1. Shelpy

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    Also mein Sohn ist ja jetzt 11 und ungefähr ein halbes Jahr bei der Jungendfeuerwehr. Heute haben sie die erste 24H Übung, wobei ich denke, dass es eher ein Erlebnistag sein wird. Aber es ist schon ein komisches Gefühlt, Sohn nicht da und doch grad mal fünf Minuten weg von mir:D, zu Fuß wohlgemerkt. Er war schon öfter über Nacht ausser Haus, aber so gar nicht wissen, was da gemacht wird hmm noch mal komisches Gefühl zum Quadrat.
    Im gefällt die Feuerwehr klar, er hat auch sein Bronzezeichen mit Bravur bestanden, trotzdem er wird irgendwie doch ein Stück erwachsener. Heuer hat er auch mit der 1 NMS angefangen mit Busfahren und 3 x pro Woche After School bis 17 Uhr. Nein er müsste nicht After School gehen, aber im gefällt das gemeinsame Kochen, Lernen und mit gleichaltrigen einfach noch Spielen oder solche Dinge und er wollte es sich auch anschauen und will dort bleiben.
    Alles sehr positiv und er Meistert alles besser als gedacht, da der ADS (nicht ADHS) hat und an kindlichen Depressionen leidet, war das nicht so klar, ob es so gut klappt und e tut es und ich bin total Stolz auf mein Kind, weil es trotz anderer massiven Probleme, diese Dinge wahninnig gut Meistert.

    Aaaber, darf das Mamaherz trotzdem bluten? Ich merke, dass er anfängt mich nicht so mehr zu brauchen, seinen Alltag meisert etc. und trotzdem tut es auch ein wenig weh. Auch weil wir so einen schlimmen Start nach seiner Gebut etc. hatten. Ist ein wenig Wehmut dabei bei dem ganzen.
    Kann man das Verstehen?

    Wobei ich mir neben Kindern auch eine Beschäftigung gesucht habe, ich jetzt seit einer Woche in die Abend HTL und erfülle mir damit einen Traum. Ich hoffe dadurch, dass ich in einen Beruf nach 7 Jahren zu Hause sein, ausüben kann, war mir auch Spass macht. Und ja das ist einfach Metallverarbeitung, das Maschinenbedienen etc (Habe einige Kurse dazu gemacht und es war meins:cool:). Klar wird nicht sofort ein Job hereinschweben, aber die Möglichkeiten sind dann doch besser. Ich muss dazu sagen, dass ich im Rehageld wegen Depressionen, Posttraumatischer Belastungstörung bin und mich soweit stabilisiert habe, dass ich zumindest an eine Berufliche Rückkehr denken kann. Dazwischen mache ich einfach diese Fortbildung um mehr Chancen zu haben.

    Aber trotzdem, ich finde es einfach Krass, wie die Kinder "Erwachsen" werden. Vor einigen Monaten hatte ich noch ein VS Kind mit mal ein paar Trainingsstunden bei der Feuerwehr. Und jetzt einen jungen Mann der seine erste "24 Stunden Schicht" hat:eek:, sich die neue Schule/Freunde erobert, mit dem Bus (obwohl bisserl kompliziert bei uns) durch die Weltgeschichte gondelt, nach der Schule in der Gemeinschaft kocht und noch viele andere Dinge, ohne das wir das alles so intensiv mitbekommen, macht.
    Schon Komisch irgendwie. Und mein zweiter Sohn ist auch schon in der dritten VS (er muss 5 Minuten zu Fuß gehen). Die Zeit verfliegt. Seufzzzz.

    Sorry, wollte mich nur ein wenig was von der Seele schreiben.

