1. vanillin

    vanillin Gast

    Hallo ihr,

    Mein Sohn kommt im September in die Schule und ich mache mir schon sehr viele Gedanken bezüglich dem Religionsunterricht.
    Ich selbst bin aus der katholischen Kirche ausgetreten, weil ich denkbar wenig von diesem Verein halte. Mein Sohn ist nach wie vor ungetauft, doch zeigt er eindeutig Interesse an der Kirche, diese wird auch sehr von fundamentalistischen Verwandten beworben. :rolleyes:

    Ich will meinen Sohn in keinster Weise daran hindern, religiös zu sein, doch möchte ich nicht, dass er vor seinen 12 oder 13 Lebensjahr getauft wird, wenn er das unbedingt will? Mein Befürchten ist, dass er auch bei der Erstkommunion dabei sein will, weil man darauf schon mehr oder weniger im katholischen Religionsunterricht vorbereitet wird, das möchte ich auf gar keinen Fall.
    Anderseits möchte ich nicht, dass er sich aus der Klassengemeinschaft ausgeschlossen fühlt, weil er nicht am Religionsunterricht teilnehmen 'darf'.
    Die Alternative, mit der ich mich noch eher zufrieden geben würde, wäre der evangelische Religionsunterricht, doch der findet zu einer gesonderten Zeit außerhalb der normalen Unterrichtszeit statt.


    Wie habt ihr das Problem gelöst? Fühlen sich eure Kinder ausgeschlossen, weil sie nicht dem gewohnten Religionsunterricht beiwohnen?
     
  2. Sassenach

    VIP

    Es gibt auch katholiken, die nicht fundamental sind. Sie dir die ru lehrerin an. Sonst wirst du ihn halt gesondert in den evang. Bringen müssen (der am vm waere, gaebe es mehr anmeldungen ;) ) sonst geht er halt nicht, sehr wahrscheinlich ist er nicht der einzige.
     
  3. lucy777

    lucy777 Gast

    meine beiden kinder waren nicht getauft, mein sohn ist es noch immer nicht und meine tochter ließ sich mit 13 taufen.

    der fehlende rel.unterr. war nie ein kränkungsthema, ebensowenig die erstkommunion, die meine kinder eben nicht empfingen.

    unter den schulkollegen waren nur ganz ganz wenige wirklich praktizierende christen, demnach war religion halt eine stunde, die sie NICHT haben mussten, und EK ein fest unter anderen, das wir halt auch nicht besuchten.

    über gott, glauben usw. haben wir selbstverständlich geredet und mein mann hat klar gesagt, dass er nicht an gott glaubt, ich habe klar gesagt, dass ich nicht an den katholischen, evangelischen oder was weiß ich gott glaube, sondern dass das kategorien sind, die menschen schaffen.

    wenn es etwas göttliches gibt, dann ist er oder sie unberührt von solchen dingen und man kann, wenn man möchte auch außerhalb der kirche mit gott kommunizieren.

    aber - und das stand im vordergrund - die kinder dürfen selber entscheiden, was sie wollen.

    wichtig ist, dass du zu deiner entscheidung stehst und das entsprechend kommunizierst.
    das ist im grunde nur EIN thema von vielen - einen klaren standpunkt wirst du öfter brauchen, je nachdem welche werte dir wichtig sind.
     
  4. lisa11

    VIP

    Frag doch deinen Sohn was er möchte...

    Ob er am Religionsunterricht teilnehmen möchte, oder nicht.

    Wenn dann das Thema EK kommt, kannst du auch mit ihm darüber reden, dass man das nicht macht, weil es ein schönes Fest ist, sondern weil man an Gott glaubt, und in der Kirche aufgenommen wird.

    Eine Freundin von mir hat das mit ihren beiden Buben so praktiziert. Beide wollten sich dann halt taufen lassen. Dieses "Risiko" ist sie eingegangen, aber sie wollte eben konsequent bleiben - wenn sie es ihnen frei stellt, dann muss sie auch damit leben, dass sie sich dafür entscheiden.

    Wenn du nicht willst, dass er sich so früh entscheiden muss, dann meld ihn von Reli ab - und steh zu deiner Entscheidung.
     
