1. selbstbest.geburt

    selbstbest.geburt Aktive/r Teilnehmer/in

    Am 25.11. findet der Aktionstag "Gegen Gewalt in der Geburtshilfe" statt.

    Es gibt Frauen, die - wenn sie über die Geburt ihres Kindes/Kinder sprechen - vom "schönsten Tag in meinem Leben", sprechen, und andere Frauen, denen die Tränen und furchtbare Gefühle aufkommen, wenn sie daran denken.

    Der Aktionstag ist die Chance, Feedback an das Spital und an die Geburtshelfer zu geben....



    http://www.hebammenwissen.info/aktionstag-gegen-gewalt-der-geburtshilfe-roses-revolution/

    https://www.facebook.com/roses.austrai/


    Frage: Warum hat die Frau in Österreich kein Recht auf einen Kaiserschnitt (während der Geburt)?
     
  2. Pippi101

    Pippi101 Teilnehmer/in

    Weil man in Österreich zwar jede Behandlung ablehnen darf als Patient und/oder werdende Mutter, aber keine Behandlung verlangen kann. Wenn die handelnden Personen der Meinung sind die Behandlung ist nicht notwendig, dann gibt es die auch nicht - egal wie sehr Sie diese als Patient und/oder werdende Mutter wollen.

    Das gleiche gilt übrigens auch für die PDA!

    Und das weiß ich aus eigener Erfahrung!
     
  3. Pipihenderl

    Pipihenderl <3 Schwanger <3
    VIP


    Ja genau, die PDA... auch ich wollte sie und bekam sie nicht... bei 9 Stunden Wehen (Einleitung) und über 4 Kilo Kind...:rolleyes:
    Nur gut dass ich jetzt im Februar in einem anderen KH entbinden werde!:)
     
  4. Samba

    Samba Warum bin ich so fröhlich

    Es gibt schon Fälle, wo Frauen geklagt haben, weil sie während der Geburt keinen KS auf Wunsch bekommen haben. Deswegen gibt es in manchen Krankenhäusern schon die Order, dass der Wunsch auch während der Geburt zu respektieren ist.
    Das ist allerdings ein zweischneidiges Schwert. Viele Frauen sagen irgendwann mal während der Geburt, dass sie einen KS wollen - ohne ihn WIRKLICH zu wollen, mit allen Konsequenzen. Das könnte unsere KS-Rate also noch erheblich steigern in Zukunft, ohne unbedingt zu mehr Zufriedenheit bei den Frauen zu führen.
    Wie oft hab ich schon von frisch gebackenen Müttern gehört: "Ich hab zwischendurch gesagt, ich will einen KS, aber zum Glück haben sie nicht auf mich gehört!"
     
  5. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Ich habe keine PDA bekommen, weil es der Anästhesist gar nicht geschafft hätte die zu legen. Das Kind wäre vorher schon geboren worden:D
     
  6. Hexi68

    Hexi68 3-fach Bubenmama

    Während der Geburt ist Frau in einer Ausnahmesituation, die Einwilligung zu einer Op ist rechtlich gar nicht bindend. Es verhält sich ähnlich wie vor anderen Operationen auch.....hat der Patient die praeoperativen Medikamente schon eingenommen, hat die Unterschrift zur Einwilligung der Op keine Rechtsgültigkeit mehr!
    Ausgenommen sind natürlich immer Notfälle.
     
  7. Pippi101

    Pippi101 Teilnehmer/in

    Ich war während der ganzen Geburt unserer Tochter zurechnungsfähig und entscheidungsfähig. Aber da ist ja schon wieder das Problem: Der Frau wird per se unterstellt, dass sie während einer Geburt nicht zurechnungsfähig ist, das stimmt aber nicht.

    Wie kann ich bei etwas, was die Natur ja so vorgesehen hat und eh alles bestens ist, weil eben natürlich, nicht mehr zurechnungsfähig sein?

    Wenn Sie beim Zahnarzt eine Spritze wollen und der Arzt sagt nein, weil Sie sind als Patientin nicht zurechnungsfähig und ich bin der Meinung Sie brauchen das nicht! Nehmen Sie das dann auch so an, ja der wusste schon was er tut und es war ja viel besser keine Betäubung zu kriegen? Also ich nicht, der hat mich zum letzten Mal gesehen.
     
