1. mameleni

    VIP

    Hallo, alle zusammen!

    Bei meinem ältesten steht nun eine Kieferorthopädie an, und dies wegen 3 Dingen:
    1) Tiefbiss
    2) Klasse II (Unterkiefer ist deutlich zurückgeschoben, von außen nicht sichtbar, nur im Mundinneren)
    3) Nichtanlage bei einem 5er im Unterkiefer

    Nun gibt es zwei Möglichkeiten, zwischen denen wir uns entscheiden sollen und im Moment nicht so recht weiter wissen:
    1) Mein zahnkonservativer Zahnarzt empfiehlt diese:
    5er Milchzahn bleibt drinnen und man hofft, dass er laaaange hält (er hat 50jährige mit intaktem Milchzahn). Dieser wird sauber gehalten und umpflegt, kriegt ein Onlay drauf, damit der Biss stimmt (weil Milchzahn ja kleiner ist) und die beiden anderen Punkte (Tiefbiss sowie Klasse II) werden mit Brackets reguliert.
    Vorteile: Kein Zahn muss gezogen werden, Milchzahn könnte sehr lange halten.
    Nachteile:
    - Man weiß nicht, wie lange Milchzahn halten wird. Knochenwachstum ist an der Stelle, wo der bleibende Milchzahn sitzt, jetzt schon eingeschränkt (das ist immer so, schon auf Röntgen sichtbar). WEnn früher oder später ein Implantat nötig wird, muss zudem auch Knochenaufbau erfolgen und Lückenschluss durch Implantant ist eventuell nicht optimal.
    - aufgrund des Tiefbisses müssen Backenzähne aus UK herausgeholt werden, wobei der MZ dann zu klein werden könnte.
    - Krankenkasse zahlt KFO nicht

    2) Die 2. Variante wird von der Kieferorthopädin empfohlen:
    Milchzahn ohne Zweitanlage wird entfernt, Lückenschluss erfolgt durch 6er Zahn im Rahmen einer Regulierung, die aufgrund der beiden anderen Diagnosen sowieso notwendig ist. Laut Kieferorthopädin ist dadurch trotzdem der Biss vom 6er unten auf 6er oben gewährleistet (auch wenn WEisheitszahn nicht kommen sollte!)
    Vorteile:- Lückenschluss erfolgt im Rahmen einer KFO, die wegen den anderen beiden Gründen soundso erforderlich ist
    - kein Bangen um Milchzahnhaltbarkeit
    - keinen "Fremdzahn" bzw. Implantant notwendig; alles wird in einem Abwasch erledigt.
    - Kasse zahlt wegen Lückenschluss die KFO-Behandlung

    Nachteile:
    - Extrahieren eines 5ers ohne Zweitanlage ist laut Zahnarzt eine Metzgerei, weil die dünnen Wurzeln nicht vom 2.ten resorbiert werden und daher akribisch herausoperiert werden müssen. Mein Sohn hat deswegen schon einen Leidensdruck.
    - Fraglichkeit von Sinn des Extrahierens eines funktionsfähigen Zahnes
    - KFO dauert eventuell deswegen bis zu 1 Jahr länger, weil Lückenschluss sehr langsam erfolgen muss.

    WEnn man mal die Angst meines Sohnes vor der Extrahierung rausnimmt, wäre meine Wahl Nummer 2. Wie würdet Ihr Euch entscheiden? Der Zahnarzt will eben erhalten, der Kieferorthopäde regulieren:rolleyes::rolleyes:
    Ich war übrigens schon bei 3 Kieferorthopäden und alle 3 haben ziemlich ähnlich empfohlen...

    Danke für Eure Antwort!

    Mameleni:wave::wave:
     
  2. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Mein Sohn hat auch einen 5er Milchzahn ohne bleibenden Zahn.

    Uns hat der Kieferorthopäde empfohlen, dass der Milchzahn drin bleiben soll, so lang wie er halt hält.

    Falls der Zahn ausfällt, bekommt mein Sohn entweder ein Implantat oder man kann versuchen, den einen Weisheitszahn, der angelegt ist, als Keim an die Position des 5er Zahns zu transplantieren. Mit Implantaten soll man eh warten, bis der Kieferknochen fertig ausgewachsen ist, was meist nicht vor dem 25. Geburtstag der Fall ist. der Implantologe (unser Zahnarzt ist zum Glück einer) sagte, dass je länger kein Implantat gemacht wird, es umso besser für den Kieferknochen sei.

    Einen Lückenschluss hatte mein Sohn wegen der fehlenden 2er und er war deswegen fast 8 Jahre in Behandlung, die gesamte Wachstumsphase des Kiefers. Dieses Jahr (er ist 19 geworden) wurde die Behandlung endlich beendet.
     
  3. Misella

    Misella ist zufrieden
    PLUS + VIP

    Bei mir fehlt auch unter anderem der 5er. Es wurde dann der Lückenschluss gemacht.
    Ich würde es aus heutiger Sicht nicht mehr machen, weil die Zähne trotz langer Bracketstragedauer (über 4 Jahre) und dann Nachtschiene nicht genau dort geblieben sind, wo sie hingezogen wurden. Außerdem hat mein 6er unter der Behandlung sehr gelitten, obwohl ich immer ordentlich geputzt habe.
    Ich würde eher in Richtung Erhalt des 5ers und dann eventuell Implantat gehen. Es tut sich so viel auf dem Gebiet, wer weiß, welche Möglichkeiten des Kieferaufbaus etc. es in ein paar Jahren dann gibt.

