liebe stokes girl, du hast ein kind das scheinbar weniger schuechtern ist. das macht dich noch nicht zu erziehungsexpertin.
ich finde DG hat schon schoen geschrieben wie man ein kind anfuehren kann schritt fuer schritt.
kinder sind unterschiedlich und wenn ein vs kind noch naehe braucht dann ist das so. und gar nicht sooo ungewoehnlich mmn.

 

das klingt gruselig für mich. wie kommt man auf so eine idee?

bevor ein kind sich mit der außenwelt in verbindung setzen kann, muss es doch mal bindung aufbauen und bedingungslose verlässlichkeit erleben?
mit 2 jahren bei nähe-suche weggeschickt werden, damit es nicht klammert? das ist für mich schwarze pädagogik pur (siehe alice miller).

ich hätte da bedenken, dass der effekt des "schreienlassens" entsteht (schreiendes kind wird nicht getröstet, hört auf zu schreien, weil es resigniert, es kommt ja eh keiner.
ähnlich, wenn man ein kind ignoriert, weil es ohne grund?!? "klammert".

 

Das ist, sorry, absoluter Schwachsinn.

Denn nein, das ist nicht die Erziehung, sondern es sind einfach Kinder und die sind nun mal unterschiedlich (wie eben Erwachsene auch).

 

Wäre dem tatsächlich zu 100% so, könnte man sich aber jegliche Anleitung, Erziehung etc sparen. Weil die Kinder sind so, wie sie sind.

Aber ich bin auch übrzeugt davon, dass entsprechende Erziehung/ "Behandlung" Charaktereigenschaften verstärken kann.

Was nicht gleichzeitig bedeutet, dass ein schüchternes Kind weggestoßen und statt sanft angeleitet werden sollte.

 

Natürlich hat Erziehung einen Einfluss, aber den Umkehrschluss den strokesgirl zieht (Ich habe ein selbstständiges Kind, weil ich das immer so toll gefördert habe) den gibt es halt auch nicht- im Gegenteil, ich würde fast sagen, sie kann froh sein so ein selbstständiges Kind zu haben trotz ihrer Praktiken (kuscheln verwehren, wenn es nach Ansicht der Mutter "nicht notwendig" ist o.ä. kann auch leicht ins Gegenteil kippen, also noch mehr klammern als mehr Selbstständigkeit).

Tatsache ist: es gibt anhängliche(re) Kinder. Natürlich sollte man gerade diese Kinder immer wieder dabei unterstützen selbstständiger zu werden aber mit der Kompetenz/dem Wohl des Kindes im Auge, wie du sagst: sanft.

Tatsache ist aber auch, dass manche Eltern dazu neigen, ihre (anhänglichen oder auch nicht) Kinder zu überbehüten und sie in ihrer Selbstständigkeit einzuschränken. Also wäre es für die TE auch ein Tipp, mal zu schauen, wo sie vielleicht ihre "Fehler" macht und ihrer Tochter Sachen abnimmt oder nicht zutraut, die sie eigentlich schon könnte oder wollen würde. Ein "da ist die Erziehung schuld" ist halt einfach nur a Schaß.

 

Wäre ich so ein latent aggressiver, Andere für Dinge, die bei ihm selber nur charakterbedingt funktionieren, permanent verurteilender Mensch, würde ich jetzt antworten:

Obiges kann man, wenn man will, auch elterliche Bindungsunfähigkeit nennen.

Aber ich bin ja nicht so, du hast Glück.

 

Ich werde hier ja zerpflückt

Aber egal, ich steh dazu und natürlich wird das hier alles dramatisiert, ich kann nur sagen, dass ich einen starken unabhängigen Jungen habe der sehr selbstständig ist. Woran ich manchmal zu knabbern hab.

Und Rechenschaft leg ich HIER sowieso nicht hab. Hier findet Meinungsaustausch statt und ich hab meine Meinung dazu abgegeben.

Und vllt hab ich es zu knapp formuliert, aber im Endeffekt ist es doch so, dass wenn man es fördert es nur verstärkt wird und wenn man diesen mit 'Erziehung' begegnet nicht so weit kommt, weil die Threaderstellerin schrieb von einem 8 (!)-jährigen Mädchen.

Bei einem 2-5,6 Jährigen - ok! Da hätte ich das auch nie so geschrieben.

 

schau stokesgirl, du kannst nicht von einem kind auf andere so schliessen.
ich habe nur drei - also auch keine repraesentative stichprobe - aber sie sind alle unterschiedlich.

 

Viele Menschen brauchen eben mindestens zwei Kinder um zu begreifen, dass das Verhalten ihrer Kinder nicht zu 100 % an ihrer grenzgenialen Erziehung liegt (und die Hartnäckigsten begreifen es auch dann noch nicht)

 

wie wahr wie wahr.. Kind 2 ist bei uns so dermaßen beratungs- und erziehungsresistent - hätte ich nur Kind 1 würde ich klugscheißen ohne Ende...

 

Ach je...das kenn ich auch zu gut. Ich hab jetzt nicht wirklich Zeit zu schrieben, darum nur kurz. Bei uns wars von Anfang an schwierig.
Es gab zwischendurch bessere Zeiten, dann wieder ganz schlimme, ich könnte Romane schreiben. Fakt ist, dass ich immer versucht habe, einen selbstbewussten Buben zu "erziehen", hab nie geklammert, habe jede Ablösung unterstützt etc. Wir sind dann nach vielem Hin und Her (alles probiert...) zur Diagnostik wegen Asperger gewesen, das ist es zwar nicht, er ist aber in einigen Bereichen ein Grenzfall. Kurz: Er sieht die Dinge anders. Er kann von einer Situation nicht auf eine andere (ähnliche) schließen, neues ist beängstigend, jeder Tag ist eine Herausforderung... man könnte es Wahrnehmungsstörung in sozialem/emotionalem Bereich nennen. Jetzt hat er die 3.Klasse abgeschlossen und seit ein paar Monaten geht es stetig bergauf. Seit diesem Sommer geht er im Bad alleine Eis kaufen, das ist eine große Steigerung. Mir persönlich geht's auch besser, seit ich weiß woran es liegt und wie ich mit ihm umgehen muss. Ich hab schon an mir gezweifelt. Das irgendwas nicht stimmt, und es keine "normale" Ängstlichkeit ist, war mir schon sehr früh klar, aber es dauert halt bis man ernst genommen wird...lange heißt es "na er ist halt schüchtern", "na das wird schon...".
Mit Aussagen, dass es an der Erziehung, an den Eltern etc liegt wäre ich vorsichtig...sicher gibt es das, aber manchmal liegt der Grund ganz wo anders

 

Ach ja....Kind 2 ist ganz anders, das genaue Gegenteil (manchmal schon zuuuuu offen). Hab aber beim 2.nix anders gemacht