1. DaisyD

    VIP

    ja, die Notengebung stell ich auch in frage. und mch begeistert diese hohe wchtigkeit der mitarbeit auch nicht immer. es gibt dann lehrer, bei denen ruhige kinder immer die schlechtere note bekommen.....weil ja wenig mitarbeit da ist.
    töchterlein wiederum erklärt mir, auf die tlw mangelnde mitarbeit angesprochen: sie ist im unterricht mit mitschreiben und mitdenken beschäftigt. sich gleichzeitig zu melden geht ihr zu schnell. und wenn sie gedanklich so weit ist, etwas zum thema sagen zu können, haben längst schon andere rausgeschrieen.
    abgesehen davon, dass mitarbeit für die eltern nicht nachvollziehbar ist. und von den kindern tlw als nicht gerecht empfunden wird.
     
  2. himbeersturm

    himbeersturm Teilnehmer/in

    wenn das öfter der fall ist, ist sie vielleicht im falschen schultyp.
     
  3. Wahrscheinlich ist das Kind einfach ein ruhigerer Lerntyp. Der "richtige" Schultyp ist in Österreich sowieso schwer zu finden. Die NMS hat (am Papier) ein sehr modernes Unterrichtskonzept, ist aber aus vielen Gründen in z.B. Wien keine gute Option. Die AHS in Wien ist eigentlich eine Gesamtschule, aber ist sehr starr und in enorm veralteten Strukturen verhaftet. Wenn da ein Kind nicht reinpasst, dann liegt das nicht am Kind, sondern durchaus an der Schule.

    Noten wiederum sind genau deshalb generell problematisch. Es wird so getan als könnte man Kinder in eine Norm pressen und nach einer Norm messen. Das geht jedoch nicht.[​IMG]
     
  4. DaisyD

    VIP

    nein, meine tochterr ist nicht im falschen schultyp. wird hier bald zur automatischen standardantwort;)

    sie hat in der oberstufe mit gar nicht allzu großem aufwand ein ganz gutes zeugnis. aber sie ist halt nicht der typ, der gleich laut schreit ohne nachzudenken. bevor sie was falsches sagt, denkt sie lieber nach. und diese eigenschaft hätte sie an jeder anden schule auch.
     
  5. Es ist aber dennoch leider immernoch nicht gerne gesehen an Schulen. Ich war bzw. bin noch immer genauso und meine Noten haben echt enorm darunter gelitten - in D waren damals schon die mündlichen Noten zu 50% ausschlaggebend für die Zeugnisnote.
    Nur was sagen, wenn man sich sicher ist und am besten noch kombiniert damit, dass man nur was sagt, was nicht eh jeder andere auch schon weiß, bringt einen halt auch später nicht sonderlich weiter. Erstens ist man nach außen hin nicht aktiv beim Unterricht dabei und zweitens kommt man ganz schnell in so eine "Klugscheißer-Schiene", wenn man sich an Diskussionen nur dann beteiligt, wenn man etwas zu ergänzen hat.
    Es klingt zwar blöd, aber im Nachhinein wäre vieles einfacher gewesen, wenn ich mich öfter mit spontanen Einfällen zu Wort gemeldet hätte, als wenn ich erst darüber nachgedacht hätte, ob das überhaupt Sinn macht.
    Am besten haben meiner Erfahrung nach übrigens diejenigen Schüler abgeschnitten, die einfach während des Wortbeitrags nachgedacht haben - also ihren Gedankengang einfach ausgesprochen haben und dann am Ende erst wussten, was sie eigentlich sagen wollten ;)
     
  6. Ich sehe dabei ein ganz anderes Problem. Wie man sich zu Wort meldet ist eine Fähigkeit, die auch gelernt werden muss. Und es wird den Kindern nicht beigebracht. Im Gegenteil: gerade Mädchen werden in der VS sehr viel und oft gelobt, wenn sie "brav" und "ruhig" sind. Sie lernen also: "ruhig" ist GUT. Und dann kommt das Gymnasium. "Ruhig" ist immer noch GUT, aber gleichzeitig sollen sie sich aktiv bemerkbar machen und vor allem: die Buben, die rausrufen, die werden plötzlich als "aktiv" wahrgenommen, als "Macher". Da wird zwar auch gern kritisiert: die Buben sind so unruhig und laut, aber gleichzeit bekommen sie bessere Mitarbeitsnoten, weil sich die LehrerInnen an sie erinnern. Die gehen nicht unter wie so manches "brave" Mädchen, bei LehrerInnen, die die Klasse nur 2 Mal die Woche haben und folglich nicht so gut kennen wie eine VS Lehrerin.

