1. mi22

    mi22 Teilnehmer/in

    Wie der Titel schon sagt: ich bin auf der Suche nach Gründen, warum ein Kind weniger Erfolg in der (Volks)Schule hat als andere (Geschwister)Kinder, die dieselben Voraussetzungen (Gesundheit, Intelligenz, Begabung betreffend) haben.

    Sind die Eltern bzw. das familiäre/soziale Umfeld "schuld" daran oder ist das Kind schon in der Volksschule "faul" und "desinteressiert"?

    Was kann man als Mutter/Vater tun, um dem Kind zu helfen?

    Kann Mutter/Vater überhaupt etwas tun?

    Wie kann man bzw. kann man überhaupt als Mutter/Vater einen Grundstein für eine "erfolgreiche Schulkarriere" legen?

    Mich würden sehr eure Meinungen und Erfahrungen interessieren.
     
  2. bergie

    bergie perfekt unvollkommen
    VIP

    Ich habe ja nur zwei Kinder zum Vergleichen. Allerdings hatten die ja wirklich dieselbe Förderung im Kleinkindalter gehabt und auch jetzt haben beide Kinder Zugang zu Kursen in Musik und Sport je nach Wunsch und Bastelmaterialien zuhause, dazu noch Eltern, die gerne und freiwillig mit ihnen was spielen, basteln, Theater spielen.
    Dennoch ist Tochter 1 enorm erfolgreicher in der Schule als Tochter 2.
    Bei uns liegt das am Ehrgeiz und ich halte den für angeboren. Wir haben nie Tochter 1 so gepusht, wie sie sich selber pusht.
    Tochter 2 hat eher mein Phlegma, sie tut, was notwendig ist, mehr nicht.
    Allerdings erträgt Tochter 2 negative Erlebnisse in der Schule viel, viel besser als Tochter 1, sie führt also sicher ein ruhigeres Leben, dafür tut sie sich halt beim Lernen härter.
    Aber sie ist ja nicht wirklich schlecht, deshalb passt mein Beitrag vielleicht gar nicht. Sie ist nicht so gut wie die Erstgeborene, aber Hopfen und Malz ist nicht verloren!
     
  3. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Intelligenz oder Begabung sind keine Garanten für gute Leistungen in der Schule. Auch kognitive Fähigkeiten müssen geübt bzw. trainiert werden, damit sie genutzt werden können.

    Ein kleines Beispiel: Nur weil ich grundsätzlich in der Lage bin zu lesen, heißt das noch lange nicht, daß ich das Gelesene sinnhaft erfassen kann oder beim wiedergeben keine Rechtschreibfehler mache.
     
  4. bernstein

    bernstein Teilnehmer/in

    Jedes Kind ist anders! auch Geschwisterkinder sind nicht gleich, auch wenn sie die gleichen Eltern haben! Meine Schwester war auch immer viel besser in der Schule als ich... aber irgendwann ging mir dann auch noch der Knopf auf...
     
  5. ellela

    ellela Gast

    Es gibt auch unterschiedliche Lerntypen und Lehrer die unterschiedlich Arbeitsweisen haben, die nicht für alle Kinder gleich geeignet sind.
     
  6. muell23

    muell23 Gast

    Was ist schlecht in der VS?

    ne 3, oder eine unwillige Arbeitshaltung, oder wollen die Eltern mehr als das Kind, oder sollte das Kind mehr können als es zeigt, ...

    Was ist die Definition von schlecht - da hat wohl jeder andere Vorstellungen.
     
  7. Manu11111

    Manu11111 Teilnehmer/in

    Ich glaube nicht, dass ein Kind wirklich schlecht in der Volkkschule ist. Ich
    finde, da jedes Kind seinen eigenen Bauplan hat, gibt es leider in der Schule nicht immer die Möglichkeit, gezielt auf jedes einzelne Kind einzugehen.
    Noten sind halt sehr subjektiv und vom jeweiligen Lehrer abhängig.
    Ich finde es schon etwas schwierig für ein Kind, wenn jede Stunde ein anderes Fach gemacht wird, sich immer umzustellen, wenn es grad in seine Arbeit vertieft ist.


    Die Kinder haben sogenannte "Zeitfenster", wo es leichter ist z. B. grad Rechnen oder Schreiben oder was halt grad so anfällt, zu lernen. Vielleicht werden manche als faul hingestellt, weil sie grad ganz ein anderer Stoff viel mehr interessiert.

