1. Asterix

    Asterix Der Weg ist das Ziel...
    VIP

    Ich (aber ich bin auch der Schreib-Typ ;)) würde ihr einen langen Brief schreiben und genau das so sagen, wie du es denkst/empfindest, einfach erklären, warum du so und so reagierst und agiert hast... geschriebene Worte kommen ganz anders an... man kann sie nach und nach immer wieder lesen und sich seine Gedanken dazu machen und man hat nicht den Drang, sich in der Sekunde "verteidigen zu müssen"... :)

    Auch ich habe mit meiner Mutter geschrieben (über skype damals;)) und so haben wir die wenigen, aber doch vorgekommenen Dinge aus dem Weg räumen und erklären können, die es zw. uns damals gab (ich war aber schon älter, ist aber eigentlich recht egal). Meine Mutter kann und konnte nie (aus diversen erklärbaren Gründen) diskutieren/streiten (muss nicht sein, ist aber manchmal nötig), aber auf diesem Weg konnten wir unsere Differenzen gut klären.

    lg Asterix:wave:
     
  2. -Fleur-

    -Fleur- a Mensch möcht i bleibn

    Ja, spätestens dann wenn sie selber Kinder hat, überall kracht es einmal - auch wenn es schwer fällt, dran bleiben und nicht immer wieder darauf herum reiten.

    -Fleur-
     
  3. lucy777

    lucy777 Gast

    du würdest schmunzeln, wenn ich dir erzählte, WAS meine tochter mir alles übelgenommen hat.
    da waren sachen drunter, wo ich dreimal nachfragen musste, ob sie das wirklich so meint.
    andererseits habe ich sehr lange vor mir selber verleugnet, dass sie in manchen dingen absolut recht hatte, dass sie dinge intuitiv erfasste, meine gedanken und empfindungen zu bestimmten dingen, die ich nicht laut gesagt, aber gedacht hatte.

    ich hab ja zwei kinder - und mein sohn hat sich in vielen dingen sozusagen "klassisch" entwickelt, was meinen vorstellungen eher entsprach als der unkonventionelle weg meiner tochter.
    die so gaaaaaanz anders agiert als ich (haha - sie ist mir sehr ähnlich, nur halt in anderen bereichen als mein sohn).

    wir mussten uns sehr mühsam eine position erarbeiten, mir der wir beide können:
    uns annehmen als menschen mit schwächen, guten UND schlechten eigenschaften.
    und zwar jeder sich selber, und dann den anderen.

    seit mein sohn vater ist, merke ich deutlich sein dilemma - einerseits ist er glücklich, dass ich seinen kindern eine liebevolle oma/halb-oma bin, andererseits ergeben sich natürlicherweise kollisionen in den vorstellungen, ich erlaube halt andere sachen als er und meine schwiegertochter, ich denke über vorsicht/sicherheit/selbstständigkeit anders als sie beide.
    ich spüre genau die angst, bevormundet, nicht ernstgenommen/vereinnahmt zu werden - kurz, seine ablösungsbestrebungen, die vorher nie so da waren.
    aber durch die erfahrung mit meinem mädel bin ich jetzt schon gewitzter, ich erkenne fußangeln des "gut meinens" und grenze mich andererseits aber auch besser ab.

    ich will dir mut machen, der weg, der vor euch liegt, ist ein mitunter sehr schmerzhafter - aber es lohnt sich.
     
  4. lucy777

    lucy777 Gast

    bezügl. verlassenwerden von der OMA - es kann durchaus sein, dass sie die "schuld" da bei dir sucht.
    weil streit hatte sie ja mit dir/euch, die oma, oder?
    vielleicht hat deine tochter damals verinnerlicht, sie hat die oma nur verloren, weil IHR.....
     
  5. Maritina

    PLUS + VIP


    Der eigenen Mutter.

    Es scheint ja, dass sie DAS jetzt herausfinden kann.

    Alles Gute!
     
  6. samakaste

    VIP

    Liebe Elisa,

    ich persönlich find immer, so Krisenausbrüche als Geschenk zu sehen, ist sehr schwer. Aber letztendlich stimmt das schon: es ist eine Möglichkeit, Vieles aufzuarbeiten und den neuen Weg zur ErwachsenesKind-Mutter-Beziehung zu finden.
    Das mit dem Seminar hat mich zum Schmunzeln gebracht - ich kenn keine junge Erwachsene, die in ihrer Wut dazu bereit gewesen wäre. Aber es ist mal ein anderer Ansatz :) und viele gute Anregungen waren bisher auch dabei.

