1. simplify

    PLUS + VIP

    Es ist eine öffentliche Volkschule mit klassichem Frontalunterricht, im Unterricht werden manchmal Freiarbeitsphasen eingebaut, in denen die Kinder selbstständig arbeiten (1xpro Woche 2 Stunden).
     
  2. simplify

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    Wie oben schon erwähnt, habe ich es schon in der 3. Klasse angesprochen, eben weil mir aufgefallen ist, dass im Gegensatz zur vorherigen Lehrerin gar kein Geschichtenschreiben mehr vorgekommen ist.

    Ich habe mir jetzt gerade die Mühe gemacht, die Schulsachen meier Tochter aus der 3. Klasse aus dem Keller zu holen, da ich mich ja täuschen könnte - da meine Tochter eigentlich keine großartige Unterstützung gebraucht hat, habe ich mich mit dem Stoff der durchgenommen wurde bisher nicht groß befasst - aber mein Eindruck hat sich bestätigt: in keinem D-Heft habe ich eine selbst verfasste Geschichte gefunden.
     
  3. eizra

    VIP

    In der 3. Klasse hat mein Sohn in der Schule auch noch keine Geschichten selbst verfasst, sondern sie haben Geschichten aus dem Buch abgeschrieben. Da habe ich mir auch schon gedacht, dass die Lehrerin ziemlich langsam vorgeht. Aber ich dachte mir, eine Lehrerin kurz vor der Pension wird hoffentlich schon wissen, was sie macht und sich bestimmt nicht von den Eltern in ihre Unterrichtsmethode reinreden lassen.

    Heuer ist er in der 4. und sie haben von Anfang an Geschichten geschrieben und bei der Deutschschularbeit eine klassische Bildgeschichte als Thema gehabt.
     
  4. Obsidian

    Obsidian Pazifist a.D.
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    :eek: Ich bin echt entsetzt. Ich fand schon, dass in der 3. zuwenig Geschichten frei geschrieben wurden, aber da wurden immerhin 100-120 Wörter Geschichten immer wieder mal verfasst.
    In jedem Fall sehe ich die Tendenz, dass im Deutschunterricht immer mehr Fülltexte zur Anwendung kommen bzw wie von der TE beschriebenen SA verwendet werden, sehr kritisch und als gefährlichen Trend zum Niveauverlust.
     
  5. simplify

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    Bei meiner älteren Tochter wurde in der 3. Klasse im Sommersemester damit schön aufbauend begonnen: die erste Bildgeschichte hat die ganze Klasse gemeinsam erarbeitet - zu jedem Bild wurde der beste Satz gesucht und gekürt, die Kinder der Klasse "bauten" so gemeinsam ihre Bildgeschichte. Für die zweite Bildgeschichte wurde die Klasse in 2 Gruppen geteilt, dann gab es Vierergruppen usw bis die Kinder schließlich alleine ihre erste Bildgeschichte schrieben, hatten sie das Prinzip gemeinsam an mehreren Geschichten geübt...
    Nun halte ich diese Methode für eine sehr gute, bin aber davon ausgangen, dass es durchaus auch andere geben kann und habe grundsätzlich schon auf Schule und Lehrer meiner jüngeren Tochter vertraut, dass diese eine geeignete Herangehnsweise haben werden. Mit ist es eigentlich ein Graus und es liegt mir fern, mich in den Schulalltag einzumischen, aber dieses Mal geht es sogar für mich zu weit.
     
  6. inkale

    inkale Gast

    Diese Schlussfolgerung ist übertrieben.
    Ich halte wenig davon, wenn man die Ausnahme zur Regel erklärt.

    Es gibt unzählige Alltagssituationen, wo man Entscheidungen bzw. Sachverhalte hinterfragt, wenn man sie in gewohnte Erfahrungen nicht einordnen kann.
    Oftmals stehen nachvollziehbare Erklärungen dahinter, manchmal muss man einfach akzeptieren, dass es unterschiedliche Zugänge gibt, die alle ihre Berechtigung haben auch wenn man selber einen anderen Weg wählen würde.
    Und in sehr seltenen Fällen ist es so, dass es wirklich Mängel gibt, wie es z.B. in diesem hier geschilderten Fall den Anschein hat.