    Mein Beispiel zum Zeitfenster: Meine Tochter ist in der 7. Schulstufe und macht seit 2 Monaten fast nur Mathe in der Schule, weil es sie gerade total interessiert, vorher hat sie z. B. mehr Deutsch gemacht. So kommt sie auch viel schneller weiter mit dem Stoff.

    Ich denke, als Vater/Mutter sehe ich zu Hause, was mein Kind grad brennend interessiert, da kann ich mich einhaken und das fördern und auch andere Aspekte spielerisch einfließen lassen. Meiner Meinung nach ist das der Grundstein für eine "erfolgreiche Schulkarriere".
    Sicher hängt es auch etwas vom sozialen Umfeld ab.

    LG
    Manuela
     
  8. Hexi68

    Hexi68 3-fach Bubenmama

    Also das geschwisterkinder gesundheitlich gleich gut drauf sind, merkt man sicher leicht im verlauf der zeit.
    Aber woher weißt du so genau, das deine kinder alle genau gleich intelligent sind und auch die gleichen begabungen haben? Ich habe selbst drei kinder, zwei davon schon erwachsen (fast), aber im volksschulalter (zumindest in den ersten beiden jahren) konnte man bei meinen kindern definitiv noch nicht genau erkennen, welche begabungen und stärken sie haben.
    Auch das alle kinder innerhalb einer familie gleich intelligent sind, kann ich mir nur schwer vorstellen.
    Einen großen unterschied macht meiner meinung nach die motivation aus, die von vorne herein gegeben ist. Manche kinder finden die herausforderung des lernens an sich schon toll, andere lediglich anstrengend:eek:
    Auch die unterschiedlichen lehrkräfte können große unterschiede im positiven und negativen bewirken. Damit meine ich gar nicht, das es sich grundlegend um eine schlechtere/bessere lehrkraft handeln muss, aber jeder unterrichtende hat seinen eigenen stil.
    Ein kind kommt mit A besser zurecht und wird dadurch optimal gefördert, das andere kind mit B.
     
  9. 3.smiles

    3.smiles Teilnehmer/in

    JEdes Kind bringt andere Voraussetzungen mit, selbst eineiige Zwillinge!!
    Jedes Kind hat unterschiedliche Stärken und Schwächen und eine ganz eigene Persönlichkeit (die ja auch Selbstbewusstsein, Ehrgeiz, Mut, Interesse, praktische Fertigkeiten usw. beinhaltet), und ganz bestimmt hat auch jedes Kind ein ganz eigenes Intelligenzprofil. Selbst die Erziehung und Sozialisation ist für jedes Kind in der Familie zumindest ein wenig anders, weil sie ja in eine unterschiedliche Geschwisterposition geboren werden und weil durch seine Persönlichkeit doch jedes Kind auch teilweise andere Reaktionen bei den Familienmitgleidern hervorruft (auch wenn man meint, man würde eigentlich alle gleich behandeln!)
    Und das ist auch gut so, dass zeichnet uns Menschen ja als Individuen aus!
    Zu diesen persönlichen Unterschieden kommt dann eine jeweils andere Sozialstr uktur der Klasse, ein unterschiedlicher Lehrer mit anderen Lehrmethoden und -zielen (oft auch Qualitätsunterschieden!)dazu, der auch noch unterschiedlichste Anforderungen an die Kinder stellt. In Kombination mit den Eindrücken und Normen der Peergroup hat dann jedes Kind einen unvergleichlichen Mix an Voraussetzungen.

    Was kann man als Eltern tun? Auf jedes Kind und seine Bedürfnisse ganz speziell eingehen, Rückhalt geben und es bei der Erarbeitung unterstützen. Wichtig wäre, den Lerntyp des Kindes zu erkennen und diesem auch gerecht zu werden - im günstigsten Fall differenziert auch der Lehrer in seinen Methoden und Ansprüchen, davon kann man aber leider nicht immer ausgehen. Motivation steht natürlich im Mittelpunkt, Verständnis ist wichtiger als bloßes Reproduzieren, Trill und Enttäuschung zeigen bitte vermeiden; Vergleiche der Geschwister schaden den Kindern und ihrem Verhältnis zueinander sehr und rufen neben Neid auch Schuldgefühle, Versagensängste und ein schlechtes Selbstwertgefühl hervor. Den eigenen Ehrgeiz zurückstellen und immer im Rahmen der Möglichkeiten der Kinder bleiben, um sie nicht zu überfordern und zu enttäuschen.
    Grundsätzlich stehe ich hinter meinen Kindern und unterstütze sie wo sie mich brauche, gebe aber immer mit auf den Weg, dass sie als Mensch wichtig sind, nicht ihre Leistungen im Vordergrund stehen!

