1. WildeBohne

    WildeBohne Aktive/r Teilnehmer/in

    Hallo!

    Sohnemann ist fünf Jahre alt und voll Fantasie und adventlicher
    Vorfreude. Bei uns wird die Adventszeit ausgiebig genossen. Dazu gehören
    auch die Geschichten rund um den Nikolaus und das Christkind.
    Sohnemann hat da immer sehr viele Fragen. Wo wohnt das Christkind,
    wer hilft ihm, etc...
    Mir fallen durchaus Antworten ein. Auch finde ich es schön, einige
    Dinge offen zu lassen, damit er sich das selbst zusammenreimen darf.
    Er hat so eine unendliche kindliche
    Freude damit, dass direkt die ganze Familie happy ist ;).

    Dennoch kommen mir dann manchmal Zweifel, wie das sein wird,
    wenn er die Wahrheit erfährt. In abgeschwächter Form, etc, wie auch immer,
    irgendwann weiß er es. Ich will mein Kind nicht anlügen. Andererseits
    bin ich meinen Eltern selbst auch nicht böse für diese schöne Zeit,
    im Gegenteil.

    Wie seht ihr das? Ich will nicht das Brauchtum kritisieren, ich freue mich über
    Tipps, wie man an die Thematik etwas sachlicher und dennoch
    kindlich herangehen könnte.....:singasong:.

    Danke und lg :wave:
     
  2. Mausloewin

    Mausloewin Das Schwert bleibt da.
    VIP

    Ich hab lange geschwankt, wie ich damit umgehen soll. Wir haben es ihr einmal, sie hat es uns auch abgenommen, allerdings WILL sie daran glauben, obwohl sie (mittlerweile sieben) Bescheid weiß. Deswegen gibts Zahnfee, Christkind usw., solange es ihr Spaß macht.
     
  3. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Gibt es Kinder, die ihren Eltern dafür böse sind, dass ihnen jahrelang Nikolaus und Christkind vorgelogen wurden? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen...

    Eines meiner Kinder glaubt noch selbstverständlich ans Christkind, das andere schon lange nicht mehr. Der hat aus einer unbedachten Bemerkung zu einer Bekannten zum Thema Ostergeschenk kombiniert und ist somit dahinter gestiegen, dass eh die Eltern die Schenker sind.
    Böse war er so was von gar nicht, eher stolz, uns entlarvt zu haben. :D Und obwohl er seit 3,5 Jahren weiß, dass es kein Christkind gibt, redet er immer noch davon, schreibt jedes Jahre einen Brief und hält so irgendwie auch die Illusion für den kleinen Bruder aufrecht. Ich find das lieb. :love:
     
  4. inkale

    inkale Gast

    Wenn man manchen Usern in diesem Forum glauben schenkt, dann ja.
    Meine (fast erwachsenen) Kinder stehen auf diese Tradition und hatten nie das Gefühl belogen oder traumatisiert worden zu sein. Auch unsere Erfahrung war, dass sie daran glauben wollten, obwohl schon längst offensichtlich, dass es so nicht sein kann. Meine Jüngste (17) wollte doch tatsächlich, dass ich den Nikolo dieses Jahr in Person kommen lasse ;).
     
  5. der unterschied liegt darin ob die eltern luegen oder ob sie geschichten erzaehlen. Wenn die eltern luegen dann nehmen das viele kinder sehr uebel. Geschichten hingegen lieben sie. Wenn jemand fragt: darf ich meine kinder anluegen ist die gefahr gross dass sie den unterschied zwischen luegen und geschichten nicht gut kennt weil in der familie oft gelogen wurde. Da wirds auch mit nikolo und co schwierig.
     
  6. inkale

    inkale Gast

    Ich weiß, das ist ein begehrtes Pafo Thema; diese Semantik finde ich sehr mühsam.
    Unsere Kinder sind damit groß geworden, dass es das Christkind und den Nikolo gibt. Ob das jetzt ein Gschichterl oder eine Lüge war, ist mir ehrlich gesagt wurscht.
    Und nein, sie sind uns weder böse, noch ist ihr Vertrauensverhältnis zu uns erschüttert. Ganz im Gegenteil. ;)
     
  7. eul.alia

    VIP

    Weil die Zeit, in der ich mit dieser grässlichen Lüge abgespeist wurde so furchtbar war ;) :D, mag ich Weihnachten erst wider richtig gern seit wieder Kinder (Neffen, Nichten, meine Söhne) in der Familie sind (ich war die jüngste) für die man sich richtig Mühe machen muss, den Zauber aufrecht zu erhalten. Und allen anderen in der Familie geht es genauso. Was macht es für einen Sinn das glockerl zu läuten, wenn es keiner glaubt? Ich habe jedenfalls kein schlechtes Gewissen, meinem Sohn gegenüber, er gehört auch zu jenen, die solche Geschichten sehr gerne glauben und ich hab bei Fragen auch kein Problem, Realität und Fiktion zu kombinieren.
     
  8. eul.alia

    VIP

    Das find ich sehr cool und ich versteh sie :D ich find es ja noch immer voll gemein von meiner Mama, dass sie irgendwann mit den Adventskalendern aufgehört hat, dabei war ich erst Mitte 20 oder so :cool:
     
  9. inkale

    inkale Gast

    Mein Mann zelebriert bei uns das Zusammenstellen der Adventkalender. Er geht schon Wochen vorher auf die Suche nach Geschenken (z.B. Weihnachtsanhänger, Räucherstäbchen, Kuschelsocken, Rubbellose, Ohrringe, Süßigkeiten....); die 24 Päckchen, werden im Wohnbereich verteilt und jeden Tag ist ein anderes der drei Mädels mit der Suche dran.
     
