Ich mag das Prinzip von lebe und leben lassen. Es ist mir herzlichst wurscht, ob jemand Homöopathie für Schwachsinn hält oder nicht. Aber was mir grad ein bissi sauer aufstößt, ist, dass viele der Zuckerkugerl-Gegner sich scheinbar noch nie wirklich homöopathisch behandeln haben lassen. Es macht einen großen Unterschied, ob ich mir von einem verkaufsorientierten Apotheker ein Flascherl homöopathischer Tropfen oder Globuli gegen Erkältungskrankheiten (und gerade davon biegen sich die Apotheker-Regale) andrehen lasse oder ob mir mein Arzt bestimmte Globuli verschreibt. Denn ersteres ist ein "alle über einen Kamm Scheren" während eine homöopathische Behandlung total individuell ist. Wenn zwei Leute Schnupfen haben, hilft dem einen sehr wahrscheinlich nicht das gleiche wie dem anderen. Ich würde mir nie Globuli aus der Apotheke holen ohne dass meine Ärztin mir diese Empfohlen hätte (und die heißen dann auch nicht Schnupfen-Globuli oder Magen-Darm-Globuli)
Warum sollte ich? Da kann ich mein Geld auch anzünden und mir einreden, dass mich das auf mysteriöse Weise genesen läßt. Tu ich aber auch nicht. Gerne nochmal für dich, falls es nicht angekommen ist: http://www.gwup.org/infos/646-homoeopathie
Deine Frage war wohl eine rhetorische Frage und der Zusatz sollte mich jetzt wohl besonders dumm dastehen lassen. Aber ich beantworte deine Frage "warum sollte ich?" trotzdem: damit du weißt, wovon du redest! Außer natürlich, lieber Besen, du magst nicht über deinen Horizont hinaus kehren.
das kann man nicht einfach beantworten: Antwort von Homöopathiegegner: Zuckerkugerln die genau nix bewirken Antwort von Homöopathiebefürwortern: es werden grundsubstanzen (zb Kamille oder viele andere Mittel) verdünnt und mit Zucker oder Alkohol verbunden um eingenommen zu werden. und zwar nach dem Prinzip "gleiches mit gleichem heilen". es gibt zig Globuli und Globulimischungen und jedes wirkt auf andere Beschwerden...
Und so schnell ist es vorbei mit Leben und Leben lassen, gell. Nein, ich muss wirklich nicht alles selbst probiert haben um zu wissen, was Sache ist. Ich weiß auch zB ganz ohne Selbstversuch, dass es nicht ausreicht, Lernunterlagen unterm Kopfpolster zu deponieren, damit man eine Prüfung besteht. Oder dass Kinder nicht Tieren ähneln, die die werdende Mutter während der Schwangerschaft angesehen hat. Oder auch, dass einem nicht die Gedärme platzen, wenn man Milch trinkt, nachdem man Zwetschken gegessen hat.
Als ob ein "Homöopathiegegner" nicht auch wüsste, wie diese Globuli hergestellt werden. Der Unterschied ist halt der, dass beim "Homöopathiebefürworter" scheinbar der Hausverstand aussetzt, denn der glaubt doch tatsächlich daran, dass eine Substanz, die soweit herunterverdünnt wurde, dass man sie nicht mal mehr nachweisen kann im menschlichen Körper tatsächlich eine Wirkung zeigt.
also in einem moment der sehr großen verzweiflung und um der kindergärtnerin meines sohnes eine freude zu machen, begaben wir uns in so ein gespräch. quintessenz für mich war, dass der arzt weit weltlicher war und überhaupt nicht esoterisch wie befürchtet, aber mir auch irgendwie nicht wirklich glaubhaft verkaufen konnte, dass DAS jetzt unsere lösung für alles sein wird. ein "könn ma mal probieren, schau ma mal" ist lieb und nett, aber für mich nicht ausreichend überzeugend. Da war das Gespräch an sich alleine hilfreicher.
Fühlst dich angegriffen? Das war nämlich nicht meine Absicht. Aber du hast eine Frage gestellt und die hab ich beantwortet. Ich finde es halt bedenklich wenn man derart aggressiv über Dinge urteilt, über die man ohne eigene Erfahrung eigentlich nicht urteilen kann. Aber, weil "leben und leben lassen" noch immer aktuell ist , werde ich hier sicher nicht versuchen, dich zu missionieren. Ich hab mir mein Bild gemacht. Aber danke für oben genannte Geschichten mit Viechern und Zwetschken ... kannte ich noch nicht.
Off Topic, aber: Also ich gebs ganz offen zu, dass ich gern in die Apotheke "shoppen" geh. Ich bin immer schon leicht krank geworden (Schnupfen, Husten, Grippe, Magen-Darm-Gschichtn etc.), mich plagt ein böses Reizdarmsyndrom, ich hatte mal schlimme Hautprobleme durch "Supermarkt-Deos" und sowieso eine empfindliche, unreine Gesichtshaut. Und ich persönlich hab halt leider die Erfahrung gemacht, dass die lieben Krankenkassen-Hausärzte viel zu gern gleich mal einfach nur Antibiotika verschreiben ... oder die Schultern zucken. Mir war aber schon klar, dass zB eine Grippe MIT Medikamtenen eine Woche braucht zum Ausheilen, OHNE Medikamente 7 Tage, aber mir bei dem oder dem Symptom etwas Erleichterung zu verschaffen, tut mir einfach gut. Und gute Kosmetika führen Apotheken ja auch. Und zum Thema Homöopathie: Letztens hab ich gelesen, wie schlecht das eigentlich ist, dass man Babies und kleinen Kindern wegen (Achtung Ironie) "jedem Schas, der druckt" homöopathische Kugerln reinwirft, weil sie dadurch lernen, dass ihr Körper das eh nicht von allein schafft, sondern immer Hilfe braucht. Das gab mir irgendwie schon zu denken. Aber man will den Kleinen ja dann doch helfen, wenn es sie beim Zahnen oder den Blähungen so martert ... blöde Situation irgendwie.
Wieso soll ich mich angegriffen fühlen? Weil du meinst, man müsste unbedingt eigene Erfahrungen sammeln mit Dingen, die keine nachweisbare Wirkung haben? Ich muss das nicht, mir reichen wissenschaftliche Erkenntnisse völlig aus, ich probier ja auch nicht aus, ob Tollkirschen wirklich giftig sind.
Im Trinkwasser sind sehr viele mitunter auch giftige Chemikalien gelöst - aber sehr stark verdünnt. Fürchten sich die Homöopathiefreaks davor? Das muss ja dann hochgifitig sein!
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