    Michaela
     
  4. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Bei den Zähnen, die verschoben wurden, bekamen meine Kinder auf die Rückseite einen Draht geklebt, des ein erneutes Verschieben verhindern soll. Diesen Draht sollen sie bis mindestens Mitte 20 behalten - bis eben das Kieferwachstum komplett abgeschlossen ist.
     
  5. Misella

    Misella ist zufrieden
    PLUS + VIP

    Ja, den Retainer hatte ich auch. Kaum war er herunten, hat es nur ein paar Monate gedauert, bis die Verschiebungen begonnen haben.

    Michaela
     
  6. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    :eek:
     
  7. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Ich bekomme ja oft das gruseln, wenn ich lese, was mit den Kindern beim KFO alles veranstaltet wird.

    Also ich würde auch keinen funktionstüchtigen Zahn ziehen ( meine Freundin hat mit fast 50 auch noch einen Milchzahn)

    Und wenn ihr doch ziehen lasst, gibt es immer noch die Möglichkeit dies unter Vollnarkose machen zu lassen.
     
  8. mameleni

    VIP

    @Minerva: Danke für deinen Post. Meine Bedenken sind dann, was man macht, wenn der MZ zb nur 5 Jahre noch hält, was auch sein kann. Dann braucht man gleich ein Implantant und kann nicht warten bis er 25 Jahre alt ist...Weisheitszahn ist unten noch nicht zu sehen...Aber so eine Implantgeschichte ist ja auch nciht unbedingt angenehm..
    Der erste KFO, bei dem wir waren, der wollte oben wegen dem Engstand noch 2 Stück 4er extrahieren und dann einen davon unten statt dem 5 einpflanzen....FAlls der erste nicht hält, dann halt den zweiten....DAs find ich halt auch krass.......:confused::eek:

    Retainer ist sowieso IMMer notwendig, weil die Zähne die lebenslange Tendenz haben, in die ursprüngliche Position zurückzukehren. Also ich habe oben UND unten einen;)
     
  9. neumond

    neumond Gast

    Ich würde Variante 1 wählen.

    Warum? Klingt wesentlich schonender und die Gründe für Variante 2 enthalten mir zu viele "vielleicht" und "könnte sein" als Entscheidungsgrundlage. Man kann eben nicht wissen wie sich alles entwickeln wird und auch in der Zahnmedizin tut sich so wahnsinnig viel, dass, sollte es in Jahren nötig sein, sogar eine sehr viel bessere Variante 3 und 4 verfügbar sein können, die perfekt für dein Kind passen.
     
  10. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Doch,man hat Zeit zu warten. Meiner Tochter fehlt ein 2er Zahn, der war schon als Milchzahn nicht angelegt und auch ein bleibender Zahn fehlt. Auf der anderen Seite hat sie einen 2er Zapfenzahn, deshalb hat sich der Kieferorthopäde bei ihr gegen einen Lückenschluss entschieden. An der leeren Position wurde eine passende Lücke geschaffen und seit die Brackets weg sind, hat sie dort eine Klebebrücke (Marylandbrücke).

    Diese Klebebrücke kann sie so lange tragen wie es ihr behagt oder sich später doch noch für ein Implantat entscheiden.

    Für die Befestigung der Klebebrücke muss die Rückseite des Nachbarzahns nur leicht aufgeraut werden, das sei vertretbar, befand der Zahnarzt, den wir fragten.
     
  11. mameleni

    VIP

    Was mich nur sehr wundert ist, dass NIEMAND für Variante 2 ist. Hätte das Ganze anders eingeschätzt!:D

    Danke:wave::wave: für Eure Posts!!!
     
  12. Sunrose

    VIP

    habe nur dein eingangespost gelesen und bin eindeutig für variante 2

    mein 1. kind (nun schon EW) hatte so ein enges kiefer, dass sogar 2 bleibende zähne gezogen werden mussten


    würde mich weniger auf die meinungen der forums poster stützen, sondern vorrangig auf die der 3 kieferorthopäden
     
  13. shamane

    shamane frosch-mami
    VIP

    bei komplizierten fällen neige ich immer dazu, dem spezialisten zu vertrauen. im falle einer kieferregulierung ist das der kieferorthopäde und nicht der zahnarzt.

    für das notwendige ziehen gesunder zähne empfiehlt sich bei kindern eine narkose. klingt schrecklich, erspart aber viele andere ängste.

    neugierig bin: wie werden bei variante 1 die backenzähne herausgeholt?
     
  14. mameleni

    VIP

    @shamane: Die Backenzähne werden mittels Regulierung ein bisschen nach oben gezogen, dh es wird mehr vom Zahn sichtbar. Das wurde bei mir auch so gemacht. Man kanns auch umgekehrt machen, wenn die Zähne zB für den Biss zu lang sind....
     
  15. mira

    mira Teilnehmer/in

    Darf ich fragen, warum bei Variante 2 die Kasse bezahlt?
     
  16. mameleni

    VIP

    Kann ich dir nicht sagen. Dies ist eine Info der Kieferorthopäden, dass den "Lückenschluss" immer die Kasse zahlt, die anderen beiden Diagnosen eben nicht....
     
  17. Absinthe

    Absinthe Gast

    Ich habe meinen Retainer seit über 20 Jahren (seit ich 15 bin). Mein damaliger Zahnarzt meinte, der soll so lang wie möglich drinnen bleiben - was er auch tut...
     
  18. DaisyD

    VIP

    Variante zwei, wenn es mehrere kieferorthopäden, also Spezialisten empfehlen.
    Den Zahn ziehen sollte sich doch halbwegs schonend machen lassen.
     

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