1. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Vielleicht hilft ihm ja der Ansatz von Spacedakini: er ist ein Apple unter lauter Androids.

    Apple hat Vorteile, Android hat Vorteile.

    Apple hat Macken, Android hat Macken.

    Apple mit Android koppeln - das geht nicht so ohne weiteres, da braucht es spezielle Kniffe und Tricks.

    Da es viel mehr Androids als Apples gibt, ist es nur logisch, wenn die Kniffe und Tricks von den Apples ausgehen.
     
  2. Liselotte

    Liselotte Gast

    Und die Mentorin ist die eigens programmierte Schnittstelle zwischen Apple und Android :D
     
  3. Speleo14

    VIP

    :D:D

    Das find ich einfach Spitze!

    Ich finde es nämlich auch immer schwierig: "Du bist schon OK so, wie du bist" aber trotzdem soll er sich dann ändern? Ist irgendwie total unlogisch, und für einen Aspie noch viel mehr. Da finde ich diese Analogie soooo anschaulich und nicht wertend. Muss ich mir merken, falls ich das mal brauche (jetzt kennt er sich mit verschiedenen OS noch nicht so aus).
     
  4. Aurore

    Aurore Teilnehmer/in

    Das klingt genial:D
    Speleo14: Die Social Stories, legst du die ihm einfach als Text hin? Ich hatte immer verstanden, dass man die vorträgt und bespricht. Aber einfach zum Lesen geben, wäre mal ein Versuch wert. Wie hast du die geschrieben? Ich zu mir da so schwer, weil die konkreten Situationen ja unheimlich komplex sind und ich ja auch keine einfachen Antworten weiß.:confused:
     
  5. Speleo14

    VIP

    Ja, habe ich auch gelesen, das mit dem Besprechen. Artemis hat mir aber zum Anfang ein paar Tipps gegeben, und sie sagte, sie legt sie kommentarlos hin, weil es eben eh schon schwierig ist, Hilfe anzunehmen. Ich habe einen Kompromiss gewählt und einfach gesagt, ich hätte ihm da eine Geschichte geschrieben und ihm das Blatt gegeben. Und dann später vorgeschlagen, es über seinem Schreibtisch aufzuhängen (ging ja um Hausaufgaben). Das hat er dann tatsächlich gemacht. Wobei meiner erst 9 1/2 ist, also noch etwas jünger als deiner und noch so gar nicht pubertär und daher sicher noch etwas einfacher...

    WIE ich sie geschrieben habe, tja... ich fand es auch recht schwierig, vor allem das vereinfachen, denn es gibt ja eigentlich immer 100 Eventualitäten.

    Ich schicke sie dir gerne, aber ich glaube ich brauche dazu deine Email-Adresse? Bei den PNs habe ich nichts gefunden, wie man Dateien anhängen kann. Und hier möchte ich sie nicht unbedingt posten, denn ich habe Bilder aus dem Internet verwendet - so von wegen Copyright.
     
  6. sabagrau

    sabagrau Teilnehmer/in

    genial! dieses bild gefällt mir auch sehr. - die schulärztin, die dazumalen das thema mit der klasse meines sohnes bearbeitete (mit seinem einverständnis natürlich!), wählte das bild von katzen und hunden und ihren missverständnissen - das ist für neurotypische kinder wahrscheinlich leichter verständlich :D. außerdem sollte erst gar nicht die idee von mehrheit und minderheit aufkommen, die erst wieder was diskriminierendes an sich hat. es gab dann eine klassenkonferenz, in der sich beide seiten verbindlich auf ein paar verhaltensregeln einigten, die dann auch gegenseitig eingefordert werden konnten. das fand ich gut, denn dadurch hatte mein sohn nicht das gefühl, dass nur er die a***karte gezogen hatte und sich ändern/anpassen sollte.

    problematisch scheint mir nämlich schon der denkansatz, dass ER es ist, der "hilfe" braucht und annehmen soll. in der konkreten situation schaut es doch so aus, dass fast eher die anderen schutz vor ihm brauchen. die mentorin als schnittstelle bzw. übersetzerin ist da ein gutes konzept: dann wird klar, dass sie für beide seiten da ist. und dass es überhaupt nicht von seinem gutdünken abhängt, ob sie da ist oder nicht: sie wird in der klasse gebraucht und er muss sie hinnehmen, so wie er die lehrer akzeptieren muss.
     
  7. sabineh

    sabineh hält den Mund nicht

    hier ist eh schon so viel geschrieben worden, was hilfreich sein kann.

    Ich möchte an dieser Stelle noch von meinem Sohn erzählen, der an und für sich in seiner Klasse sehr gut integriert war und (abgesehen von Problemen mit einigen Lehrern, das waren aber hauptsächlich Probleme, die die Lehrer mit mir hatten) gern zur Schule ging. Er war stets sehr selbstbewusst und hat den "Aspie" teilweise sogar stolz vor sich hergetragen. :love:

    Er ist jetzt in der Oberstufe. Bis auf drei Mädchen lauter neue Mitschüler, dazu um 10 Kinder mehr als in der 4. Klasse.
    Ihm ist die Assistentin peinlich, obwohl er sie braucht. Es ist einfach alles furchtbar peinlich, und er schämt sich. Es war ihm unmöglich, den anderen zu erzählen, warum sie überhaupt in der Klasse ist. Das hat zu Rätselraten und Gerüchten geführt, worauf ich mit der neuen und hilfsbereiten Klassenlehrerin gesprochen habe, die viele der Kinder schon kennt (meinen Sohn aber nicht) und jetzt die Kinder allein oder zu zweit schnappen wird und mit ihnen redet. Zusätzlich habe ich am Elternabend mit seinem Einverständnis die Eltern informiert.

    Es ist womöglich auch bei Aurores Sohn auch viel Scham dabei. Scham entsteht aus dem Bedürfnis, dazuzugehören und sich einzugliedern, angenommen zu werden und aus dem Gefühl, anders zu sein und nicht als vollwertiges Gruppenmitglied akzeptiert zu werden.

    Ich wünsche euch alles Liebe
    Sabine
     

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