meine beiden (6, 8; gehen in diesselbe vs) waren lange, lange beste freunde, die sich trotzdem regelmäßig geprügelt haben. nun ist seit ganz schön langer zeit nur mehr das prügeln da ohne die gute gemeinsame zeit dazwischen. sie spielen nicht mehr miteinander. "hauptschuld" sehe ich beim zwerg, der wirklich furchtbar lästig sein kann und seinem bruder gegenüber unpackbar ist. immer, wenn ihm fad ist, geht er brudersekkieren und der große steht da natürlich nicht drüber. angriffspunkt muss also der kleine sein (das verhalten vom großen ist da +- im rahmen). es geht von meiner seite aus nicht, dass ich ihm die zu hause verbrachte zeit durchgehend unterhalte und bespaße. das geht nicht und das will ich nicht. der kleine folgt außerdem, wenn er gerade sekkant ist, überhaupt nicht. da komm ich nicht zu ihm durch (außer ich lasse es knallhart eskalieren bis er weint. dann hört er wieder). die einzige gegenmaßnahme ist kind entfernen, was zunehmend schwieriger wird und gerade im winter keine gute option ist (im sommer habe ich ihn in den garten getragen und die 5 minuten abgewartet, bis er wieder zugänglich war. das geht im winter schlecht, ins zimmer sperren will ich ihn nicht). habt ihr erfahrungen, wie mit supersekkanten, verbal nicht beeinflußbaren 6jährigen umgegangen werden kann und wie die freundschaft der zwei wieder angeregt werden kann? ich weiß, dass bruder sekkieren das beschäftigungsprogramm des kleinen, in der schule absolut überangepaßten, lämmchenbraven bruders ist. dass er auch zufrieden wäre, wenn der große statt sekkiert zu werden mit ihm kapla baut. nur ist es sehr klar, dass der große so keine lust zum spielen hat. (der kleine sekkiert nicht nur den großen, sondern auch uns eltern. das aber deutlich seltener).
Ich kann mich auch noch daran erinnern, wie meine kleine Tochter drauf war, wenn sie Stunk gesucht hat. Sie hatte diesen suchenden Blick, während sie einen Grund gesucht hat, gepflegt ausflippen zu können. Und wenn sich kein Grund geboten hat, war das auch ein Grund und los ging es. Ich habe sie dann in ihr Zimmer geschickt, sollte sie dort toben und zetern - warum den Rest der Familie mit ihrer Stinklaune belasten? Ich empfand dieses Verhalten immer als extrem unsozial und inakzeptabel. Jeder darf gern mal mies drauf sein, man muss aber nicht dafür sorgen, dass die anderen mitleiden müssen.
auf getrennte unternehmungen und freundschaften achten. sport, malen, irgendwas. je mehr du in dieser situation auf gemeinsam machen willst, desto mehr wird es streit geben. der kleine hat offenbar das sekkieren als mittel zum zweck erhoben und wird es weiter ausnützen bis er was anderes findet, das ihn mehr begeistert. also beide kinder in ihrer individualität stärken und - so mühsam das auch ist - wer unnötig sekkiert muss mit konsequenzen rechnen.
Leider keinen Tipp, aber Mitgefühl. Meine zwei waren im Kiga die besten Freunde - als der Große dann in die VS kam, und die gemeinsame Basis weggebrochen ist, war damit Schluss. Der Jüngere ist eine echte Herausfoderung und der Große hat sich von ihm zurückgezogen. Jetzt sind sie beide Teenies und sie gehen sich aus dem Weg. Nach Jahren des streitens/kämpfens ist das - auch wenn es blöd klingt - eine Erleichterung.
ins zimmer "schicken" geht nicht. er ist in solchen launen nicht zugänglich. es ginge ihn hinaufzutragen und einzusperren.
Jetzt fällt es mir noch was ein. Die Buben haben dann, nachdem eine Geschwisterrivalität "diagnostiziert" war eine gemeinsame Spieletherapie gemacht. Die hat insofern geholfen, dass der Große aus dem Karussel aussteigen konnte.
bisher mache ich das gegenteil: beide gehen in dieselben sportkurse, haben gemeinsame freunde (also die jeweiligen freunde können auch mit dem bruder sehr gut), weil es meinem zeitmanagement wohl tut und ich wirklich will, dass sie eine gute gemeinsame basis haben. ja, der kleine hat sekkieren als lustgewinn für sich entdeckt und reizt das redlich aus. da müssen/sollen wir hart durchgreifen. aber außer kind wegtragen (was zunehmend körperlich herausfordernd wird) habe ich keine handhabe einzugreifen. er reagiert in solchen situationen auf nichts, nachfolgende konsequenzen/strafen kränken ihn zwar, beenden aber weder die aktuelle situation noch verhindern sie künftige.
der große hat als verlegensheitsmaßnahme von mir einen zimmerschlüssel bekommen, dass er, wenn es ihm reicht, den kleinen aus seinem zimmer fernhalten kann. der große reagiert für sein alter vernünftig, zu vernünftig fast. manchmal hätte ich gerne, dass er dem kleinen mehr entgegensetzt. er hat aber scheinbar gelernt, dass gewalt keine lösung ist und lässt sich vom kleinen (der gute 12kg weniger hat) niederkämpfen. heute habe ich gemerkt, dass es - so wies jetzt ist - zuviel ist. der kleine (der auch ein zuckersüßer charmeur sein kann) braucht deutliche grenzen. außer körperliches entfernen habe ich da keine möglichkeit. das gefällt mir nicht.
