1. Liselotte

    Liselotte Gast

    Ich habe kaum was vorgegeben. Sie hat aus dem Fundus mehr oder weniger frei ausgewählt. Wenn sie sich so komplett nicht wetteradäquat anziehen wollte, dann habe ich sie darauf hingewiesen, dass es kalt ist und dass es besser wäre etwas warmes anzuziehen. Daran hat sie sich üblicherweise auch orientiert. Hat dazu geführt, dass sie schon sehr früh vorm Anziehen gegfragt hat wie das Wetter ist und sich entsprechend gekleidet hat (und entsprechend heißt ihr entsprechend - nicht mir entsprechend)
     
  2. lucy777

    lucy777 Gast

    ich nehme an, dass war dann gelegentlich etwas , na ja, ausgefallen:D
    hat dich das nie gestört, bzw. war dir nie wichtig, wie dein kind von außen gesehen / beurteilt wird?
     
  3. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Ah, ich schon. Nur weil es beide in Ordnung finden, muß es noch lange nicht gesund sein und da wären wir wieder beim Thema: Glucken-Dasein bedeutet für mich auch, daß man als Elternteil lernen muß sich zurückzunehmen und dem Kind Selbständigkeit gibt, obwohl es beide nicht unbedingt wollen.

    Selbständigkeit ist für mich auch ein Erziehungsauftrag und ich kann als Mutter nicht ständig Dinge fürs Kind tun, weils halt so sche ist. Stichwort Dinge nachtragen. ;)
     
  4. Liselotte

    Liselotte Gast

    Ja war sogar sehr oft recht ausgefallen. Die obligatorische Zweisockenphase hat sogar lange angehalten :D.
    Ich habe mein Kind immer als KIND gesehen. Und Kinder dürften mmn bunt, chaotisch und unpassend sein. Wie andere das sehen war mir tatsächlich wurscht. (zumindest in diesem Punkt bei anderen habe ich mir schwerer getan) Inzwischen hat sie einen sehr eigenen Stil, weiß was ihr steht, was sie mag, womit sie sich wohlfühlt und was zu ihrer "Natur" passt.
     
  5. Natriumhydro

    Natriumhydro Ätzend aber nicht giftig
    PLUS + VIP

    Ich habe keine Kinder, wollte aber auch nie welche. Dieses starke Bedürnis, Mutter zu werden, hat mir einfach gefehlt.
     
  6. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Ja, das klingt nach der Ex-SchwiMu. Sie war einfach allmächtig, hat alle Entscheidungen getroffen und basta. Der Jung hat nie gelernt alleine zu denken, erst als Erwachsener dann, als er selbst Verantwortung für ein kleines Butzerl übernehmen musste. Das, plus meine gesundheitlichen Probleme haben dann unsere Ehe zum Scheitern gebracht. Jetzt lebt er mit Mitte 40 das erste Mal alleine und durchlebt sowas wie eine zweite Pubertät.
     
  7. lucy777

    lucy777 Gast

    ah - ok.

    und hast du es irgendwann geschafft, dich gegen deine mutter abzugrenzen?
    also noch zu ihren lebzeiten?
     
  8. lucy777

    lucy777 Gast

    ich finde gut, dass inzwischen viele menschen so denken.

    als ich kind war, war auffallen entweder mit neid (wenn man schönere, modernere sachen hatte als die masse) oder mit spott (wenn man ärmlich, nicht komform etc.angezogen war, also ich).
    risse, löcher etc. gab es noch nicht als modetrend.

    bei meinen kindern habe ich akribisch darauf geschaut, dass sie nicht auffallen mussten - später in der pubertät haben sie es dann gerne getan - aber das war dann auch OK für mich.
     
