1. hanna59

    hanna59 Teilnehmer/in

    ich muss euch jetzt mal was fragen, weils mich schon immer wieder mal beschäftigt.

    sohn möchte nach dem ende 4. gym in eine schule ins waldviertel. d.h. er wär unter der woche im internat und nur am wochenende bzw. ferien daheim. soweit so gut.

    tja, nun ertapp ich mich immer wieder dabei, dass ich dafür eigentlich noch gar nicht bereit bin. sicher, es ist noch lang hin, er geht jetzt in die 3. . trotzdem ist er dann ja den großteil weg und das macht mir schon zu schaffen. sollte er sich da wirklich entscheiden, steht im dieser weg in jedem falle offen und er kriegt jede unterstützung, die er braucht. doch tut mein mutterherz jetzt schon weh. er ist dann 15.

    wie geht ihr damit um? wie haben die kinder das geschafft? so cool er jetzt oft schon tut, er hängt doch noch sehr an seinem zu hause und an uns. könnts mir da ein bissl was erzählen?
     
  2. bluemchen09

    bluemchen09 +Kiga-blümchen <3

    Ich kann zwar als mutter nicht wirklich mitreden (meine ist erst 5) aber meine Mutter war eine die ihr Kind gehen lassen musste! Mit 14 ging ich schulbedingt auch in ein Internat, ich rechne das meiner Mutter hoch an mich so gehen zu lassen den danach kam auch gleich der Auszug ;)

    Ich denke das es für sie sicher schwer war aber zum anderen sind die Kinder in dem Alter soweit das sie das alleine meistern können :) hab Vertrauen und sei da und lass ihn gehen :) Bedenken denk ich brauchst du bestimmt nicht haben :) es ist ein neuer Lebensabschnitt !

    Lg
     
  3. Chipmunk

    VIP

    Mein Cousin hat das auch gemacht. Wenn es der Wunsch des Kindes ist, weil es diese Schule nun mal nur dort gibt (zb Goldmied in Ferlach) dann lass ihn gehen. Er wird dir das sonst ewig vorwerfen.

    Kinder sind in diesem Alter selbständig genug - sofern sie selber dazu bereit sind :D
     
  4. hanna59

    hanna59 Teilnehmer/in

    am gehen lassen wirds nicht scheitern, er ist sehr zielstrebig und hat einen guten plan, den er bis jetzt eigentlich wirklich durchzieht.

    er möcht den beruf so gern lernen, wir haben die schule schon besucht und so, wie ich ihn kenn, macht er das auch.

    am schwersten wirds für meine mittlere werden, die beiden haben eine sehr enge beziehung und sie is so schon so unglücklich, wenn er mal eine woche weg ist. aber irgendwie hab ich das gefühl bei ihm, dass er sie schon jetzt ein bissl darauf vorbereitet, indem er sich jetzt schon abkapselt von ihr. nicht mehr so viel mit ihr macht, sie manchmal doch auch recht grob wegschiebt. und dann pickens wieder zusammen alle 3 und schlafen zusammengekuschelt auf der couch. manchmal möcht man die zeit anhalten.
     
  5. Waldi

    Waldi echt Waldviertel
    VIP

    Wie es mir gegangen ist? Schlecht! Aber was bleibt einem schon übrig als damit leben lernen.
    Wir sind im tiefsten Waldviertel, da wars schon bald klar, sehr viele Möglichkeiten gibts nicht ohne Internat. Und meine Kinder wollten beide gerne ins Internat.


    Und dann kam der Tag, an dem wir Großtochter in die Schule und Internat gebracht haben. Meine Maus :hug: und saß dann alleine im Zimmer, weil ihre Zimmerkollegin es sich schlussendlich (war anfangs nicht klar, ob die kommt oder nicht) anders überlegt hatte und nicht kam. Lehrer hat uns versprochen, er schaut auf sie und irgendwann konnten wir es nicht mehr hinausschieben und mussten fahren und sie alleine da lassen.

    Ich saß im Auto und hab nur mit den Tränen gekämpft. Kurz darauf kam dann Anruf von Tochter, ja die ganzen Mädchen der oberen Klassen sind bei ihr auf Besuch und sie hat Spaß und es geht ihr gut ...