  10. eul.alia

    VIP

    Ich find das ja voll schön! Ich hab es auch übernommen und mache adventkalender für Zwerg und Lg ( der bekommt so wie wir früher 24 kleine seidenpapierpackerl, der Zwerg bekommt (noch) kindtauglichere sackerl).
     
  11. Chipmunk

    VIP

    Also meine Große 17 schreibt auch heuer wieder einen Brief an das Christkind :cool: :hug:
    Schon allein wegen der Tradition
     
  12. Flora

    VIP

    Ich bin auch mit diesen "Geschichten" über den Nikolaus, das Christkind, Osterhasen usw. groß geworden, und liebe es immer noch! Für mich war das immer ein bissl was magisches, sehr besonderes. Und ich gebe das an meine Kinder weiter.

    Mein Großer (8 Jahre) weiß, glaub ich, mittlerweile, dass es das Christkind nicht gibt. Aber er verliert darüber kein Wort und "spielt" für seine kleinen Geschwister mit, ist glücklich und gelöst - was kann es den Schöneres geben, als so lange wie möglich dieses Glänzen in den Augen unserer Kinder zu behalten?:love:
     
  13. Waldi

    Waldi echt Waldviertel
    VIP

    Hm, ich hab es noch nie verstanden, was an Jesus Christus = Christkind und dem Hl. Nikolaus eine Lüge ist. Deshalb habe ich meine Kinder nie angelogen.
    Ich war als Kind nur traurig, weil uns meine Kindergartenpädagogin damals ziemlich brutal den Zauber genommen hat, keine Ahnung, was die da geritten hat.
     
  14. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Doch. Meine Tochter fand es schrecklich, als sie erfahren hat, dass alles nur eine Geschichte ist.

    Und er Neffe einer Freundin war entsetzt, von der Lüge.

    Nachtrag: Meine Freundin fand es ja ach so süß, wie ihr Sohn an den Weihnachtsmann glaubte und sie hielt es immer noch nicht für nötig ihn aufzuklären, als er als 10 oder 11 jähriger in der Schule ausgelacht wurde.


    Ich bin sehr zerissen, was kleine Kinder betrifft. Mein Sohn war irgendwie viel zu sehr realist, als das er jemals richtig dran geglaubt hätte. Allerdings hatte ich auch nach der Entäuschung meiner Tochter eine andere Haltung diesbezüglich.

    Bei meinem Sohn haben wir einige Weihnachtsbilderbücher und Vorlesebücher gehabt, aber immer mit dem Hintergedanken, dass es eine schöne Geschichte ist.

    Und erwarten wir nicht von unseren Kindern Ehrlichkeit? Warum hat man mit der Christkindgeschichte keine Hemmungen sein Kind anzulügen?
     
  15. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Die glänzen auch ohne die Geschichte;)
     

  16. weil diese geschichte für mich unter geschichte fällt und nicht unter lüge ;)
     
  17. Ich denke du machst dir deshalb keine Gedanken darüber, weil es für dich und deine Kinder eh immer eindeutig eine Geschichte war. Deshalb machen deine Kinder heute noch weiter damit.

    Lüge ist etwas anderes und Kinder können das sehr gut unterscheiden. Da geht es um Ehrlichkeit, vor allem an dem Punkt wo die Kinder nachfragen und eine ehrliche Antwort haben wollen. 3 jährige fragen im Sinn von Geschichten nach, 7 jährige wollen eine ehrliche Antwort. Da muss frau nicht sagen: Wir Eltern sind das Christkind, auch nicht: das Christkind gibt es nicht, aber es muss authentisch rüberkommen, dass wir dem Kind jetzt zutrauen zu verstehen was los ist. Wenn die Eltern da lügen und so tun als wäre das Kind zu dumm um eine Geschichte selbst weiterspinnen zu können, dann wird das Vertrauen beschädigt. Deshalb finde ich die Unterscheidung zwischen Lüge und Geschichte sehr wichtig, denn das kommt auch in anderen Lebenssituationen immer wieder vor und die Kinder brauchen die Sicherheit nicht angelogen zu werden.
     
  18. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Das ist immer sehr spannend, wie das gerechtfertigt wird. Kommt das Kind aber eines Tages zu spät nach Hause, weil es einen rosa Elefanten gesehen hat, hagelt es Ärger ob der " Lüge";)
     
  19. inkale

    inkale Gast

    Weil es herrlich ist, nicht alles auf die pädagogische Waagschale legen zu müssen.
    Weil man es selber gemocht hat und merkt, dass die eigenen Kinder es auch tun.
    Weil diese Traditionen nichts mit Ehrlichkeit zu tun haben, auch wenn das von manchen gerne mit dem erhobenen Zeigefinger so dargestellt wird.

    Wenn das für dich unverständlich ist - macht nichts. Bei deinem Kind kannst du es ja nach deinen Vorstellungen gestalten.
     
  20. inkale

    inkale Gast

    Jössas, nicht alles das hinkt ist ein Vergleich.

    Ich finde es lieb, wie du versuchst die Dramaturgie zu steigern.
     

Diese Seite empfehlen