    Pippi101, 28. November 2016
    , Zuletzt bearbeitet: 28. November 2016
    #7
  8. Pippi101

    Pippi101 Teilnehmer/in

    Ich hab als frisch gebackene Mutter in den ersten drei oder vier Wochen gesagt: "Gott sei Dank haben die mir doch keine PDA gemacht!"

    Ja klar hab ich das gesagt: Erstens hat die Umwelt das von mir erwartet und zweitens hätte meine Psyche diesen Schutzmechanismus nicht aufgedreht, dann wäre ich relativ schnell in der Psychiatrie gelandet.

    Ich bin nach drei oder vier Wochen schrittweise draufgekommen, dass das was die mit mir gemacht haben, meine Wünsche nicht respektiert haben, absoluter Schwachsinn und Respektlosigkeit mir gegenüber war. Und das sich die PDA wirklich wollte und ich nicht unzurechnungsfähig gewesen bin.
     
  9. inkale

    inkale Gast

    Hexi schreibt von den allgemeinen, rechtlichen Bestimmungen.
    Und du kannst von dir nicht auf andere schließen; eine Geburt ist für viele eine Ausnahmesituation.

    Dass solche Entscheidungen ausschließlich auf Basis medizinischer Notwendigkeit und nicht nach Wollen entschieden wird, hast du eh schon beschrieben. Wer das nicht möchte, hat die Möglichkeit sich privat jemanden zu suchen und vor der Entbindung alle Eventualitäten durchzugehen und seine Wünsche mitzuteilen.
     
  10. Pippi101

    Pippi101 Teilnehmer/in

    Okay. Aber alle, die meinen einen Frau ist nicht zurechnungsfähig dürfen von den anderen auf mich schließen! Eine Hebamme und ein Arzt oder auch mehrere haben in ihrer Laufbahn erlebt, dass es doch Frauen gibt, die nicht zurechnungsfähig sind und die dürfen dann auf Grund dieser Erfahren feststellen, dass es keine Frauen gibt die vielleicht doch zurechnungsfähig sind. Die anderen dürfen, aber ich darf nicht anmerken, dass es auch viele Frauen gibt, unter anderem auch mich, die sehr wohl zurechnungsfähig sind und die nach der Geburt, genauso wie ich, der Umgebung erzählen, was die hören will. Also da bin ich die einzige auf der ganzen Welt bei der es so ist. Ich darf nicht, aber alle anderen schon.

    Wenn ich nicht darf, dann dürfen die anderen auch mir gegenüber nicht.
     
  11. Dinimama

    VIP

    geburt ist per se eine situation, in der man (bzw eigentlich frau) das gehirn so quasi "ausschalten" sollte. je besser das gelingt, umso leichter geht meist auch das gebären.
    ist man in diesem zustand, dann ist man vermutlich tatsächlich nicht mehr ganz zurechnungsfähig, was aber im idealfall auch nicht notwendig ist.

    dass man das zulassen kann setzt aber natürlich sehr viel vertrauen in die umgebung, besonders in die begleitenden personen voraus, diese optimale ausganglage ist leider bei vielen geburten nicht gegeben.

    ich habe übrigens den ganz klaren vergleich einer mehr oder weniger kopfgesteuerten geburt mit pda (da ist es nicht anders gegangen, da ich die wehen nur minimal wahrgenommen habe und tatsächlich willentlich mitpressen musste) und einer geburt ohne das alles, in der passiert ist, was ich oben geschildert habe.
    irgendwann war mein verstand mehr oder weniger weg, ich habe die angelegenheit komplett meinem körper überlassen (nicht ohne enorm darüber zu staunen, was dieser da so völlig ohne meine kontrolle für kräfte entwickelt, also ein teil meines bewusstseins war schon noch aktiv), was zur folge hatte, dass ich die austreibungsphase vollkommen schmerzfrei erlebt habe.

    kurz davor, während des endes der eröffnungsphase, die schmerztechnisch in einer ganz anderen liga gespielt hat, habe ich auch um eine pda gebettelt, die sich allerdings zeittechnisch in keinster weise mehr ausgegangen wäre.

    ich persönlich bin also total froh, dass mir die pda nicht mehr ermöglicht wurde, ich hätte mich dadurch um ein unglaubliches erlebnis gebracht!

    womit ich jetzt nicht sagen will, dass die pda nicht in manchen fällen das mittel der wahl sein kann, so auch wie ein ks. wichtig bei allem "wie ist es in dieser situation, bei dieser geburt am besten" ist eben ein einfühlsames team und die passende umgebung für die gebärende.
     
