1. joi

    joi Teilnehmer/in

    gibts sicher auch bei euch, die kleinen tunichtgute, die nichts lieber tun als andere zu piesacken ...

    so ihr nicht elternteil des tunichtguts seid ;) :D , wo steht ihr dann ?
    auf der "prügel dich nicht, versuchs mit worten, geh ihm aus dem weg ..."-seite oder gehört ihr zur "wehr dich, lass dir das nicht gfalln, sonst gibt er nie a ruh" -fraktion ?
     
  2. so-m

    so-m unangepaßt, immer ehrlich

    Ich steh auf der Seite "Geh ihm/ihr aus dem Weg" und wenn das nichts nützt "Wehr Dich, Du mußt Dir nichts gefallen lassen", außerdem hat niemand das Recht mein Kind gegen seinen Willen anzugreifen.

    Ich sag immer, daß bei Kindern viel unabsichtlich passieren kann, wenn Absicht und Brutalität ins Spiel kommt, is aus mit Lustig :mad: Und ich setz meinem Kind bestimmt keinen Heiligenschein auf, ich bin nicht dabei und man weiß ja, die meisten Kinder verhalten sich "auswärts" ganz anders :cool:
     
  3. Pez1978

    Pez1978 Gast

    und so hab i ma das schreiben erspart. handhabe es so wie du
     
  4. gartenzwerg

    gartenzwerg linke emanze

    kommt drauf an worum es geht, gehts um kleinigkeiten dann angemessen wehren, gehts um va. körperliche gewalt dann wehren (keiner lässt sich gerne verprügeln ohne irgendwas dagegen zu tun)und danach schlicht "verpetzen".
     
  5. joi

    joi Teilnehmer/in

    warum ich frage: in basti´s klasse herrscht teilweise ein recht rauhes klima, er selber kommt gut zurecht (schätze es ist eine kombination aus "raushalten" und "wenig angriffsfläche bieten", er ist auch recht groß, kein gutes ziel nehm ich an), aber der sohn meiner freundin wird sekkiert, geht jetzt soweit, daß er gar nimmer hingehn mag, lehrerin ist überfordert (letztes jahr wars schon schwierig, über die sommerferien ist der hauptakteur ihr im wahrsten sinne des wortes über den kopf gewachsen und ich hab das gefühl, sie hat richtig angst, körperlich, vor ihm)

    bisher hab ich noch nie einem der meinen gesagt (oder sagen müssen ? :confused: ) , "o.k., da hilft halt nichts andres, hau ihm eine (zurück)" und die situation ist mir so fremd, darum die grundsätzliche frage
     
  6. bergie

    bergie perfekt unvollkommen
    VIP

    Schwierig! Denn in der Theorie habe ich schon unzählige Ratschläge an meine große Tochter zum Thema Gewalt unter Kindern weitergegeben, aber in der Praxis funktionierte es dann doch nicht so, wie geplant!
    So habe ich gesagt, sie müsse blöde Sprüche über Namen, Aussehen, ect.. einfach ignorieren, dann würden die "Ach-so-Witzigen" schon aufhören, aber für eine 6-jährige ist Ignorieren ungleich schwerer wie für die alte, abgebrühte Mama! Sie geht auch Judo, weil sie da auch lernt, körperliche Angriffe von Größeren abzuwehren bzw. durch gesteigertes Selbstbewusstsein gar nicht angegriffen zu werden. Tja, dann wird sie halt vom Klassenrabauken auf der Treppe von hinten geschubst, da helfen keine Tricks.
    Noch sind die Vorfälle selten, ein Name kristallisiert sich in der Klasse aber schon als "der Wilde" heraus. Ich denke, wenn meine Tochter sagen würde, sie mag wegen diesem Knaben nicht mehr zur Schule, würde ich wohl zuerst mit der Lehrerin und dann mit der Mutter des Buben reden.

    Letztendlich bin ich aber sicher eher der Typ, der sagt, geh' aus dem Weg! Selber bin ich auch in Kindergarten- und Schulzeiten Umwege gegangen, um nicht von einer wilden Bande Nachbarsbuben Prügel zu beziehen:rolleyes: Am meisten hat mich damals aber gestört, dass es alle Erwachsenen so als unwichtig abgetan haben, dabei hatte ich zeitweise echt Panik! Deshalb hoffe ich, dass mein Zureden und Geben von gut gemeinten Ratschlägen meiner Tochter wenigstens "etwas" bringt.
     
