1. KikiundLauftier

    KikiundLauftier ...und jetzt erst recht..

    Wo fängt für euch Mobbing an?
    Gibt es an euren Schulen Probleme mit Mobbing und wie wird von Seitens der Klassenlehrer/ Schulleitung, damit umgegangen?

    * Gewünscht ist ein respektvoller, reger Austausch und keine hetzte gegen Lehrkräfte oder eine bestimmte Schule! *
     
  2. flip210475

    flip210475 Teilnehmer/in

    Meine persönliche Grenze ist:

    wenn das Kind täglich mit Anfeindungen zu kämpfen hat, dies dann in einem Dominoeffekt ausartet, sprich, eine/r beginnt, und es werden immer mehr die sich anschliessen.
    Dies sich über Wochen zieht, und Kind sich zu verändern beginnt, sei es das die Schulischenleistungen nachlassen, oder das Verhalten sich ändert.

    Ja es gab bei uns in der Schule/Klasse bereits Ansätze zum Mobbing.

    Die Lehrer/in hat meiner Meinung nach, perfekt reagiert:

    • eingegriffen nach Bekannt werden
    • sofort mit den Kindern das Gespräch gesucht
    • intensiv das Thema besprochen und das über Wochen
    • die Kinder von sich aus beobachtet
    • immer wieder Rücksparche mit dem Elternhaus, sei es ob sich das Verhalten ändert oder wie es in der Klasse läuft.

    • bei jedem weitern Versuch, sofort im Keim erstickt und wenn es bekannt war, wer es ist, wurde mit dem Kind gesprochen.
    Und ich bin überzeugt, dass es nur so klappen kann, allerdings gehört da eine Respektsperson dazu, nicht jede Lehrerin oder Lehrer ist dafür geeignet, leider.
     
  3. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    ich finde das Thema bzw. den Umgang mit der Aussage " Mobbing" sehr schwierig.

    Mein Sohn wurde Anfang des neuen Schuljahres von einem Mädchen sehr geärgert und manchmal fast schon verhöhnt. Mobbing war es, glaube ich nicht.
    Ich dachte hier natürlich sehr viel darüber nach, wie ich jetzt weiter vorgehe und hatte auch den Gedanken, dass dieses Mädchen ein typischer Kanditat ist, der irgendwann vielleicht mal tatsächlich andere mobbt.


    Ausgang unserer Geschichte: ich konnte ein sehr angenehmes Gespräch mit der Mutter führen und seitdem ist Ruhe
     
  4. Bei uns gabs mobbing der feinsten art. Das heißt, die beliebteste der klasse beginnt, viele machen mit.

    Das begann langsam schleichend, wegen einer Lapalie und wurde über monate hochgepusht.. Bis das betreffende kind gar nicht mehr in die schule wollte.. nich tmehr einschalfen konnte, angst vor den Mitschülern entwickelt hat. Sich geschämt hat.. Bei gewissen dingen nicht mehr mitmachen wollte usw. Schulische leistungen liesen nach.. Frei nach dem motto: Ja nicht auffallen.. also im Unterricht nicht mehr melden, ausreden suchen, dass man nicht mitturnen kann usw.

    Das war nicht schön. Es gab viele gespräche seitens der Mutter des "opferkindes" (gott wie das klingt, ich mein das wirklich nicht abwertend!), das Kind wollte partu nicht, dass die lehrer was davon erfahren, steht ja sonst als petze da.

    Irgendwann hat die mutter den wunsch ignoriert, sich an den Klassenvorstand gewandt und der hat wirklich toll reagiert.

    Es gab workshops zum Thema mobbing, viele gespräche mit den "Täterkindern", viele gruppenarbeiten zum thema.. Irgendwann war mehr oder weniger ruhe. Zumindest konnte das betreffende KInd irgendwann ganz normal am schulalltag teilnehmen. narben blieben jedoch zurück.. sie wurde recht schüchtern und zurückhaltend, wollte nicht auffallen.. hat sich immernoch sehr wenig von sich aus eingebracht. Die Mutter des mädchens berichtet im nachhinein, dass sie es toll fand wie die lehrerin damit umgegangen ist, es gab auch "psychologische" betreuung für das Mädl von der schule aus und das ganz diskret.. Man konnte das dann quasi gut im keim ersticken aaaaber was die mutter eben so berichtet hat, findet sie es schade dass es quasi keine nachbetreuung mehr gab, als dann ruhe war,.. klar eine extrabehandlung kann auch kontraproduktiv wirken, aber das mädl kam gar nimmer aus sich heraus, war eher in der aussenseiterrolle ohne verbale übergriffe, aber sie hat sich nicht mehr in die klassengemeinschaft eingefunden und da hätte sie meinermeinung nach hilfe benötigt, aber in welcher form? hmm das ist eben schwierig..
     
