1. lucy777

    lucy777 Gast

    ja - das sehe ich ähnlich.
    mein sohn hatte lange zeit RS-probleme - und schlagartig waren die mit 14 weg.
    davor war auch ein ziemlicher "leidensweg", der sich mit einer anderen beurteilung des faches deutsch erübrigt hätte.
     
  2. DaisyD

    VIP

    Eben, diese Ansicht setzte sich in den Vs immer mehr durch. Wenn jetzt die Rechtschreibung bei den Standards überprüft wird, gibt es ein dementsprechendes Ergebnis.
     
  3. ThePinky

    ThePinky Gast

    Ganz abseits der Frage wie wichtig heutzutage Rechtschreibung ist, sehe ich hier schon ein schlechtes Zeugnis für den Unterricht an österreichischen Schulen. Der Test beruht auf Bildungsstandards, die vom Ministerium vorgegeben sind. Diese Standards sind so gewählt, dass auch durchschnittliche Schüler sie erreichen können. Aber offenbar bekommen es viele Schulen unter den gegebenen Bedingungen nicht hin. Auffällig ist auch, dass in der VS sehr, sehr viele Kinder mit gut oder sehr gut beurteilt werden, obwohl sie das bei einem objektiven Test wie diesem offenbar nicht sind.

    Aber vermutlich wird in typisch österreichischer Manier eher der Standard auf ein niedrigeres Niveau gebracht, als dass man mal das System überdenkt.:rolleyes:
     
  4. fst

    fst Gast

    Die Bildungsstandardstests letztes Jahr (deren Ergebnisse gerade vorliegen) haben Lesen, Verfassen von Texten, Sprachbetrachtung, Rechtschreibung und Hören geprüft. Nur bei Rechtschreibung gab es keine definierte Kompetenzstufe.

    Es liegt noch viel mehr im Argen als Rechtschreibung.
     
  5. nina64

    nina64 Teilnehmer/in

    Könnte auch sein, dass sich die Kinder durch die Verbesserungen etwas merken.

    Ich denke schon, dass es wichtig ist die Kinder auf Fehler hinzuweisen - wie sollen sie es denn sonst lernen?

    Mich hat einmal ein ehemaliger Kollege derart verunsichert, dass ich das Wort 'Heizung' im Duden nachgeschlagen habe. Er schrieb es mit solcher Sicherheit immer wieder mit 'tz' bis ich mir selber nicht mehr ganz sicher war.

    Wie ergeht es da wohl Menschen die jahrelang "frei" schreiben durften, und ihr eigenes Geschreibsel als richtig ansahen - weil eine Korrektur die kindliche Seele verletzt hätte, oder ihnen den Spaß am Schreiben genommen hätte :eek:

    Man schreibt ein Wort ja nicht nur x-mal falsch, man sieht diese Schreibweise auch genauso oft und empfindet sie irgendwann als richtig.
    Zwei unserer VS Lehrerinnen haben uns Eltern dazu geraten die falsch geschriebenen Wörter der Kinder sofort auszuradieren, damit sie diese eben nicht mehr sehen.

    Angst wovor?
    Die Zeiten sind wohl hoffentlich vorbei als jede verpatzte Arbeit Sanktionen nach sich zog :eek:

    Angst ist doch ständig der größte Hemmschuh .....
     
  6. Obsidian

    Obsidian Pazifist a.D.
    VIP

    Meiner Meinung nach liegt die ganze Schulmisere viel tiefer.

    Wenn ich an meinen inzwischen verstorbenen Opa denke, der in den 20iger Jahren des letzten Jahrhunderts "nur" die damals übliche Volksschule absolviert hat, die aber dafür 6 Jahre dauerte, dann muss ich feststellen, dass die Grundkenntnisse damals scheinbar besser vermittelt wurden. Er konnte sogar das große 1x1 bis 20x20, Lesen und Schreiben sowieso und sogar ohne Taschenrechner Wurzelziehen. Letzteres haben die meisten heutzutage nicht einmal im Gym gelernt. Der Sachunterricht damals hatte nur 2 Schwerpunkte. Die Natur (Pflanzen, Tiere, Geologie) und das Staatswesen (heute würde man Staatsbürgerkunde dazu sagen). Er sagte selbst immer, den "Rest" lernte halt jeder nach Bedarf seines Lebens. Aber diese Grundlagen konnte wirklich jeder.