  9. Natriumhydro

    Natriumhydro Ätzend aber nicht giftig
    PLUS + VIP

    Der arme Kerl. Das ist so eine Sache, die mich wütend macht, man hindert sein Kind bewusst daran, zu lernen und lebenstüchtig zu werden, damit die Mami immer gebraucht wird. Und sich dann in Notsituationen als große Retterin hinzustellen, in die das Kind nie gekommen wäre, hätten die Eltern ihm zur richtigen Zeit beigebracht, wie man mit gewissen Umständen umgeht.
     
  10. DaisyD

    VIP

    Ich bin gar nicht gluckenhaft. Und Gottseidank auch nicht ängstlich. Meine tochter ist schon als Kleinkind auf wirklich hohe Bäume geklettert und ich konnte entspannt zuschauen. Da war irgendwie immer ein Urvertrauen, dass sie können,was sie machen. Im Zweifelsfall hab ich eher weitergeschubst als gebremst....kindabhängig natürlich. Bei der Tochter war schubsen nie nötig, da war sogar ich versucht, manchmal zu bremsen.

    Vor kurzem hab ich übrigens diesbezüglich ein großes Kompliment von ihr bekommen, sie ist grad 18 geworden. Sie meinte, kaum jemandem in ihrem Freundeskreis wurde so viel zugetraut wie ihr. Und sie sieht das als vertrauensvorschuss und als tiefes vertrauen in sie als Person. Sie weiß,sie darf alles und im Hintergrund ist jemand, der sie auffängt.
    Verwöhnen Tu ich meine Kinder dafür aber wahrscheinlich sehr. Sie wissen,sie können jederzeit so gut wie alles haben von mir.


    Mit gefällt der Spruch sehe: wenn die Kinder klein sind,gib ihnen Wurzeln,wenn sie groß werden,gib ihnen Flügel
     
  11. Natriumhydro

    Natriumhydro Ätzend aber nicht giftig
    PLUS + VIP

    Ja, aber nur mit Hilfe meines Mannes, der es aus seinem Elternhaus gewohnt war, seine Meinung zu sagen und das oft recht drastisch. Das hat ihr nicht gepasst, aber sie hat meinen Mann trotzdem geschätzt, irgendwie hat es ihr gefallen.

    Meine Mutter lebt noch, wir haben seit ein paar Jahren ein sehr gutes Verhältnis. Wir können stundenlang am Telefon quatschen und haben einen richtigen Draht zu einander. Komischerweise, ich dachte immer, wenn sie älter wird, wird es noch schlimmer, aber sie hat sich unglaublich verändert, in positiver Weise.

    Plötzlich ist sie aufgeschlossen, humorvoll, zuversichtlich, taktvoll - als hätte ich seit einigen Jahren eine andere Mutter.
     
  12. Hegaelis

    Hegaelis Gast

    Ich merke, dass ich das Bedürfnis habe, mich zu rechtfertigen.

    Also: Erstens ist mein Kind sechs Stationen mit der Straßenbahn gefahren und nicht mit der U-Bahn. Das ist bitte ein Unterschied. Ich bzw auch mein Mann (oft auch wir beide) haben ihn viele Jahre dafür in der Früh zur Straßenbahn begleitet. Weil wir es geliebt haben, miteinander dieses Ritual zu haben.
    Es gab ja auch Gründe, warum ich/wir diese Selbständigkeit verlangt haben: ich hatte selbst viel zu tun, war in der Abschlussphase meines Studiums. Ich erachte es als wichtig, selbst auch Ziele zu verfolgen.

    Zum zweiten: ich kiefle noch immer daran, dass ich das mit der Angst meines Sohnes nicht so richtig wusste. Er hat mir das damals nicht mehr gesagt, ich dachte, es wäre schon o. K. Wir hatten es ja ausführlich thematisiert, ihn damit ernst genommen und ihm geholfen, sich wieder sicherer zu fühlen. Es wäre komisch gewesen, präventiv immer auf der einen, bestimmten Straßenbahnlinie mitzufahren, wenn er wo anders selbstverständlich alleine unterwegs war. Außerdem wäre es mir/uns nicht immer möglich gewesen.