    Ich könnte noch Seitenweise schreiben. Ich weiß, dass in meiner Familie alle 5 Kinder völlig unterschiedlich in der Schule agiert haben, andere Prioritäten gesetzt und unterschiedlichste Verhaltensweisen an den Tag gelegt haben. Aus allen 5 Kindern sind Erwachsene geworden, die ganz individuell ihre Wege gehen, auch die eineiigen Zwillinge haben letztlich einen ganz anderen Werdegang. Bei meinen eigenen Kindern kann ich auch jetzt schon sagen, dass sie alle ganz unterschiedlich an die Schule herangehen und bestimmt auch unterschiedliche Leistungen bringen werden, obwohl noch nicht mal alle in der Schule sind. Ich finde das völlig normal und werde jedes Kind ganz individuell nach seinen Anforderungen und BEdürfnissen nach bestem Willen und GEwissen unterstützen!
     
  10. 3.smiles

    3.smiles Teilnehmer/in

    ... und das habe ich ganz vergessen: die Suche nach einem "Schuldigen" ist nicht immer gewinnbringend.
    Vielmehr muss es um die Frage gehen: Was kann ich (können wir) machen, um aus der jeweiligen Lage das beste für unser Kind zu machen?
     
  11. eva-7

    eva-7 Teilnehmer/in

    ich erlebe es so:

    die kinder haben unterschiedliche voraussetzungen, charaktere,erfahrungen, herausforderungen, etc. (und sind unterschiedlich gefordert worden in der frühen kindheit, was maßgeblich zur intelligenz beiträgt siehe spitzer/medizin für die bildung) etc.

    und ich schau, die kinder je nach ihren anlagen und dem, was sie mitbringen, zu fördern.

    natürlich wünsch ich mir, dass alle so leicht lernen und genial gscheit sind - aber so schauts halt nicht aus. also such ich die stärken der anderen (die mittlere zb ist handwerklich sehr sehr geschickt) und fördere das.

    ich investiere auch sehr viel geld und zeit in die "passende" schule, weil "schlechte schulkinder" gibt es in meinem leben gar keine.

    lg
    eva
     
  12. DoubleL

    DoubleL Teilnehmer/in

    Liebe mi22,

    ich sehe (erlebe) es auch ähnlich wie ellela, eva-7 und Manu11111.

    • Menschen sind unterschiedlich.
    • Bei passender Umgebung (Schule und Familie) können sie sich nach ihrem eigenen 'Bauplan' in ihrem eigenem Tempo gut entwicklen.

    LG,
    L.
     
  13. phantomine

    phantomine Gast

    Schau, mein Großer ist "gut" in der VS. Er wäre mit Sicherheit "sehr gut", würde er sich ein bissl mehr "scheren" und nicht nach dem Motto laufen "Wozu? Ich kann das eh schon..." Aufgabe schreiben ist jedes Mal eine Tortur, warum das schön sein soll, ist ihm schlichtweg noch nicht eingegangen....er mag nicht und aus. Und ehrlich: ich geh nicht jedes Mal mit ihm streiten - er hat sein "Gut", weil er zu schlampig ist, damit kann ich leben. Er macht sich halt selber keinen Streß, also was solls ;)

    Zudem überträgt er seine privaten Troubles, die er mit den Schulkollegen hat, auf die Schule - er findet (und bis zu einem gewissen Grad hat das bei der "alten" Lehrerin auch gestimmt), dass "sie" schuld hat daran, dass er es so schwer hat - insofern mag er ihr keinen Gefallen tun und ordentlich arbeiten ;)

    Sohn 2 ist im Gesamten deutlich extremer: er kann lesen seit er knapp 5 ist, er kann schreiben, er ist ein Perfektionist durch und durch - und das wird sein "Vorteil", aber auch sein "Nachteil" sein! Bei ihm werd ich die Angst haben, dass er sich selber fertigmachen wird, vor lauter "es muss super werden".... (Sohn 2 kommt nach mir und ich weiß, wie das endet; Sohn 1 kommt nach seinem Papa, der wirds immer leichter haben)....

