1. dollyparton

    dollyparton Teilnehmer/in

    Wir haben vom Augenarzt die Empfehlung, in einer Klinik abzuklären ob wir eine Schielop machen lassen müssen. Seine Vermutung ist, dass es sich nicht vermeiden lässt. Wo habt ihr die bei euren Kindern machen lassen? Hat jemand eine Empfehlung? Und wie ging es euren Kindern denn in der Zeit nach der OP? Schmerzen? Wie haben sie dann gesehen? Was darf man denn so nach der Op, was nicht?

    Wir wohnen in Perchtoldsdorf, Wien wäre auch gut.
     
  2. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Ich wurde im zarten Alter von 5 Jahren eine Schieloperation haben müssen. Die OP wurde damals unter örtlicher Betäubung vorgenommen:eek:

    Wenn ich mich recht erinnere, ging es mir am Tag der OP nicht so gut, aber das ist ja auch normal.
    Mit einer Schieloperation geht meines Wissens das räumliche Sehen flöten. Ob das immer noch so ist, weiß ich nicht ( hat sich die OP Technik vielleicht geändert?)
     
  3. dollyparton

    dollyparton Teilnehmer/in

    Meine Güte, nur örtlich? Das würde glaub ich nicht mal ich selber durchstehen.
    Räumliches Sehen hat er keines, das wird er denke ich auch nicht bekommen. Es geht nur um die Sehkraft auf dem schielenden Auge und um's Vermeiden von Doppelbildern.

    Und so nach, ein zwei Tagen hast du normal - also erträglich gesehen? Ich würde nämlich gern einschätzen, ob er danach in der Schule bald wieder mitmachen kann oder ob das dann eine Zeit lang nicht geht.
     
  4. sonne11

    sonne11 Teilnehmer/in

    Bitte tu deinem Kind keine Op an...
    Ich würde auch operiert. ...nach einer Zeit dehnt sich der Muskel wieder aus und er schielt wieder.
    Fähre zu diesem Optiker in Wien.
    http://www.spellitz.at/SehFit-R/Sehtraining
    dort kann dein Kind lernen, richtig zu sehen und er wird ihm eine Brille geben, mit der beide Augen gerade sehen....ohne Doppelbilder!
    Keine Op notwendig!
    Das ist das schlimmste was man machen kann.....nach der op hat er nie wieder die Möglichkeit, so ein Training zu machen und wenn sich der Muskel wieder verlängert, ausdehnt, wird er wieder kurzer gemacht, bis er so dünn ist, dass es nicht mehr geht...dann muss er mit dem Schielen leben.
    Fahr Bitte zu dem Spezialisten. Er ist bis jetzt der einzige in Österreich, der das anbietet.
    Alles Gute
     
  5. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Also meine OP liegt mittlerweile 45 Jahre zurück und da hat sich überhaupt nichts ausgedehnt oder verlängert.
     
  6. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Damals war es wohl gang und gebe die OP unter örtlicher Betäubung durchzuführen. Es war schrecklich! Ich würde eigentlich gerne mein rechtes Auge noch ein bisschen richten lassen, aber ich trau mich ehrlich gesagt nicht. Damit will ich dir keine Angst machen, bei deinem Sohn wird es ja unter Vollnarkose gemacht.
    Ich erinnere mich, dass ich ein paar Tage die Augen verbunden hatte und erstaunlich schnell in meiner Umgebung zurecht kam ( Kinder halt). Schmerzen hatte ich glaube ich kaum, sonst würde ich mich daran erinnern. Du wirst sicher auch Schmerzmittel mit nach Hause bekommen.

    Die Sehfähigkeit wurde nicht verbessert und ich habe auch anschließend eine Brille tragen müssen. Die Doppelbilder waren natürlich weg.

    Was nervig war, waren meine Mitmenschen die mir alle in die Augen schauen wollten. Naja....
     
