunderbar. hängt einfach von der lehrerin ab. mein kind ist übrigens auch vorzeitig eingeschult worden (und hätte theoretisch bereits in die 2.klasse gehen können:rolleyes:); in der klasse gibts kinder die bis zu 20 monate älter sind - sowas ist für die lehrer auch nicht immer einfach.
     
  3. Provence

    Provence Lieblich

    Hat ihn die Lehrerin da auch unterstützt? Ich habe langsam das Gefühl, dass sie ihn nicht wirklich unterstützt. Am Freitag hat sie vor allen Kindern zu ihm gesagt, dass er ein Kiga-Kind sei. (Er hat seinen Klassenkollegen mit großen Gesten etwas erzählt - bis jetzt war er ihr zuuu ruhig). Ich glaub, wir geben bald auf zu kämpfen...:confused:
     
  4. ylena

    ylena verändert angekommen

    prinzipiell hast du nicht unrecht, aber die kinder sind halt beim schuleintritt schon noch recht klein. egal ob sie noch fünf oder fast schon sieben sind - der unterschied zum leben davor ist schon sehr eklatant.
    das meiste "lernen" die kinder sicher durchs erleben/vorleben der eltern. wenn man eine schei*woche hat und nur auf freitag hinfiebeTr, tuts ein kind mit mir auch - wenn man sonntag mittag schon anfängt zu jammern dass das wochenende schon wieder vorbei ist, mag das kind die montage auch nicht. wenn "arbeit und verpflichtung" immer als "mittel zum zweck" und "furchbare belastung" den kindern impliziert wird, dann ist das für sie einfach so.
    aber genauso wie ein "vernünftiger erwachsener" (mir fällt jetzt kein besseres wort ein, ich hoffe, ihr wißts was ich mein) mit superjob ab und zu durchhänger haben darf, muß das ein kind auch haben dürfen. darfs aber meistens nicht - weils innerhalb der klasse einfach immer zu funktionieren hat. ich erlebe schule (fast ausschließlich - leider) so: es gibt einen rahmen in den 18 kinder passen, da sind aber 25. je nachdem in welche richtung man den rahmen schiebt, es sind immer eine handvoll kinder pro klasse ausserhalb des rahmens. wie mans dreht und wendet - irgendwer "fällt immer aus dem rahmen". und das ist das furchtbare an unserem schulsystem.
    vielleicht red ich nur weil ich ein kind hab dessen SEIN und TUN eigentlich auch nicht in den rahmen passen würde, wenn ich mich nicht im detail darum kümmern würd dass es dennoch funktioniert (hauptsächlich durch reden und erklären), ich mag aber auch nicht dass er immer in den rahmen paßt. das hat gar nichts mit benehmen und respekt zu tun, aber ich seh nicht ein dass ein "schnelleres" kind sich immer an den langsamen orientieren muß - genausowenig wie ich einseh dass ein "langsameres" kind immer gehetzt wird, damits zumindest mit dem "durchschnitt" (bitte wer will das ???) mitkommt.

    und deswegen gibs ausserhalb der schule ausreichend alternativen und ich erklär den lehrer/innen halt immer und immer wieder wie mein kind tickt und hoffe auf verständnis. wenns da ist ist es gut, wenn nicht dann kann ich nur versuchen dass mein kind mit dieser für ihn ungerechtfertigten kritik seiner "vorgesetzten" umgeht.

    und milchreis - ich versteh genau was du als ausbildnerin meinst, ich bin da voll auf deiner seite. aber ich denke nicht dass das an der art und weise des umgangs in der VS liegt sondern am zugang zur arbeit durch die eltern und prinzipieller einstellung zum leben, zu respekt und verantwortungsbewußtsein.
     
  5. ylena

    ylena verändert angekommen

    nicht aufgeben !! sonst geht dein kind unter !!
    sprich mit der lehrerin, sprich mit der direktion.
    jedes kind hat anrecht auf individuelle förderung, das ist so vorgeschrieben und jeder lehrer muss sich daran halten.
    unsere lehrerinnen waren zum glück kooperativer, natürlich mit anlaufschwierigkeiten, was natürlich daran lag, dass der schulbeginn einfach aufregend ist und nach 3 wochen sich viele "abers" bei den meisten kindern bemerkbar machten, aber sie haben ihre sache gut gemacht, waren bemüht, sind auf die kinder eingegangen; das kann eure lehrerin auch, ganz sicher :)
     
  6. @Provence: Du könntest haargenau meinen Sohn beschreiben ...der ist in den Malaufgaben bei der Genauigkeit auch ein Schlampertatsch!