    Hinterfragen ist also sinnvoll um herauszufinden, ob Handlungsbedarf besteht oder nicht.
     
  7. eizra

    VIP

    Ich fand das eben auch nicht optimal, vor allem, da die Lehrerin in der Parallelklasse sehr viel höhere Anforderungen stellte (das Gegenextrem), und ich auch Angst vor den auseinanderdriftenden Fähigkeiten hatte.

    Aber was hat man wirklich in der Hand? Lässt sich eine alt eingesessene Lehrerin wirklich dreinreden? Ändert sie ihre Methoden?
    Bei uns haben sich die Anforderungen nun in der 4. geändert, aber was kann man wirklich machen außer sein Kind daheim fördern oder darauf vertrauen, dass es auch in der weiterführenden Schule mitkommt?
     
  8. inkale

    inkale Gast

    Meine Kinder haben in der 3. VS mit Geschichteschreiben begonnen. Eines von ihnen hat in der 4. VS Schule gewechselt. In dieser Klasse wurden die Kinder bereits seit der 2. VS Klasse intensiv auf das Geschichteschreiben vorbereitet und man hat den Unterschied deutlich gemerkt, da diese viel routinierter waren. Ich stelle es mir deshalb recht schwierig vor, wenn erst in der 4. VS damit begonnen wird.

    Wenn man jetzt einmal zur Kenntnis nimmt, dass es ist wie es ist, stellt sich vordergründig die Frage, wie man damit umgeht.
    Wäre ich in deiner Situation würde ich versuchen (jetzt) keinen großartigen Wirbel zu veranstalten, denn in der letzten Klasse richtet man wenig aus. Auch weiß man, dass Abhängigkeiten hinsichtlich der Beurteilung bestehen und es wenig bringt, wenn man eine Grundsatzdiskussion startet.

    Ich würde daher beim Lehrer allgemein um Informationen bitten, wie die Unterrichtsstrategie in D ist und darüberhinaus das Kind außerschulisch in diesem Bereich fördern. Und wenn der Übertritt in die nächste Schule geschafft ist und sich die Situation wirklich so darstellt wie hier geschildert, würde ich eine Meldung beim Stadt-/Landesschulrat machen, damit andere Eltern nicht dieselben Erfahrungen machen müssen.
     
  9. Voland

    Voland she devil

    Öffentlichkeitsrecht hat rein gar nichts mit der Pädagogik zu tun. Diese hat auch nichts damit zu tun, ob der Stoff gemacht wird, sondern nur mit der Schule bzw den Lehrerin selbst. In unserer reformpädagogischen Schule (eh mit Öffentlichkeitsrecht) macht Kind jetzt in der 4. Klasse schon Sachen fürs Gymnasium. Auch "Frontalunterricht" garantiert keine Qualität.
     
  10. simplify

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    Danke für dein Statement!

    Nachdem ich heute mit anderen Eltern gesprochen habe und auch unsere Klassenelternvertreterin auf das Problem angesprochen habe, stelle ich fest, dass wir alle dieselbe Wahrnehmung haben. Die KEV stimmt jetzt interen die Zustimmung aller Eltern (es ist eine sehr homogene Elterngruppe ) ab, vor der Schularbeit in einem kurzen Brief an den Lehrer die Umstände einfach sachlich festzuhalten und darauf hinzuweisen, dass die Vorbereitung der Kinder auf die Schularbeit damit unserer Ansicht nach nicht ausreichend war. Ich bin gespannt, ob hier Einvernehmen aller zustandekommt - sonst wird nichts geschehen, weil keiner alleine vorpreschen will.
    Dies wäre meiner Meinung nach das beste Vorgehen - ein Protest nach der Schularbeit läuft sonst Gefahr als Aktion derjenigen Eltern abgetan zu werden, die mit der Note nicht zufrieden sind, die, deren Kinder gut abgeschnitten haben, werden sich eher ruhig verhalten wollen....
     
