1. Hallo, meine Tochter geht in die erste Klasse NMS und lernt nicht gerne und auch nicht leicht.
    Wenn wir zb Mathe lernen, kann sie an einem Tag das Thema am nächsten Tag wieder nicht. Habe oft das Gefühl dass es ein Glücksspiel ist oder dass wir jeden Tag von Null beginnen. Auch ihre VS Lehrerin meinte dass sie sich ihr Wissen hart erarbeiten muss.
    wir waren schon beim Lerncoach und sie hat Übrungen bekommen - die sie aber nicht in der Schule machen möchte (ZB vor einem Test) da diese peinlich sind...Im Ende war das nur rausgeschmissenes Geld.
    Habt ihr Tipps für mich? zb Bücher?
    Danke LG Sandra
     
  2. lucy777

    lucy777 Gast

    was sind das für peinliche übungen?
     
  3. Liselotte

    Liselotte Gast

    Sicher dass es nicht eher ein Verständnisproblem ist? Wie geht es ihr in klassischen Lernfächern?
    Wisst ihr welcher Lerntyp sie ist? Wie lernt sie den jetzt?

    Habt ihr sie schon mal in der einen oder anderen Form entwicklungsdiagnostisch anschauen lassen? Es gibt sooo viele Gründe warum das Lernen schwer fallen kann.
     
  4. Die Übungen selber sind keineswegs peinlich, es ist zb die "Denkmütze" wo die Ohren durchmassiert werden, oder die Hände zu Fäusten ballen und mit den äußeren Handkanten aufeinander klopfen...sie könnte das j auch auf dem WC in der Pause machen.....macht sie aber nicht.

    Entwicklungstechnisch haben wir sie noch nicht ansehen lassen, wo macht man sowas.

    Ein großes Problem ist dass sie einfach nicht will, sie lernt mit Widerwillen :(((
     
  5. lucy777

    lucy777 Gast

    google "ambulatorium für entwicklungsdiagnostik" - und schau, welches in deiner nähe ist.

    zum "nicht wollen": die besten tricks helfen nicht, wenn der betroffene verweigert.
    es gibt keine "zauberlösung".

    vermutlich ist das problem deiner tochter aus vielen komponenten zusammengesetzt.

    welche das sind, und wie dagegengesteuert werden kann, ist wirklich am ehesten mit einer entsprechenden diagnostik festzustellen.

    sind organische fragen abgeklärt? hört und sieht sie gut?
    liegen teilleistungsschwächen vor?
    wie ist "lernen" und "leistung" in eurem umfeld bewertet?
    ist das eher etwas, das man halt macht weil mans machen muss - oder ist das auch freudig besetzt?
    wie wird das kind "gefördert" - macht ihr gemeinsam dinge, bei denen das kind "lernt"?

    das geht ja vom waldspaziergang bis zum museumsbesuch.

    aber der anfang des fadens wäre für mich die abklärung der organischen fragen, dann entwicklungsdiagnostik - vielleicht ergeben sich daraus schon die nächsten schritte.
     
  6. danke für die antwort, da kann ich schon einiges mitnehmen. lg
     
  7. BrigitteS

    VIP

    Entwicklungsdiagnostik machen tlw auch Psychologen, schau mal ob du da in der Nähe was hast. Das zahlt auch die Kasse!
     
  8. samakaste

    VIP

    naja, entschuldige, aber welches kind in dem alter versteckt sich gern am klo, um sich die denkmütze zu machen? :rolleyes:
    ich find solche tipps immer bescheuert und deine tochter kann ich verstehen

    der tipp mit der abklärung ist ein guter, da machts sicher nix falsches
    was meint allerdings die tochter zum "widerwillen" und zu ihrer gesamtsituation? nachdem sie ja schon bei dem coach war, habts das in der familie ja sicher besprochen?

    red mal ganz offen mit ihr und wennst dabei verständnis zeigst, dass sie am klo nicht die ohrlapperln massieren will, ist das sicher kein falscher weg :D
    ausserdem red mit dem KV, wie sie wahrgenommen wird und dann such dir zwischen den beiden schilderungen die überschneidungspunkte. da könnts dann ansetzen.

    mMn wär wichtig, dass du die tochter wieder "ins boot holst" und zwar nicht als klientin/sorgenbereiterin sondern als junge dame, die grad probleme hat und die sie dir hoffentlich anvertraut. das mit dem "stoff ist am nächsten tag weg" kann viele gründe haben: desinteresse, unverständnis, absolute motivationsfreiheit ecc

    will sie id schule bleiben und auch lernerfolg haben, kannst sie ja ganz offen fragen, was sie von einer diagnostischen abklärung hält, ob sie das zulassen würd. ohne kooperation ist das nämlich auch nicht zielführend. sollte sich zB legasthenie/dyskalkulie ecc rausstellen, dann wär das auch wieder was, wo man ihr helfen kann und zielorientiert arbeiten kann -wenn sie will.

    demotivation kann aber auch mit mobbing, liebeskummer, streit mit bester freundin, ecc zusammenhängen. wie gesagt: offen mit ihr reden und sie um ihre meinung bitten. :hug:
     
  9. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Niemand macht gerne was ihm schwer fällt.