    Ich denke daher, dass heute viel zuwenig die Basics gedrillt werden.
     
  7. Voland

    Voland she devil

    Das sind sie jetzt schon, offensichtlich ;) Und was ich so auf der Uni sehe, hat sich das Schulsystem auch bis jetzt nicht wirklich berühmt gemacht. :rolleyes:

    Rechtschreibung scheint eine Sache zu sein, die einigen wirklich leicht fällt, anderen weniger. Ich selber bin so der "Mitte" Typ. Ich spreche 7 Sprachen fliessen und bin mehr als eine Leseratte, dennoch, wenn ich Fehler mache (in den 7 Sprachen und in einigen weiteren, die ich schlechter kann), mache ich in erster Linie orthographische Fehler. Gut, ich kann nicht tippen, da kommen schon einige zusammen. Aber oft weiß ich es in der Theorie und sehe den Fehler in der Praxis zu spät. Am Leseverhalten kann es nicht liegen ;)

    Kind ist erst 8 und in der zweiten Klasse und bei ihnen ist die Methode eine andere. Die Kinder lernen die Rechtschreibung einerseits mit Lernwörtern selbständig, andererseits indem sie schreiben, schreiben, schreiben. Egal wie, sie sollen schreiben. Es wird ihnen dann der Text abgetippt, aber sie sollen einfach schreiben. Kind macht das auch begeistert zu Hause. Oft schaut er nacht, oft fragt er, aber oft schreibt er auch so, wie er glaubt, dass es passt. Vorläufig mache ich mir keine Sorgen, das muss mit 8 bei weitem nicht perfekt sein. Ich sehe es mit 10 auch noch nicht als Problem an, ehrlich gesagt. Und wenn es nach der Theorie des Lebens geht, wird er das können, er ist ebenfalls eine Leseratte :)
     
  8. Voland

    Voland she devil

    Um meine geliebte Montessori zu zitieren: das Fenster fürs Lesen ist im Moment nicht offen bei ihr :) Und das ist völlig ok, finde ich. Mehr als anbieten kann man eh nicht, viel vorlesen, erzählen, einfach mit Gattung Text auseinander setzten und abwarten. Ich denke, die Lehrerin würde schon war sagen, wenn es nicht passt und irgendwann geht das Fenster auf. Oder sie merkt, dass andere sie überholen und der Ehrgeiz packt sie :)
     
  9. hejoka

    VIP

    Du vermischt hier einiges :)
    Wenn ein Lernwort zig mal auf die gleiche Art falsch geschrieben wird, dann prägt man sich das falsch ein.


    Wenn Kinder frei schreiben, schreiben sie eben nicht automatisiert, sondern überlegen jedes mal neu, wie sie dieses Wort bzw. die Laute in Buchstaben umsetzen können. Deshalb wird es auch immer wieder anders falsch geschrieben. Auf diese Art und Weise kann man erkennen, wie sich die Schreibrichtigkeit des Kindes ständig weiter entwickelt und welche Regeln es schon anwenden kann und welche nicht.

    Die Fehler sind also wichtig, weil ohne Fehler auch keine Entwicklung :)

    Gruss
    Manuela
     
  10. Dani2k

    Dani2k wär gerne cool
    VIP

    Ich muss mich aber wirklich bemühen. Dass - Das ist ein Problem, seit - seid brauch ich auch meine Strategien... Letztens hab ich in der Arbeit Standard falsch geschrieben (standart)... aber es wird besser...
     
  11. hejoka

    VIP

    Mich würde ja sehr die Meinung von Volksschullehrkräften zu den verlinkten Fragestellungen interessieren.
    Ich frag mich nämlich, ob die Art der Fragestellung nicht die Kinder überfordert hat, weil sie das so nicht kennen.
    Beispiel: Vorgabe 4 Sätze mit je einem Fehler und die Kinder müssen die Fehlerart (Fallfehler, falsche Zeitbildung usw) zuordnen.

