Hab ich das richtig verstanden .....Sie ist hochbegabt,wurde aber in der Schule zurückgestellt?

 

Da werdet ihr mit ein paar Tipps aus dem Forum nicht weit kommen, du wirst vor Ort eine gute Beratung und Betreuung brauchen, denn nach dem was du schreibst ist die Lehrerin überfordert und nicht qualifiziert für deine Tochter, die wird Hilfestellung und Unterstützung brauchen, damit sie deine Tochter entsprechend im Unterricht fördern kann.

Wer ist denn da in deiner Gegend zuständig? In Wien wüsste ich es.

 

Meine große Tochter ist nicht hochbegabt, ich musste mich aber in der VS immer neben sie setzen beim HÜ-Machen, ansonsten hat sie alles mögliche gemacht, nur nicht die HÜ.

 

Das klingt nach Unterforderung, vor allem nachdem du schreibst, dass sie in Mathe weit über dem Durchschnitt ist. Einfache Aufgaben werden für sie wenig Anreiz haben.

 

Wurde Sie vor oder nach der Testung zurückgestuft?

Und für mich hört sich das eher nach Unterforderung an.

Aber ich würde Ihnen raten sich einen Kinderpsychologen mit Erfahrung mit hochbegabten Kindern suchen und dort einmal hingehen.

 

Für mich klingt das auch nach massiver Unterforderung, kein Wunder wenn sie sich da nicht konzentrieren kann und unmotiviert ist. Da werdet Ihr nur eine Verbesserung schaffen, wenn Ihr sie fordert und sie sich nicht mehr "verarscht" fühlt.

Ich habe keine direkte Erfahrung mit Hochbegabung, nur einen Großen der recht vif ist, und das "reicht" schon. In der 1. Klasse jetzt war er z. B. so gelangweilt von seinem Rechentest (Zahlenraum 10 oder 20), dass er komplett verweigert hat den Zettel auszufüllen. Er meinte, das wäre ihm zu blöd. Nach längerem Zureden hat er die Zeilen ratz-fatz ohne viel Hinsehen (und natürlich auch richtig) ausgefüllt, aber nur weil ihm die Lehrerin schwierigere Rechnungen versprochen hat sobald der Test fertig ist. Dann hat er zufrieden zehnerüberschreitend im Zahlenraum 100 gerechnet. Bei den Lesehausübungen durfte er auch die normalen Lernübungen auslassen und bekam Übungen zum sinnerfassenden Lesen, Rätsel, etc.

Hausübungen sind fast immer ein Drama wenn er sie im Hort nicht fertig bekommt. Er ist der Meinung dass er nichts üben muss was er eh schon kann Da muss man halt immer wieder versuchen ihm klarzumachen, dass es zwischen "können" und "können" Unterschiede gibt und gewisse Fähigkeiten bis zur Automatisierung einfach Übung brauchen.

Tipps, was bei uns mal besser, mal schlechter funktioniert:
- Möglichst wenig Ablenkungsmöglichkeiten
- Zwischen Schule, Hort und Hausübung noch auspowern am Spielplatz, macht ihm den Kopf frei
- HÜ an seine Fähigkeiten angepasst (in Absprache mit der Lehrerin natürlich)
- Verantwortung bei ihm lassen: Willst du wirklich morgen der Frau Lehrer erklären müssen dass Du die HÜ nicht fertig hast? (Das musste er einmal und es war ihm extrem peinlich )
- Zeitliche Begrenzung, z. B. um x Uhr darfst du mit dem IPad spielen wenn du schon fertig bist - sonst erst entsprechend später, aber abgeben wird es fix um x Uhr egal wann oder ob du es schon bekommen hast (pädagogisch fragwürdig, aber meistens das Effizienteste )
Ganz wichtig ist bei uns der regelmäßige Austausch mit der Lehrerin!

 

Naja, Hochbegabung und keine Lust auf Hausaufgaben schließt sich ja nicht gegenseitig aus. Auch Hochbegabung und Konzentrationsprobleme nicht. Gerade wenn die HB eine "Zufallsdiagnose" bei der ADS Testung war, scheint es ja schon länger Auffälligkeiten in diese Richtung zu geben. Sich auf was zu konzentrieren, was einen langweilt ist eine schwierige Sache, die auch vielen Erwachsenen nicht leicht fällt. Ich denke der Weg zum Psychologen ist gut, weniger um weitere Diagnosen zu erstellen, als um Möglichkeiten zu finden, wie man die HÜ Situation so gestaltet, dass sie fürs Kind machbar ist. In dem Alter finde ich auch phasenweises danebensitzen der Eltern nicht ungewöhnlich.