  5. Berthold

    Berthold Gast

    Wir hatten das Problem auch im letzten Jahr.
    Laienhaft ausgedrückt handelt es sich dann um Mobbing, wenn mehrere gemeinsam sich einen als Opfer suchen und diesen immer wieder gemeinsam drangsalieren. Das schien den Erzählungen nach der Fall zu sein.
    Ich habe hier im Forum nachgelesen, was andere Eltern unternommen haben. Habe mich aber entschieden, NICHT - wie andere es getan haben - mich direkt an die Eltern der anderen Kinder zu wenden und diesen, bildlich ausgedrückt, die Hölle heiß zu machen! Und gut war es.

    Es ist einfach so, dass das Problem in der Schule stattfindet und daher die Schule die Verantwortung hat, sich darum zu kümmern - analog zu einer Arbeitsstätte. Die Schule hat die Autorität, Ermittlungen einzuleiten, sie kann Maßnahmen setzen, und dabei auch anonymisiert vorgehen. Und, nachdem es meistens ein strukturelles Problem ist, auch auf struktureller Ebene eingreifen, nicht nur in Einzelfällen.

    Unsere Vorgehensweise war daher (und hat sich als sehr gut und zielführend erwiesen):
    - ein Aufmerksammachen der Schule auf das Problem und Einfordern gezielter Maßnahmen
    - unter Hinzuziehung der Schulärztin, die auch begleitende Diagnostiken und Therapien verordnete
    - Hinzuziehung weiters der Kinder- und Jugendanwaltschaft, die entsprechende Erfahrungen mit Mobbing und ein geeignetes Instrumentarium besitzt (Schulen haben oft weder das eine noch das andere)

    In unserem Fall stellte zuerst einmal die Schulärztin, nachdem das Kind in der Schule laut über Selbstmord nachdachte, die Diagnose "Depressive Verstimmung in Kombination mit Mobbing". (Natürlich nicht sie alleine, sondern gemeinsam mit einem Facharzt für Depressionen.) Von medizinischer Seite wurde daher eine Medikation mit Sertralin begonnen. Was das Mobbing betrifft, hatten wir Gespräche mit dem Direktor und dem KV. Es stellte sich aber heraus, dass es nicht einmal um klassisches Mobbing ging, sondern der Umgang der Schüler miteinander innerhalb der Klasse generell sehr schlecht sein dürfte - quasi ein permanenter Kriegszustand. Also nicht "einige/alle gegen einen" sondern "alle gegen alle".
    Bei der KiJA wurde mit einem ihrer Berater eine Gesprächstherapie begonnen, über die ich nichts sagen kann, weil Eltern dabei nicht anwesend sein dürfen. Allerdings ist auch die Schule inzwischen in Kontakt mit der KiJA, und es wird in nächster Zeit einmal ein Workshop in der Klasse zum Thema stattfinden.

    Natürlich kann und sollte man weitere Schritte wie Drohungen mit Anzeigen gegen mobbende Kinder bzw. deren Eltern oder einen Klassen-/Schulwechsel nicht ganz unter den Tisch fallen lassen, aber IMHO erst als allerletztes Mittel, z.B. wenn die Schule nicht kooperieren will.

    PS. Wir hatten auch schon Mobbing in der VS - beim großen Kind in der 4., beim kleinen in der 1. (!). Jedesmal genügte ein entsprechender Hinweis an die Klassenlehrerin bzw. auch die Direktorin, und es wurde energisch abgestellt. Wirklich ungut, wozu VS-Mädchen imstande sind (ging immer von Mädchen aus). :(
     
  6. flip210475

    flip210475 Teilnehmer/in

    jep, selbiges bei uns.

    Und es hat die ganze Zeit in der VS gedauert:(, weil keiner der Lehrer fähig war, das abzustellen.
    Es wurde zeitweise weniger, aber ist immer wieder aufgeflammt.

    Wirklich Schluss war es, als es in der MS begonnen hat, und ich den KV eingeschalten habe, es wurde sofort reagiert, die Unterrichtstunde wurde sofort abgebrochen, und es wurde Klartext geredet.
    Handys mussten hergezeigt werden, da es auch über SMS und Whats app Beschimpfungen gab.

    Es hat auch ca. 3 Monate gedauert, aber es hat wirklich sehr gut geklappt.
    Wir haben wieder genau das Kind, das wir in die 1. Klasse VS "geschickt" haben, fröhlich, lachend, motiviert die Schule zu besuchen, die Leistungen stimmen endlich wieder.

    Und jetzt ist es so, dass das Mädel welches in der 1. VS damit begonnen hat, zur Zeit eine gute Freundinn ist:eek:.
    Die anderen Kids, die fröhlich mit gemacht haben, haben sich zum positiven verändert, und es gibt nachwievor Gespräche, nennt sich "negativer und positiver Stuhl", beim negativen dürfen die Kinder etwas negatives sagen, beim positven müssen sie etwas sagen.
    Das alles im beisein der Lehrerin, die Kinder machen mit, für die Kinder ist das sehr emotional, was ich so von Grosskind höre.
    Mein Eindruck ist dass diese Klasse jetzt eine gute Klassengemeinschaft hat, im Vergleich zur Parallelklasse.

    Aber ich hätte auch nie die Eltern angesprochen, weil die Eltern nie so "neutral" sind, wie die Lehrer das sehen.
     

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