    Bei dem ganzen Thema wird mir so bewusst, dass das nicht mich alleine betrifft. Mein Mann ist ja auch da und vieles, was ich nicht gemacht hab, hat er dafür gemacht bzw umgekehrt. Somit ist es eigentlich in unserem Fall zu eindimensional, wenn ich nur von mir berichte.
    Die Summe der elterlichen Handlungen passt, das finde ich.
     
  13. lucy777

    lucy777 Gast

    ja - ich habe auch den eindruck, dass das eine wunde stelle bei dir ist.
    ich verstehe das auch - weil dein sohn eben trotz allem ein sehr junges kind war und vielleicht in diesem fall gebraucht hätte, dass sich erwachsene vor ihn stellen.
    oder es ganz einfach angebracht gewesen wäre, dass ihr das macht.

    es gab auch bei uns (tochter) solche situationen, aber wie du sagst, in summe der elterlichen handlungen passt es. was halt nichts dran ändert, dass dies oder jenes kacke war.
     
  14. lavie

    lavie wwddd?
    VIP

    mein kind zieht sich mitunter auch sehr ausgefallen an und sie liebt es :D den inhalt des kleiderschranks besorge ich aber fast im alleingang. aber im sommer mit einem ganzkörper-rentierkostüm in den kindergarten zu gehen is nix außergewöhnliches. verschiedene socken, verschiedene schuhe, diverse tierohren als haarreifen - das sind so die harmlosesten sachen. ich bin stolz auf sie, wenn sie ihren stil auslebt und sich nix scheißt und unterstütze das sehr. wer uns kennt, weiß schon, dass sie halt so is und ich das ok find. meine kollegin zb findets furchtbar, sie sagt immer, mein kind wird deswegen mal ihre grenzen nicht kennen und auch als erwachsene verkleidet in die arbeit gehen wollen. ich halt das für schwachsinn. wer, wenn nicht kinder, können sich komplett austoben? (auch erwachsene sollten das "dürfen", btw)
     
  15. lucy777

    lucy777 Gast

    also außer den zwei verschiedenen schuhen (das find ich jetzt vom gesundheitlichen aspekt nicht so gut, es sei denn du redest von identen modellen, aber verschiedenen farben) schockt mich diese verkleidungslust nicht.
    aber bei sich "beißenden" sachen bin ich zugegebenermaßen manchmal nicht entspannt.
    ist aber auch kein "echtes" problem.
     
  16. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    heutzutage ist das ja auch kein problem, und auf keinen fall in der großstadt. gottseidank sind da die leute ein bisserl mehr gewöhnt und "toleranter" mittlerweile.
    aber so wie lucy schreibt, kann ich das schon nachvollziehen, dass es früher zwischen "du bist zu teuer angezogen" und "iiieeeeh, wie schäbig" nur einen sehr klar gezogenen grad der toleranz gab.

    die qualti geht grad gerne mit elbsegler (eine art kapitänsmütze) in den kiga. am ersten tag standen die kinder direkt hinter der eingangstür aufgereiht zum abmarsch (wir kirschzuckerls sind notorische "auf den letzten drücker"-ankommer) und haben bei qualtis anblick zahlreich gelacht und mit dem finger auf sie und den hut gezeigt.
    da hat mir schon kurz das herz geblutet.
    würde so etwas dauerhaft passieren, dann würde ich da vielleicht sensibler werden, was den weiteren kauf von extravaganten accessoires angeht.

    die qualti hat übrigens verständnislos dreingeschaut, sich in der letzten reihe eingereiht und von einer vorschülerin ein "cooler hut!" kassiert. :love:
     
  17. Dinimama

    VIP

    fände ich nicht schlimm, wer weiß, welchen job sie einmal hat? vielleicht ja einen, in dem genau das gewünscht ist?

