1. Pezi

    Pezi Aktive/r Teilnehmer/in

    hallo!

    ich muss hier und jetzt meine begeisterung ueber (einen kleinen zipfel von... ;)) daenemark loswerden! wir waren zwei wochen mit den fahrraedern dort, sind seid samstag wieder da, und ich kann es absolut weiterempfehlen!!!
    "wir", das sind uebrigens pezi (mit baby im bauch), gg, ferdinand (8), balduin (6) und georg (12).

    hier mein reisebericht:
    1. tag: nach einer reise mit dem nachtzug ab wien (nicht ganz 12 std.) ankunft in hamburg und umsteigen in einen regionalzug nach flensburg. (der nachtzug war schweineteuer - sowohl fuer uns als auch fuer die raeder-, dafuer gibt's fuer die regionalzuege in schleswig-holstein sehr guenstige angebote.)
    dort werden wir nicht ganz unerwartet von stroemendem regen erwartet... :rolleyes: zum glueck sind wir gut ausgeruestet und haben auch unsere "sieben sachen (in wirklichkeit 10 radtaschen plus zwei extra-schlaefsaecke plus zwei plastiksackerl plus zwei lenkertaschen)" wetterfest verpackt.
    bald werden ich und meine kondition auf eine harte probe gestellt: immer noch stroemender regen, schotterweg durch den wald, und das ganze auch noch bergauf... da muss ich wohl oder uebel schieben. aber immerhin kommen wir bald ueber die deutsch-daenische grenze und nach ca. 20 km fahrt zu unserem ersten quartier: einem bauernhof mit extra-anbau fuer gaeste (der frueher wohl einmal ein bootshaus gewesen ist), davor ein teich mit kinder-faehre, die von den drei burschen sofort in beschlag genommen wird, waehrend ich unsere nassen sachen trockne (regen hat aufgehoert). uebernachtung in unseren schlafsaecken.
    "bed&breakfast" heisst in daenemark meistens: bereitstellung von raeumlichkeiten mit matratzen und kochgelegenheit, mitbringen muss man "bed"-zeug und "breakfast" aber selber (wenn man nicht extra dafuer bezahlen moechte).

    2. tag: ein langer fahr-tag (ca. 30 km), immer noch meistens im regen, aber teilweise schon an der kueste entlang. :) die erkenntnis, dass es in daenemark keine dorfgasthaeuser gibt, sondern hoechstens alle heiligen zeiten eine hamburger- oder wuerstelbude. nach einigen stunden eine pause in einer ebensolchen "bude", um unsere hungrigen maeuler zu stopfen. es regnet immer noch, aber die hamburger schmeckten ausgezeichnet, und wir sitzen auf der terrasse direkt am meer. die kinder sind begeistert (unsere sehen das meer zum ersten mal)!!! das quartier ist sehr edel, eine art "altes landhaus" mit zwei schlafzimmern, grossem wohnzimmer, grosser kueche und riesigem garten. leider koennen wir diesen aufgrund des immer noch kalten, nassen und windigen wetters nicht wirklich geniessen...

    3. tag: endlich sonne! :) es geht wenige kilometer weiter zu faehre von mommark nach soby (auf der insel aero), wo wir einen ruhetag, ohne radfahren, planen. wir wollten uns gleich dort in der naehe des hafens nach einem quartier umsehen.
    die fahrt mit der faehre ist recht gemuetlich, es gibt (wieder einmal) wuerstel und hotdogs zu essen. aber die quartiersuche haben wir uns zu einfach vorgestellt: die insel ist nahezu ausgebucht! nach langer herumtelefoniererei finden wir endlich ein "kro" in duncaer - nicht ganz 20 km entfernt -, das uns zwei freie doppelzimmer anbieten kann. also wird nichts aus unserem ruhetag; im gegenteil, wir beschliessen, sofort aufzubrechen und uns unterwegs etwas zu essen zu kaufen. das ist unser zweiter irrtum... es gibt naemlich eeewig lange kein geschaeft (obwohl wir auf der hauptstrasse unterwegs sind und durch viele ortschaften kommen). wir haben ueberhaupt nichts mehr zum essen mit und schon einen riesenhunger, als endlich ein kleiner laden in sicht kommt, den wir hungrig stuermen und wo wir uns auch gleich mit vorraeten eindecken. das wunderschoene wetter und die freundlichkeit der menschen (v.a. der autofahrer, die sehr vorsichtig fahren und uns kein einziges mal draengen, schneiden oder anhupen, wir wir es aus oesterreich gewohnt sind) entschaedigte fuer vieles.
    ankunft im "kro" am fruehen abend, unfreundlicher empfang in der verrauchten bar, duestere und zu teure zimmer, nicht versperrbare toiletten am gang,... aber fuer diese eine nacht bleibt uns keine wahl. wir verzichten aufs abendessen im speiseraum und essen vor dem schlafengehen nur etwas muesli und obst in unseren zimmern.