  5. ThePinky

    ThePinky Gast

    Meine Tochter hat da gar nicht so den Durchblick wer von ihrer Klasse jetzt in welchen Religionsunterricht geht - also sicher wird kein Kind ausgegrenzt weil es nicht den katholischen Reliunterricht besucht.
    Erstkommunion ist bei uns durchaus ein Thema - ich habe meiner Tochter erklärt, dass man lt. Gesetz mit 14 seine Religion selbst bestimmen kann und dass sie sich dann taufen lassen kann, wenn sie es möchte. Solange ich bestimme, kann sie glauben was sie mag, aber nicht offiziell beitreten. Wenn es ihr um das hübsche Kleid und die Party geht, bin ich gerne bereit ihr ein ganz tolles (von mir aus auch weißes) Kleid zu kaufen und die Verwandtschaft einzuladen.
     
  6. Ich hatte nie ein Problem damit :D

    Ich bin ausgetreten, die Kinder sind nicht getauft, also gehen sie nicht in den Religionsunterricht. Wozu auch? Die Kinder sind in 4 Gruppen aufgeteilt: kath, ev, islam und o.B. die größte Gruppe ist o.B. ;)

    Nichtreligionsstunden sind Freistunden, die die Kinder eh dringend brauchen und sehr angenehm finden. Von daher könnten es ruhig mehr als eine Stunde pro Woche sein :cool:
     
  7. inkale

    inkale Gast

    Deine Bedenken beziehen sich ja vordergründig nicht auf den Religionsunterricht an sich sondern, dass dein Kind aufgrund der Erstkommunion dann auch der Kirche beitreten möchte, weil alle anderen die am Unterricht auch an der Erstkommunion teilnehmen. Dass Kinder, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen auch bei der Erstkommunion nicht dabei sind kommt ja öfters vor und da fühlen sich die betreffenden Kindern heutzutage auch kaum mehr ausgeschlossen. Umgekehrt schon eher.

    Hier würde es so machen wie dharmapunk beschrieben hat und dem Kind erklären, dass die Voraussetzung dafür die Taufe ist (die die anderen vermutlich schon haben) und ihr bewusst den Weg gewählt habt, dass sich euer Kind mit 14, wenn es reif genug für die Taufe/Beitritt zur Kirche selber entscheiden kann.
    So gesehen stellt sich die Option mit der Erstkommunion erst gar nicht, aber ihr gebt dem Kind über den Unterricht ausreichend Berührungspunkte mit der Religion als solches, damit es einmal selber eine Entscheidungsgrundlage hat.
     
  8. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Unsere Situation vor drei Jahren war eine sehr ähnliche. Sohnemann hats auch, dank religiöser Kigä, sehr interessiert und er wollte definitiv in den Religionsunterricht.

    Schlussendlich wurde er in der 2. Kl. getauft und hat auch an der Erstkommunion teilgenommen. Vor allem die Taufe war für ihn ein sehr schönes Erlebnis - auch wenn ich persönlich so meine Schwierigkeiten mit der katholiscen Kirche habe, möchte ich ihm die Freude daran nicht madig machen.

    Der Kleine kommt im Herbst in die Schule und ich kann mir nicht vorstellen, dass er in Religion gehen möchte. Es interessiert ihn absolut gar nicht. Wenn doch, von mir aus.

    Aus der Klassengemeinschaft wird heutzutage glaube ich niemand mehr ausgeschlossen weil er eine andere oder keine Religion hat - in unserer VS ist 1/4-1/3 der Kinder muslimisch, dazu kommen ein paar evangelische, ein paar sind oB, sodass in manchen Klassen nur 10 Kinder für die katholische Religion übrig bleiben.
     
  9. Elsli

    VIP

    Interessant.
    Wir wohnen im Waldviertel und als meine Töchter noch in die VS gingen, waren auch nicht viele evangelische Kinder.
    Mir wurde damals gesagt, dass ab drei Kindern eine Lehrerin kommen muss. Wir hatten aber großes Glück, die Lehrerin kam ein Schuljahr lang nur wegen meiner zwei Mädchen. :love: Die Stunde war paralell zur katholischen Stunde. Die zweite Stunde bei den Katholischen war eine Randstunde.
     
  10. vanillin

    vanillin Gast

    Danke für eure Antworten!

    @Darmapunk: deine Haltung zu diesem Thema gefällt mir gut. Ich finde, dass 8-jährige noch nicht reif genug sind, "ja" zu einer Religion zu sagen, aber mit 14 siehts schon wieder ganz anders aus.