    Nur einer von vielen Punkten, der deutlich geändert gehört!
     
  7. Du hast natürlich völlig recht, wobei ich ja gehofft hatte, dass die ganze Genderdebatte auch bei den Lehrern schon angekommen ist :rolleyes:

    Ich erinner mich halt bis heute daran, wie in der 11. Klasse (7.AHS, oder?!? ;) ) ein Lehrer zu mir sagte, so würde das nie was mit einer guten Note werden, weil ich mich bei folgendem Schritt der Auflösung einer Gleichung nicht mehr gemeldet habe:

    x - 1 = 4

    Sry, aber das war mir dann echt zu doof. Ja, selber Schuld, aber ein Lehrer, der vor 17 jährigen Gymnasiasten steht und darauf ernsthaft einen Wortbeitrag haben möchte, anstatt das Ergebnis einfach hinzuschreiben, den kann ich dann nicht mehr Ernst nehmen :rolleyes:

    Und das hat mir halt generell viel versaut. Derjenige, der sich dann ergebens meldete und "x=5" in den Raum warf, war vermutlich schlauer als ich, zumindest hatte er die bessere Note :D
     
  8. fst

    fst Gast

    Genau so ist es. Ich unterrichte ja auch, und immer wieder stelle ich fest, dass ich die Kinder die ausrufen etc viel mehr wahrnehme, und folglich ...
    (wobei ich gsd keine Noten in dieser Altersgruppe verteilen muss, erst bei den Erwachsenen, da ist es schwierig genug).
     
  9. ASMC

    ASMC Teilnehmer/in

    kurze Frage:
    wann werden die absagen eigentlich verschickt?

    ich habe ja gehört, dass sie schon früher als die zusagen verschickt werden, aber wann kann man denn damit rechnen?

    vielleicht hat jemand von euch Erfahrung damit?

    lg
     
  10. Dinimama

    VIP

    die schwierigkeiten mit der mitarbeit ergeben sich meiner meinung nach auch durch den frontalunterricht. in der arbeit in kleingruppen wären vielleicht auch ruhigere kinder eher bereit aus sich herauszugehen.
     
  11. fst

    fst Gast

    stimmt mit den kleingruppen und offeneres arbeiten. da merkt man schon besser wer was bringt.
     
  12. himbeersturm

    himbeersturm Teilnehmer/in

    Andererseits: such is life. So ist es im Leben ja auch, das müssen die Mädchen lernen. Hat für mich mit Durchsetzungsvermögen zu tun.
     
  13. Nein, das hat in Österreich vor allem sehr viel mit Geschlechterungleichheit zu tun. Zu sagen "such is life", dass Mädchen benachteiligt werden, ist kein akzeptabler Ansatz für mich.
     
  14. DaisyD

    VIP

    erstens das und zweitens gibt es auch bei den buben die leisen, die da benachteiligt werden.

    ich finde nicht, dass schon in der schule die mentalität gefördert werden muss, dass der, der laut schreit das größere stück vom kuchen bekommt
     
  15. himbeersturm

    himbeersturm Teilnehmer/in

    ich schreib ja nicht, dass ich es gutfinde, dass es so ist - im gegenteil.

    aber es IST so. und schule ist schule und nicht geschützte werkstätte und soll doch aufs leben vorbereiten.

    was ich meine: mädchen sollen natürlich nicht benachteiligt werden und auch zurückhaltende buben nicht, aber die kinder sollen lernen, dass es wichtig ist, selbstbewusst zu kommunizieren, seine anliegen zu präsentieren und seine meinung auch zu vertreten, wenn man damit im mittelpunkt steht und das vielleicht als einziger.

    die amis machen das viel besser mit ihren debattierclubs, den reden, die zu halten sind etc ... da lernen es die kinder von klein auf.
     
  16. BITTE???? Schule soll also diskriminieren, weil das auch im Leben ständig passiert? Was ist das für eine Logik, die du hier vertrittst?

    Kinder sollen lernen wie sie sich melden und nichtagressiv durchsetzen können. Und genau das müsste Schule tun, tut sie aber nicht. Schule in Österreich fördert Geschlechterungleichheit, weil sie vorgefertigte Geschlechtertypisierungen extrem verstärkt und weil den Kindern eben NICHT beigebracht wird, wie man sich gut präsentiert. Es wird beurteilt, aber nicht gelehrt. Genau darum gehts doch.
     