    4. tag: fruehstueck direkt am strand bei sonne, wind und einem herrlichen ausblick. traumhaft! :) das glueck ist uns jetzt wieder hold: wir finden auf anhieb ein quartier fuer die naechsten drei naechte im wenige kilometer entfernten marstal. diesmal ist es eine jugendherberge, in der wir ein spezialangebot bekommen: regulaeres zimmer ist keins mehr frei, man bringt uns in einer art "besprechungsraum" unter, in den man fuenf betten gestellt hat, dafuer bezahlen wir nur den preis eines 3-bett-zimmers. und diesmal ist ausnahmsweise auch fruehstueck inkludiert...

    5. tag: nun kommen wir endlich zu unserem ruhetag, schlafen lange, besichtigen den schoenen hafen und verbringen einen erholsamen nachmittag am strand. leider ist es zu kalt zum schwimmen, auch wenn gg und balduin unbedingt ins wasser muessen (fuer etwa 10 sekunden ;)). ferdinand und ich besichtigen dann noch das schifffahrtsmuseum, das ich jedem, der irgendwann auf aero ist, unbedingt empfehle! es ist sehr gross, abwechslungsreich und "lebendig". man darf sich die sachen nicht nur ansehen, sondern auch anfassen und teilweise ausprobieren (z.b. kommandobruecke, kajuete und salon eines alten segelschiffs von innen bewundern und selber steuern). fuer die erwachsenen ist es nicht ganz billig, dafuer zahlen (wie in mehreren museen) kinder und jugendliche bis 18 nichts.
    mittag- und abendessen kochen wir (wie fast immer) selber.
    (essen gehen ist in daenemark unueblich, weil zu teuer - dafuer gibt es in jedem quartier eine kochgelegenheit).

    6. tag: ausflug nach aeroskobing, dem hauptort der insel und laut unserem reisefuehrer "einer der fuenf orte auf der welt, die man in seinem leben gesehen haben muss". daher sind unsere erwartungen wohl etwas zu hoch und wir fast ein bisschen enttaeuscht, auch wenn es wirklich ein netter ort mit vielen alten denkmalgeschuetzten haeuschen ist. nach der rueckfahrt geht gg mit den kindern dann noch einmal fuer ein paar stunden ins schifffahrtsmuseum, und alle sind begeistert. ich mache mich inzwischen ans zusammenpacken und kann sogar unsere waesche waschen.

    7. tag: wir starten sehr frueh. direkt von marstal fahren wir mit der 8-uhr-faehre nach rudkobing (auf der insel langeland) und von dort ueber mehrere lange bruecken nach fuenen. nun haben wir wieder eine laengere strecke vor uns (ca. 25 km), d.h. wir sind fast den ganzen tag unterwegs. leider finden wir das quartier (mitten am land, in der naehe von ringe) nicht gleich und muessen mehrmals vor- und zurueckfahren, bis wir endlich beim richtigen haus landen. ich bin sehr, sehr geschlaucht, das letzte stueck muss mein gg sogar eine meiner radltaschen uebernehmen...
    dafuer werden wir mit einem netten zimmer (sogar mit bettwaesche!), einem gemuetlichen wohnzimmer (das wir mit zwei anderen paaren teilen), einem grossen garten mit tisch zum draussen-essen, einem fussballplatz (den die kids sofort in beschlag nehmen) und einer sauberer dusche (die ich sofort in beschlag nehme) belohnt. auch ein fruehstueck wird wieder serviert - und was fuer eines!!

    8. tag: noch ein fahr-tag, um unser ziel odense zu erreichen. das ist die hauptstadt von fuenen, und hier haben wir zwei naechte in einer jugendherberge gebucht.
    es ueberraschen uns zwei dinge: erstens das immer noch anhaltende schoene, warme (hewisse!) wetter; zweitens die vielen huegel, haben wir uns daenemark doch "brettleben" vorgestellt. dementsprechend k.o. sind wir (ich gebe zu: in erster linie ich) bei unserer ankunft am nachmittag in odense. wir haben noch einige stunden zeit zum ausruhen, im schatten herumliegen, tischtennis spielen, lesen,...