  7. Vindobona

    Vindobona Gast

    Ja, eine sehr schwierige Frage. Ich denke, dass diese Frage ein Musterbeispiel dafür ist, wie weit Theorie und Praxis in der Kindererziehung auseinander klaffen können.

    Ich war immer auf nicht zurückhauen, ausmachen, ausreden. Wenn meine Tochter sich beschwert hat, 'Der/die ... hat mich ... ' habe ich kaum eingegriffen, denn sie ist absolut kein 'Vaserl' und wird schon das eine oder andere Mal zu Recht eingesteckt haben.

    Dann kam in ihre Kindergartengruppe ein extrem schwieriges Kind, Sorte hyperaktiv, das keine Kindergärtnerin beherrschen kann. Und da begann ich umzudenken, denn er beisst, schlägt, tritt etc. Kinder ohne Grund und Vorwarnung, zerstört Spiele, Basteleien und Zeichnungen.

    Da habe ich dann angefangen ihr sehr wohl zu sagen, sie soll zurückhauen und sich wehren, bzw. wenn es gar nicht anders geht, zur Kindergärtnerin zu gehen. Denn wie kommt sie dazu, Opfer grundloser Aggression zu werden? Und vielleicht lernt sie dadurch, sich später mal besser durchzusetzen im Berufsleben als ihre Mami.;)


    Wie gesagt, schwieriges Thema, und ich würde mich freuen, mehr von Euch dazu zu lesen.
     
  8. bergie

    bergie perfekt unvollkommen
    VIP

    Das bereitet mir auch Kopfzerbrechen! Wird meine Tochter, wenn sie in einem glücklichen Zuhause, mit netten Freunden, in einem friedlichen Kindergarten aufwächst (die ersten grundlos aggressiven Kinder, mit denen sie konfrontiert wird, sind die in der Schule!), später im Leben Probleme haben, weil sie so naiv ist, so eine Mimose, so "keine Ahnung vom Leben habend"?

    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es besser wäre, gleich von Anfang an mit so extremen Beispielen von Menschen umgeben zu sein, die Konflikte nur mit Schreien, Fluchen, Schlagen lösen bzw. meinen, sie so lösen zu können!
    Noch bilde ich mir ein, dass wenn meine Kinder lernen, Konflikte anders zu lösen und Aggressionen anders auszuleben, später doch auch Erfolg haben können! Womöglich nicht, weil alle Angst vor ihnen haben.

    Aber letztendlich kann ich auch erst in 20 Jahren hier posten und melden, ob meine Theorie stimmt oder ob es besser gewesen wäre, ich hätte ihnen mehr Ellbogentaktik beigebracht!
     
  9. joi

    joi Teilnehmer/in

    kommt mir vor, als würden wir unseren kindern zwar beibringen, konflikte mit worten zu lösen, aber dann draufkommen, daß das doch nicht funktioniert, wenns wirklich ernst ist ... ist das gemeint mit der realität ins auge schaun ? :(

    was noch dazukommt, ist, daß ich mir auch gedanken mach darüber, was das bei den andren bewirkt, da sind zwei, drei die ein paar andre schikanieren und der rest hängt so irgendwie dazwischen, ist froh nichts damit zu tun zu haben ? hält sich raus ? denkt dran, daß die mama zu haus gesagt hat "rauf nicht", "geh den streithanseln aus dem weg" und ... schaut zu
    sag ich meinem kind mit einem "weich aus" auch nicht gleich "schau weg wenns wem unrecht tun" ?

    übrigens danke an euch für eure zeilen, das hilft mir weiter, vielleicht fällt noch wem was ein, es beschäftigt mich noch immer, lg joi
     
  10. Vindobona

    Vindobona Gast

    Also bei mir war es definitiv so. Zu hause war alles völlig 'konfliktfrei' weil alles unter den Teppich gekehrt wurde und noch dazu zu war ich meine ganze Gymnasienzeit in einer reinen Mädchenschule (Ursulinen). Ich musste mir auf der Uni und dann im Beruf erst sehr bitter 'Ellenbogen' erarbeiten, um nicht dauernd draufzuzahlen.

    Ich denke die letzten Postingsvon Bergie und joi zeigt implizit das Dilemma auf: Es geht um die Gratwanderung, von beidem (Konfliktlösungspotential vs. Ellenbogen) die richtige Menge zu vermitteln und vor allem die Kunst, in einer bestimmten Situation das angemessene Mass des jeweils benötigten einzusetzen, also Fingerspitzengefühl dafür zu entwickeln, wann ich mit 'zurückhauen' (auch im übertragenen Sinn zu verstehen) und wann ich eher mit Verständnis, Dialog, etc. zu meinem Ziel komme ohne zu viel zu verlieren aber auch ohne etwas kapputt zu machen (Äh, war das einigermassen verständlich?? :confused: Bitte um Haue, wenn nicht! ;) )

    Eine 'Patentlösung' scheint es nicht zu geben.