    Ich hab die ganze Woche nur gewartet, dass sie vorüber geht. Freitag erste Schulwoche warte ich auf den Bus, der mir mein Kind bringt, sie steigt aus und dann konnte ich nicht mehr, ich hab nur noch geheult. Bin aber auch eine schreckliche Glucke und bemühe mich seit dem Tag der Geburten meiner Kinder, ihnen das nicht zu sehr zu zeigen, damit sie unabhängig und selbständig werden, daran arbeite ich seit 20 Jahren.


    Nein, besser geworden ist es auch nach der ersten Schulwoche nicht, hab mein Kind unter der Woche vermisst und war jeden Freitag aufgekratzt, wenn sie wieder heim kam.


    Zwei Jahre später das selbe Spiel bei Kleintochter. Auch sie saß alleine im Zimmer :eek:, weil ihre Zimmerkollegin sich geweigert hat, im Internat zu bleiben. Also das stell ich mir auch als Albtraum vor, da sucht man mit Kind eine Schule aus, freut sich, wenn es mit der Aufnahme klappt (jeder, der schon mal von der Anmeldung bis zur Zusage gezittert hat, weiß, was ich meine) und dann packt es das Kind nicht und weigert sich, im Internat zu bleiben, noch dazu von so weit weg, dass es ohne Internat eher unmöglich ist.
    Aber auch hier dann nach kurzem der Anruf, sie wurde zu zwei anderen Mädchen gelegt, es geht ihr gut.


    Etwas leichter wars bei Kleintochter schon, irgendwie bekommt man doch Routine im "Alleinesein". Beide Mädls im Internat, alleine mit Mann, mal wieder Zeit für sich, auch nicht schlecht!

    Wie ging es meinen Töchtern damit? GUT! Kein Heimweh, es hat ihnen total gefallen, haben sich kaum bis nie gemeldet unter der Woche, keine Probleme damit.


    Vorteile:
    "Mama, ich hab mich jetzt für x angemeldet, wollt ich dich nur informieren." - Sie werden sehr selbständig, treffen Entscheidungen selbst und stehen auch dazu, müssen sich um Schulkram selber kümmern, da Mami und Papi nicht ständig als Backup dahinter stehen, Aufgaben erledigen, für Prüfungen lernen, einteilen, kümmern, ...
    Wenn du als Eltern so weit weg bist, kannst du dich gar nicht mehr kümmern, anfangs wollte ich noch Überblick über Tests und Schularbeiten behalten, aber hier verschoben, da geändert - irgendwann gibst du es auf. Quasi aus den Augen aus dem Sinn - du siehst nicht mehr so drauf, somit kannst du das gar nicht mehr so beeinflussen. Und es ist dann Ende der Schulpflicht, somit besuchen sie die Schule freiwillig.

    Großtochter hat sich sehr zum Vorteil verändert, vorher 8 Jahre Kampf, wozu Schule, wozu Hausübung - diese Schule wollte sie machen, das hat sie interessiert, damit konnte sie etwas anfangen. Auf einmal war mein Sorgenkind Vorzeigeschülerin und statt "naja irgendwie schaff ma das schon, dass sie positiv ist" und vielen Vierern kam auf einmal "die ja die kann das halt alles" mit vielen Einsern!


    Jede Woche steigt ein Kind aus dem Bus, dass sich wieder verändert hat, reifer, erwachsener, wenn man es unter der Woche nicht sieht, fällt die Veränderung umso stärker auf.


    Pupertät - man bekommt viel weniger mit. So sehr ich mich freitags auf die Rückkehr von Großtochter gefreut habe, wir samstags gekuschelt haben, so oft sind sonntags schon die Fetzen geflogen und wir haben gestritten. Der Abstand tut eigentlich ganz gut. Man reibt sich gar nicht so aneinander auf.


    Großkind ist mitlerweile fertig mit der Schule, Kleinkind ist seit Ende letzten Schuljahres mit Freund in eine eigene Wohnung gezogen, somit "Mama jetzt bin ich dann aber so richtig ausgezogen" fort von zu Hause, kommt oft nur alle paar Wochen zu Besuch, erwachsen, eigener Haushalt incl. kochen, putzen, Wäsche - ich versuche, nicht zu sehr daran zu denken, dass ich sie vermisse, aber ich tue es.


