Ich muss ein bißchen ausholen, um die Begleitumstände zu schildern

Also am Donnerstag, den 22.9. war ich sehr aktiv. War schon relativ früh auf den Beinen, traf mich mit KampfMaus auf der Uni, nahm dann brav an einer 3-stündigen Pflüchtübung (die Sessel sind nach 3 Stunden echt unbequem :/) teil und abschließend holte ich noch einen Freund vom Flughafen ab, da dieser von seinem Urlaub zurückkehrte. Anschließend noch ein Zwischenstop beim Mäci (ich weiß, keine gesunde Ernährung ) und dann brachte ich ihn heim nach Würflach/Bezirk Neunkirchen.
Dann endlich daheim im Bett, hab ich mir noch CSI angeschaut und war schon voller Vorfreude auf's Schlafen. Da fängt doch net plötzlich das Fruchtwasser zum rinnen an. Zuerst dachte ich eher an Inkontinenz, stand auf, wusch mich, machte mich wieder trocken und legte mich erneut ins Bett. Keine 2 Minuten später wieder und dann sagte ich zu meinem Freund: "Hermann, i glaub i rinn!"
Der sprang auf wie von der Tarantel gestochen und packte meine Sachen zusammen. Der Klinikkoffer stand nur mit Patschen und GameBoy bestückt im Zimmer, weil ich ja vermeintlich noch sooooooooo viel Zeit hätte.
Nach herumhektiken rief er die Rettung und ich entschied mich trotzdem aufzustehen und draußen auf die Rettung zu warten. Immerhin wollte ich mich auch anziehen und im Liegen is das net grad so einfach.
Kurz darauf war auch schon die Rettung da und die Sanitäter schimpften mich natürlich als ich ihnen entgegen kam, aber dann sahen sie wie fertig ich schon mit den Nerven war. Mit zittrigen Gliedern packten sie mich ein und der nette Zivildiener versuchte mich zu beruhigen, was ihm einigermaßen gut gelang.
Im KH wurde ich gleich ins Gebärzimmer verfrachtet und ans CTG angehängt und wie erwartet: keine Wehen!
Ich durfte grad noch auf die Toilette, dann hieß es nur rumliegen und warten bis die Wehen einsetzen würden. Sie sprachen mir gut zu noch ein wenig zu schlafen und Kraft zu tanken bevor's losgehen würde.
Aber in der Nacht tat ich kein Auge mehr zu. Erstens war ich furchtbar nervös, dass es bald soweit sei und ich überhaupt noch net auf's Kind eingestellt war. Zweitens waren die Babies im Zimmer in der Nacht doch net zu überhören und das war einfach alles zu viel, um einen ruhigen Schlaf haben zu können.
Morgens um 8 nach der Visite bekam ich das erste Wehenzäpfchen, da meine Gebärmutter von alleine net loslegen wollte.
So zu Mittag herum hatte ich alle 3 Minuten Wehen und Ausschläge an die 50%. Ich war schon voller Vorfreude, weil die Schmerzen den Regelbeschwerden glichen und ich dachte, na das hamma ja gleich!
Denkste! Ein paar Stunden später war's dann auch schon wieder vorbei mit "dahinwehen" und so bekam ich um 17 Uhr das zweite Wehenzäpfchen gesetzt, was übrigens auch net ganz schmerzlos ablief.
Aber dann kam die Nacht. Die Nacht, die mich lehrte, was Schmerzen sein können. Alle 5 Minuten Wehen und ich war schon völlig erschöpft, weil mir einfach Schlaf fehlte. Bin die Krankenschwester ansudern gegangen, dass ich nimma kann und auch net will. Ob man das net verübergehend stoppen könnte, dass ich etwas schlafen könne. Ja, sogar um einen Kaiserschnitt und um Morphium hab i gebettelt *lol* Die Gute schickte mir dann mal eine Hebamme vorbei, da war's grad mal Mitternacht. Die Hebamme teilte mir mit, dass sich mein Muttermund erst auf 2 cm eröffnet hätte. Verzweiflung machte sich bei mir breit, weil auf 10 cm schien mir noch ein langer Weg.
Dann sagte sie, ich könne ruhig rumlaufen und meine Wehen im Stehen verarbeiten. War echt eine Wohltat! Im Stehen ging's dann gleich leichter und ich war zuversichtlich, dass die Strapatz bald vorbei wäre.
Ich wartete und wartete, dass sich endlich was tun würde bzw. dass endlich mal wer seinen Arsch ins Wehenzimmer kriegen und mir sagen würde, was weiter geschehe. Weil vorher habens mir noch die Panik gemacht, dass man bei einem Blasensprung net lange zuwarten kann.
Bin wieder mal der Schwester auf die Nerven gegangen und sie holte wieder eine Hebamme. Diesmal eine andere und sie fühlte 3 cm und nach etwas Rumfummeln 4 cm und das nach 4 Stunden!!!!
Dann meinte sie plötzlich "oh, das gefällt mir gar net!" und sagte mir, dass der Kopf gerade im Becken liegt und net schräg wie's sein müsste.
Rumspazieren durfte ich mir hiermit aufzeichnen und ich wurde sofort (4:10) ins Gebärzimmer gebracht, um Turnübungen am CTG zu machen, dass sich der Kopf doch noch drehe, sonst würde mein Wunsch nach KS bald in Erfüllung gehen. Gefeilscht hab ich immer wieder um den KS, aber die Frau schaffte es mich zu motivieren und zur Spontangeburt zu bewegen.
Also turnte ich, besser gesagt mein Freund, der laufend meine Beine mit den Wehen verlagerte. Währenddessen bekam ich den Wehentropf verpasst und naja, was soll ich sagen, die Wehen waren ja echt net von schlechten Eltern.
Ich wusste gar nicht, dass ich derart laut schnaufen kann
Die Hebamme überprüfte den Muttermund und siehe da waren wir bei 8 cm.
Mir viel ein Stein vom Herzen, dass das doch sehr zügig voran ging. Und der Kopf meines Kleinen hatte sich endlich so gedreht wie sich's gehört.
Die Wehen waren sehr heftig und dann bekamm ich so ein Verlangen nach unten zu drücken. Die Hebamme verbot mir das zwar, weil ich erst bei 8 cm sei, aber irgendwie macht der Körper da automatisch mit und ich sagte ihr auch, dass ich schon so weit sei.
Eine erneute Überprüfung und sie sagte erstaunt, dass der Muttermund wirklich verstrichen ist und ich schon pressen darf.
Also ging's endlich ans Eingemachte! Es ging alles so schnell und am Samstag um 6:39 war's geschehen. Da sah ich meinen kleinen Burschen zwischen meinen Beinen, am rumplärren, hochrot und sowas von entzückend.
Leider ist seine Schulter hängen geblieben, dass es mich unten "zerfetzt" hat, aber sonst waren der Bengel und ich wohlauf und überglücklich, dass alles vorbei war.
Meine Hebamme, Frau Stix, war wirklich traumhaft! Sie ist nicht von meiner Seite gewichen, hat mich motiviert und mir das Gefühl gegeben in guten Händen zu sein. An dieser Stelle möchte ich ihr hiermit nochmals herzlich danken!!
So langwierig hätte ich mir das Ganze nicht vorgestellt, aber es gibt wirklich keine schönere Belohnung als ein gesundes Kind in Armen zu halten!

 

danke und freut mich
dann wünsch ich dir natürlich alles gute für die geburt. november ist ja nicht mehr weit