1. latella

    latella auf neuen wegen
    VIP

    das finde ich eine lustige idee - ist sehr ausprobierenswert :)

    @human: ich bin ein gutes stück bei dir. weil natürlich wars in misslungenen fällen furchtbar mit welchem drill und gehorsamkeitszwang frühere generationen herangezogen wurden (zb meine auch noch), aber andererseits waren diese menschen (so diese erziehung eine gelungene war - klar streng aber gerecht und nicht gewalttätig) später für einen bestimmten druck, der vom leben her immer kommt, gerüstet.

    je mehr puderzucker man den kleinen in den arsch bläst (was getan/gelassen wird darf völlig alleine das kind bestimmen, mama und papa beugen sich verwirrt und demütig dem kindlichen willen), desto weniger belastbar sind diese menschen später. wie auch, wenn man von klein auf gelernt hat dass das das eigene befinden und wollen den ton anzugeben hat.

    natürlich gibts überall gesunde varianten und ungesunde auswüchse (ungesunde auswüchse waren "früher" gewalt und züchtigung, heute sind die ungesunden auswüches "grenzenloses abgeben der verantwortung ans kind, der kindliche wunsch als nonplusultra, egal was objektiv wichtig wäre".
    gesund sind auf jeden fall grenzen und regeln in wichtigen dingen (zb zahngesundheit), für die die erwachsenen sich auch getrauen die verantwortung zu übernehmen.)
     
  2. human

    human Teilnehmer/in

    Man soll mich nicht falsch verstehen, ich bin sicherlich kein tyrann und lasse meine Kinder gerne mit entscheiden und auch Kind sein.
    Kinder brauchen aber für ihr Leben und ihre Entwicklung grenzen, die müssen von ihren Eltern gesteckt werden und auch eingehalten werden.
    Es bringt nichts wenn es heute nicht erlaubt ist, jedoch am nächsten Tag wo man vielleicht selbst nicht so belastbar ist gibt man nach.
    Damit kann das Kind nichts anfangen und wird die Grenze wieder nicht kennen.
    Somit bleibt dem Kind nur eines übrig, jedes mal aufs neue zu probieren ob ich das heute darf oder nicht.

    Gerade dinge die ihre Gesundheit gefährden, wie auch das Zähneputzen dürfen wir Eltern nicht in Kinderhände legen.

    Wie gesagt, selber putzen lassen, jedoch dann nachputzen, ganz wichtig.
     
  3. Pezi

    Pezi Aktive/r Teilnehmer/in

    lieber human!

    "grenzen setzen" und "kämpfen" sind aber schon noch einmal zwei verschiedene dinge!

    grenzen setzen ist aufgabe der eltern, da bin ich ganz bei dir. und wenn du mich und meine familie kennen würdest, wüsstest du, dass meine teenies sehr gut gelungene junge menschen geworden sind. so ganz daneben kann meine erziehung also nicht gewesen sein...

    (macht-)kämpfe vermeide ich so gut es geht, weil sie die beziehung zwischen eltern und kind belasten, und eine gute vertrauensvolle beziehung m.m.n. am wichtigsten ist. es gibt nur wenige themen, die es wert sind, dass um sie gekämpft wird, und die sind sicher in jeder familie anderer.
    den kampf ums zähneputzen habe ich damals mit meinem ältesten geführt - und das, obwohl es sich nicht gut angefühlt hat. ich würde das heute nicht mehr machen. ich würde es lockerer nehmen und abwarten - erfahrungsgemäß geht auch diese phase vorbei!

    lg
    pezi
     
  4. human

    human Teilnehmer/in

    warum du dich persönlich angegriffen fühlst weiß ich nicht.
    es soll jeder seine kinder erziehen wie er glaubt, ich habe meine meinung dazu und die vertrete ich.
    wenn du mit deiner variante erfolgreich warst, dann gratuliere ich dir, aber wie du selbst sagst, du hast den kampf geführt.
    somit hast du es ja eh so gemacht und bist damit erfolgreich gewesen, warum man etwas, was funktioniert hat dann anders machen würde, versteh ich nicht, aber gut.

    ob es besser ist ein kleines kind mit zahnproblemen zum zahnarzt zu schleppen, oder die phase gemeinsam übersteht dafür gesund, soll jeder für sich selbst entscheiden.
     
  5. Flora

    VIP

    Ich kenne beim Zähneputzen auch keinen Spaß.
    Selber putzen 8wenn sie wollen), dann wird nachgeputzt. Punkt.

    Meine Kinder haben auch Phasen gehabt, da wurde getobt und geschrien, das habe ich ignoriert, trotzdem geputzt.

    Ich halte auch nix davon, aus Allem und Jedem ein Kasperltheater zu veranstalten. Es gibt nun mal Dinge, die nicht so lustig sind, und keinen Spaß machen, aber absolut notwendig sind.