    Also, freue mich auf weitere Diskussionsbeiträge
     
  11. Mauki

    Mauki Gast

    Hallo!
    Deine Frage kommt mir heute gerade recht ;) .
    Wir haben momentan grosse Probleme mit unserem Sohn, besser gesagt hat er sie in der Schule.
    Er geht in ein Gymnasium und die Kinder in seiner Klasse sind wirklich ganz ganz gemein, am liebsten würde ich hingehen und....., doch das darf man ja nicht.
    Wir haben unseren Sohn eigentlich schon so erzogen, dass er nicht gleich hinhaut oder zurückhaut, sondern erst versucht, das so zu lösen - doch nun geht es ihm wirklich sehr schlecht und ich leide UNHEIMLICH!!!!!!!!!! mit ihm mit, mir kommen fast die Tränen, wenn ich daran denke, was sie alles zu ihm sagen, wie sie ihn ausschließen, ...
    Es ist einfach fürchterlich und ich muß sagen, dass ich nun nicht mehr so richtig weiß, was besser ist...
    Liebe Grüße,
    Mauki.
     
  12. Beatrix

    Beatrix Gast

    Vorne weg ich bin natürlich dagegen, dass Kinder sich gegenseitig schikanieren und schlagen, aber.....

    gehört es nicht auch einwenig zur Bubenkultur zu raufen und nehmen wir unseren Buben nicht die Möglichkeit diese "Raufkultur" auszuleben?

    Hab früher Jungschargruppen geleitet und die Buben liebten jede Art von Wettraufen - Wettkämpfe. Und natürlich gabs da immer strenge Fairnessregeln die die Kinder sehr gut kannten und auch selber darauf achteten, dass diese auch eingehalten wurden.

    Ich hab das Gefühl die Kinder sind viel zu sehr unter ständiger Beobachtung von Erwachsenen (zumindestens hier in der Stadt), dass sie ihr "Raufbedürfniss" gar nicht oder viel zuwenig ausleben können und dadurch auch keine Fairnessregeln mehr kennen.

    Versteht ihr was ich mein?

    Lg Beatrix
     
  13. bine20

    bine20 Teilnehmer/in

    Hallo!
    Ich hab das Thema bisher still verfolg und möcht jetzt meinen Senf dazugeben ;)
    Mir hat vorallem der Beitrag von Vindobona sehr gut gefallen, in dem ein "Resümee" gezogen wurde, nämlich dass es extrem schwer ist, auszubalancieren, was wann angebracht ist, und dass es kein "Verhaltensrezept" gibt!!

    Zur letzten Meldung muss ich auch noch was sagen. Ich glaub, dass generell im Menschen ein gewisses Aggressionspotenzial vorhanden ist, und zwar nicht nur bei den Buben! Klar, sie werden schon von anfang an als "stramme, wilde Burschen" erzogen, und damit authorisiert, ihre natürliche Aggression auszuleben. Worauf ich da anspiele, sind die konservativen Rollenbilder, die die meisten Eltern bei der Erziehung (unabsichtlich) weiterführen indem sie eben Mädchen und Buben verschiedene Verhaltensweisen zuordnenen...
    Meine Vision ist halt, dass man allen Kindern ihre natürlichen Aggressionen zugesteht ohne diese jedoch zu pushen (Buben MÜSSEN raufen) oder zu unterdrücken (Mädchen sind halt brav). Ich kenne durchaus Burschen/Männer, die nie einen Zugang zu Gewalt hatten, und streitende Mädchen und find beides normal;)
     
  14. Vindobona

    Vindobona Gast

    Hallo Mauki,

    ich gebe dir absolut recht, dass Kinder (beiderlei Geschlechts) einen Raum zum austoben brauchen, und wenn das wie bei dir in einer Freizeitgruppe abläuft ist das eine ganz tolle Sache.

    Aber im Unterschied zu der Frage die hier aufgeworfen wurde, bestehen feste Regeln (wie du selbst schreibst) denen sich alle freiwillig (!) unterwerfen; problematisch wird es dann, wenn einer der beiden betroffenen Parteien nicht mitmachen will und sich eingschränkt oder bedroht fühlt. Die Frage, die ich mir als Mutter stelle ist die, wann ich eingreifen soll: einerseits muss sie lernen, sich zu wehren, aber wann ist die Grenze überschritten, an der sie es nicht mehr kann? Das wird wahrscheinlich eine ewige Gratwanderung bleiben.