  12. Hexi68

    Hexi68 3-fach Bubenmama

    Gesetze werden für alle Patienten geschaffen, ein trotziges Aufstampfen und meinen "bei mir ist es aber anders..." ändert die Gesetzeslage auch nicht.

    Sectio ist nun mal eine stinknormale Operation, über deren Notwendigkeit ein Facharzt entscheiden muss und zu der ein mündiger Patient rechtzeitig einwilligt. Ist diese "Rechtzeitigkeit" nicht mehr gegeben, weil der Patient starke Schmerzen hat, unter Medikamenteneinfluss steht (Praemedikation) oder in einer psychischen Ausnahmesituation ist (Angst kurz davor o.ä.), ist die Einwilligung zur OP rechtsunwirksam.

    Diese Gesetze wurden zum Schutz der Patienten geschaffen und nicht um sie zu ärgern oder zu quälen!
    Wäre das anders, gäbe es eine Flut von berechtigten Klagen, wenn Pat. wg Folgen aufgrund einer med. nicht indizierten Operation geschädigt sind.
     
  13. Pippi101

    Pippi101 Teilnehmer/in

    Ja super, ich war nicht fähig mein Gehirn auszuschalten weil ich dazu zu blöd war. Also hab ich mir alle Probleme die da entstanden sind und die ich heute nach über 14 Jahren noch immer habe - na ganz einfach - du bist zu blöd!

    Wissen Sie das hört sich für mich so an, wie mir eine Hebamme mal erklärt hat: Je weniger gut die Mütter ausgebildet sind um so weniger Probleme gibt's bei der Geburt, je besser eine Mutter ausgebildet ist um so mehr Probleme gibt es.

    Nix anderes sagen Sie!
     
  14. inkale

    inkale Gast

    Jössas, sie hat dich doch nicht angegriffen.
    Wenn das 14 Jahre später tatsächlich solche Emotionen hervorruft und du noch immer Probleme damit hast, dann hoffe ich, dass du hier Hilfe hast um das aufarbeiten zu können.
     
  15. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Ich finde diese Aktion sehr fraglich und die Ausführungen dazu sowieso.

    In der Regel sind Ärzte, Hebammen und Schwestern für den Patienten da und "Gewalt angetan" klingt nach einer absichtlich herbeigeführten Tat. Dies medizinischem Personal zu unterstellen find ich starken Tobak.
    Das Ablegen einer Rose ist ein Zeichen, mehr aber schon nicht. Was soll eine Abteilung in einem KH verändern, wenn sie nicht weiß welche Kritikpunkte es gibt, welche Mitarbeitet involviert waren? Soll eine Abteilung auf Grund von Rosen auf Fehlersuche gehen?

    Zusätzlich sollte man bedenken, dass es mitunter medizinisch notwendig oder gar nicht (mehr) anders möglich ist, so zu handeln wie gehandelt wurde.

    Es wäre viel sinnvoller, wenn sich Frauen, die sich nicht gut betreut gefühlt haben, sich direkt an Ärzte, Hebammen und Schwestern weden. Hinterfragen und sich aufklären lassen warum etwas getan oder warum etwas nicht getan wurde. Sind aufklärende Gespräche nicht möglich, dann kann man andere Wege gehen.

    Oft sind es einfach Mißverständnisse die dazu führen, manchmal glauben Patienten auch sie können anschaffen wie sie behandelt werden.

    Ich bin eigentlich eine kritische Patientin, aber das was in diesem Artikel ausgeführt ist, ist für mich einfach nur ein falscher Blick auf die medizinische Betreuung.
     