    zum thema: ich selber hatte eine sehr ungluckige kindheit, wobei das keine vernachlässigung war, sondern mir einfach einiges zugetraut wurde, und zwar schon als recht junges kind.
    ich bin zb auch schon im frühen vs-alter alleine von daheim zu meinen großeltern gefahren, mit meiner jügeren schwester im schlepptau, und ich kann mich nicht erinnern, dass ich dabei angst gehabt hätte.

    als ich in der zweiten vs war hat mein vater im schichtdienst gearbeitet und meine mutter war in der fahrschule, da sind war an einem abend alleine daheimgeblieben. wir waren da schon im bett, wenn meine mutter heimgekommen ist haben wir schon geschlafen.
    als lohn für unsere tapferkeit haben wir am morgen eine kleiigkeit unter unserem kopfpolster gefunden, mein größter schatz war da ein hellblauer transparenter plastikring mit einem schmetterling drauf.

    ich war eigentlich sehr stolz auf mich, dass ich das ohne probleme gemeistert und auch noch meine schwester "mitbetreut" habe.

    in dem sinn bin ich auch bei meinen kindern in vielerlei hinsicht eher entspannt, ich traue ihnen einiges zu, wobei wir da natürlich schon vorab besprechen, was alles sein könnte, wie es ihnen geht damit und ob das für sie auch passt.

    situationen wie hegaelis`sohn hatte ich als kind übrigens auch, und auch ich habe daheim nichts von meinen erlebnissen erzählt. meine eltern hätten das bestimmt ernst genommen, mir selber war es aber irgendwie peinlich (ich war damals ca 10 oder 11) und wollte nicht, dass es jemand erfährt.
    ich habe die angst zwar eine zeit mit mir herumgetragen, im endeffekt war ich aber auch stolz, dass ich alleine damit fertiggeworden bin.
     
  18. lucy777

    lucy777 Gast

    es war nicht nur "iiiiih wie schäbig" sondern auch eine harte hackordnung, wenn man nicht "wie alle" war.
    also was heute als cool bewundert wird, wäre damals auf dem land grund fürs verprügelt werden gewesen.
    ich kann dir von einer dicken fetten verfilzten schrecklich neonrosa häkelwollhaube berichten, die mein enkerl bis vor wenigen tagen auch bei 30 grad auswählte.
    ich glaub wir haben sie irgendwo verloren:eek:
     
  19. nina64

    nina64 Teilnehmer/in

    Ich bin mir sicher, dass zwischen behüten und behüten Welten stecken.

    Meine Eltern haben mich durchaus behütet indem sie mich von der bösen, bösen Welt ausgesperrt haben, bzw. versucht haben mich zuhause einzusperren.

    Das funktionierte damals, mithilfe der Klosterschule, über einen längeren Zeitraum auch halbwegs gut.

    Nur wird auch das so behütete Kind einmal erwachsen und kann von heute auf morgen plötzlich eigenständige Wege gehen.
    Für meine Eltern war das ziemlich schockierend, und sie haben meinen Auszug immer als "Ich bin ihnen davongerannt" bezeichnet.

    Ich kann diesen Schockzustand sogar verstehen.
    Hätte eines meiner Kinder von mir genausowenig Werkzeug mitbekommen um mir sicher zu sein, dass es den Anforderungen im selbständigen Erwachsenenleben gerüstet ist, dann hätte ich wohl auch Panik geschoben.

    Mein Ansatz war daher von Haus aus ein ganz anderer.
    Ich bin zwar eine Glucke 1. Instanz, aber wenn ich mir sicher war, dass dem Kinderl etwas zugemutet/erlaubt werden kann, dann habe ich sie auch frei laufen lassen.
     
  20. lavie

    lavie wwddd?
    VIP

    halt zwei verschiedene modelle, beide aktuelle schuhe aus der saison. also ein waldviertler und ein superfit zb. macht sie nicht oft, aber das sind halt so phasen :)
     

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