    Hallo Sabine,
    danke für dein 'Lob'! ;)

    Ich habe mich nach der Geburt meiner Tochter (jetzt 6) mit der Frage des Rollenbildes in der Erziehung beschäftigt und auch ein bisschen darüber gelesen. Ich bin zu dem schluss gekommen, dass wir sicher sehr vieles Unbewusst weitergeben, das wir nicht wollen, aber es auch in der Hand haben, durch kritisches Hinterfragen einiges bewirken zu können.

    Das fängt mit Kleinigkeiten an, zB. Kinderbücher zeigen oft klassische Rollenkischees (Mama kocht während Papa Zeitung liest; Mama macht Haushalt während Papa im Büro ist; Frauen sind Lehrerinnen, Krankenschwestern..., Männer sind Ärzte...; die Liste lässt sich beliebig fortsetzten).

    Sehr wichtig sicher auch das Vorbild: Bei uns ist es 'normal' dass Papi auch mit im Haushalt arbeitet und ich habe auch zwischen den Kindern wiede gearbeitet. Jetzt haben wir noch einen Buben, und ich habe vor, ihn sozusagen von der 'anderen Seite' geschlechtssensibel zu erziehen, eben durch oben genannte Beispiele. Na, mal sehen, was dabei rauskommt. ;)

    Aber, um auf das Thema zurückzukommen (sonst krieg' ich am Ende noch einen Rüffel):
    Meiner Erfahrung nach ist ein guter Weg, den Kindern beizubringen, sich abzugrenzen (die Erkenntnis an sich ist natürlich nicht von mir, möchte nur gerne meine Erfahrung damit berichten) vor 'Übergriffen' die ihnen unangenehm sind; das fängt beim berühmten Küsschen für die Tante an und geht damit weiter, dass ich ihr helfe zu formulieren, was sie möchte und es dann auch respektiere - und natürlich versuche auch hier ein Beispiel zu geben.

    Ein schönes Erlebnis hatte ich letzten Sommer am Spielplatz, als sie mit ein paar Buben herumtobte und plötzlich, laut und deutlich über den ganzen Platz rief: 'Nein, ich möchte das einfach nicht!'. Ich weiss nicht genau, worum es ging, aber ich war fürchterlich stolz auf sie und ich denke, der bisherige Weg kann nicht ganz falsch sein.

    So, genug für jetzt.

    LG an alle!
    Elisabeth
     
  15. Beatrix

    Beatrix Gast

    @Bine 20
    Dazu muß ich jetzt noch was senfen:

    Buben und Mädchen sind nicht gleich, sie haben verschieden Geschlechter und geben sich auch verschieden und das ist bestimmt nicht nur anerzogen !!

    Ich selbst komm aus einem 3 Mäderlhaus und hab jetzt drei Buben und ich hab schon viel dazu gelernt und über die Unterschiede gestaunt.

    Und ich war noch nie der Meinung Buben müssen raufen -nur sie tun es.
    Beispiel:
    Unser Großer kommt untertags nicht mehr so viel kuscheln wie früher - er holt sich seinen Körperkontakt durch "Scherzraufspiele" bei uns Eltern.

    Lg Beatrix

    Ja und natürlich und Gott sie Dank haben wir Weibsn` auch unser Aggressionpotential.
     
