Ich hab grad einen Artikel gefunden vom Ärzteblatt.de über eine Studie, die Hausgeburten mit Spitalsgeburten mit ÄrztInnen und mit Hebammen vergleicht. Hausgeburten haben kein höheres Risiko! Aber weniger Geburtsverletzungen und weniger Infektionen und weniger andere Eingriffe sind notwendig! http://www.aerzteblatt.de/nachricht...rt_so_sicher_wie_Entbindung_in_der_Klinik.htm
Und noch ein Link zur Original Studie (auf Englisch) http://www.cmaj.ca/content/181/6-7/377.full?sid=c0ca9475-0a98-46b4-8789-2e82f1f0a616
danke für die links! auch wenn für mich technokratin nicht in frage kommend, finde ich das thema total interessant. ich denke auch, dass man bei hausgeburten weniger "pathologisiert" als im krankenhaus. mein "kompromiss" wird sein, dass ich erst so spät wie möglich ins krankenhaus fahren werd und vorher mit meiner hebamme zuhause ausharre.
das war auch mein plan (als wirkliche "hausgeburtsgegnerin") doch wir habens nicht mehr ins Krankenhaus geschafft, weil ich die hebi wohl zu spät gerufen hab, also unfreiwillige hausgeburt! es war so super, das meine 2. tochter auch gleich (aber geplant) zu hause zur welt gekommen ist )
Schwieriges Thema, siehs mal vom Haftungs-/Versicherungsaspekt...ich versteh auch die Ärzte. Es wird halt leichter ein Arzt dafür verklagt, dass er was unterlassen hat, also macht man im Zweifel eher zuviel als zuwenig. Gerade bei den Gynäkologen ist dieser Druck sehr groß. Auch die Versicherungsprämien entsprechen dieser Risikoeinschätzung (weiter unten in der Tabelle nach verschiedenen Fächern aufgelistet): https://www.aerzteservice.com/berufshaftpflicht/ Im Vergleich dazu die Hebammen: Freiberufliche Hebammen geben Job auf wegen Versicherungsbeitr?gen - SPIEGEL ONLINE
Aber hinter einem Arzt steht meistens (nicht immer, ich weiß) der Oberarzt, das Krankenhaus, etc. Eine Hebamme verliert sofort die Lizenz, sobald sie verklagt wird, bzw. irgendetwas passiert. Also kann man nicht davon ausgehen, das (Hausgeburts)-Hebammen mehr riskieren als Ärzte. Ich verstehe jedoch dein Argument bezüglich der Klagebereitschaft vieler Patienten, aber dich denke wirklich, das davon auch Hebammen betroffen sind.
fast nie...nur wenn der Arzt noch in Ausbildung ist, ist der Oberarzt dafür verantwortlich, dass er nur Sachen macht, die er schon beherrscht. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass die Versicherungsprämien der Hebammen grundlos so hoch sind. Interessant wäre in diesem Zusammenhang, ob Hebammen, die im Krankenhaus arbeiten, auch so viel bezahlen...vermutlich nicht.
Die Versicherungsprämien für Hebammen sind nicht so hoch. In Deutschland ist das der Fall, ja. Hier in Österreich hält es sich in Grenzen.
Die für Ärzte aber auch nicht. Mir ist es auch nicht um die absolute Höhe der Beiträge gegangen, sondern um die vergleichende Risikoeinschätzung der Versicherungen für die beiden Berufsgruppen. Die basieren vermutlich nicht auf Studien wie der oben zitierten, sondern auf versicherungsinternen Statistiken.
Es gibt aber auch genug Studien, die sehr wohl zeigen, dass Hausgeburten riskanter sind. zB: http://www.aerztezeitung.de/medizin...ausgeburten-erhoehtes-risiko-mutter-kind.html hier schreiben sie von einer doppelt so hohen Sterberate der Neugeborenen bei Hausgeburten: http://www.aerztezeitung.de/medizin...6/sterberate-kinder-hausgeburten-erhoeht.html ... und Du kannst Dir noch genug weitere Studien im Netz raussuchen..
Leider ist dort nirgends eine Info zu finden, welche Geburten mit eingeschlossen wurden. Sehr oft zB werden auch Geburten inkludiert, die von so genannten Laienhebammen ohne fundierte Ausbildung betreut werden - was in Österreich niemals der Fall sein wird. Weiters sind nicht überall die Kriterien so streng wie bei uns: BEL, Zwillinge und andere Risikofaktoren - das alles sind bei uns Ausschlussgründe, die in anderen Ländern nicht so streng gehandhabt werden und dort dann die Hausgeburt natürlich "unsicherer" machen.
Da muss man sehr genau schauen, welche Geburten da zur Berechnung herangezogen werden. In Nordamerika könnten auch als Hausgeburt gezählt werden, wenn die Frau die kein Geld fürs Geburtshilfe (welche auch immer) hat, nur deswegen alleine ohne ausgebildete Hebamme zu Hause gebären, dazu schlechte Ernährung und allgemein schlechte Gesundheitsvorsorge, weil sie es sich nicht leisten können. So bekommt man natürlich ein höheres Risiko für Hausgeburten.
Gerade in Großbritannien gibt es keine so gut ausgebildeten Hebammen die Hausgeburten begleiten, viele sind Hausgeburten ohne Hebamme.
was mich interessieren würde, wie werden abgebrochene hausgeburten gewertet, bei denen es dann im spital zu komplikationen bis zum tod von mutter oder kind kommt. fallen die dann in die spitalsstatistik oder noch zur hausgeburt?
denk ich ja auch, aber "verfälscht" das nicht die studien insofern als dass es dann zb heisst "keine höhere säuglingssterblichkeit bei hausgeburten" aber die fälle nicht miteinbezogen werden bei denen es im spital zum tod des babys kommt nach einer abgebrochenen hausgeburt, der vielleicht vermeidbar gewesen wäre wenn die frau schon von anfang an im spital entbunden hätte? oder hab ich da irgendwo nen denkfehler?
Wenn ich die Studie dessignen würde, gar nicht, weil das ein Sonderfall ist. Es werden nur "ganze" Hausgeburten und geplante Spitalsgeburten gewertet.
Also ich finde nicht, dass es was verfälscht. Außerdem zählen doch zur Säuglingssterblichkeit nur Fälle, wo ein bereits geborenes Kind stirbt, oder? Eine HG wird ja meist nicht im letzten Moment abgebrochen ... Ich würd die Fälle wohl auch rausrechnen
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