  11. SanjaM

    VIP

    ich finde das verhalten von lehrerin und direktorin irritierend.
    wenn ich dich richtig verstehe, dann bist nicht nur du irritiert, sondern auch andere eltern(teile)? oder ist das eher nur vereinzelt, weißt du wie die anderen eltern dazu stehen?

    ist eine blöde situation, weil einerseits ist so eine vorgangsweise nicht in ordnung. und wenn dann viele oder auch nur einzelne kinder schlechte ergebnisse kriegen, ist eindeutig die lehrerin und/oder direktorin mit-verantwortlich. ich kann mir auch vorstellen, dass gute kinder eh kein problem haben, diejenigen die sich aber sowieso schwerer tun aber schon. das ist für die dann auch extra blöd, weil dann kommts so rüber, als ob "eh (fast) alle" die neue situation bewältigt hätten und nur sie eben nicht. zumal das dann ja manchmal grad auch die kinder sind, die daheim wenig unterstützung haben...

    andererseits ist es blöd, jetzt grad was loszutreten und die kinder damit zu verunsichern.

    klar kann man sagen: die kinder schaffen das schon, aber schaffen es alle? sind nicht gerade die, die es vielleicht nicht bzw. nicht so gut schaffen, diejenigen, die halt weniger unterstützung haben, sich eh schwerer tun, und gerade eine bestätigung dringend brauchen könnten?

    von daher wäre meine überlegung schon, ob es nicht sinnvoll wäre - zusammen mit den elternvertretern - schon was zu tun, ohne aber jetzt großes trara zu schlagen: nämlich z.B. in einem brief an lehrerin und direktorin festhalten, dass ihr von der vorgangsweise überrumpelt seid, dass natürlich nun noch mit den kindern geübt wird, dies aber das fehlende vorherige aufbereiten im unterricht nicht ersetzen kann.
    jetzt kann man die eltern der kinder, die die neue anforderung eh "mit links" bewältigen, noch gut ins boot holen - in einer woche kann man das evtl nimmer, weil die eltern der "einser-kinder" sich wohl nimmer die finger verbrennen werden wollen.
    so ein brief kann übrigens freundlich und trotzdem klar formuliert sein und freundlich aber dennoch klar machen, dass die eltern der meinung sind, dass die kinder eben NICHT ordentlich vorbereitet sind. wäre aber halt günstig mit elternvertreterIn oder zumindest mit mehreren eltern zusammen.
     
  12. simplify

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    @sanja: :D gleicher Gedanke!
     
  13. simplify

    PLUS + VIP

    Gerade kam nun die Rückmeldung von unserer tüchtigen Klassenelternvertreterin: sie hat angesichts der einhelligen Meinung der Eltern heute mit dem Lehrer gesprochen und dort offenbar "offene Türen" eingerannt - er und die Lehrerin der Parallelklasse (die ja beide wissen müssen, was die Kinder können und was nicht) hatten dieselben Bedenken und soll nun eine "entschärfte" Variante der Schularbeit auf Basis einer Bildgeschichte kommen.

    Angesichts des ganzen Hin- und Her bleibe ich gespannt und werde euch berichten, was dann wirklich zur SA gekommen ist :rolleyes:
     
  14. Sonderzeichen

    Sonderzeichen Felder zurücksetzen!