  16. Mauki

    Mauki Gast

    Hallo Vindobona!
    Du hast ganz recht - die Frage, wann mische ich mich ein, weil mein Kind nicht mehr kann und der Horror zu arg wird und wann nicht, ist eine SEHR SCHWIERIGE!!!!
    Ich bin an und für sich eine Mutter, die sich nicht immer und überall einmischen will.
    Ich habe jetzt jedoch schon zweimal die Professorin anrufen müssen (in gewissen Abständen), weil mein Sohn alleine nicht mehr konnte. Er weinte zwar, dass ich das doch nicht tun sollte, denn sonst stünde er als Petze da, doch ich sagte ihm, dass es eben so einfach nicht mehr ginge und die könnten mit ihm ja sonst machen, was sie wollten, da sie so viele auf einmal gegen ihn wären und wir hätten eh schon sehr lange geschaut, ob es nicht so auch geht.
    Doch es würde immer ärger und so könnte vielleicht die Professorin ein Machtwort sprechen, denn ich könnte ihm da nicht so gut helfen, sonst würde es vielleicht noch schlimmer, denn wenn die Mutter da was sagt....
    Und weißt Du, was die "superobertolle" Frau Professor, der Klassenvorstand, gemacht hat???? Sie sagte vor allen Kindern: "David, Deine Mutter hat mir am Telefon auch gesagt......."
    NA IST DAS PSYCHOLOGISCH EIN WAHNSINN?????????????
    Nun hat sie ihn erstens mit dieser Aussage, statt es anders aufzuziehen, wieder zum Hetzopfer gemacht und zweitens hat sie ihn mit dieser Aussage auch noch beinhart vor allen bis auf die Knochen blamiert!!!
    Ich denke mir manchmal, am liebsten würde ich hingehen, sie alle hernehmen und sie schütteln, anschreien und jedem eine schmieren.
    Schon erschreckend, was aus einem wird, wenn man so absolut ohnmächtig ist und da hilflos zusehen muß, wie das eigene Kind in der Schule so fertig gemacht wird und nicht mehr zur Schule gehen will (z.B. aufgrund eines Theaterstücks hat David unter anderem auch die Rolle des Mülls übertragen bekommen (allerdings ohne Hintergedanken) und ein "netter" Klassenkollege sagte: "Da brauchst Du Dich ja dann gar nicht zu verkleiden" - nur ein KLEINER Auzszug an Nettigkeiten, es gäbe noch eine ganze Liste, was noch alles gefallen ist - oder "ja, Katzenpisse passt gut zu Dir", etc. etc.
    Hat mir mein Sohn letztens wieder weinend erzählt und ich kann ihm überhaupt nicht helfen, denn auf den KV kann ich nicht zählen und selbst hingehen geht auch nicht, wie schon erwähnt. Und wenn man mit den Eltern spricht, sagt jeder zuerst einmal, dass sein Kind das doch nicht tue!!! und ausserdem ist dann auch wieder das selbe.
    Ja, ich bin sehr hilflos derzeit und manchmal schon auch sehr verzweifelt..... :( :( :(
    Mauki.





    Hallo Sabine,
    danke für dein 'Lob'! ;)

    Ich habe mich nach der Geburt meiner Tochter (jetzt 6) mit der Frage des Rollenbildes in der Erziehung beschäftigt und auch ein bisschen darüber gelesen. Ich bin zu dem schluss gekommen, dass wir sicher sehr vieles Unbewusst weitergeben, das wir nicht wollen, aber es auch in der Hand haben, durch kritisches Hinterfragen einiges bewirken zu können.

    Das fängt mit Kleinigkeiten an, zB. Kinderbücher zeigen oft klassische Rollenkischees (Mama kocht während Papa Zeitung liest; Mama macht Haushalt während Papa im Büro ist; Frauen sind Lehrerinnen, Krankenschwestern..., Männer sind Ärzte...; die Liste lässt sich beliebig fortsetzten).

    Sehr wichtig sicher auch das Vorbild: Bei uns ist es 'normal' dass Papi auch mit im Haushalt arbeitet und ich habe auch zwischen den Kindern wiede gearbeitet. Jetzt haben wir noch einen Buben, und ich habe vor, ihn sozusagen von der 'anderen Seite' geschlechtssensibel zu erziehen, eben durch oben genannte Beispiele. Na, mal sehen, was dabei rauskommt. ;)

    Aber, um auf das Thema zurückzukommen (sonst krieg' ich am Ende noch einen Rüffel):
    Meiner Erfahrung nach ist ein guter Weg, den Kindern beizubringen, sich abzugrenzen (die Erkenntnis an sich ist natürlich nicht von mir, möchte nur gerne meine Erfahrung damit berichten) vor 'Übergriffen' die ihnen unangenehm sind; das fängt beim berühmten Küsschen für die Tante an und geht damit weiter, dass ich ihr helfe zu formulieren, was sie möchte und es dann auch respektiere - und natürlich versuche auch hier ein Beispiel zu geben.

    Ein schönes Erlebnis hatte ich letzten Sommer am Spielplatz, als sie mit ein paar Buben herumtobte und plötzlich, laut und deutlich über den ganzen Platz rief: 'Nein, ich möchte das einfach nicht!'. Ich weiss nicht genau, worum es ging, aber ich war fürchterlich stolz auf sie und ich denke, der bisherige Weg kann nicht ganz falsch sein.

    So, genug für jetzt.

    LG an alle!
    Elisabeth[/QUOTE]
     

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