    Wir haben uns letztes Jahr statt für die Einschulung in die 1.Klasse uns für die Vorschulklasse entschieden. Es hat ihm ein wenig geholfen, den Rhythmus der Schule kennen zu lernen, die Ausdauer zu üben und ein wenig Schulluft zu schnuppern.

    Heuer geht es so weiter wie wir letztes Schuljahr aufgehört haben, er ist im Kreise zeichnen unordentlich, mag nicht die Zahl 3 fünf Zeilen lang schreiben ( wohl gemerkt in unterschiedlicher Grösse ), mag nicht genau ausmalen weil das ja langweilig ist ( für ihn ist ausmalen eine Strafe ) , er mag aber generell nicht gerne malen oder zeichnen usw...
    Dafür liebt er rechnen, lesen, basteln mit allen möglichen Utensilien ( Fantasie hat er genug ), er ist sehr wissbegierig wenn es ums lernen generell geht und er kann sich Dinge genau merken, merkt sich alles was die Lehrerin sagt und gibt es 1:1 daheim wieder ...

    Ich - für meinen Teil - stresse mein Kind in keinster Weise. Die Lehrerin weis wie mein Sohn ist, hat sich glaub ich mittlerweile ein wenig damit abgefunden das die 10 Kreise nicht schön ausgemalt sind im Buch. Auch die Religionslehrerin findet es nicht mehr so schlimm wenn die HÜ nicht schön angemalt wurde.
     
  7. kleolein

    kleolein ist überglücklich

    Ich selbst bin noch keine Mutter. Dennoch finde ich auch, dass Kreativität und der Wille zum Lernen gefördert werden sollen. Ein Patentrezept gibt es nicht und natürlich muss man Kindern auch vermitteln, dass man mal etwas tun muss, was man nicht will. Andererseits glaube ich, dass das im Leben sowieso gelernt wird - schon von klein auf. Zumindest dort wo es Regeln daheim gibt und auch in einer Montessori Schule gibt es immer mal wieder Dinge die man machen muss. Aber müssen es unbedingt sinnlose Sachen sein? Wenn ich was aus dem FF kann, brauch ichs nicht 100x niederschreiben. Es reichen 20x.

    Mir persönlich sind Menschen lieber, die eigenständig denken und deswegen Dinge tun, weil sie sich daraus was erhoffen (Ergebnisse, etc.). Das sind die Macher. Dass man manchmal Sachen machen muss, die nicht so toll sind, kriegt man mit und weil man ein Ziel hat, wird man diese auch tun um es zu erreichen. Weil genau solche Menschen (mit Ziel und Kreativität) haben Ehrgeiz und Eigenständigkeit.

    Ich möcht jetzt nicht alle über einen Kamm scheren, aber mir fällt dabei meine Assistentin ein, die vor kurzem ihre Lehre abgeschlossen hat. Sie kennt die Regeln und hält sich daran. Dehnt sie vielleicht ein bisschen zu ihrem eigenen Wohlwollen. Aber sie hat keine Ahnung von irgendwas und auch kein INteresse etwas zu lernen. Sie hört sich an was ich ihr sage und macht es sogut sie kann. Sobald sie etwas nicht weiss, kommt die Frage an mich. Sie würde nie auf die Idee kommen zu recherchieren oder sich etwas zu merken was ich ihr erzähl oder sie sonst von der Firma mitbekommt. Ich erkläre ihr sachen 1000x und von selbst würde sie nie etwas tun. Ich habe gehofft es bessert sich und animiere sie auch dazu, aber nein, solang es bequem ist und sie sich an die Regel hält und die Sachen macht, die sie machen muss, und nett ist. Kein Problem. Das ist ein Extrembeispiel, aber ich finde genau das lehrt die Schule.