  17. Mylena

    Mylena Teilnehmer/in

    Ich schnei nur schnell rein. ;)

    Vielleicht ein interessanter link zum Thema.
    http://daten.schule.at/dl/SLB-2010_GWK_AHS_AG_Leiter.pdf

    Wir Lehrer diskutieren da auch ständig rum. Da stecken nämlich echte Teufelchen im Detail. Es lohnt sich also ein direktes Gespräch mit dem Lehrer. Was zieht er als Mitarbeit zur Notengebung heran und ob das konform ist mit der LBV. Nur Aufzeigen im Unterricht kann als alleinige Mitarbeitsfeststellung nur ein Scherz sein.
     
  18. inkale

    inkale Gast

    Ist mir auch gerade aufgefallen, dass Mitarbeit hier häufig damit in Verbindung gebracht wird, ob und wie sich Schüler während des Unterrichtes zu Wort melden.

    Die Leistungskriterien, die meine Kinder immer heim brachten, haben bei der Mitarbeit viel mehr einfließen lassen - so auch, ob alle Arbeitsmaterialien vorhanden sind, das Kind für den jeweiligen Unterricht braucht, ob sie pünktlich zu Stundenbeginn da sind, ob sie in diesem Sinne mitarbeiten, dass sie Arbeitsaufträge während des Unterrichtes auch ausführen (und nicht mit dem Nachbarn gemütlich tratschen), Teamaufgaben nachgehen, sich eigenständig um Lösungen bemühen, wenn sie bei Arbeitsaufträgen nicht weiterkommen,....

    Das Feld der Mitarbeit ist unheimlich breit und so auch die Beurteilung. Eine schlechte MA Note, nur weil jemand nicht aufzeigt, das sollte es eigentlich nicht geben und als Eltern würde ich hier mal wirklich hinterfragen, ob das ein Alleinstellungsmerkmal für einen Lehrer ist. Falls ja, darf man erschüttert sein. In den meisten Fällen wird dem aber nicht so sein.
     
  19. Wobei auch da wieder sehr viel Diskriminierung im Spiel ist. Diesmal sozial und nicht nach Geschlecht. Viel von dem was du hier als "Mitarbeit" anführst, sind Dinge die am Elternhaus hängen. Wenn also die Eltern dahinter sind, dann läuft es gut, wenn die nicht dahinter sind, werden Kinder an der AHS völlig im Regen stehen gelassen. Denn es wird ihnen kaum beigebracht wie sie Hefte zu führen haben, Teamarbeit hängt völlig am Elternhaus, "eigenständige" Lösungen sind ohne Eltern nicht schaffbar, aber alles wird benotet. Die meiste Arbeit wird hier ans Elternhaus verlagert.
     
  20. inkale

    inkale Gast

    Nein, Seifenblase - die Verantwortung wird nicht in das Elternhaus verlagert.
    Für das, dass manche Eltern vergessen wer eigentlich der Schüler ist, kann die Schule nix.

    Zum einen diskutieren wir hier um die Beurteilung in einer AHS und ehrlich, es ist so etwas von egal wie ein Schüler sich seine MA Note erarbeitet oder ob dafür die Eltern hackeln. Es gibt ausreichend Kriterien anhand derer ein Lehrer beurteilen kann, was davon Eigenleistung des Kindes ist und was nicht.

    Und wenn Jo Do von den Nachbarn die bessere MA Note hat als mein Kind, weil dessen Mami die Zierleisten in die Hefte pinselt und das Schultäschchen jeden Tag einpackt, dann wird mein Kind lernen, dass ihm das schnurze sein kann und es mit seinen Fähigkeiten besser aufgestellt ist.

    Und als Nebenbemerkung - würde man deiner Argumentation folgen, könnte man sich jedigliche Beurteilungskriterien ersparen, ganz gleich in welcher Form sie erfolgen. Denn eine jede Förderung des Kindes durch das Elternhaus und deren Unterstützung schlägt sich auch in den Fähigkeiten des Kindes und dessen Beurteilung nieder. Da dürfte auch keiner mit seinem Kind zu Hause lesen oder das Einmaleins üben. Oder Maschen binden. Oder was auch immer. Da diskriminierst du immer jene Kinder, deren Eltern ihre Kinder nicht fördern können oder wollen.
     

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