Hast du mit dem Klassenvorstand mal gesprochen?

Wir haben grad das gegenteilige Problem, Sohnemann - ebenfalls 4. HS, hat Hausübungen auf, nur zu Hause erzählt er tagtäglich, dass er nichts aufhat, für die Schularbeit kann er nicht üben weil er nicht weiß was zur Schularbeit kommt - was deffinitiv nicht stimmt weil ich inzwischen von den Deutschlehrerin weiß, dass sie sehr wohl Übungsaufsätze in der schule geschrieben haben und auch zwei solche Aufsätze zu schreiben gewesen wären als Hausübung - aber Herr Sohn hat nichts auf!

 

Das mag ich so nicht stehen lassen, weil das nämlich auf die Schule bzw. die Lehrer ankommt und nicht (nur) auf die Schulform.
Mein Sohn ist jetzt 3. Klasse NMS in Wien und der hat genug zum lernen und auch Hausübungen auf (ok ich hatte früher viel mehr Hausübung aber das ist bald 30 Jahre her).
Sie haben fast wöchentlich Tests in Englisch - entweder Gramatik oder Vokabel, manchmal beides. In Deutsch alle 2 - 3 Wochen Diktate oder Gramatiktests. OK in Mathe gibt's selten außer der SA was, aber dafür mehr Hausübung und Übungen für die Schularbeit.
In den Nebengegenständen gibt's regelmäßig Lernzielkontrollen und Freiarbeit (ein Thema im Unterricht und zu Hause selber erarbeiten). Und Portfolios bzw. Referate gibt's in allen Gegenständen.
Und es zählt alles zu Note, zu gleichen Teilen.

Ich finde das gut und bin froh, das er dort ist.

Wies bei euch läuft ist natürlich nicht in Ordnung, wobei ich mal prüfen würde, ob es nicht vielleicht noch eine andere Wahrheit gibt, die was ganz anderes besagt. Kinder drehen sich manchmal Tatsachen so zurecht, wie sie es gerne hätten.

 

oh sorry, da kenn ich mich nicht so aus. bei meinen Problemen in der VS war ich beim Landesschulrat und der konnte mir helfen.

 

hey! es gibt ausnahmen bei denen es GUT läuft, aber leider sind das die ausnahmen. freut mich für euch.
ich hab da Nachbarskinder, wenn ich deren Schularbeiten aus der nms mit den Schularbeiten im gym vergleiche ...... der Stoffumfang und die Auswertung der Schularbeiten sind da sehr ... hmm .... wie soll ichs höflich und nicht wertend sagen .... sehr "einfach und nett" gehalten.

 

du kannst versuchen andere Eltern mit ins Boot zu holen und beim Schulinspektor anfragen.
Es wird aber schwierig werden, die Lehrpläne sind so wischi-waschi formuliert dass der Lehrer im Zweifel immer seine Pflicht erfüllt hat.

Eine wirkliche Lösung für das Problem der unterschiedlichen Bildungsstandards an den NMS/Gyms wäre nur eine umfassende Leistungsüberprüfung am Ende der 4 Jahre NMS bzw. Unterstufe die den Stoff aller 4 Klassen umfasst und standardisiert ist und sozusagen die NMS oder Unterstufe abschließt. Nur ist das in Österreich politisch nicht durchsetzbar.

 

Das hab ich im Umfeld auch so erlebt, obwohl die eigenen Kids noch sehr klein sind.
Ich wurde oft um Nachhilfe gebeten und habs dann sehr klar und wertend gesagt: der schafft die HTL nie.
Bei meiner Nichte wurden die Hs gleich im ersten Semester ausgeschieden - es war nicht machbar, alles nachzuholen und die Basis für die jetzt so hohen Anforderungen zu schaffen.

Fällt dir das Lerndefizit erst jetzt auf?
Wie reagieren andere Eltern?
HTL ist dein Wunschziel oder des Sohnes?

Ich würd jetzt - wärs mein Sohn - nicht die Hierarchie durchgehen - letztendlich wird sich der Lehrer "angepisst" fühlen, weils ja ein systemisches Problem ist und er gleich wie die Kollegen agieren wird, aber angeprangert. Dann hast im schlechtesten Fall ein gemobbtes Kind. Und soll mir keiner sagen, dass alle Pädagogen mit konstruktiver Kritik umgehen können...