Auch hier kein tipp aber mitgefuehl. Meine sind 9 und 6, spielen zum gluck eh noch miteinander, aber wenn dem grossen bruder fad ist geht er dem kleineren sekkieren. der sich mit allen mitteln wehrt. Der grosse ist ein sehr aktives, impulsives kind, das in der schule sehr brav ist. Der kleine wuerde sich immer was finden zum beschaeftigen. Ist prinzipiell sehr einsichtig aber auch in der kigru stur.
Ich denke schon auch, dass dem kleinen was fehlt. Die geschwisterkonstellation hat sich geändert, der große spielt mit dem kleinen weniger, der ist es aber gewohnt?! Der Große nagelt sich ein bisschen ab vom Bruder....darf er....aber der kleine ist doch irgendwie hilflos dabei. was das sekkieren natürlich nicht angenehmer macht, aber ich kann es schon ein bissel nachvollziehen. Kannst du den Druck rausnehmen und dich mit dem kleinen zumindest eine Weile intensiver beschäftigen? Also bewusst mit ihm spielen z.b.? Ich würde ihn nicht nur als sekkantes Kind sehen, sondern als eines, dem etwas fehlt. Sage ich jetzt weise mit dem Abstand doch schon einiger Jahre.
Ich versteh das sehr gut, aber ich denke, es wird Zeit, dass sie auch diesbezüglich eigenständig sind. Tut wahrscheinlich beiden gut. Und andauerndes zusammenpicken fördert meiner Erfahrung nach nicht unbedingt die gemeinsame Basis.
Bei uns war es so, dass der Große sich nix gefallen lassen hat - mit der Konsequenz, dass er ihm auch dann eine gegeben hat. Wobei ich sagen muss, dass meine Buben nur 1.5 Jahre auseinander sind und von der Kräfteverteilung ziemlich gleich aufgestellt waren.
ja, ihn aktiv in etwas einbinden hilft. er kann sich auch alleine wunderbar beschäftigen und basteln. wenn ich aber irgendwie abgelenkt bin (z.b. mit fertig machen für schule und arbeit, kochen, putzen) und er einen funken langeweile verspürt terrorisiert er den großen. ich denke, er braucht dringend grenzen, den vom sekkieren lässt er sich durch nichts abbringen (wenn er einmal angefangen hat) außer durch körperliches entfernen, festhalten, raustragen.
Dein Kleiner hat ja das selbe wie mein Mittlerer, oder täusche ich mich da? Auf alle Fälle ist bei meinem Mittleren Langweile quasi das ultimative Böse.
bei uns sinds 2,5 jahre. beide gehen kampfsport, was den kleinen technisch ausgereifter macht da er viel mehr energie und keine skrupel hat, ist er beim kämpfen dem großen meist überlegen nächstes jahr geht er jedenfalls in den chor statt in den kampfsport. ich halte es für eine schlechte idee ihn fürs brudersekkieren auszubilden und musik ist seine nicht geförderte leidenschaft.
Es muss etwas dazwischen geben. Zwischen sekkieren lassen und Kind aus der Situation tragen. Ich denk, der Schlüssel dazu bist du. Er muss lernen, seine Fadesse in andere Bahnen zu lenken und du kannst ihn dabei unterstützen. Jegliches Sekkieren und Tyrannisieren, egal ob Bruder oder Eltern, ist ein no-go. Ich glaube, wenn der Große mehr Raum hat und der klein lernt Grenzen zu sehen und zu akzeptieren, dann nähern sie sich wieder an. Eine gute Basis haben sie ja.
ja, ich muss der schlüssel dazu sein, wenns ohne mich eskaliert. nur habe ich noch keine reaktion außer wegtragen gefunden. wahrscheinlich sollte ich mir mal einen nachmittag mit ihm zeit nehmen und das wieder besprechen. besprochen haben wir es schon oft. er war bisher nicht einsichtig.
es ist nachvollziehbar, dass getrennte aktivitäten mühsamer zu organisieren sind. aber stell dir vor, du hast jemand in deinem umfeld der dich permanent sekkiert - und dieser jemand ist IMMER dabei, daheim, beim sport, überall. jedem der buben seinen eigenen bereich zu ermöglichen ist aus meiner sicht zwingend nötig, wenn du eine besserung erzielen willst. und dann der zweite punkt - sie sollen sich mögen, gerne miteinander sein, eine gute basis haben. wie soll das gehen unter diesen umständen? "gemeinsam" und "basis" kann doch nicht heißen, der eine sekkiert und der andere lässt sich gottergeben sekkieren. ich glaube eher, dass die hilflosigkeit und handlungsunfähigkeit von euch eltern dem kleinen gegenüber den groll gegen den bruder noch verstärken wird. andererseits aus sicht des kleinen, den wird das "hart durchgreifen" auch nicht umgänglicher machen.
Wie läuft das ab? Ihr seid zu Haus, dee Große spielt in Ruhe, dem Kleinen ist fad und dann...? Würde eine klare Regel helfen? Das Zimmer des anderen ist Tabu und kann nur nach Anfrage betreten werden? Gibt es eine Möglichkeit dem Sekkieren schon von vorn herein entgegen zu wirken? (Ich merke dir ist langweilig? Magst du alleine spielen oder lir bei xyz helfen)
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