1. hallo

    eigentlich freu ich mich über den gerade erllebten 6 stündigen schlaf, aber frag mich ob das richtig war von mir, paul nicht zum stillen zu wecken.
    die brust war schon recht hart, aber nicht unangenehm.
    tagsüber trinkt er alle 2-3 stunden, jedoch immer sehr lange bis zu 1stunde.
    hättet ihr ihn in der nacht nach 4 stunden geweckt, damit kein milchstau kommt, oder abgepumpt, oder einfach warten, bis er aufwacht?

    danke
     
  2. Blaufrosch

    Blaufrosch Teilnehmer/in

    Wenn er gut zunimmt, nicht aufwecken - ansonsten schon.
     
  3. Jolie

    Jolie *supergirl*

    meine tochter hat ab der 5. woche nachts fast immer "durchgeschlafen". tagsüber trinkt sie alle 2 - 3 stunden, aber abends schläfts sie meistens von 20:00 uhr an bis 2:00 - 3:00 uhr früh. da sie gut zunimmt und auch sonst sehr aufgeweckt ist, wär ich nie im traum auf die idee gekommen sie zu wecken. wenn sie gut schläft und zufrieden ist, warum sollte ich sie aus dem rausreißen nur um einen "stillplan" einzuhalten :rolleyes:

    wenn dein baby einen munteren gesunden eindruck macht, dann hör auf deinen mamainstinkt und lass ihn trinken und machen wie und wann er will! ;)
     
  4. susa66

    susa66 Gast


    Liebe Pocahontas!

    :herz2:lichen Geburt zur Geburt deines Sohnes! Paul ist ein sehr schöner Name :love::love:

    Stillen nach Bedarf - kann auch Stillen nach Bedarf der Mutter heissen - wenn du nicht ausstreichen kannst, möchtest, dann kannst du sicher dein Baby aufwecken. Aber unbedingt eine REM (leichte) Schlafphase abwarten.

    Abpumpen oder ausstreichen ist auch eine Möglichkeit - aber nur so viel bis der Druck/Schmerzen weg sind. Anschliessend die Brust für 10 minuten kühlen.

    Du musst abwägen, nimmt dein Baby gut zu, dann brauchst du es nicht zu wecken. Ist die Gewichtszunahme nicht optimal dann bitte unbedingt wecken.

    LG
    susa
     
  5. schneeschuh

    schneeschuh Teilnehmer/in

    in den ersten vier bis sechs wochen spielt sich ja die milchproduktion so richtig ein, oder:confused: und wenn ich in dieser ersten zeit häufiger so große stillabstände habe (deutlich über vier stunden - bis zu sieben stunden) - besteht dann nicht die gefahr, dass nicht ausreichend milch gebildet wird :confused:
     
  6. susa66

    susa66 Gast


    Liebe Schneeschuh!


    Wichtig sind die ersten Tage nach der Geburt, um die Milchmenge zu etablieren, d.h es wird die Entwicklung der Prolaktinrezeptoren im Brustdrüsengewebe gefördert.

    Ein einmaliger so grosser Abstand birgt nur die Gefahr eines Milchstaus.

    LG
    susa

    Wie die Muttermilch gebildet wird

    Linda J. Smith, Dayton, Ohio, USA,
    aus: LEAVEN Juni/Juli 2001
    übersetzt von Angelika Quell, D Fulda

    "Ich habe nicht genug Milch", so lautet die häufigste Begründung für Zufüttern oder Abstillen. Manchmal stimmt ist das auch so, manchmal, glaubt die Mutter jedoch nur, dass es so sei. Der Fortschritt im Wissen um das Verständnis des Milchbildungsprozesses ist zum Teil der Molkereiwirtschaft zu verdanken (diese hat ein finanzielles Interesse daran, genau zu wissen, wie man eine Kuh dazu bringt möglichst viel Milch zu produzieren) und teils denjenigen, die stillende Mütter beraten.

    Vor den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts glaubte man im allgemeinen, dass die meiste Milch während des Milchspendereflexes gebildet würde, da die Milch während des Let down Reflexes schneller fließt. (Dies glaubten sowohl Molkereiwissenschaftler als auch Befürworter des Stillens.)

    Peterson zeigte 1944, dass die Milchsekretion gleichmäßig abläuft und der Let down Reflex ein anderer und eigenständiger Prozess ist. Der Let down Reflex presst die Milch heraus, die bereits gebildet und in den Alveolarlumen (kleine Gänge, in welche die Milch aus den Alveolen sezerniert wird) gelagert ist. Während des Milchspendereflexes wird die Milch nicht schneller gebildet, sie fließt nur schneller.

    Durch die von Peter Hartmann in Australien seit den 90ger Jahren durchgeführten und immer noch laufenden Untersuchungen an stillenden Frauen, wurde festgestellt, dass die Milchbildungsrate – wie schnell die sekretorischen Zellen Milch bilden – in Abhängigkeit dazu steht, wie leer (oder voll) die Brust ist. Dies wird als autokrine (oder lokale) Steuerung bezeichnet. Beim Füllen der Alveolarlumen signalisieren bestimmte Inhaltstoffe der verbliebenen Milch (Feedback Inhibitor of Lactation Faktor (FIL), Peptide, Fettsäuren und möglicherweise auch andere Stoffe) den sekretorischen Zellen die Milchbildung zu verlangsamen.