 

Das verstehe ich gut.

Sie ist doch ein Jahr zurückversetzt worden?

Wenn man hochbegabt ist und Aufgaben Rechnen muss, die schon vor einem Jahr fad waren, vergeht es einem doch wirklich.
Würdest du Spaß daran haben 2+2, 3+1, 1+4, etc zu berechnen und das jeden Tag?

Gibt ihr ein Mathematikbuch einer höheren Klasse und lass sie herausfinden, wie man die Beispiele dort rechnet.

 

Hallo Kischlorbeer8!

Aus deinem Beitrag kann ich jetzt nicht erkennen, ob deine Tochter ADS hat, oder ob nur die Testung wegen des Verdachtes auf ADS durchgeführt wurde und im Zuge dessen die HB rausgekommen ist...

Generell möcht ich dir sagen:

- Mache der Lehrerin/ den Lehrern gleich mal klar, dass HB nicht automatisch bedeutet, dass das Kind ein guter Schüler sein muss. Meine Tochter hat z.B. komplett andere Interssen und Themen, die sie interessieren, aber diese werden nun mal nicht in der Schule unterrichtet. Daher macht sie das, was sie machen muss in der Schule, aber tut keinen Strich mehr.

- Erkläre deinem Kind auch (v.a. in der Mathematik), dass Können nicht gleich Können ist. Nur weil man die 4 Grundrechnungsarten verstanden hat, heißt das noch lange nicht, dass man sie auch so verinnerlicht hat, dass man sich sicher im jeweiligen Zahlenraum bewegt.
Wir haben auch diverse Übungen mit Spielen verbunden z.B. hab ich Rechnungen auf Karten geschrieben und im Kinderzimmer aufgelegt. Kind musste dann über Hindernisse laufen, sich eine Rechnung merken und dann wieder zurück an den Start laufen, um die Rechnung hinzuschreiben und auszurechnen.
Wirklich gern macht Tochter auch die Aufgaben vom Känguru der Mathematik.

- Konzentration: Die Konzentration wird nicht besser, nur weil man das Kind zurückstuft. V.a. ein hb Kind leidet dann ja doppelt: die Aufgaben sind noch fader und das Gefühl ist da, dass irgendetwas mit einem nicht stimmt. Bei meiner Tochter kann ich beobachten, dass sie sich super konzentrieren kann, wenn es aus eigener Motivation erfolgt, und wenn es sie interessiert. Schwierig wird es dann, wenn sie Sachen machen muss, oder sie es fad findet.
Mittlerweile haben wir herausgefunden, wie viel sie am Stück machen kann und man kann sie mit kleinen Beohnungen motivieren.
Wenn deine Tochter aber wirklich ADS hat, dann gibt es hier sicherlich spezielle Übungen oder Thearpien, damit die Konzentration besser wird.

Alles Gute,
Lisa

 

Wenn man es richtig formuliert, ist es auch pädagogisch Sinnvoll. Zum Beispiel, das ein Ipad zum Erholen eingesetzt werden kann. Wer nichts macht, der braucht sich auch nicht erholen.

 

Da du aus Salzburg bist würde ich dir raten, es mal im Heilpädagogischen Zentrum in Klessheim zu probieren.
Dort kennt man sich mit Konzentrationsproblemen und auch mit ADS aus, und sie sind nett und kompetent.

 

Und grad Mathematik ist eine Qual für hochbegabte Kinder.
Meist hat man nach 5 Minuten verstanden, worum es geht, Mathematik im Gymnasium ist ja ziemlich einfach und eigentlich selbsterklärend und dann kann man sich weitere Stunden das ganze nochmal und nochmal und nochmal erklärt anhören, samt blöder Fragen und man kann nix sagen, weil sonst gilt man als überheblich und angeberisch.
Und dann nochmal dasselbe schon wieder als Hausübung
Wie soll da jemand aufmerksam sein? Es ist einfach nur langweilig und mühsam, so unterfordert zu sein.