Eine Obduktion wird durchgeführt wenn die Todesursache unklar ist. Meist auf Antrag des Arztes, kann aber auch vom Gericht angeordnet oder von den Angehörigen verlangt werden. Wo derjenige gestorben ist, ist meines Wissens egal.

 

Gibt's dazu einen speziellen Anlass... zu der Frage ? (wenn ich fragen darf)

lg Asterix

 

Wenn man im Krankenhaus verstirbt, entscheidet letztendlich der pathologe wer obduziert wird. Wenn die Todesursache eindeutig ist (z.B. Krebs im Endstadium) wird nix gemacht. Junge patienten oder patienten die nach OPs verstorben sind werden auf jeden Fall obduziert. Ist wahrscheinlich von KH zu KH unterschiedlich, aber auf der Patho, wo ich Praktikum gemacht habe, wurde sehr, sehr viel obduziert. Auch viele sehr alte Patienten, wo mir die Todesursache recht eindeutig erschien. Das hat mich damals schon sehr erstaunt...

 

Bei berechtigten Zweifeln an der Todesursache... bei plötzlichem Tod, bzw. wenn Fremdverschulden nicht auszuschließen ist...
Nicht bei Schwerkranken und chron. Schwerkranken...
Manchmal wird aus religiösen Gründen der Fam. auch davon Abstand genommen, wenn es mgl. ist.

lg Asterix

 

Aber ist das nicht die Hauptaufgabe einer Patho, zu obduzieren? (neben der Biopsie?)

 

In krankenhaus ( jedenfalls wo ich arbeite), entscheidet der arzt, der den tod festgestellt hat ob obduziert wird. Da der pathologe praktisch eine ihn unbekannte leiche bekommt, deswegen gibt es obduktionsanweisungen für ihn, ( zettel, wo in aller kürze die diagnosen stehen)
Ein pathologe kann ja nicht erahnen, bei wem etwas unklar ist, oft hat die station schon zb. Genaue Befunde die auf die todesursache deuten.
Es stimmt aber, dass sehr viele patienten obduziert werden, man will oft sicher gehen.
Ich habs einmal erlebt, da meinte der pathologe obs den wirklich notwendig ist eine 80 jährige mit krebsdiagnose zu obduzieren, da hat er schon recht , aber er muss sich dann zumindest rückschliessen.

 

die mutter meines mannes ist im alter von 67 jahren allein zu hause gestorben. es wurde keine obduktion gemacht, obwohl meiner meinung nach die todesursache nicht eindeutig war.
es gab vorerkrankungen wie zB bluthochdruck, anscheinend hat das dem arzt, der den tod feststellte, gereicht.

 

Sorry, Ich hab mich oben undeutlich ausgedrückt, im KH finde ich wird sehr viel obduziert. Vom häuslichen bereich habe ich keine ahnung.

 

In besagtem Spital stellt der Turnusarzt den Tod fest.
Die Leiche kommt dann samt Kurve in die Pathologie und in der Früh wird dann entschieden...

 

Bei uns bleibt die kurve IMMER auf der station, in den letzten jahren musste ich lediglich das erste blatt der fieberkurve fotokopieren, und da sind auch nicht viele informationen ( ausser eben den grunddiagnosen, wie auf der obduktionsanweisung)
Der pathologe kann aber Keine obduktion abzulehnen, er muss sich dann mit dem turnus oder OA absprechen, weil er nicht weiss unter welchen umständen der patient verstorben ist und ob ein fremdverschulden ausgeschlossen ist.

 

Wars nicht auch einmal so, dass wenn man an einem öffentlichen Ort (Straße etc.) verstorben ist, dass auch dann jedenfalls obduziert wurde?

Der totenbeschauende Arzt entscheidet übrigens über die Obduktion, der Pathologe bekommt nur die Leiche.

 

Ich War auch erstaunt dass zb bei Selbstmord nicht zwingend obduziert wird. Für den Arzt/Polizei muss die Sache nur eindeutig sein bzw darf die beschau keine Anhaltspunkte für Zweifel bieten....

 

Hier steht es ganz genau wann/ warum obduziert wird:

http://www.meduniwien.ac.at/hp/gerichtsmedizin/allgemeine-informationen/einfuehrung/obduktion/

 

450 Euro kostet übrigens eine Obduktion, wenn man sie privat anfordert...der gestrige "Am Schauplatz gericht" war sehr interessant zum Thema Gerichtsmedizin.

 

den "schauplatz" wollt ich auch grad erwähnen, war sehr interessant.

 

Leider wird auch nach einem Unfall nicht obduziert, dadurch weiß ich, nach 8 Jahren, immer noch nicht an was mein erster Mann genau gestorben ist.
Ich hätte für mich und unseren Sohn eine Obduktion sehr wichtig gefunden, das wird aber laut Arzt nicht gemacht wenn kein Fremdverschulden vorliegt.

 

Sicher nicht. Mein Opa und mein Vater sind beide zu Hause gestorben, nach langer Krankheit und die sind nicht obduziert worden.