    Hier kann man darüber Nachlesen was mein Sohn gerade macht:eek:https://www.facebook.com/FeuerwehrjugendOberesSulmtal/?hc_ref=ARRIS_fB4OKzzCSB10iKHenQJsfa-5IxaYxX0Kbji-fH4NU2cuOibhUSejRnID1bgTM&pnref=story

    Shelpy
     
    Shelpy, 16. September 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 16. September 2017
    #1
  2. kookaburra

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    Ich kann mich noch gut daran erinnern, als es mir so gegangen ist, dass die große flügge geworden ist. (Die Kleine ist ja noch ein Jahr jünger als Dein Sohn, ist allerdings schon länger auf diesem Trip. Die Kleinen sind da irgendwie schneller). Ich glaube, das waren sehr ähnliche Gedanken. Es hat schon begonnen mit Kindergarteneintritt. Damals war mir plötzlich klar, dass ich nicht mehr alles weiß, was sie so erlebt hat an dem Tag. Sie war vorher zwar schon öfter einmal bei Freunden oder der Oma. Aber da wurde mir ja immer haarklein berichtet. Aber im Kindergarten war ich doch auf ihren Bericht angewiesen, und der war sehr dürftig. Somit war ein Teil ihres Lebens vor mir verborgen.

    Ein ähnlicher Gedankengang hat mich dann zu Beginn der Schulzeit derklatscht. Diese plötzliche Realität, die da auftaucht, während man vorher noch in einer rosaroten Blase gelebt hat. Dieses "Mein Kind ist jetzt nicht mehr klein und macht Dinge, die große machen" war damals recht stark. Die nächste ähnliche Phase hatte ich, als sie das erste Mal für eine Woche weggefahren ist. Das war nach der ersten Klasse VS, und sie war mit dem Hort für 5 Tage in der Steiermark. Das ist ja ganz entwas anderes, als das sonstige bei Freunden übernachten!

    Auch bei der ersten Schularbeit und dem Übertritt ins Gymnasium hatte ich wieder diese Gedanken. Ja - ich kenne das nur zu gut! Mittlerweile hat sich das gelegt, ich habe mich schon zu sehr an die Annehmlichkeiten gewöhnt. Derzeit ist mein Kind (13) auf Kletterwoche. Ich weiß ehrlich gesagt nicht einmal, wohin sie da gefahren sind. Sie hat zwar natürlich von der Schule so einen Zettel nach Hause bekommen, aber ich habe nur die Summe gelesen, die ich ihr mitgeben soll. Dann ist der Zettel gleich nach oben gewandert. Gepackt hat sie alleine (das macht sie schon seit einiger Zeit, war auch so ein Meilenstein, dass ich dafür nciht mehr zuständig bin und nicht einmal weiß, ob sie genug warme Sachen mit hat). Daher hat sie natürlich den Zettel gebraucht. Ich weiß nicht einmal, wann sie heute zurückkommen. Aber sie wird schon anrufen, denk ich.

    Sei stolz auf Deinen Sohn! Grad für Jugendliche ist so eine stabile Gruppe sehr gut und wichtig. Der Sohn einer Freundin hat sich genauso wie Dein Sohn bei der Feuerwehr etabliert. Auch er ist ein nicht gerade einfaches Kind, hat massive soziale Probleme in der Schule. Aber in der Feuerwehr hat er sich toll integriert, und von sozialen Auffälligkeiten ist gar nichts zu merken. Er hat sich dort wirklich um 180° gedreht. Auf die Schule und das Verhalten in der Freizeit hat das ganze auch einen positiven Einfluss, wenngleich es nicht so ist, dass er vom Saulus zum Paulus wurde. Aber er ist umgänglicher.

    Ich kann Deine Gedanken so gut nachvollziehen! Und ich weiß auch, wie schön es ist, wenn sie wieder einen Schritt vorwärts machen, auch wenn man am Anfang mit ein wenig Wehmut dabei ist.

    Dir selber wünsche ich alles Gute für den Schritt zurück ins Arbeitsleben. Das ist sicherlich nicht einfach. Toll, dass Du das so motiviert angehst!
     

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