der großteil der forumsmitglieder kennt mich, und deshalb habe ich mich entschlossen, euch meine persönliche kleine geschichte zu erzählen, in der ich mich gerade befinde: ich stehe 1 woche vor dem entbindungstermin mit xaver und emma hat seit gestern windpocken. entgegen besseren wissens (ich erinnere mich an die diskussion mit wolfang, catherina und claudia hier damals) habe ich mich der (irrigen) meinung meines kinderarztes angeschlossen, dass emma keine impfung gegen windpocken braucht. womit ich nicht gerechnet hab, weil mich auch keiner danach gefragt hat: ich hatte diese krankheit nie - und jetzt hab ich buchstäblich den scherm auf. oder besser xaver hat ihn auf - ich riskiere seine gesundheit, sein leben, mein seelenheil, und alles nur, weil ich damals falsch entschieden habe. das krankenhaus neunkirchen erklärt mich zur persona non grata - eine entbindung auf der normalen entbidungsstation kommt nicht infrage. meine gynäkologin machte mir heute keine vorsorge, ich war seit 5 wochen nicht und heute morgen war termin. (39+0). das krankenhaus wiener neustadt hat heute morgen blut abgenommen zur antikörper-bestimmung - es soll also festgestellt werden, ob ich das glück habe und diesse infektionskrankheit durchgemacht habe (und meine mama sich nur nicht erinnern kann) oder eben nicht. vorsorge wollten sie mir keine machen, also kein ultraschall und auch kein ctg, bevor nicht der blutbefund da ist. eine hausgeburt kann ich mir abschreiben - xaver wird wohl oder übel die ersten tage nach seiner geburt unter kontrolle bleiben müssen. emma hat striktes hausverbot - bevor ich sie zu mir und xaver lassen kann, muss sie gesichert gesund sein (1 x blutabnehmen, tut garantiert mehr weh als hätt ich sie damals impfen lassen). wie wir das machen, welche auswirkung das hat, wenn der kleine da ist und sie nicht her darf... daran mag ich jetzt noch gar nicht denken. oft hast ein pech. ich schreibe das, weil ich wirklich FÜHLE, wie großen scheiß ich hier gebaut habe. der stress der vergangenen nacht, die sorge um die gesundheit vom xaver, die ungewissheit betreffend seiner geburt (wo???? was wenn es jetzt losgeht?) die vielen unterschiedlichen aussagen und die sorglosigkeit von mir, all das ist absolut unnötig. ich bin momentan noch zu sehr damit beschäftigt, mich um xaver zu sorgen, als dass ich mich selber in den hintern treten könnt - aber ich weiß, das steht mir noch bevor. ich mach mich buchstäblich an vor angst. wenn irgendeine von euch da draußen aus meinem fehler lernen kann, dann tu es bitte! könnte ich das rad der zeit zurückdrehen, hätte ich mich vor der schwangerschaft mit meinen windpocken-antikörpern beschäftigt und ich hätte emma damals impfen lassen. und mich gegebenenfalls auch. bitte, ich brauch keine zumunternden worte - einzig meine botschaft sollts hören. HANDELT! RECHTZEITIG! ich geh jetzt weiter heulen. eva 39+0
Eva, vielen Dank fuer Dein ehrlichen und sehr persoenlichen Post. Es tut mir wahnsinnig leid, dass es jetzt genau so doof gekommen ist. Noch eine Idee - gibt es nicht noch die passive Immunisierung gegen Windpocken? Koenntest Du die jetzt bekommen und damit dem Xaver Antikoerper weitergeben, sozusagen ein "Leihnestschutz" falls Dein Titer nun negativ wiederkommt? Ich schicke ganz viele gute Wuensche Catherina PS ich hatte uebrigens einen guten Titer, obwohl ich nie Windpocken hatte, ich drueck Dir die Daumen fuer selbiges und dafuer dass Emmas Pocken bis zu Xavers Geburt alle verkrustet sind...
also wenn dir beim weinen leichter wird- dann mach es. Es ist nur kaum Grund vorhanden. Mit dem 3.Kind bist du in der 39 SS jedenfalls weit weg von einem kongenitalem Varizellensyndrom. Und ausserdem mit mindestens 99% Wahrscheinlichkeit sowieso immun gegen Windpocken/Feuchtblattern. Und Bub ist momentan in utero ganz gut geschützt. Wenn du durch den Booster Effekt deiner Tochter grad jede Menge Immunglobuline (IgG) gegen das VZV Virus machst, bekommt Xaver jetzt und in den nächsten Tagen jedenfalls mehr Antikörper als du selber hast- das ist ein aktiver transplazentärer Prozess. Xaver bastelt sich sozusagen gerade sein eigenes mütterliches Immunglobulin. Aber was ich wirklich nicht verstehe- da gibt es Frauen die schon jede Menge Termine beim Gyn hatten-weit vor jeder Schwangerschaft, warum fragen die eigentlich nicht nach ob Frau schon Windpocken hatte und machen im Zweifelsfall eine Antikörpertestung- und wenn die neg ist impfen- (bei Impfung und 1 Mo danach keine Schwangerschaft). Ist das so schwierig? Bei Röteln funktioniert das ja auch- nur ist bei Röteln die Antwort auf die Frage nach Röteln ja /nein sehr viel unzuverlässiger als bei Windpocken.