    Ich kenn von der Hausübungsbetreuung sehr viele verschiedenen Deutschbücher, aber diese Art der Fragestellung ist mir noch nie untergekommen.
    Ich könnte mir vorstellen, dass die Kinder sehr wohl den Fehler erkannt haben und auch berichtigen hätten können, aber nicht in Fehlerkategorien mit 10 Jahren denken.

    Stellt sich natürlich die Frage, ob das notwendig ist.
    Ich finde nicht und wenn ja, dann müsste man solche Fragestellungen mit Volksschulkinder gezielt üben.
    Ich glaube nicht, dass sie das von alleine "abstrahieren" können.

    Gruss
    Manuela
     
  12. nina64

    nina64 Teilnehmer/in

    Nein! Ich vermische hier gar nichts.
    Die Antwort gibst du dir selbst:


    Aber auf diese Fehler muss auch hingewiesen werden dürfen!

    Meine Kinder 'durften' z.B. immer die Einkaufszettel schreiben, kaum hatten sie alle Buchstaben erlernt.
    War schon lustig was dort alles draufstand. Aber mit innerlich Vorlesen kommt man drauf was Zugal, Salod, Kedschab und Mei zu bedeuten hat.
    Jo mei!
    Soll nie was Schlimmeres passieren ;)

    Dann lässt man die Kinder halt diese Worte ein paar mal richtig schreiben - dann können sie sie für immer!
     
  13. hejoka

    VIP

    Nur wenn ein Wort falsch automatisiert wird, muss man darauf hinweisen.
    Wenn es immer anders falsch geschrieben wird nicht, weil es sich dann nicht falsch einprägt.

    Nicht jeden Fehler akribisch rot anzustreichen oder auszuradieren und Kinder ausreichend Zeit zu geben, frei zu schreiben, heisst aber nicht, dass man nichts für die Rechtschreibung tut.

    Mein Kind hätte es genauso wie ich als übergriffig empfunden, wenn ich ihr Wörter ausradiert hätte.
    Leider eine weit verbreitete Unart von Müttern, dass sie mit dem Radierer neben dem Kind sitzen und nur auf einen Fehler oder nicht schön geschriebenen Buchstaben lauern.
    Eine schreckliche Vorstellung für mich.

    Gruss
    Manuela
     
  14. fst

    fst Gast

    Meine Kinder haben Lernwörter von der Schule aus gehabt und diese wie vorgesehen gelernt, wobei ich bisher sicher niemals mehr als einige Minuten auf einmal abgefragt habe. In der Kigru gibt es keine Lernwörter.
    Wenn sie frei schrieben (die Grosse viel und gern, Nr 2 recht wenig bisher und Nr 3 ist noch gaaaanz am Anfang), dann geht es darum sich auszudrucken bzw Inhalte zu vermitteln. Von mir aus geniesse ich einfach die Geschichte oder nehme die Liste zu Kenntnis etc. Wenn sie mich darum bitten (eher Nr 2) gebe ich Rechtschreibfeedback, allerdings melde ich nicht alle Fehler.

    Wenn es um Dt geht würde die Große niemals mich oder meinen Mann fragen, als ich sie fragte ob ich ihren ersten Aufsatz im Gym lesen sollte, meinte sie nur "Duuu!?!". :D
     
  15. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Das hat mein Opa auch erzählt und vom Lehrer, der das Wissen in die Kinder geprügelt hat - im wahrste Sinne des Wortes. Die Kinder, die sich zuhause darüber beschwert haben, haben von den Eltern noch eine Tracht Prügel bekommen.

    Die Kinder die es trotz des Einsatzes des Lehrers nicht geschafft haben, den Stoff zu erlernen - wurden in die letzte Reihe gesetzt und ihrem Schicksal überlassen.

    Ich möchte auf keinen Fall in die "gute" alte Zeit zurück.
     