    Ich selbst war als Kind sehr wissbegierig und gescheit. Ich konnte lesen und rechnen vor meinen Schuleintritt. Ich war in einer Schulversuchklasse. Es war eine MusikVS mit Englisch ab der ersten und Französisch ab der dritten. Unsere Lehrerin war ein Traum. Sie war schon teilweise streng, hat aber die Kinder individuell behandelt und ist auf die einzelnen Bedürfnisse eingegangen. Ich und eine zweite waren immer die besten und schnellsten. Wir haben uns aber selten unterfordert gefühlt. Weil ich das Musikkonzept so geliebt hatte, wollte ich in die Musikhauptschule (es gab kein Gymnasium mit Musik), obwohl alle gemeint haben mit meinen Noten muss ich ins Gym. Tja, hier war ich unterfordert, wurde gleichzeitig als Streber beschimpft und habe somit gelernt nur das nötigste zu tun - auch als Selbstschutz. Ich habe die HS gehasst. Das Oberstufengym war dann wieder besser. Ich fühlte mich wieder mehr gefordert, wenn auch nicht überfordert. Aber mein Lerneifer war wie weggeblasen. Ich tat mir trotzdem leicht und hab nie viel gelernt. Doch Noten waren mir egal, auch ob ich gut war oder nicht. Das blieb mir teilweise auch im Studium. Auch heute ist meine Motivation schwer aufzufinden. Und ja - ich beschuldige die sehr prägende Zeit damals in der Hauptschule. Unterforderung kann schlimmes anrichten.

    Aus mir ist trotzdem was geworden. Ich sag auch nicht, dass für einige Kinder das strenge Schulsystem gut sein kann. Aber ich durch meine Erfahrungen möchte lieber, dass meine Kinder nach den Sternen greifen und eben alles tun WOLLEN um es zu erreichen.
     
  8. Schaf76

    Schaf76 Teilnehmer/in

    danke :love:
     
  9. Schaf76

    Schaf76 Teilnehmer/in

    auch dir dankeschön :love:
    bin immer noch schwanger, es ist derzeit heftig mühsam.

    natürlich gibt es bei allen menschen tage, an welchen sie keine lust haben. ich mag meinen job, habe dennoch manchmal keine lust, so ist das. wenn ich aber dauernd keine lust habe, dann stimmt was nicht. ich arbeite mit erwachsenen, da kannst du dann mit autonomem und freiem lernen leider auch nichts mehr anfangen, da sie das prinzip einfach nicht kennen, das muss von anfang an geschehen. wenn ich bei meinen studenten autonome lernelemente implementiere, dann weiß ich, dass das ganze für die fisch ist, dass vielleicht 1-2 leute daraus einen nutzen ziehen, die anderen freuen sich einfach nur, dass sie etwas nicht tun müssen, auch wenn es für sie von vorteil wäre. bei kleineren kindern ist das anders, sie haben interessen, wollen alles wissen... auch wenns mühsam ist, aber bei meinem sohn betreibe ich dieses stillen des wissensdurstes und ich habe wirklich angst, dass ihm diese freude in der schule genommen wird. ich bin da ein gebranntes kind, deshalb auch verfechterin der förderung auch für begabte kinder... man macht in unserem schulsystem enorm viel kaputt, leider...
     
  10. Schaf76

    Schaf76 Teilnehmer/in

    schöne zusammenfassung, danke!
     
  11. mommytobe

    mommytobe eigentlich mommyofthree

    Ohhh, ich wünsch dir auch alles Gute für die baldige Geburt :love:!

    Bist du schon in ST oder bist du hier geblieben?
     
  12. Milchreis

    Milchreis temporärer Größenwahn
    VIP

    Da gebe ich dir Recht.
    Und ich sähe die Früchte in verschiedene Richtungen.
    Und da gibt es einige die nur von 12 bis Mittag mitdenken, weil ihnen das einfach abtrainiert wurde im Laufe ihrer Schulbahn. Aber auch jene, die nur jene Dinge ordentlich machen auf die sie Bock haben. Mein Lehrling ist so eine. Ich weiß, dass sie unterfordert ist, nur wenn sie die einfachen, langweiligen Tätigkeiten wegen Unlust nicht korrekt macht dann kann sie die darauf aufbauenden interessanten Dinge nicht machen. Liegt daran, weil ich keinen Bock habe 3-4 Stunden ihre Fehler aus Schlamperei auszubessern. Und die Spirale dreht sich weiter.....
    Also ich sehe schon auch welche Problematik sich entwickeln kann.