ja ihr lieben, das wäre mein anliegen, deshalb habe ich es in meinem ex-forum kinderwunsch extra gepostet. wenn schon ich (hau hau) da drüberfalle, und ich hab einen hohen anspruch an mich (schlag schlag) wie soll dann eine nicht-nichteinmal teilstudierte das wissen, wenn die ärzte sie nicht aufmerksam machen. detail am rande: aussage meiner gynäkologin: (plus des diensthabenden gestern um acht abends im kfj): na, je älter die schwangerschaft ist, desto besser - jetzt machts ja eh nix mehr (!!!!) ich werde dafür kämpfen, dass frauen im gebärfähigen alter sowie mütter von töchtern auf diesen umstand aufmerksam werden - in meiner praxis wird es ein eigenes schild dafür geben. auch wenn es selten vorkommt - einmal ist genau das eine mal zuviel!!!!! lg eva
lass dich zuerst einmal umarmen! in der familie einer bekannten, hat die tochter die schafplattern heimgeschleppt, als der kleine bruder 3 wochen alt war. - das war ein drama - und nichts mit nest schutz. - sie musste ihm alle paar stunden irgendeine spritze geben; und ich kann deine ängste nachempfinden: ich habe das gleiche mit den masern erlebt (der bub einer freundin hat sie bekommen), und bei mir wusste keiner mehr so genau, ob ich die masern hatte oder nicht. titer war aber gsd in ordnung. - aber nur diese paar tage, waren der horror. alles, alles gute!
liebe eva! ich kann mir wahrscheinlich nicht vorstellen, wie du dich jetzt fuehlst. aber deinen aerger ueber die aerzte kann ich so richtig spueren (und nachvollziehen)! ich wuensche dir alles, alles gute, und dass du die windpocken doch schon hattest (gerade bei den wp kommt es ja oft vor, dass man es gar nicht merkt, weil sie so schwach ausgepraegt sind - oder?). xaver und auch emma (die ja jetzt einige zeit ohne mami aushalten muss) schicke ich auch ein paar und denke fest an euch. auch @wolfgang und nina: darf ich eine gaaaanz unbedarfte frage stellen? WAS koennten denn die auswirkungen fuer xaver sein? das hab ich jetzt nicht aus dem posting herauslesen koennen. gibt's einen link dazu? ich kenne zwei muetter, deren groessere kinder die windpocken hatten, waehrend das ungeborene im bauch war. bei beiden ist nichts passiert, die kinder sind kerngesund. das war beide male aber im zweiten §-trimester. edit: bin aus sanes posting schlauer geworden. es geht also nicht darum, dass komplikationen bei der geburt entstehen koennten, sondern die windpocken selber waeren fuer xaver so gefaehrlich, richtig? lg pezi
Ich zitiere aus dem Merkblatt zu den Windpocken des Robert Koch Institutes: Beim Auftreten von Varizellen in der Schwangerschaft kann das fetale Varizellensyndrom entstehen, das in seinem Vollbild durch segmental angeordnete Hautveränderungen (Skarifikationen, Ulcera, Narben), neurologische Erkrankungen (Hirnatrophie, Paresen, Krampfleiden), Augenschäden (Mikrophthalmie, Chorioretinitis, Katarakt) und Skelettanomalien gekennzeichnet ist. Schwer verlaufende konnatale (neonatale) Windpocken können bei einer Erkrankung der Mutter innerhalb von 5 Tagen vor der Geburt oder bis zu 48 Stunden danach entstehen. Da das Neugeborene in diesem Fall trans-plazentar keine protektiven Antikörper erhält und ein unreifes Immunsystem hat, sind die Verläufe sehr schwer und mit einer Letalitätsrate bis zu 30% verbunden. http://www.landkreis-holzminden.de/pics/medien/1_1073566539/Varizellen_Merkblatt_2002.pdf
@ Eva Ich wuensche Dir auch, dass du Dir umsonst Sorgen machst. Ich gehoere zum Beispiel auch zu denen, die gegen Windpocken still gefeit sind. Meine Mutter sagt, ich habe sie nie gehabt, mein Mann (Kalabrese) wurde von dem Kind seiner Verwandten mit Windpocken angesteckt, als er 30 Jahre alt war (das ist jetzt schon 18 Jahre her). Ich war auch bei dem Verwandtenbesuch dabei, als die Mutter des Kindes die erste Windpockenpustel entdeckte und wurde weder von dem Buben noch von meinem Mann angesteckt. Jedenfalls zeigt das Beispiel wieder einmal, dass Wolfgang's Ratschlaege sinnvoll sind.
ich hatte gerade ein nettes gespräch mit dem labor des kh wiener neustadt: der befund wird nicht vor montag gemacht. jetzt bin ich ein bissi baff, und wenn ich ehrlich bin, bin ich sauwütend. wenn ich 96 stunden zeit hab für die gabe von immunglobulinen und heute tag 4 ist weil gestern tag 3 der erste bläschen tag von emma war wie soll sich das bis montag ausgehen? und vor allem, die mega spannende frage: wo entbinde ich, falls er VOR montag kommt? auf der straße? im taxi? weil man das leichter sterilisieren kann??? kann mir wer sagen, dass das jetzt ein schlechter film ist????????