    Je leerer die Brust ist, desto schneller versucht sie sich wieder zu füllen ähnlich wie ein automatischer Eisbereiter. Hartmann sagt, dass die Rate der Milchsynthese bei Frauen zwischen 11 und 58 ml/Stunde/Brust variiert. Leere Brüste bilden Milch schneller als volle. Wenn die Brust regelmäßig und gänzlich entleert wird, ist die Milchsynthese uneingeschränkt.

    Hartmanns Untersuchungen dokumentieren das, was wir bei La Leche Liga schon seit langer Zeit wissen das Angebot an Milch wird durch die Nachfrage des Babys reguliert. Es kommt selten vor, dass ein Baby die gesamte Milch aus der Brust seiner Mutter trinkt. 1993 fand Hartmann heraus, das Babys durchschnittlich 76% der ihm in der Brust ihrer Mütter zur Verfügung stehenden Milch innerhalb einer 24 Stunden Periode trinken. Dadurch hat das Baby eine kurzfristige Kontrolle über die Milchproduktion seiner Mutter.

    Im folgenden werde ich diese Praxis, die ich als "80 : 20 Konzept" bezeichne, erklären.

    Die üblicherweise vom Kind täglich getrunkene Milchmenge beträgt 80 % (der Gesamtmenge, die gebildet wird). Die in der Brust der Mutter verbleibende Menge beträgt 20 %.

    Wenn mehr als 80% der Milch getrunken werden, steigt das Angebot damit das Verhältnis 80 : 20 aufrechterhalten wird. Werden jedoch weniger als 80% getrunken, vermindert sich das Angebot, um das 80 : 20 Verhältnis aufrechtzuerhalten. Obwohl dies eine sehr starke Vereinfachung eines sehr komplexen Prozesses ist, hat sich das Kernprinzip doch durch neue wissenschaftliche Untersuchungen erhärtet.

    Untersuchungen zeigen, dass die Ernährung der Mutter, ihre Flüssigkeitsaufnahme oder andere Faktoren nur einen geringen Einfluss auf die Milchproduktion haben. Wenn das "Milch Entfernungs" Teilchen an der richtigen Stelle im Puzzle liegt, produzieren Mütter sehr viel gute Milch, unabhängig davon, wie sie sich ernähren. Wenn das "Milch Entfernungs" teilchen jedoch nicht da ist, kann nichts dieses Manko ausgleichen.

    Signifikante Risikofaktoren , die sich hemmend auf ein ausreichendes Milchangebot auswirken, scheinen Brustoperationen, in der Gebärmutter verbliebene Plazentareste, das Sheehan Syndrom (nach der Geburt bei Müttern auftretende Hypophysenvorderlappen Insuffizienz) oder ein Hypophysenschock, hormonelle Empfängnisverhütung und nicht genügend Brustdrüsengewebe zu sein. Wenn keiner dieser Faktoren zutrifft, ist es äußerst selten, dass eine Mutter nicht genügend Milch produzieren kann, was aber dennoch vorkommen kann.

    In meiner Praxis gibt es gewöhnlich zwei Gründe für "nicht genug Milch": (1) das Baby wird pro Tag nicht ausreichend lange angelegt, die Stillmahlzeiten werden beendet, bevor das Baby von sich aus aufhört an der Brust zu trinken oder die Intervalle zwischen den einzelnen Mahlzeiten werden zu sehr ausgedehnt oder das Baby bekommt etwas anderes um "es hinzuhalten" oder (2) es findet kein effektiver Milchtransfer zum Baby statt: entweder aufgrund falschem Anlegens oder wegen einem Saugproblem.

    Untersuchungen zeigen, dass es extrem wichtig ist, einer Brustdrüsenschwellung vorzubeugen bzw. sie sofort zu behandeln. Wenn immer es möglich ist, sollte das Baby uneingeschränkt nach Bedarf und ausschließlich an der Brust ernährt werden. Die Mütter sollten ihre Babys solange an der ersten Brust zu trinken lassen, bis sie von sich aus loslassen und ihnen dann die zweite Brust anbieten. Säuglinge müssen 8 12 mal innerhalb von 24 Stunden angelegt werden, bis sich die Milchbildung eingespielt hat. Die meisten Säuglinge werden insgesamt mindestens 140 Minuten pro Tag trinken, durchschnittlich 10 30 Minuten pro Stillmahlzeit. Die Mütter sollten ermutigt werden, dass Stillen als Nahrung für Körper und Seele zu betrachten.

    Meine Bitte an alle: Schaut Euch das Baby sorgfältig an. Ich zögere nicht, eine Pumpe als Hilfsmittel zu empfehlen, da ich so viele kleine Babys erlebe, welche zeitweise schlecht saugen. Durch das schlechte Saugen bleibt Milch in der Brust zurück, dadurch wird die Milchbildung beeinträchtigt und das Ergebnis des Ganzen ist ein hungriger unruhiger Säugling und keine Milch. Mit einem guten Pumpmanagement, wird die Mutter genügend ihrer eigenen Milch abpumpen können, um das Baby damit zu füttern, während wir versuchen herauszufinden, wie wir dem Baby helfen können, besser an der Brust zu trinken. Die (zu geringe) Milchmenge ist meist das am einfachsten zu lösende Problem. Denkt daran: es ist nach wie vor das Prinzip von Angebot und Nachfrage, das über Erfolg oder Misserfolg entscheidet.
     

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