    Mein Sohn hatte ein Problem mit dem ordentlich Schreiben in Blockschrift. Das war eine Katastrophe: Positive Motivation, Schimpfen, zur Strafe nochmals schreiben lassen, nichts hat gewirkt. Gegen Ende der 1. Klasse meinte er ICH HASSE SCHREIBEN! SCHREIBEN IST FÜRN ARSCH! Und fetzte sein Heft wütend durchs Zimmer. Ich dachte, ok... Und bat die Lehrerin um einen Termin, bekam ich für den Folgetag. Die Lehrerin meinte, meinem Sohn taugt die Schreibschrift, habe ich selbst schon festgestellt. Sie meinte, sie würde ihm hinkünftig statt der Lese-Hü einfach ein Schreibschriftblatt mitgeben und er kann sich das selbst erarbeiten und soll so rasch wie möglich nur in Schreibschrift schreiben. Hat super gepasst! Die Lese-HÜ bekam er mit, allerdings zum freiwillig machen und er hat sie täglich gemacht.

    Ich bin für individuelle Förderung, sowohl von schwachen als auch von begabten Schülern. Aber man muss doch echt nicht jede akute Stimmung von Kindern psychologisch Zerpflücken, damit tut man seinen Kindern keinen Gefallen. Und ja es muss manchmal sein, dass man Dinge tut die man nicht so gerne möchte und die meisten Dinge dauern länger wenn man herumeiert anstatt einfach zu machen. Und das versuche ich, als Mutter meinem Sohn zu vermitteln. Das Leben ist kein Wunschkonzert! Und zum Leben gehören Dinge, die man gerne und mit Freude tut und Dinge, die man nicht so gerne tut. Ist so, das gehört zu unseren Aufgaben als Mutter dazu.
     
  13. Milchreis

    Milchreis temporärer Größenwahn
    VIP

    Der fett markierte Satz macht mich traurig und wütend! Bitte wie kann die Lehrerin ein Kind so bloßstellen? Bitte um einen Gesprächstermin! Sprich mit deinem Kind wie es ihm geht, sprich mit ihm über seine Vorstellungen zur Schule und dann überlege dir weitere Schritte.
    Für mich klingt es ein wenig nach: Dein Kind hat ein paar Anlaufschwierigkeiten und ist vielleicht noch nicht ganz in der Schule angekommen (eben: Lustprinziphandlungen (?), zu hohe Erwartungen (?), Aufgaben nicht ausführen können/wollen(?)). Die Lehrerin erkennt das und sieht ihn in der Vorschule, es scheint, als habe sie dem Kind den Vorschulstempel auf das Hirn gestempelt und die Sache ist für sie gegessen. Und DAS ist nicht in Ordnung.

    Und wenn es nur darum geht, mit großen Gesten zu erzählen, dann bin ich auch ein KiGa-Kind, ein bald 30jähriges KiGa-Kind. Ohne Hände, Mimik reden, kann ich nicht!
     
  14. Buam2

    Buam2 Teilnehmer/in


    Genauso ist es aber auch....vor allem diese Unselbständigkeit kann man stäääändig beobachten, die nun wirklich aus dem Frontalunterricht und dresiertem Gehorsam kommt. Da ich auch mit Lehrlingen zusammenarbeite sehe ich schon, dass der Großteil einfach noch nie im Leben selbständig was erarbeitet hat, sondern immer auf 'Befehle' wartet....Die werden dann schon ausgeführt, aber wehe, man ist nicht dahinter. Dann ist nix mit Selbständigkeit....Und genau das produziert das Schulsystem momentan....Ausnahmen gibt es natürlich, eh klar, aber der Großteil ist genau so....
     
  15. inwe77

    inwe77 Teilnehmer/in

    Beim Großen war es auch ähnlich - der meinte frustriert "Ausmalen? Schon wieder? Ich dachte, ich lerne lesen....!"

    Bei einer Aufgabe, es ging darum Links von Rechts zu unterscheiden und die Vögel entsprechend anzumalen, hat er nur mehr passende Farbpunkte in die Vögel gemacht, weil er die Sinnhaftigkeit dahinter nicht sah...

    Beim Kleinen hatte ich Ähnliches befürchtet, vor allem, weil er schon lange lesen konnte - da war/ist die Lehrerin aber gut drauf und hat ihn anders beschäftigt, damit ihm nicht fad wird.