    Und diese Sachen sind einfach angeboren - wir haben nie verlangt, dass einer super toll vor der Schule lesen können muss oder was weiß ich. Ich sag meinem Großen auch, der zwei Tests in den Sand gesetzt hat, weil was Anderes wichtiger war, dass er nicht der Beste sein muss, aber dass er halt schlichtweg, wenn ein Test ansteht, zuerst mal den machen soll und dann erst über das Rechnen/Zeichnen whatever nachdenken soll, dass nachher dran wäre ;)

    Sie sind einfach total unterschiedlich...und ich werd noch viel Spaß mit ihnen haben ;)
    (für den einen werd ich die Baldriantropfen bereitlegen müssen, der andere könnt eine Runde "Sei net soooo wurschtig" vertragen ;) )

    Lg, Karin!
     
  14. Gramasuri

    Gramasuri Teilnehmer/in

    Hi,

    hab grad ein Buch zu diesem Thema gelesen - vielleicht interessiert es Dich ja ?

    Begabung fällt nicht vom Himmel. Wie man durch Erziehung Lücken füllt
    Maria Nowak-Vogl

    LG, Gramasuri
     
  15. Aurora76

    Aurora76 Gast

    Ich hätt noch einen anderen Buchtipp, der zeigt, warum manche Kinder zu Schulversagern bzw Schulverweigerern werden:
    "Was wir unseren Kindern in der Schule antun" von Sabine Cerny

    In "normalen" Schulen ist es leider nach wie vor oft so, dass alle Kinder zum gleichen Zeitpunkt das Gleiche können sollen. Manche konnten das schon vorher und langweilen sich, manche sind noch nicht so weit (was nicht heißt, dass sie nicht so intelligent sind, sie sind in ihrer Entwicklung nur für diese konkrete Anforderung noch überfordert). Beiden geht es nicht gut.
    Manche Kinder (v.a. Mädchen) sind anpassungsfähiger und arbeiten fleißig auch wenn sie unter- oder überfordert sind, andere sind frustriert und entwickeln eine negative Einstellung zur Schule oder verweigern gleich.

    Was Eltern daher tun können, um
    ist es nach bestem Wissen und Gewissen eine gute Schule zu suchen. Bei manchen Kindern ist es auch wichtig, den richtigen Zeitpunkt für die Einschulung zu finden (knappen Augustkindern ev. noch ein Jahr Zeit lassen, Kinder, die sehr weit sind, vorzeitig einschulen,...)
     
  16. susa66

    susa66 Gast





    Ja was soll ich schreiben.... bist du so naiv oder tust du nur so???

    Ich meine es gibt doch Menschen mit unterschiedlichen Begabungen und die einen lernen leichter und andere wieder tun sich schwerer. Die einen brauchen länger um sich was zu merken, und die anderen können das schneller.
    Die einen Kinder haben von den Eltern viel Unterstützung und die anderen eben weniger.
    Die einen Kinder haben gute LehrerInnen die sie fördern und unterstützen und die anderen haben schlechte PädagogInnen denen alles egal ist.
    Die einen Kinder sind motivierter, und kommen mit der Klassengemeinschaft besser zurecht gehen gerne in die Schule die anderen Kinder fühlen sich nicht wohl in der Klasse und sind weniger motiviert.
    die einen Kinder sind "Träumer" oder sind langsamer und welche haben Konzentrationsprobleme, haben einen schnellere Auffassungsgabe etc.
    Die einen kommen mit dem Leistungs und Notendruck besser zurecht die anderen weniger.
    Gründe dafür gibt es viele. Aber ist es überhaupt soo wichtig die Gründe dafür zu wissen? Bringt es uns weiter???




    Meine Kinder haben sich ganz unterschiedlich entwickelt:
    Tochter (18) hat sich in der VS immer sehr leicht getan und maturiert heuer
    Tochter (16) tat sich in der VS recht leicht und geht in ein Gymnasium
    Sohn (14) tat sich in der VS auch recht leicht aber wollte nicht soo recht, er kommt und kam mit Druck (Noten und Leistung) nicht so gut zurecht.
    Sohn (11) ist entwicklungsverzögert und hat eine Lernbehinderung hat Konzentrationsprobleme aber er geht gerne in die Schule hat schon viel gelernt :)
    Tochter (8) geht nicht gerne in die Schule (Zickenkrieg) aber lernt sehr schnell und leicht - ist aber etwas chaotisch (kommt wahrscheinlich davon dass die Lehrerin auch so ist..)

    Susa
     
  17. mi22

    mi22 Teilnehmer/in

    Vielen Dank für eure Erfahrungsberichte und Meinungen. Und vielen Dank auch für die Buchempfehlungen!
     
  18. Ronico

    Ronico Gast

    sympathie der Lehrerin;)
     
  19. susa66

    susa66 Gast



    jaaa sehr wichtig!!!! Kann ich nur voll zustimmen...
     

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