  7. ahimsa

    ahimsa action jackson
    VIP

    ich wurde zweimal schieloperiert. mit 2 jahren und mit 14 jahren.
    ich hab extrem geschielt. links nach innen und oben... sehtraining hätte da nicht viel ausrichten können. ich hab meine halbe kindheit in der schielambulanz im hanusch verbracht und hab in dieses dämlich kastl schauen müssen. 3dimensionales sehen verliert man nicht durch die op, das hat man grundsätzlich nicht, wenn man stark schielt, weil die bilder nicht zusammenpassen und das gehirn automatisch ein aug ausschaltet. so ist es zumindest bei mir.
    als teenie war ich totunglücklich, weil man bei müdigkeit nach wie vor ein leichtes innenschielen gesehen hat trotz op im kleinkindalter. also nochmal das ganze... tja. heute schiel ich nach außen. was ich ganz ehrlich gesagt an mir noch hässlicher finde als das innenschielen, aber es ist nunmal jetzt so.
    an die op vor 17jahren kann ich mich noch ganz gut erinnern. am meisten schmerzen hatte ich von dem blöden venflon, der para gegangen ist und mir keiner entfernen wollte :rolleyes:, aber die augen haben keine probleme gemacht. es war ein bissl ungewohnt, hat ein bissl "gejuckt" und ich hab ein paar tage das aug nicht wirklich aufgemacht, obwohl ich dürfen hätte. wir haben das damals so getimt, dass es kurz vor den weihnachtsferien war und zu schulbeginn hat man dann nix mehr von der op bemerkt.
     
  8.  
  9. shamane

    shamane frosch-mami
    VIP

    mein sohn wurde 2x operiert. einmal links, ein paar jahre später rechts - oder umgekehrt. das 3D-sehen ist ihm erhalten geblieben. zwischenzeitlich ist er komplett ohne brille und ohne schielen. alles ist möglich.

    ein sehtraining haben wir auch probiert, aber das ist aus meiner sicht sehr mühsam. :eek:

    ach ja: das einzigste was er nach der op nicht durfte war schwimmen für ca. 2 wochen. drum wurden die termine immer im frühjahr gelegt. das rote auge ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, jedoch verliefen beide ops ohne jegliche probleme.

    @ nordlicht : mein schwieva hat sich über weichei-vollnarkose herzlich amüsiert, da er auch nur örtlich betäubt wurde. :eek: furchtbar. bin froh, dass da die medizin schon weiter ist.
     
  10. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Die Fähigkeit zum räumlichen Sehen wird im ersten Lebensjahr im Gehirn angelegt, wenn man während dieser Zeit schielt (also keine zwei exakt parallelen Bilder im Gehirn ankommen, aus denen ein räumliches Bild konstruiert werden könnte), entwickelt sich das räumliche Sehen nicht und das passiert auch später nicht mehr.

    Schielt man sehr stark, kann es passieren, dass das Gehirn das stark schielende Auge dauerhaft ausblendet - man ist quasi einseitig blind, obwohl das Auge eigentlich funktioniert.

    Schielt man mäßig stark, kann es zu Doppelbildern kommen, weil das Gehirn zwischen beiden Augen hin und her schaltet.

    Schielt man nur schwach, kann es zu Doppelbildern kommen, muss aber nicht - dennoch kann das hin und her Schalten sehr anstrengend sein, vor allem beim Lesen und bei Fuzzelarbeiten. Man ermüdet dann sehr schnell.

    Mein Sohn hat einen Mikroschielwinkel, rudimentäres räumliches Sehen und eine Operation würde ihn wahrscheinlich nicht weiterbringen, also haben wir es bleiben lassen.

    Bei starkem Schielen und der Gefahr, dass ein Auge dauerhaft weggeschaltet wird, hätten wir ihn sicherlich operieren lassen. Bei mäßigem Schielen kann man sicherlich erstmal konservative Methoden ausprobieren und bei Misserfolg operieren.

    Grundsätzlich würde ich vor einer OP eine große Schielambulanz aufsuchen (wir waren in der örtlichen Uniklinik), dort haben sie viele Fälle und entsprechend viel Erfahrung.
     
  11. stefan000

    stefan000 Teilnehmer/in

    Mein Sohn ist mittlerweile 5 und wurde heuer und vergangenes Jahr operiert - einmal links, einmal rechts.
    Er ist seit dem ersten Lebensjahr in augenärztlicher Behandlung sowie im SMZO in der Sehschule.

    Sein Schielwinkel war allerdings so gross, dass die Okklusionstherapie nicht angeschlagen hat. Deshalb wurde uns eine OP nahegelegt.

    Mittlerweile ist das Schielen sehr stark zurückgegangen, aussenstehende merken davon nichts mehr.

    Die OP war unter Vollnarkose - Sonntag NM rein, Montag VM die OP, Dienstag VM Entlassung - danach 2 Tage Verband beim Schlafen und 2 Wochen Schonung. Man sieht keine Narbe, gar nichts. Einzig das Auge ist einige Wochen lang gerötet.
     