  16. lisa11

    VIP

    Ja aber die meisten Wörter werden immer gleich falsch geschrieben, weil es am Anfang einfache und kurze Worte sind, die die Kinder verwenden. Z.b. di statt die, komen statt kommen, gans statt ganz usw.
    Wenn man hier dem Kind nix sagt, tut man ihm keinen Gefallen. Und es gibt auch noch einen Mittelweg zwischen nix sagen und panisch alles ausradieren.
    Beim Lesen sagt man dem Kind doch auch, wenn es ein Wort falsch liest...
     
  17. hejoka

    VIP

    Ich kenne kein Kind, dass frei schreiben darf und sich auf einfache, kurze Wörter beschränkt ;)
    Ganz im Gegenteil, die schreiben gerne ganz lange, ganz komplizierte Wörter, weil das viel mehr Spaß macht bzw. schreiben sie so, wie sie sprechen und da beschränken sie sich ja auch nicht auf kurze, einfache Wörter.

    Der Absatz mit dem Ausradieren bezog sich auf folgende Aussage und für mich klingt das einfach übergriffig:

    Gruss
    Manuela
     
  18. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Das mit dem unkorrigierten Freischreiben ist ein zweischneidiges Schwert, finde ich.

    Einerseits können die Kinder die Freude am Schreiben entwickeln, ohne "fürchten" zu müssen, dass der Rotstift drüber fährt. Andererseits lernen sie wirklich schnell und mMn grundlos einfachste Wörter falsch ein. Mein Kleiner z.B. schreibt gerne, aber extrem schlampig, wie er auch oft spricht. Wortendungen werden verschluckt und inzwischen bemerke ich bei häufig verwendeten Wörtern, dass er sie immer gleich sehr falsch schreibt.

    Dem Großen wiederum hat das ständige Korrigieren und Daraufhinweisen (inkl. Kommentare wie "Warum schreibst du den Satzanfang klein?" mitten in der 1. Klasse in einem privaten Schreibheft, das er nur zwecks der Gaude mit in die Schule genommen hatte) die Freude am Dichten und schriftlich Erzählen dergestalt gedämpft, dass er erst jetzt, in der 4., wieder entdeckt, was für einen Spaß es machen kann, eine Geschichte niederzuschreiben.

    Aber im Ernst, der Lernmethode die Schuld zuzuschieben, ist mMn schlichtweg falsch. Da liegen noch ganz andere Hundis begraben, angefangen bei den berühmt-berüchtigten Brennpunktschulen, bis zu Kindern - auch sog. bildungsnaher Familien-, die ihre gesamte Freizeit vor elektronischer Bespaßung verbringen.
     
  19. nina64

    nina64 Teilnehmer/in

    Genau das wurde uns anders vermittelt!
    Wenn ein Kind z.B. das Wort 'fahren' immer wieder unterschiedlich falsch schreibt dann will es angeblich endlich ein klare Anweisung!


    Nein, mit dem Radierer neben dem Kind zu sitzen geht gar nicht!
    Aber wenn das Kind die HÜ erledigt hat (möglichst selbständig) und nur mehr herzeigt, dann soll man falsch geschriebene Wörter sofort wegradieren damit Kindchen sie nicht nochmal so sieht.
    Das ist nicht auf meinem Unkraut gewachsen, war der Ratschlag von zwei verschiedenen VS-Lehrerinnen.

    Und so ganz daneben finde ich diesen Rat nicht!
    Einiges lässt sich in der Rechtschreibung einfach nicht erklären - das muss man einfach nur erlernen.

    Warum schreibt man ein paar Schuhe mit doppel AA, die Aufforderung zum weiterfahren: "Fahr schon!" mit stummem 'h' - klanglich ist das nicht herauszuhören.
     
  20. hejoka

    VIP

    Ich nehme mal an, dass in der Volksschule deines Kindes von Anfang an mit Lernwörter gearbeitet wurde (wie in fast allen Regelschulen) und wenig Wert auf das lautgetreue Schreiben gelegt wurde, oder?

    Nicht jeden Fehler rot anzustreichen oder gar Wörter auszuradieren heisst doch nicht gleich, dass man Kindern keine Regeln für die Schreibrichtigkeit näher bringt.
    Das eine schliesst ja das andere nicht aus. Ganz im Gegenteil.

    Gruss
    Manuela
     

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