    Jetzt (mit 3 1/2 und 7 Jahren) ist das Putzen 2x täglich absolut kein Thema mehr. Alles problemlos.

    Also: konsequent bleiben!:wave:
     
  6. faraway

    faraway Teilnehmer/in

    Konsequenz geht auch, ohne den Kindern die Zähne mit Gewalt zu putzen. Ich frag mich ehrlich, wie das überhaupt gehen soll, wird da der Mund gewaltsam aufgespannt oder wie? Ich kann mir das gar nicht vorstellen, einem tobenden Kind mit der Zahnbürste im Mund herumzufuhrwerken, da ist ja auch Verletzungsgefahr gegeben und das gar nicht zu knapp? :eek:

    Tochter hatte auch Phasen, da wollte sie nicht - ich hab damals so reagiert, dass ich ihr erklärt habe, für mich gibt's jetzt nur Zähneputzen und bevor das nicht erledigt ist, nichts mehr. Weils einfach wichtig ist und ich da nicht nachgebe. War dabei aber nicht böse oder genervt, sie durfte auch bei mir kuscheln (ich hab ja gesehen, wie sie mit sich gekämpft hat und halt noch nicht einlenken konnte, mein kleiner Sturschädel :D), bin aber am Badewannenrand sitzengeblieben und hab gesagt, da bleib ich jetzt, bis sie sich die Zähne putzen lässt. 2 Mal ist sie trotzig irgendwann in meinen Armen im Badezimmer eingeschlafen - natürlich hab ich sie dann nicht wieder aufgeweckt in dem Bewusstsein, dass kindliche Zähne es ganz sicher aushhalten, wenn sie vereinzelt (!) auch einmal nicht geputzt werden.

    Ja, könnte man eventuell auch als Kampf titulieren, hat sich aber nicht so angefühlt. Und va musste ich keine körperliche Gewalt anwenden, sondern die Situation halt 2 Mal am Badewannenrand aussitzen. ;)

    Nachdem das überstanden war, war Zähneputzen nie mehr ungutes Thema, ist es bis heute nicht und die Zähne sind auch tiptop. :)

    Heißt, mein Tipp wäre, das bei der Nachputzfrage auch so ähnlich anzugehen - Kind gern und immer selber putzen und dabei auch Spaß haben lassen, also auch Zeit nehmen. Aber aufs Nachputzen bestehen - ohne Körpereinsatz, es geht :)
     
  7. Ila

    Ila Teilnehmer/in

    Wichtig ist, dass Zähne putzen positiv besetzt wird und somit zu einer selbstverständlichen Routine wird.
    Ich würd sagen, du darfst nur alleine putzen, wenn ich nachher nachputzen darf, damit sollte sich das Drama von alleine erledigen!
     
  8. Alaechen

    Alaechen Teilnehmer/in

    Komisch. Warum habe ich mit ende 20 so viele Wurzelbehandelte Zähne, warum brechen mir diese seit einem Jahr alle nacheinander weg? Weil meine Eltern so sehr dahinter waren, dass ich keine Freude an der Zahnpflege erlernen hab dürfen. Und heute leide ich darunter.
    Meine Tochter hat ein absolut ungezwungenes Verhalten gegenüber ihren Zähnen vermittelt bekommen. Als sie klein war und es tamtam gab, hab ich sie eben mal eine Woche in Ruhe gelassen und hab es dann wieder spielerisch versucht. Heute ist es für sie selbstverständlich. Nachgeputzt wird ab und an, gerne hat sie es aber nicht.

    Ihre Zähne sind bis heute komplett Kariesfrei. In dem Alter hatte ich bereits das ganze Oberkiefer zahnfrei weil meine Zähne komplett schwarz abgefault waren. Sie hat mich sogar darum gebeten ihr eine eigene Zahnbürste und eine Zahnpasta extra für die Schule zu kaufen, damit sie nach dem Essen putzen kann. Sie geht regelmäßig zum Zahnarzt und freut sich sogar jedes mal darauf. Sie hat von selbst den Wunsch geäußert, einen Zahn ziehen zu lassen der gewackelt und sie gestört hat. Nicht das kleinste zieperlein gab es da. Der Grund? Sie konnte selbst entscheiden.
    Ich habe bis heute ein so verstörtes Verhältnis zum Zahnarzt, dass es kaum zu glauben ist.

    Eben WEGEN meinen Erfahrungen, bin ich sehr dahinter es anders zu machen. Und der Erfolg gibt mir recht. Was will ich mehr als kariesfreie Zähne, ein Kind das wirklich gerne die Zähne putzt und sich auf den Zahnarzt freut?

    Klar, ich könnte mich dafür bedanken, so für mein Erwachsenenleben vorbereitet worden zu sein. Mental vielleicht, meine Zähne haben das aber nicht so gut überstanden und meine Ängste Zahnärzten gegenüber sind vermutlich auch ein tolles überbleibsel, das mich den Rest meines Lebens begleiten wird.
     

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