  12. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Mein Erlebnis war einfach extrem schlimm für mich, denn ich erinnere mich ja noch an Kleinigkeiten.
    Überleg mal, ich war 5! Der Arzt wollte mich eigentlich nicht operieren, weil ich so dünn war und dann war noch nicht mal meine Mutter dabei ( auf Sylt gab es damals noch keinen Augenarzt und meine Oma in Flensburg hat meine Augengeschichte immer übernommen)
    Die arme Frau war wohl an dem Tag fix und foxi, weil ich geschrieen habe wie am Spieß

    PS: mir sagte mal ein Augenarzt, dass ich wegen der OP nicht räumlich sehen kann. So kam es jedenfalls bei mir an und stelle jetzt fest, dass diese Info falsch ist. Hm...
     
  13. latella

    latella auf neuen wegen
    VIP

    mein wissen ist ca 13 jahre alt, als selbiges bei meinem sohn diskutiert wurde. vielleicht ist die medizin inzwischen ja weiter.
    mir wurde damals von einer befreundeten augenklinik-oberärztin abgeraten von dieser op, da diese nicht den sehfehler an sich beheben würde, sondern nur eine kosmetische op wäre. (und sooo schlimm war das schielen meines sohnes dann auch wieder nicht, dass ich da kosmetisch aktiv werden wollte)
     
  14. alwi

    alwi working mum
    VIP

    Genau das wurde mir vor kurzem auch erzählt. Es hätte nur kosmetische Wirkung, man sieht deswegen nicht besser und durch die op könne es erst recht zu doppelbildern kommen.
     
  15. SanjaM

    VIP

    mein sohn ist 11 und als er 1 jahr war, wurde uns im akh ganz dringend eine op empfohlen - wie minerva schreibt, um zu bewirken, dass sich noch räumliches sehen einstellt. es wurden aber bei dieser empfehlung manche anderen dinge (die damals bei meinem sohn gesundheitlich relevant waren) nicht berücksichtigt, sondern eher druck gemacht - wir haben uns anderwertig erkundigt und festgestellt, dass in seinem fall zuwarten schon gut ist (zumal er auch andere op's und narkosen hatte, die vorrang hatten) und sind in der folge ins hanusch-kh, die eher zu einer op knapp vor schulalter raten. wir haben damals festgestellt: es gibt zwei sich widersprechende "schulen" was den op zeitpunkt betrifft, hanusch meinte zb, dass bei früher op oft nachoperiert werden muss, da durch starkes wachstum sich schielwinkel erst recht wieder verändert.

    wir haben uns letztendlich für eine op mit ca 8 jahren entschieden. op war natürlich unter vollnarkose, unmittelbar beim aufwachen hatte mein sohn schmerzen an den augen (das lag auch daran, dass er eigentlich zu früh aufgewacht ist, hätte ihm gut getan noch länger zu schlafen, und unbedingt die augen öffnen wollte, obwohl krankenschwester und ich auf ihn einwirken wollten, dass er sie zulassen sollte). abgesehen von diesen 5 min (er bekam dann ein beruhigungsmittel, das half) hatte er glaub ich keine schmerzen an den augen. er hatte in den wochen drauf aber blutergüsse im aug, das sah arg aus war aber harmlos und verging von selber wieder.

    es wurde uns aber klar dazu geraten, ihn die ganze woche daheim zu lassen von der schule und er durfte die ersten ein, zwei tage auch nicht lesen (weiß nimmer wie lange). daheim lassen v.a. auch wegen infektionsgefahr (man greift ja doch mal schnell zum aug und in der schule sind einfach mehr keime herum) und auch weil eine narkose eben schon anstrengend ist. glaube das war schon gut so.
     
  16. sonne11

    sonne11 Teilnehmer/in

    Ich wurde mit 22 Jahren schieloperiert und habe kein raumdimensionales sehen mehr.
    Kann also die tiefen nicht erkennen....wo was steht usw.
    Spellitz sagt, ohne op. Hätte er mir das mit Übungen korrigieren können.
    Bin nun trotzdem bei ihm und trainierte.Augen werden besser aber schielen bleibt.
    Lass es vom spellitz ansehen bevor du die op dann bereust.
    Er ist der einzige in Österreich der dieses sehtraining anbietet.
     

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