    Jedes Kind ist natürlich anders und nicht alle kommen mit Internat und Heimweh zurecht. Oft kommt ein Einbruch so nach zwei Monaten Schule, so ein Tief, das überwunden werden muss. Hab aber auch schon erlebt, dass es gar nicht ging und Schule gewechselt wurde, die von daheim aus besucht werden konnte.


    Aber grundsätzlich finde ich Internat super für die Entwicklung der Kinder - und auch der Eltern, Großtochter würde sich sofort wieder für die Schule UND Internat entscheiden, sie hat es geliebt!
     
  6. hanna59

    hanna59 Teilnehmer/in

    pfu!
     
  7. hanna59

    hanna59 Teilnehmer/in

    irgendwie vergeht die zeit viel zu schnell. gestern noch hab ich mein miniwurmerl mit 46 cm und 2800 g in den händen gehalten und heut is er mit seinen 14 1,80 groß und morgen is er dann weg.

    klar, die mädels sind noch da, aber auch die große is schon 10, wechselt jetzt dann auch schon ins gym und schwups, auch sie is weg. kleinmauserl bleibt mir noch ein wenig länger.

    irgendwie will ich gar nicht, dass die erwachsen werden, neinnein, die solln gefälligst immer so bleiben.
     
  8. Elaine

    VIP

    Ich kenn zwei Familien, wo jeweils die Tochter nach der 4. Klasse Gym in ein Internat gekommen ist. Nach der ersten Zeit (die schon hart war) klappt das sehr gut :)
     
  9. Pezi

    Pezi Aktive/r Teilnehmer/in

    hallo!

    uns geht es sehr gut damit!

    mein sohn hat sich die schule selber ausgesucht und wollte unbedingt hingehen (försterschule in bruck/mur), da war das internat irgendwie zweitrangig. ;)
    nach wenigen wochen hat sich an- und abreise eingependelt, er hat freunde gefunden, in der schule gefällt's ihm sehr sehr gut, und die noten passen auch... unter diesen voraussetzungen geht es allen gut damit!
    er kommt am FR nachmittag nach Hause, SA ist meist Ausschlaftag plus HÜ/Lernen, am SO ist FAmilientag, und am Abend um 19.00 braucht er erst wegfahren. so haben wir weiterhin recht viel gemeinsame zeit. unter der woche hat er anfangs fast täglich angerufen, mittlerweile nur noch ca. 1x/woche.
    die geschwister vermissen ihn schon, v.a. der zweitälteste. die beiden "picken" jetzt halt an den wochenenden zusammen. ;) und der zweite überlegt schn, im herbst ebenfals ins internat zu gehen. mal sehen, wie er sich entscheidet...

    lg
    pezi
     
  10. mijamama

    mijamama liebt den Nutella Mann

    Meine ist jetzt das 2. Jahr im Internat.
    Anfangs wars komisch, ich a weit mehr gelitten als sie.
    Im Nachhinein hats uns gut getan. Sie ist gereift und auch den normalen pubertätsbedingten Reibungen hat es gut getan.
     
  11. hanna59

    hanna59 Teilnehmer/in

    was mich ja sehr beschäftigt: in wie weit hat man noch einfluß punkto erziehung?

    ich denk mir halt, ich mach mir deswegen so viele gedanken, weil ich selbst eine extrem beschissene kindheit und jugend hatte. da ist es mir umso mehr ein anliegen, meine kinder durch diese zeit zu begleiten und mit dem internat fällt das ja mehr oder weniger flach.
     
  12. lucy777

    lucy777 Gast

    mit 14, 15 ist erziehung längst gelaufen.
     
  13. hanna59

    hanna59 Teilnehmer/in

    erziehung im eigentlichen sinne ist ja auch nicht gemeint, trotzdem hat man noch einen gewissen einfluß auf die lieben kinderleins bzw. ist das ja eine zeit mit vielen höhen und tiefen. darum geht es mir eher, das durchschippern helfen.

    ich kann mich heut schwer ausdrücken, kopfschmerzen ohne ende, aber ich werd mich mal hinsetzen und und versuchen, dass ich das so hinkrieg, dass man versteht, was ich mein. kann nur ein bissl dauern.
     
