Wie alt ist deine Tochter?

 

Ok, grad in einem anderen Fredl gelesen, die Kleine ist 1,5.

Ich glaube nicht, dass es "DIE Loslösungsphase" gibt und auch nicht, dass Phasen, egal welcher Art, klar absteck- und definierbar sind. Und schon gar nicht bei allen Kindern gleich.

Wenn deine Tochter gerade jetzt deine Hilfe beim Einschlafen braucht, dann gib sie ihr. In Zeiten, wo die Kleinen sehr viel dazu lernen, wo sich ihnen eine ganz neue Welt eröffnet, klammern sie oft viel mehr als sonst.
Fühlt sie sich wieder sicherer, braucht sie dich vielleicht bald nicht mehr. Und wenn doch - auch kein Beinbruch.
Mein Kleiner ist 3 und braucht momentan eher Begleitung als der Große, der seit seiner Geburt diesbezüglich sehr fordernd war, seit gut einem halben Jahr aber alleine gehen würde (aber nicht oft tut, weil er mit dem Kleinen zusammen schläft und ich daher immer dabei bin).

 

ich kanns mir nicht verkneifen
nein, sobald sie den ersten freund hat, wird sie bei ihm und nicht mehr bei dir schlafen wollen

 

wir verkuppeln unsere zwei, zwei fliegen auf einen streich

 

ultralange wimpern und die beste mutter der welt

2 ist er geworden.

 

nenanova ist für mich hier die absolute Schlafexpertin
In diesem Thread hat sie einen sehr umfassenden Beitrag geschrieben (#2)
http://www.parents.at/forum/showthread.php?t=781532&highlight=schlafen+nenanova

Ich kann dir leider nicht sehr viel Hilfreiches schreiben.
Außer dass meine Tochter im gleichen Alter plötzlich nicht mehr alleine einschlief (bis dahin "konnte" sie das und ich meinte anfangs, dass müsse sie doch wieder lernen können), aber da kamen einfach neue Ängste dazu die vorher einfach nicht vorhanden waren.

Eine Zeitlang kämpfte ich um jeden mm, zum Glück habe ich dann bald aufgegeben und ihr das gegeben was sie brauchte. Eine ganze ganze Weile später konnte ich dann mit ihr auch wieder andere Lösungen ausmachen. Ich habe halt dann nach und nach meine "Einschlafunterstützung" reduziert - mit ihr abgesprochen. Und sie hat sich leichter getan, wenn sie mich in der Küche irgendwie klappern gehört hat.

Was ist wenn du gar nicht da bist und der Papa sie ins Bett bringt?
(Könntest du ja mal ausprobieren - mit einem Vorwand spazierenzugehen und wenns gar nicht geht zurückkommen).

 

Also die Loslösungsphase dauert etwas länger... Meine Tochter ging einigermaßen freiwillig ohne sonderlich viel Gemaunze erst mit 7 Jahren ins Bett. Und dann eigentlich in meines und nicht in ihres.

 

"Offiziell" dauert die Loslösung aus der primären Bindung von etwa 1 bis etwa bis 4
Gefolgt von weiteren Loslösungsschritten - die hört ja nie wirklich auf
Mit 4 sind viele Kinder aber wirklich oft schon auf einer ganz anderen Entwicklungsebene, auch was Selbstregulation und "Einsicht" betrifft.
Dazu schreibt der Kinderpsychiater Rüdiger Posth folgendes:
http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/stichwortsuche.htm?stichwort=einschlafen-im-kleinkindalter

Mit 4 konnte ich mit meiner Tochter dann schon gut "Deals" ausmachen was das Schlafen betrifft.
Aber trotzdem war bei ihr nie daran zu denken wie ich das so immer in Filmen gesehen habe (also Gute Nacht-Kuss, Licht abdrehen und Kind schläft einfach ... - aber solche Kinder soll es ja auch geben)

Sie ist jetzt 5,5, wandert immer noch jede Nacht irgendwann mal zu mir und am allerliebsten schläft sie in meinem Bett ein.

Das wichtigste war für mich dann mal, dass gerade beim Einschlafen eine friedliche Atmosphäre herrscht.
Ihr Vertrauen gerade beim Einschlafen nicht aufs Spiel zu setzen dass ich für sie da bin wenn sie mich braucht. Einschlafen ist ja eine riesengroße Trennung!

Wenn ich z.B. auf die Toilette gegangen bin (auch mal ganz bewußt um zu schauen wie sie damit umgeht) habe ich ihr immer versichert, dass ich gleich wieder kommen werde. Und hab' das dann auch wirklich gemacht, auch wenn sie nicht darum "gekämpft" hat, damit sie wirklich Vertrauen haben kann (ich denke, dass ich das mal eine Zeitlang durch meine Versuche schon auf die Probe gestellt habe...). Und auf diesem Vertrauen konnte ich dann später aufbauen, konnte die Zeiten mit ihrer Zustimmung weiter ausdehnen.

Alles, was einem Kind beim Einschlafen noch irgendwie die Anwesenheit der "Herde" versichtert kann glaube ich hilfreich sein. Damit es nicht auf sich allein gestellt diese Trennung bewältigen muss wenn es eben Probleme damit, Ängste dabei hat.
Sei es durch die physische Anwesenheit der Bezugspersonen (und wenn man mit einem kleinen LED-Licht ein Buch in der Zeit liest in der man sonst nichts "weiterbringt" oder die Zeit für Entspannungsübungen nutzt). Oder durch Geräusche, die ins Kinderzimmer dringen damit das Kind spürt, nicht allein zu sein (wenn ihm das reicht).

Irgendjemand hat mal gesagt, dass Babyphone völlig falsch konzipiert sind: eigentlich müssten sie vom Wohnzimmer ins Kinderzimmer senden ...
(vielleicht wäre das auch einen Versuch wert -ein zweites Babyphon ausborgen und testen, ob eine zweiseitige "Funktverbindung" die Angst des Kindes vorm Alleinsein nimmt. Dafür gibts aber sicher auch andere technische Lösungen).

Aber ich kann eben nicht sagen, dass ich XY gemacht habe und es hat dann "geklappt".
Es war vor allem ein Prozess, in dem ich mit immer besser mit der Situation, ihrem Bedürfnissen innerlich abfinden und einen positiven Blick darauf haben konnte. Und trotzdem habe ich manchmal die Eltern aus den Filmen beneidet