  16. ThePinky

    ThePinky Gast

    Gibt es Gewalt in der Geburtshilfe? Ich vermute ja. Zumindest ist Gewalt in der Medizin, Therapie und Pflege jedenfalls ein Thema.
    Allerdings: nicht jeder Frau, die im Nachhinein mit ihrem Geburtserlebnis unzufrieden ist, oder die nicht die Geburtsform bekommen hat, die sie sich wünschte, wurde Gewalt angetan. Das sollte man schon trennen.
    Im Krankenhaus sind Geburten halt Routine - während sie für die einzelne Gebärende eine Ausnahmesituation darstellen. Allein diese unterschiedliche Wahrnehmung birgt schon ein gewisses Konfliktpotential

    Und ich gebe Heliamphora recht: Blumen hinlegen bewirkt gar nichts. Wenn es Probleme gegeben hat muss man diese ansprechen. Von mir aus auch ein Mail schreiben,... aber ohne dass jemand sagt was, wann wo passiert ist - wie soll sich da was ändern?
     
  17. Dinimama

    VIP

    dass sie mit ihrer geburt nach wie vor hadern ist mir bekannt, ich hoffe ebenso wie inkale, dass sie doch noch irgendwann einmal die möglichkeit haben dieses offenbar sehr traumatisierende erlebnis aufzuarbeiten und zu bewältigen.

    zu meinem post: mit "zu blöd" hat das aber schon übrhaupt nichts zu tun! (nach der logik der hebamme, die sie zitieren sollte doch eigentlich eher das gegenteil der fall sein, oder?)

    mag sein, dass gut ausgebildete personen an eine geburt eher verkopft herangehen, weil sie sich unter umständen zu viel angelesen haben, wobei ich verallgemeinerungen in diesem zusammenhang eigentlich nicht mag. aus meinem direkten umfeld kann ich das ebenfalls nicht bestätigen.

    tatsache ist aber trotzdem, dass geburt ein prozess ist, der, wenn er denn kann, auf einer ebene abläuft, die mit der großhirnrinde nur bedingt zu tun hat. ein wenig kann man es mit dem sex vergleichen, der ist auch am besten, wenn man vernunft und gedanken beiseite schieben kann, und auch da kommt es auf die passende umgebung, die richtige atmosphäre an.

    nicht mehr und nicht weniger habe ich gemeint.
     
  18. latella

    latella auf neuen wegen
    VIP

    ich seh das ein bissl differenzierter (nach eigen erfahrenen 3 völlig unterschiedlichen geburten wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten - eine eingeleitete totgeburt, eine spontan-normal-geburt, ein kaiserschnitt):

    geburt per se IST gewalt. also ein gewaltiges naturgewaltiges geschehen.

    und nun kommt es sehr darauf an wie die jeweilige frau (vielleicht auch nur rückblickend) bereit und fähig ist dieses erlebnis abzuspeichern: als "wunderschönes erlebnis" (wenn aus unterschiedlichen gründen das fokussieren auf das neue wesen und das ausblenden der schmerzen gelingt) oder als "schreckliches szenario" (wenn das eben nicht gelingt).

    ob das gelingt oder nicht hängt meines erachtens keinesfalls nur von äußeren umständen (klinik/ort, personal/begleitung...) ab sondern sehr auch von der individuell völlig unterschiedlichen leidens/schmerzfähigkeit (die wiederum von vielen verschiednen faktoren abhängt, zb vorgeschichte, eventuelle traumatische ereignisse in der lebensgeschichte...)
     
  19. Dinimama

    VIP

    damit hast du absolut recht.

    leider wird in vielen fällen schwangerschaft und geburt aber nicht mehr als etwas normales, natürliches gesehen, sondern da wird doch sehr pathologisiert.

    auch wenn sich frauen untereinander austauschen kommt mir in vielen fällen vor, dass es so eine art ranking ala "wer hat die längste/wildeste/blutigste/dramatischste geburtsgeschichte aufzuwarten?" gibt.

    auch das bild, das in den medien gezeigt wird, entspricht in vielen fällen gar nicht der realität.

    da muss eine erstgebärende schon recht robust bzw reflektiert sein, wenn sie von all dem unbeeindruckt bleibt!
     

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