    9. tag: wir haben uns fuer die besichtigung des eisenbahnmuseums in odense als sonntagsprogramm entschieden. das ist eine seehr gute entscheidung, auch dieses museum ist unbedingt sehenswert fuer alle, die irgendwann in die naehe kommen! wir koennen viele alte loks und waggons (auch einen alten schienen-schneepflug, die waggons der koeniginnen, schlaf- und speisewaegen) betrachten und z.t. betreten und "ausprobieren", uns alte und neue filme anschauen, mit einem oldtimer-zug ein stueck fahren, eine draisine selber bedienen, eine runde mit einer befahrbaren riesen-modelleisenbahn drehen, mehrere kleine modelleisenbahnen bedienen, und fuer die kinder gab's dann noch eine riesige flaeche duplo-schienen und -zuege (fuer mich inzwischen ein eis ;)).
    der nachmittag reicht dann noch fuer einen kurzen abstecher in die innenstadt, wo man staendig auf h.c. andersen stoesst (der hier aufgewachsen ist), aber leider kein einziges kaffeehaus findet...
     
  2. Pezi

    Pezi Aktive/r Teilnehmer/in

    10. tag: weiter geht's! wir verabschieden uns von fuenen und fahren mit dem zug richtig osten, weil mein gg unbedingt noch an die nordsee moechte. als ziel haben wir uns mando ausgesucht, das bei flut eine (winzige) insel und bei ebbe festland ist. wir steigen in ribe aus und fahren noch ein stueck weiter bis zur kueste, wo wir zum glueck den 12-uhr-"treckerbus" nach mando erwischen. ein seltsames gefaehrt! vorne ein traktor, hinten dran eine art selbstgebauter zweistoeckiger bus, der uns durch das watt nach mando bringt. (bei flut ist dieser weg nicht befahrbar, und auch jetzt bei ebbe steht das wasser teilweise 20 cm hoch.)
    mando ist wunderschoen! nur aus dem schwimmen wird leider wieder nichts. ich hab mir ja nicht vorstellen koennen, dass das meer sooo weit vom strand entfernt ist! dazwischen liegen einige kilometer "march" bzw. "watt", die nur bei flut von wasser ueberschwemmt werden. wir marschieren ca. eine halbe stunde richtung wasser, geben dann aber auf und begnuegen uns mit der beobachtung von krebsen, muscheln, wattwuermern und den millionen marienkaefern, die fast schon ein plage darstellen, und dem graben im sand.
    das quartier ist diesmal wieder sehr schoen (ganz neu) und gross. im garten steht (wie in sehr vielen gaerten dort) ein trampolin, wo sich die kinder austoben koennen, und der sohn unserer gastgeberin ist gleich alt wie balduin. perfekt!

    11. tag: weil es uns allen hier so gut gefaellt, verlaengern wir unseren aufenthalt und bleiben noch einen zweiten ganzen tag, anstatt schon zu mittag wieder zurueckzufahren. wir schlafen lange, machen mit den raedern eine kleine "inselrundfahrt (na gut, nur einen teil ;))" und tun sonst nicht sehr viel. mein gg erzaehlt der vermieterin, dass balduin so enttaeuscht ist, dass wir noch nie schwimmen waren, und sie laedt uns ein, mit ihr und ihrer familie am abend mit dem traktor hinaus zum wasser zum fahren. so kommen wir zu einem bad in der nordsee, einem hoehepunkt der reise! es ist wunder- wunderschoen!! :)

    12. tag: nun geht es zurueck zum "festland" und mit dem zug richtung sueden, dann noch ca. 30 km mit den raedern nach hojer - es ist unsere laengste strecke (bis auf den 2. tag), und wir haben diesmal nur den nachmittag zu verfuegung. wir merken aber, dass wir schon sehr gut trainiert sind und v.a., dass es in diesem teil daenemarks nun wirklich brettleben ist! so erreichen wir zwar muede, aber nicht allzu spaet die jugendherberghe in hojer...
    ...tja! zu frueh gefreut! wir sind im total falschen quartier gelandet (es war am plan irgendwie schlecht eingezeichnet)!!:eek: diese herberge ist komplett ausgebucht, die "richtige" liegt 12 km in der anderen richtung. eine solche strecke kann ich mir jetzt am abend fast gar nicht mehr vorstellen...
    wir haben aber glueck im unglueck, dann der wirt der jugendherberge ist sehr nett und telefoniert fuer uns mit dem chef eines campingplatzes, der nur 1 km entfernt liegt. "eigentlich" sind dort alle blockhuetten ausgebucht, aber es gibt eine, die normalerweise nicht vermietet wird (weil nicht renoviert) und die er uns ausnahmsweise fuer eine nacht ueberlassen koennte. wir landen also wieder in einem "inoffiziellen" ;) quartier, aber das ist uns in diesem moment wirklich wurscht.
    dankbar und verschwitzt kommen wir auf dem campingplatz an und huepfen dort gleich in den swimming-pool (was fuer eine wohltat!). fuer die kinder gibt es unterschiedlichste fahrzeuge (go-carts), mit denen sie sich die zeit bis zum abendessen vertreiben, ich geniesse eine gruendliche dusche. nach dem essen fallen wir alle todmuede in unsere schlafsaecke und wachen (zumindest wir grossen) mitten in der nacht wieder auf, weil uns kalt ist. decken hat uns der campingplatz-besitzer naemlich keine anbieten koennen... aber mit zwei schichten kleidung ueber unserem pyjama hielten wir bis zum morgen durch (und die kinder schlafen sowieso tief und fest).