    Ich hab wie gesagt nichts dagegen einzuwenden, dass mein Sohn religiös sein will, doch hat er derzeit seine allererste Trotzphase und ich glaube, dass es daran liegt, dass er sich plötzlich zum "lieben Gott" hingezogen fühlt.
    Ich finde aber nicht, dass ein 6-jährigen diese Entscheidung alleine treffen kann, da möchte ich schon mitreden. Besonders auch, weil ich den Religionsunterricht als Manipulation empfinde, möchte da aber nicht weiter abschweifen, da es ein anderes Thema ist.

    Ich warte mal den Sommer über ab, bringe ihm im fernen Osten den Buddhismus näher, vielleicht ändert sich ja seine Meinung noch. Ansonsten spreche ich mal mit der Religionslehrerin und mache mir ein Bild von ihr.
     
    vanillin, 8. Juli 2015
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 8. Juli 2015
    #10
  11. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Meine beiden Kinder sind nicht getauft. Beide haben frei entscheiden dürfen ob sie den Religionsunterricht besuchen wollen oder nicht. Älteres Kind war nur in der ersten Klasse im Rel-Unterricht. Jüngeres Kind besuchte alle 4 Jahre den Rel-Unterricht.

    Beim älteren Kind war die Erstkommunion nie ein Thema. Hat ihn nicht interessiert.
    Meine Tochter hatte schon Tendenzen auch mitzumachen weil mehrere zur Erstkommunion gingen, aber wir haben über die wahren Beweggründe gesprochen und dann war es auch für sie nicht mehr relevant.
    In der Schule meiner Kinder ist die Vorbereitung auf die Erstkommunion kein Thema im Rel-Unterricht und findet nur in der Freizeit statt.
     
  12. Steinfrau

    Steinfrau Teilnehmer/in

    Also ich denke nicht, dass sich dein Kind ausgegrenzt fühlen würde, wenn er den Reliunterricht nicht besuchen wird. In der VS meiner Kinder muss jedes Jahr geschaut und gezählt werden, ob es sich überhaupt ausgeht, also, ob sich rk Reliunterricht für die Klasse ausgeht oder ob sie mit anderen zusammenlegen müssen.
    Die Klasse ist bunt gemischt, viele ohne Bekenntnis, einige orthodox, evang., jüdisch und muslimisch, daher
    aind sie glaub ich nur 7 oder acht die tatsächlich rk sind, zwei andere die einer Freikirche angehören wurden aber zusätzlich zum rk angemeldet und daher geht es sich grad und grad aus.
    Wer in Reli geht, bzw. in welche oder eben nicht ist kein Thema in der Klasse.
     
  13. Relaxo7

    PLUS + VIP

    Ich nehme an, dass dein Kind in eine (katholische?) Privatschule gehen wird? In einer öffentlichen Schule ist die Erstkommunion im RU in der 2. Klasse kein Thema. Mein o.B. Sohn, der gerade die 2. besucht hat, weiß wahrscheinlich nicht einmal, was die Erstkommunion ist, denn in seiner Religionsgruppe waren Kinder aus allen 4 Jahrgängen. Bei meiner Nichte in einer öffentlichen Schule in Graz, auch 2. Klasse, war auch nicht die Erstkommunion beim RU dabei.
     
  14. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Wir leben in einer Gemeinde am Grazer Stadtrand, hier und in den Nachbargemeinden (öffentliche Schulen samt und sonders) ist die Erstkommunionvorbereitung DAS Thema im Reli-Unterricht der 2. Klasse.
     
  15. Biggi72

    VIP

    Ich kann nur für mich sprechen, wenn ich o.B. bin ist mein Kind auch o.B. und damit auch kein Reli-Unterricht.
    Ich würde, wenn das Kind von sich aus (nicht nur wegen der Erstkommunion wegen) Interesse an Religion zeigt, ihm diese mit div. Büchern, Besuche in den div. Kirchen, die verschiedensten Religionen näher bringen, aber deswegen gleich in den Reli-Unterricht, ich weiß nicht.

    Bei uns in der VS waren einige Kinder ev. islam. und o.B. und es war nie ein Problem, wenn die röm.kath. Erstkommunionsunterricht hatten (der war sowieso ausserhalb der Schulzeit! und die Vorbereitung auf die Erstkommunion hat normalerweise nichts im "normalen" Religionsunterricht zu suchen). Und ausgeschlossen wurde bei uns niemand, das war vielleicht früher so, aber in der heutigen "Multi-Kulti-Gesellschaft" ist dies (eher) kein Thema mehr.