  14. latella

    latella auf neuen wegen
    VIP

    nun ja, es ist ja noch ein zeitl hin - und da kann sich viel tun beim sohn ;) (mal so zum trost)

    aber ich hab jetzt mal oben fett markiert, was für mich die kernaussagen sind: er möchte etwas, aber du bist nicht bereit ihn gehen zu lassen.

    ich denke um das gehts - wir alle müssen unsere kinder mal gehen lassen, wenn es sie irgendwohin zieht. und das ist vielleicht nicht immer ganz leicht für uns.



    (zum thema und meinem eigenen zugang: ICH wollte sohn 1 immer gern in ein internat mit lernbetreuung usw usf stecken, damit er in der schule erfolge hat und das schlechte mütterliche gewissen "er versagt in der schule und ich als berufstätige habe keine zeit mit ihm zu lernen" von mir weichen würde :eek: ER wollte nie. sein wille geschehe. niemals hätt ich ihn gezwungen. jetzt hat er halt wieder mal ein zeugnis mit hauptsächlich 4ern und einem 5er gebracht... aber das ist ot)
     
  15. lucy777

    lucy777 Gast

    es ist die zeit, wo kinder sich lösen, ob sie in der gleichen wohnung in ihrem zimmer hocken und sich in ihre eigene welt zurückziehen oder ob sie im internat sind.
    die basis, die du errichtet hast, die trägt euch.
    aber zuerst muss mal eine phase des umsturzes kommen - und wenn dein sohn da schon ein ziel hat, sei glücklich.
    das ist mehr wert, als wenn er im nebenzimmer säße und dafür die "nullbockfürgarnix"-schiene fahren würde.

    außerdem - wer weiß, ob er wirklich ins internat geht - da kann sich noch einiges ändern.
     
  16. hanna59

    hanna59 Teilnehmer/in

    :D ich glaub, ich werd sowieso nie bereit sein, meine lieben gehen zu lassen, aber wurscht, wenn er will, ist das so.

    und noch gibts ja z.b. keine erste liebe, die ja meist dann auch noch da dreinspielt.

    punkto lernen gibts bei ihm nix, hatte jetzt im semesterzeugnis lauter einser und zweier, er tut sich irre leicht. ich glaub schon, dass es diese schule wird, er ist da extremst zielgerichtet, hat sich einen plan zurechtgelegt.

    ich glaub, ich hab einfach schiß, dass ich sehr viel verpass von seinem leben.
     
  17. hanna59

    hanna59 Teilnehmer/in

    ich weiß, ich weiß, viel zu früh mach ich mir da die gedanken. die meiste zeit kann ich es eh gut verdrängen, nur manchmal hauts mir einfach den vogel raus.
     
  18. puddles

    puddles Teilnehmer/in

    ich kann total gut nachvollziehen, dass das für die eltern ein riesenschritt ist und vielleicht sogar nicht für alle gut möglich, das durchzuziehen.

    ich muss aber als noch-kinderlose und völlig unbeteiligte sagen, dass ich einige leute kenne, die mit 14 ins internat gingen und das sind sehr selbstständige, freie und zielstrebige leute (ungeachtet des ziels, also jetzt nicht nur karrieretypen, sondern künstler, musiker ...)

    das wichtigste ist, dass er da selber gern hin will und auch wirklich wegen der schule und nicht nur wegen dem "ausziehen".
    das zweitwichtigste ist meiner meinung nach, ihm durchaus die möglichkeit zu bieten, nach einem semester oder einem jahr noch zu wechseln. meine schwester war mit 14 feuer und flamme fürs internat und hat sich dann die augen aus dem kopf geheult – find es heute noch super von meinen eltern, dass sie es ok fanden, sie wieder aus dem internat zu nehmen. menschen treffen fehlentscheidungen oder schätzen situationen falsch ein und 14-jährige erst recht.

    und dann glaub ich noch, dass dafür die wochenenden eine ganz andere qualität haben, sowohl für internatskind als auch für die geschwister und eltern. ich war die kleine schwester von zwei viel älteren geschwistern und sie sind gleichzeitig ausgezogen und nur an den wochenenden heimgekommen. ich muss sagen, dass ich mich erst ab diesem zeitpunkt so RICHTIG gut mit ihnen verstanden habe. wir haben viel eher zuneigung zugelassen, weil man ja nur das wochenende hatte und ich hatte nie das gefühl, sie zu nerven, sondern sie genossen die zeit mit mir am wochenende.
     
  19. lucy777

    lucy777 Gast

    den satz behirn noch ein bissl.
     

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