Nun, ich glaube, du solltest noch einigeTelefonate führen. Das kann ja wohl nicht sein, dass du keine Anlaufstelle hast, falls es los geht. Unglaublich!
ja selene, ich befürchte, ich werd jetzt anrufen und sagen, dass ich jetzt sofort in den kreissaal komme. die kosten, die denen im falle entstehen, will ich nicht tragen. der neunkirchner onkel hat mir gestern vorgerechnet was passiert, wenn ich bei ihm entbunden werde.... ich kann es nicht verstehen - ist das willkür? ich bin die letzte, die wipo auf der wöchnerinnenstation einführen will - welche alternative hast da als normalo? ich steh noch immer neben mir lg eva
Gibts vielleicht eine Möglichkeit, in der Infektionsabteilung, quasi unter Quarantäne zu entbinden, falls es früher los geht und deine Befunde noch nicht da sind? Dann müssen die eben hebammen und Ärzte abkommandieren in den provisorischen Quarantänekreissaal..... Isolierbetten, so Zelte, was weiss ich, wo du mit dem Baby versorgt werden kannst, bis Klarheit besteht.....
liebe selene wir haben keine infektionsabteilung. ich habe mit dem diensthabenden gyn in neunkirchen soeben telefoniert: er bittet mich inständig, nicht zu kommen. das sei keine kontraindikation für eine hausgeburt. ich soll daheim entbinden. xaver soll so schnell wie möglich post partem vom kinderarzt passiv immunisiert werden (was heißt so schnell wie möglich? ich leb am land, bis ich hier das varitect herbestellt hab vergeht ein tag, was wenn woe ist, dann kann ich mich sowieso erschießen) ich bin so durcheinander - ich soll mir heute vom hausarzt 5 ampullen vritect IM spritzen lassen - haha, woher krieg ich die? der hausarzt sperrt original um 5 am abend auf. apos haben geschlossen über mittag. ich zahl das ja alles gern, aber ich befürchte, die werden mir was husten. so weit zum fachlichen. weiter zum moralischen: ihr lebt hier live mit, wie mit hilfesuchenden frauen umgegangen wird. ein krankenhaus, dass für eine scheiß titerbestimmung 5 tage braucht. ein anderes krankenhaus, dass mich bittet, nicht zur entbindung zu kommen. ein kind, das geboren wird und ich soll mich dann aufhängen, um eine ambulante passivimmunisierung beim kinderarzt zu bekommen, "so schnell wie möglich" und das 2 tage vor dem woe! 7 tage vor egt bei einer drittgebärenden! ich ahne, wenn ich jetzt die hausgeburtshebamme anruf wird sie rein aus forensischen gründen abwinken - die ist ja nicht deppert und nimmt das risiko auf sich, ein neugeborenes zu haben dass dann krank wird. liegt das an mir??
Eva, hast Du schon den Arzt um Hilfe gebeten, der Dir den "brillianten" Rat gegeben hat, dass Deine Tochter keine Windpockenimpfung braucht? Der sollte sich da mal hineinhaengen und Dir konkret bei der Problemloesung helfen, oder soll er jetzt fuer seinen Rat nicht zur Verantwortung gezogen werden?
ach eva also: erstens: ruf deine hebamme an. falls sie dir tatsächlich absagen sollte, dann hast du noch zeit dich um ersatz umzuschauen. wir sind hier im hebammenforum - irgendeine dame wird dir wohl kompetenten rat geben können - schau einmal auf der hp nach. zweitens: gibt es in neunkirchen oder in für dich erreichbarer entfernung ein med. labor? dann ruf dort an, erklär deine lage und sag ihnen, du brauchst eine prompte titerbestimmung - und zwar noch vor dem wochenende. drittens: ruf in der ärztekammer an, erklär dein problem und frag nach der korrekten vorgangsweise - ich kann mir nur schwer vorstellen, dass in österreich medizinische versorgung verweigert werden kann. im augenblick fällt mir nicht mehr ein, ich denk noch weiter nach. wenn du was brauchst meld dich ich denk an dich lg axi
ich kenn mich zwar nicht aus, aber: ich finds arg! bitte, wieso brauchen die für einen blutbefund solange?!? lassen die sich vor wichtigen/ dringenden ops auch so viel zeit!?
Ja es ist ein schlechter film, macht aber nichts, wir schreiben grad das Drehbuch um. An einer sachgerechten Lösung wird gearbeitet.
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