    13. tag: sollen wir weiterfahren und wieder ein quartier suchen oder hier bleiben, noch eine nacht frieren und die restliche strecke per zug zuruecklegen? wir entscheiden uns (einstimmig!) fuer letzteres und sind froh, die huette noch einen tag lang mieten zu duerfen. wir machen einen abstecher zur hojer-muehle (eine windmuehle, die man besichtigen kann) und zur hojer-schleuse (sehr beruehmt, aber in meinen augen nicht allzu interessant ;)), wo wir nun zum ersten und einzigen mal in daenemark so richtig essen gehen - in einem selbstbedienungsrestaurant...
    nachmittags ist wieder schwimmen im pool und relaxen angesagt.

    14. tag: frueh aufstehen, mit den raedern ueber die daenisch-deutsche grenze fahren, in klanxbuell in den zug steigen und zu mittag in hamburg ankommen. dort lassen wir die raeder am bahnhof stehen und fahren mit der s-bahn zum hafen, wo wir uns eine hafenrundfahrt goennen (sehr interessant! und die kinder duerfen vorn beim kaept'n sitzen!). danach noch ein stadtbummel - mit dem lang ersehnten kaffeehaus!!
    um 20.00 faehrt unser nachtzug richtung wien, und ich freue mich schon sehr auf zuhause - in erster linie auf mein eigenes bett.

    lg
    pezi
     
  3. muzmuz

    muzmuz Teilnehmer/in

    hab mir jetzt (fast) alles durchgelesen ... und bestärkt mein gefühl, dass ich mich sehr auf dänemark freue - wir urlauben nämlich heuer auch dort, in nordjütland. allerdings in einem ferienhaus, und fahrräder kann man sich angeblich dort im ort ausborgen.

    schade allerdings (für mich zumindest), dass man anscheinend wirklich nicht baden kann. unser haus ist nur 200m vom strand entfernt, aber es wird vermutlich zu kalt sein :( aber es tut trotzdem gut, die meer-atmosphäre zu genießen!
     
  4. xyz

    xyz Teilnehmer/in

    :herz2:
    klingt sehr, sehr fein wenn auch anstrengend.
    dänemark steht auch auf meiner "das will ich unbedingt sehen" liste.
     
  5. BLS

    BLS
    VIP

    Oh, danke für diesen feinen Reisebericht.

    Deine zwei Buben sind ja tüchtig mit dem Rad!!!

    Wie habt ihr denn das ganze geplant? Wie seid ihr zu den Quartieren gekommen.

    BLS
     
  6. Liserl

    Liserl Bubenmama

    Det er da dejligt, at I havde en god ferie i Danmark ;)

    Es überrascht mich allerdings, dass ihr in Odense keine Kaffeehäuser gefunden habt, es gäbe nämlich einige. Oder habt ihr euch wirklich nur an das HCA-Viertel gehalten?

    Liebe Grüsse aus Odense :wave:
     
  7. FifiBrindacier

    FifiBrindacier Teilnehmer/in

    Von Fahrradurlauberin an ebensolche. ;)
    Schön, macht Lust auf mehr!
     
  8. AmJ

    AmJ Teilnehmer/in

    Genau das - ich liiiiebe Dänemark!
    Toller Bericht, da hast ja fleissig getippt :)

    Hochachtung, dass du als Schwangere so eine Tour geschafft hast :daumenhoch:

    :wave:, Andrea
     
  9. Bald3erMama

    Bald3erMama Teilnehmer/in

    wow - das hört sich toll an!!!!

    dänemark steht ganz oben auf der liste von meinem mann - er möchte da lange schon mal hin!!!!!

    wie habt ihr die quatiere gebucht?

    lg
    sandra
     
  10. muzmuz

    muzmuz Teilnehmer/in

    @bald3ermama:

    wir waren in dänemark in einem ferienhaus, eigentlich urlauben die meisten in einem ferienhaus bzw. am campingplatz.
    wir haben es über www.feriepartner.dk gebucht, es gibt massenweise anbieter und häuser in allen preiskategorien. wir waren total zufrieden!
     

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