    Wenn das Kind dann älter wird, darf es sich natürlich gerne taufen lassen und am religiösen Leben teilhaben, wenn es dies möchte, aber dann aus Überzeugung und nicht eines Festes willen.
     
  16. Biggi72

    VIP

    Dürfte es normalerweise NICHT sein, dafür gibt es die EXTRA-Erstkommunionsvorbereitungsstunden.
     
  17. lisa11

    VIP

    Dann sei doch bitte ehrlich zu deinem Sohn:
    Du lässt ihm nicht die freie Wahl wie religiös er sein will, sondern, du willst einfach nicht, dass er sich für die kath. /christl. Religion interessiert.
     
    lisa11, 8. Juli 2015
    , Zuletzt bearbeitet: 8. Juli 2015

  18. ich check das jetzt irgendwie nicht ganz

    es soll "verboten" werden, dass im r.k. religionsunterricht, an dem "normalerweise" nur r.k. kinder teilnehmen, die erstkommunion in der 2. klasse DAS thema ist?

    sorry, aber, gehts noch?

    wenn ich mein kind in den religionsunterricht schicke, geh ich auch davon aus, dass es in der 2. an der ek teilnehmen wird und insofern bin ich froh und glücklich, wenn der großteil der vorbereitung schulisch und nicht außerschulisch abläuft - ich schick mein kind in den römishc katholischen religionsunterricht und nicht in der 2. vs in ethik, wo alle religionen vereint sind, oder auch gar keine, wie auch immer man das sehen will, und wo dann jeder privat seine "feierlichkeit" vorbereitet

    manchmal frag ich mich echt, ob der religionsunterricht für manche als "ists kind beschäftigt und kommt nicht eine stunde zu früh heim" gesehen wird :rolleyes:
     
  19. kookaburra

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    Rückblickend betrachtet hab ich mir vor Schuleintritt der Kinder viel zu viele Gedanken um dieses Thema gemacht. Mein Fazit nach zwei Kindern:

    * sie waren die gesamte VS im Reli unterricht (bzw werden gewesen sein, die Kleine ist ja noch in der VS). Grund: VS ist eine katholische PrivatVS, die ich aus den verschiedensten Gründen für die geeignetste VS empfunden habe. Obwohl sie o.B. sind, hatten sie nie das Gefühl, ausgeschlossen zu sein.

    * Rückblickend war der Reliunterricht ganz gut, schließlich ist das auch Teil der Allgemeinbildung. Im Gym hat sich meine Tochter dann gegen den Reliunterricht entschieden - mit meinem vollsten Einverständnis, da auch ich damals dieser Prof. den Rücken gekehrt habe, weil sie einfach schlecht ist. Sie hat jetzt halt 2 zusätzliche Freistunden, in denen sie die HÜ macht. Klar wäre es nicht schlecht gewesen, die Bildung noch weiter zu vertiefen, aber bei dieser Lehrerin war das die richtige Entscheidung. Sie kann sich ja bei einem Lehrerwechsel jederzeit umentscheiden.

    * Erstkommunion war gar kein Thema. Das hat nur die anderen betroffen. Direkt am Mo nach der EK war sie schon ein wenig traurig und wollte im nachhinein doch auch die EK, was sich allerdings sehr schnell darauf zurückführer ließ, dass "alle EK Kinder ein Handy bekommen haben" - natürlich nicht der Wahrheit entsprechend und insgesamt war das Thema recht schnell abgehakt. Umgekehrt war ihr auch sehr schnell klar, dass für viele in der Klasse also nicht die EK selber, sondern materielle Dinge im Vordergrund waren, und das hat mein Kind dann schon auch eingesehen, dass das nicht der Sinn sein kann.

    * Kind 2 kommt jetzt in die 2. Klasse, EK wird bei ihr noch weniger Thema sein als bei der Großen, das aus der Klasse knapp 50% nicht katholisch sind. Die große war damals mehr oder weniger allein, bei der kleinen sind viele oB Kinder, einige evangelische und mehrere, die dem Islam angehören. Somit wird sie sich schon gar nicht ausgeschlossen fühlen.
     
  20. kookaburra

    PLUS + VIP

    Nicht einmal in "unserer" katholischen VS war es das. Die EK Vorbereitung war zwar innerhalb der Schule, aber außerhalb der Unterrichtszeit. Im Unterricht wurde Religion gelehrt, nicht die EK vorbereitet.
     

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