    Meine Haltung in so einer Situation wäre: Kontakt suchen (aber nicht aufdrängen), sich mal pauschal entschuldigen für all die Situationen des Alleingelassenwordenseins (aber nicht ohne rationale Erklärung dazu) und dann - das wichtigste - die offene Frage: "Ich will dich auf keinen Fall verlieren, wie kann ich unsere Beziehung verbessern? Was brauchst du? Was seh ich nicht?"
    Ich hab oft gesehen, dass junge Erwachsene sich einerseits über die Freiheit, Autonomie... freuen und andererseits auch eine Heidenangst davor haben, den neuen Herausforderungen nicht gerecht zu werden bzw. mit den Misserfolgen umzugehen. Die beschriebene Szene würde ich als "Hilf mir doch, so erwachsen bin ich ja noch gar nicht, ich brauch dich noch!" interpretieren.
    Nimm die Chance wahr, sei ihre große Beschützerin, gib angefragte Tipps, erzähle von deinen Erfahrungen - sprich: sei für sie da, wenn sie es zulässt.
    Du hast von Whatsapp-Kommunikation erzählt. Oft ist der Filter Telefon/SMS ein guter Helfer, wenn die face-to-face-Kommunikation gerade schwierig ist. Vielleicht ist das jetzt euer anfänglicher Kanal, bis ihr euch wieder zusammen setzen könnt?
    Und: such nicht nach "Fehlern" in der Vergangenheit. Sie ist ein junger Mensch, der nach vorne schauen will und deswegen den gesunden Boden der Familie braucht. Mach du das auch: schau nach vorne, wie könnt ihr besser zusammenwachsen, was kannst du tun und wie kannst du Signale sehen, die sie auch richtig versteht und braucht? Nutz deine Energien für das Schöne, was noch kommen kann und wird.

    Kopf hoch, als Mutter ist man immer Reibungsfläche Nr.1 - auch wenn die Kinder schon junge Erwachsene sind...

    Liebe Grüße!
     
  7. Radium

    PLUS + VIP

    Ich find es schon bezeichnend, dass du angst hast deine tochter könne den kontakt abbrechen. Dh da liegt doch einiges im Argen, eine stabile und tragfähige bindung mündet nämlich nicht in kontaktabbruch, auch nicht nach heftigeren Auseinandersetzungen (ich nehm jetzt körperliche angriffe etc aus).

    Lebt deine tochter in wien? Ich wüsste eine sehr gute therapeutin, die sich auf bindung und beziehungsstörungen spezialisiert hat.
    Klingt jetzt vielleicht überzogen gleich mit bindungsstörungen aufzufahren, aber das gefühl verlassen worden zu sein (auch wenns für dich nicht so war) geht an einem kind nicht schadlos vorüber und das legt man nicht einfach so ab. ich denke, dass eine professionelle begleitung (auch für dich!) nicht schaden könnte und eine neutrale aussenstehende person doch einiges grade rücken und zur klärung beitragen könnte.
     
  8. E.Liza

    VIP

    Tja, das Ganze ist eine komplizierte Geschichte.
    Mein Mann und ich wissen bis heute nicht, was wir eigentlich verbrochen haben.
    Eine Klärung von unserer Seite herbeizuführen war nicht möglich.
    Schwiemu ist ein Mensch, der nicht streiten/geschweige denn Konflikte lösen kann.
    Da bricht man lieber ganz den Kontakt ab.

    Wenn man unsere Tochter darauf ansprach, sagte sie (damals 12):
    Das wäre eine Sache zwischen uns Erwachsenen, sie könne sich da nicht einmischen,..
    Sehr reif eigentlich, wie ich immer fand.
    Und außerdem fand ich immer, dass sie sich instinktiv uns gegenüber loyal verhalten hat.
    Sie hätte ja auch einfach in den Bus steigen können und zur Oma fahren...
    Was ich sogar vorschlug damals.

    Nein, ich glaub nicht, dass sie uns Eltern da böse ist deswegen.
    EDit: Aber was weiß man schon...man glaubt ja nur, sie zu kennen. Wie du auch so schön in deiner Geschichte zwischen dir und deiner Tochter beschrieben hast.
     
  9. E.Liza

    VIP

    Es ist halt meine laienhafte Vermutung, dass das (abgebrochene) Verhältnis zur Oma vielleicht Beziehungsstörungen zur Folge hat jetzt.
    Keine Ahnung, ob das wirklich so ist.
    Und - da es
    Ich kenne das von meiner - und vielen anderen Familien - auch, dass mal einer mit dem anderen eine Zeit lang nix redet z.B. Das kam in vielen Jahrzehnten manchmal vor.
    Da wird halt dann Abstand gehalten eine gewissen Zeit und dann gehts wieder...

    Da für meine Tochter ja jetzt alles im Lot zu sein scheint (ich hab ihr das noch nicht gesagt, dass Papa und ich noch immer kiefeln an ihren Aussagen), werde ich im Moment auch keine Therapien etc. andenken.
    So was kann man ja in Zukunft immer noch machen.
     

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