Wenns das Wunschziel vom Sohnemann ist, würd ich sofort mit begleitender NH anfangen: such dir einen HTLer, der nebenbei a bissl Geld braucht und das regelmäßig. So die Defizite herausfinden und gezielt und konsequent daran arbeiten. Das ist mMn der einzige Weg. Regelmäßige Reflexionsgespräche und Stoff sortieren. Eventuell schon mit HTL-Lehrer Kontakt aufnehmen und Bekanntheit des Problems schildern und um zielorientierte Hilfestellung bitten.

Sorry, wenn ich das so klar sag, aber das Schulsystem ist sehr ambivalent, die NMS ja auch als Fehlversuch jetzt in den Zeitungen. Na no na nit. Aber letztendlich badens die Kids aus: nach 4 Jahren permanenter Unterforderung müssen sie dann von 0 auf 100 starten. Ohne Unterstützung und klarer Definition als Systemproblem und nicht als Eigenverschulden ("Ich bin ein Versager, ich kann nix und die anderen verstehen das alles!") wirds ein härterer Weg, als gedacht.
So kriegt er von Beginn an mit, dass er für die Zielerreichung daheim Unterstützung kriegt und fühlt sich vorbereitet auf den Druck.

 

Im 2. Halbjahr der 4. HS würde ich nix mehr machen, sondern mich zurücklehnen, aufs Zeugnis warten und dann in der weiterführenden Schule wenn nötig was lernen.

Wenn mir so was in der 1./2. HS auffällt, würde ich Schule wechseln.

 

Ich würde mein Kind (mit Einbeziehung der Lehrer/Schule) unterstützen den Stoff doch noch aufholen zu können. Es kann ja wohl nicht sein, dass jetzt Eltern schon überprüfen müssen, ob der Lehrplan einhalten wird.
Wenn mir die neue Lehrerin zeigt, dass es hier Defizite gibt, würde ich gleich mit ihr zur Direktorin gehen und fragen, wie die Schule gedenkt, dies den Kindern bis zum Schulschuss auf angenehme Art und Weise übermitteln zu können.

PS: Handelt es sich um eine Sprengelschule?

 

WIKI sagt:
Ein Schulsprengel (oft identisch mit dem Schulbezirk) ist ein abgegrenztes Einzugsgebiet, das einer bestimmten

zugeordnet ist. Die dort wohnenden schulpflichtigen Kinder sind grundsätzlich zum Besuch dieser zuständigen Schule verpflichtet.

 

Kann ich nur bestätigen.
Die NMS meines Sohnes macht einen Aufnahmetest, da Sprachenzweig. In diesem Test werden die Begabung in Englisch und Deutsch und in ein paar Gruppenspielen das soziales Verhalten in der Gemeinschaft überprüft. Das Ergebnis ist für die Aufnahme ausschlaggebend. Wer bei diesem Auswahlverfahren zu wenig Punkte erreicht, bekommt schon vor der Semesterzeugnisvergabe eine Ablehnung.

 

OT: Bildung gehört generell reformiert, leider wurde das mit der NMS wieder nicht geschafft und das ist nicht die Politk alleine schuld, Lehrer und Eltern müßen auch mitmachen.

Wenn ich lese das nicht alle nachher in eine Polytechnische Schule gehen. Es zeigt die Haltung das ein Lehrling was "schlechteres" ist.
Eine Hauptschule am Land ist vergleichbar mit einem Gym in der Stadt.

Ich bin der Meinung das ALLE die selbe Ausbildung haben sollen, aber individuell gefördert werden sollen.
Nur weil einer schlecht ins Sprachen (D und E somit 2/3 der Hauptfächer) ist muß ihm der Weg ins Gym versperrt sein.
OT off

 

Also meine Erfahrung zeigt mir, dass nicht alle NMS gleich sind. Die Schwerpunktmittelschulen (Musik, Bilingual, ...), welche keine Sprengelschule sind, können durch die Aufnahmetests und die dadurch stattfindende Selektion der Kinder den Level höher halten.
Die Sprengelschulen müssen halt alle Kinder, die sonst nirgends unterkommen, nehmen.