    Mir ist das alles nicht fremd, siehe:

    Von daher wäre es m.E. wissenswert:
    — Wie lange wirkt die Direktorin schon an dieser Schule,
    —— wie lange davon schon als Direktorin?
    — Wie viele Burnout- u.ä. Diagnosen gibt es bei den Lehrkräften, und
    —— hat sich dies seit Antreten der Direktorin geändert?
    — Gibt es hier widerstreitende didaktische und pädagogische Lager (z.B. EVEU—BefürworterInnen und -gegnerInnen)
    usw. …
     
  15. Antares2010

    Antares2010 ... sucht das Licht am Ende des Tunnels
    VIP

    100-120 Wörter, da hat sie schon fast 1/3 Maturatext geschrieben, je nach Textsorte ;) Sogar da hast noch Deine Kästchen, die Du in den (kurzen) Text einarbeiten darfst. Und das mit den Fülltexten etc. wird bis zur Oberstufe weitergemacht wenn der Lehrer nicht engagiert ist. Erst diese Woche hatte ich verschiedene aktuelle Schulbücher in der Hand, das glaubst nicht was da teilweise in der 8. ausgegeben wird. Da wundert es mich ehrlich gesagt nicht, wer dann aller auf der Uni sitzt im Glauben gut in Deutsch zu sein und gut schreiben zu können :rolleyes: Aber zumindest ist alles supertoll "kompetenzorientiert".

    Ich würde sogar sagen, nur Frontalunterricht kann die gewünschte Qualität gar nicht mehr liefern. Vor allem in Deutsch kommst damit nicht mehr weit.
     
  16. minnimaus

    VIP

    Ich habe im März der 1. Klasse die Kinder zum Schreiben freien Geschichten animiert. Das hat ganz toll geklappt. Vorher haben sie nur einzelne Sätze frei geschrieben.
    Jetzt in der 2. Klasse habe ich Kinder, die bereits 4 Seiten und mehr schreiben (Formatiheft im Quartformat). Meine Klasse liebt das, die sind nicht zu bremsen.
     
  17. eizra

    VIP

    Ich glaube auch, dass man spielerisch sehr früh damit beginnen sollte und dass es den Kindern Spaß macht.

    Mein Sohn schreibt daheim auch hin und wieder Fantasygeschichten und hat uns im Kindergarten manchmal ausgedachte Geschichten diktiert. Völlig freiwillig und aus Spaß an der Sache. Schade ist es halt, wenn es in der Schule nicht gefördert/gefordert wird.
     
  18. samakaste

    VIP

    Das hätt ich für einen guten Weg gehalten, aber ich hab schon gelesen, es gab auch ein Gespräch. Toi toi toi eurer Klasse für diese SA und umso mehr noch für einen weiteren konstruktiven Verlauf!

    Die Argumentation der "nicht hochmotivierten Lehrer" trifft sicher oft zu.
    Ich hatte aber gerade die Woche ein wirklich langes Gespräch mit der L des Kleinen zum gleichen Thema. Hier ist es wieder so, dass sie sehr an den Kindern und ihrer persönlichen Situation interessiert ist und sich kaum traut, frei schreiben zu lassen, weil sie befürchtet, dass die Kinder wegen der vielen Korrekturen dann frustriert und demotiviert sind. Sie hat die 3.Klasse neu übernommen, weiß um die Wichtigkeit des Freien Schreibens und führt die Klasse jetzt langsam ans Thema heran. Sie ist eine von den L, die unter eine schlechte Note schreiben "Ich glaube an dich, bleib dran!".... :love:

    eizra, ich seh das wie du: klar ist es schade, wenn id schule nicht gefördert wird. aber das hat nicht immer mit desinteresse des L zu tun. wenn doch, dann find ich den o.g. weg sehr gut: das muss kommuniziert werden.
     
  19. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Trotzdem ist das schon irgendwie komisch, oder?
    Erst auf Intervention der Eltern wird die Schularbeit entschärft, obwohl die Lehrkräfte wissen was die Kinder können und was nicht und das Verfassen von Texten noch nicht ausreichend vermittelt wurde.
     
  20. kookaburra

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    Ich hätte das anders gelesen. Nämlich dass die beiden Lehrer sich das auch schon überlegt und die SA entschärft hätten und somit das schon gemacht hätten, was die Elterninitiative gewünscht hätte. Oder????
     

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