    Wobei die Malereien ja doch der Feinmotorik dienen - es hat also durchaus Sinn, aber gerade am Anfang ist es so viel, dass vielen Kindern erstmal die Freude und Geduld abhanden kommt.
     
  16. Buam2

    Buam2 Teilnehmer/in


    Wobei ich sagen muss, die Feinmotorik könnte man auch anders trainieren.....da mein Bub Montessori geht sehe ich jetzt, wie das funktioniert.....also dazu muss man wirklich nicht täglich stundenlang was ausmalen.....:)
     
  17. Pippi101

    Pippi101 Teilnehmer/in

    Wenn der Frontalunterricht schuld an der Unselbständigkeit der Menschen ist, dann frag ich mich wie die Generation meiner Eltern und auch meine jemals selbständig arbeiten konnten.

    Dann frag ich mich, wie Sie selbständig arbeiten können.

    Ich vermute nämlich, dass Sie genauso wie ich und noch viele tausende andere, Frontalunterricht hatten.

    Nur der Frontalunterricht ist ganz sicher nicht schuld. Er wird eventuell seinen Teil dazubeitragen, aber ich seh das Problem im Prinzip eher wo anders.

    @Milchreis: Natürlich muß man immer wieder mal Sachen machen die fad sind und die ungut sind. Und man muß lernen auch diese Dinge zu tun - keine Frage.

    Nur wenn ein Kind in der VS über sechs Monate Dinge machen muß, und zwar nicht nur einmal, nein zwei und drei Wochen lang immer wieder das selbe, obwohl das Kind das schon lange kann, dann wird es sehr ungut.

    Knapp vor Weihnachten waren unseres bei der Ziffer "5" angelangt. Bitte zwei Wochen lang wurde diese Zahl zerlegt. Ab dem dritten Tag hat unsere Tochter nur mehr irgendetwas hingeschrieben. Zwei Tage waren für sie mehr als genug.

    Der Effekt war, sie bekam, auf Grund dieses einfach was hinschreiben, Übungsblätter um diese "5" zu zerlegen und das zu üben, weil sie das ja nicht kann. Sie hat ja immer was falsches hingeschrieben. Ich wieder in die Schule (nicht das erste Mal und auch nicht das letzte Mal) und mit der Lehrerin geredet. Hab ihr das Rechenbuch gezeigt, welches unsere Tochter zu Hause ausfüllte.

    Dann hat man unserer Tochter einfach Übungsblätter hingeknallt und sie hätte sich da alles selber, als Autoditakt, erarbeiten sollen. Nur - unsere Tochter ist kein Autoditakt. Ich auch nicht. Meine Bessere Hälfte schon eher.

    Und das hat unsere Tochter dann aber auch frustriert. Sie braucht jemanden mit dem sie über diese Dinge reden kann. Der sie auf eventuelle Denkfehler, die sie macht aufmerksam macht. Und zwar, wenn möglich ziemlich zeitnah und nicht erst Stunden oder Tage später. Das wurde aber gar nicht berücksichtigt.

    Das gleiche Problem hatten wir beim Lesen und beim Schreiben.

    Mit dem Sprung hat sich das dann sehr stark gebessert. Aus mehreren Gründen.

    Ich kann nur sagen: Es war eine schwere Zeit in der VS.
     
  18. Buam2

    Buam2 Teilnehmer/in


    OK ja sogesehen....:confused:

    Dann bin ich mit meinem Latein am Ende:eek:
     
  19. Pippi101

    Pippi101 Teilnehmer/in


    Ich hätte ja eine Theorie - aber die wollen ,höchstwahrscheinlich, gerade Sie nicht hören.
     
  20. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Man tut dem Kind aber auch keinen Gefallen, wenn man Dinge, die es in dem Moment in Unglück stürzen (wir reden ja von 6-7jährigen, die leben doch noch sehr im Jetzt) ignoriert oder abtut. Denn dann läuft man Gefahr, dass das kurzfristige Gefühl der Unzufriedenheit zum Dauerzustand wird, weils ja eh keinen interessiert und eh wurscht ist.
    Ansonsten gebe ich dir recht, auf Pflichtbewusstsein ist eine wichtige Eigenschaft.
     

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