    Ich kann dir nur aus meiner Erfahrung sagen, dass ihr nicht alleine seid. :hug: Zu allererst würde ich einmal eine Austestung bzgl Legasthenie/Dyskalkulie/ Konzentration und eine allg. Leistungsabklärung in Betracht ziehen und da dann ansetzen.

    Wenn sie sich schon immer schwer tut, dann kann es natürlich auch sein, dass das Fundament ( auf das jetzt aufgebaut wird) nicht so stabil ist, wie es sein sollte und das daraus Unsicherheiten resultieren.
     
  10. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Und wenn sie nicht will?
     
  11. dann einen plan machen wie sie die schulpflicht so schmerzfrei und schnell wie möglich hinter sich bringen kann. schauen wo sie gut ist, was ihr spass macht unnd welche lehrberufe dazu gut passen. nachhilfe um in mathe mit einer guten 4 durchzurutschen und dramen vermeiden. nms mathe ist nicht so schwer mit nachhilfe kommt sie durch, aber die dramen am küchentisch bitte vermeiden!
     
  12. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Ganz deiner Meinung - ich habe die Argumentation mit "auf der Schule bleiben" nicht so recht nachvollziehen können. :eek:
     
  13. lucy777

    lucy777 Gast

    ich hab das so verstanden, dass sie diese massage machen sollte - am klo ist ihr nicht vorgeschrieben worden.
    die TE meinte nur, falls es ihr unangenehm ist könnte sie es ja am klo machen.
     
  14. lucy777

    lucy777 Gast

    welche alternative siehst du für eine schülerin der 1.kl NMS?
     
  15. samakaste

    VIP

    -->
    gezieltes Training. Man darf Nachhilfe nicht verwechseln mit Leg/Dys-Training: das ist ganz anders aufgebaut. Ist das Kind hochmotiviert und der NH-L einfühlsam und kennt sich im Bereich aus, dann ja. Aber Dys/Leg-Training zielt ab auf die Teilleistungsschwächen und arbeitet auch stark daran, die Kinder von den Komplexen/Defizitorientiertem Denken zu lösen... beides sehr wichtig, damit es dem Kind gut geht.
    L/D.-Training findet mind 1x/Woche statt und man muss in Zeiträumen von Jahren denken, nicht bis zur nächsten Schularbeit.

    Letztendlich ist die Motivation des Schülers sehr wichtig, egal welchen konstruktiven Weg man gehen will. Die Hauptverantwortung liegt beim Jugendlichen, man kann stützen, helfen, motivieren - aber ohne Kooperation wird sich die Gesamtsituation nicht bessern. Darum poch ich auch immer auf die Wichtigkeit der offenen Gespräche - ohne Drohungen, aber mit Verständnis und dem Aufzeigen von Lösungswegen.

    Ich hab noch nie ein Kind/Jgld kennengelernt, der absolut gegen die Unterstützung war. Der Widerstand brökelt immer dann, wenn man das "du bist faul, du machst alles falsch" durch die Erklärung des Lösungsweges ersetzt. Kinder/Jgdl wollen ja "funktionieren, kooperieren" und möglichst wieder "dazu gehören", das darf man nie vergessen.
     
  16. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Irgendwie durchkommen oder wenn das nicht geht, dann einen SPF zu beantragen (dafür muss man allerdings wirklich größere Probleme beim Wissenserwerb haben - nur weil man sich ein bisschen schwer tut beim Lernen ist sicher nicht ausreichend) um den Lehrplan an das Kind anzupassen. Da es sich um eine Pflichtschule handelt bleibt das Kind ja an der Schule - anders wäre es, wenn das Kind ein Gymnasium besuchen würde, dann würde ich die Argumentation mit "wenn du an der Schule bleiben willst" verstehen.

    Ich würde zuerst alle Austestungen machen, damit man gezielt das Kind fördern kann und dann weitersehen, ob das ausreichend ist oder das Kind einfach mehr braucht. Bei meinem war es nicht ausreichend - er hat aber auch psychosomatisch unter der Überforderung gelitten und ist in eine Depression gerutscht. Da war es dann höchste Eisenbahn ihn da raus zu holen. Wobei mein Kind sicher ein "schwerer" Fall ist und das in der Form auf das Kind der TE nicht zutrifft.
    Es war halt rückblickend nicht förderlich, dass ich gedacht habe, dass er sich nur anstellt und sich beim Lernen ein bisserl schwer tut und mit ganz viel Übung alles geht. :(
     
  17. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Arbeitest du auch mit oppositionellen Kindern/Jugendliche?
     
  18. lucy777

    lucy777 Gast

    natürlich ist schritt 1 mal eine bestandsaufnahme.
    und da das kind die schulpflicht absolvieren und auch irgendwann mal sich selber erhalten wird müssen, sollte das wirklich gründlich erfolgen.
     
  19. samakaste

    VIP

    Meinst du Schulverweigerer? Akut nicht, früher schon.
     
  20. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Nicht zwingend. ;)

    Die oppositionelle Verhaltensstörung (ODD) ist ein sich wiederholendes und andauerndes Muster eines negativen, trotzigen oder sogar feindseligen Verhaltens gegenüber Autoritätspersonen. Die Diagnose wird klinisch gestellt. ( Quelle: http://www.msdmanuals.com/de-de/pro...indes-und-jugendalter/impulskontrollstörungen)
     

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