1. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Ich kann es natürlich auch nur aus dem mir bekannten Umfeld/Schulumfeld sagen:
    wenn Rel eine Randstunde war/ist (vor allem Mittags) dann wurden mehr Kinder vom Rel-Unterricht abgemeldet. Waren die Stunden dazwischen wurden weniger abgemeldet.
    Es wurde mir von meinen Kindern auch so mitgeteilt, dass xx jetzt nich in Rel geht, weil er lieber 1 Stunde früher daheim ist.

    Aus unserem Umfeld wissen wir auch, dass es gar nicht so wenige Taufscheinchristen gibt, die mit REL an sich nichts zu tun haben oder haben wollen. Das hat sich auch immer wieder in der Erstkommunionsvorbereitungen gezeigt. Was da gejammert und gemotzt wurde, warum man denn am Sonntag in die Kirche gehen muss, warum es diese Vorbereitungen geben muss, usw.
    Eine meiner Freundinnen, die gläubig hast, hat vor 4 Jahren dann das Handtuch geworfen, weil ihr das einfach zu blöd war und macht nun keine Kommunionsvorbereitung mehr.

    Natürlich gibt es auch jene die sich mit dem Glauben und ihrer Religion identifizieren können und nicht nur Taufscheinchristen sind.
     
  2. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Meiner Tochter wurde mehrmals durch eine Religionspädagogin unterschwellig die Taufe und Erstkommunion schmackhaft gemacht.
    Das ist für mich ganz klar Missionierung.
     
  3. Sassenach

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    ich habe schon das gefühl, dass es im katholischen religionsunterricht mehr tendenzen dazu gibt, aber ohne "beweise" will ich hier nicht urteilen. es gibt auch sehr weltliche, aufgeschlossene unter ihnen. unterschwellig oder meinst du manipulativ? ;) weil missionierung wären für mich klare einladungen/aufforderung zur taufe, kommunion.

    im evangelischen bereich wird man eher "gott liebt alle kinder" antreffen und die taufe war eine entscheidung der eltern, kein besser oder schlechter und auch keine aufforderung an die kinder, diese nach zuholen. :)
     
  4. kookaburra

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    Ich muss fairerweise sagen, dass meine Tochter, die ja sogar in einer katholischen VS war, keinerlei Missionierungsversuche erlebt hat. Ich war selber sehr verwundert, dass das in der 2. Klasse nicht im Mindesten Thema gewesen ist.
     
  5. Sassenach

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    dein kind war in einer katholischen vs :confused:
     
  6. kookaburra

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    Jep. Verschiedene Gründe. Aber einer davon war irrigerweise der Religionsunterricht. Ich hab es hier im Forum schon ein paar Mal beschrieben: wir wohnen am Land. Die VS am Land ist natürlich offiziell nicht konfessionell. Theoretisch können die Kinder also auch nicht am Religionsunterricht und an den ganzen religiösen Veranstaltungen teilnehmen. Tatsache ist, dass es bereits am ersten Schultag so ist, dass dieser ausnahmslos für alle (incl. der Eltern) in der Kirche beginnt. Und dann gibt es die Möglichkeit, nicht am Unterricht teilzunehmen auch nur in der Theorie. Es wird (oder wurde zumindest damals) nicht erlaubt, dass die Kinder in eine andere Klasse gehen, sie müssen entweder im Klassenzimmer sitzen bleiben während des R-Unterrichts, sofern dieser nicht in einer Randstunde ist. Oder aber in einer Randstunden MÜSSEN sie zu Hause sein/bleiben. Nachdem das für uns nicht tragbar war und außerdem noch ein verlogenes Vorgaukeln einer scheinbaren Konfessionsfreiheit, haben wir uns für die Alternativschule entschieden, die ohnehin in vielen Dingen für uns passender war. Bei der katholischen Schule war wenigstens von Anfang an ganz klar, dass jeder den R-unterricht besuchen musste, entweder katholisch oder evangelisch. Mit dem habe ich mich wohler gefühlt als mit einer Pseudo-Wahlfreiheit.

    Jetzt ist sie im Gym, und sie durfte selber entscheiden, ob sie weiterhin den Reli-unterricht besuchen wollte oder nicht. Der Lehrer dürfte nicht viel Missionierungstätigkeit geleistet haben (aber ihr zumindest ein solides Basiswissen in Kirchengeschichte, was ich auch recht gut finde). Und so hat sie aus eigenem Interesse sich entschieden, dass sie nicht teilnehmen möchte. War für uns alle stimmig.

    Witzigerweise war es auch meine Tochter, der aufgefallen ist, dass das Fach Religion bei ihr ja gestrichelt ist, ganz so als wäre es grundsätzlich ihre Verpflichtung daran teilzunehmen. Aber diese Verpflichtung hat sie nicht, und daher stört mich dieser Teil im Zeugnis.
     
  7. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Wenn man einem VS Kind erklärt, dass die Taufe und Kommunion ja so schöne Fest sind und man dann näher mit Jesus verbunden ist und so viele Klassenkameraden daran teilnehmen und ob sie nicht überlegen will, sich doch taufen zu lassen und im Anschluß das Fest der Erstkommunion begehen zu könn en - für mich ist das unterschwellige Missionierung.

    Ich nehme es der Lehrkraft nicht übel ganz im Gegenteil, weil es wieder Anlass war sich mit dem Thema Religionszugehörigkeit zu beschäftigen und warum man sich ausreichend Gedanken machen soll ob man einer Religionsgemeinschaft angehören möchte.

    Ich sage aber auch, der Fairness wegen auch gleich, dass die Rel-Lehrkraft in der jetzigen Schule hier ganz anders agiert.
     
  8. Sassenach

    VIP

    das würde sogar ich nicht als unterschwellig sondern als sehr eindeutig sehen. ;) daran würde ich mich auch stossen. ich könnte die kath.ru lehrerin an der schule meines sohnes gar nicht einschätzen, sie wirkt aber sehr nett und aufgeschlossen.
    ich schaue mir sehr genau an was kind vom ru nach hause bringt und würde aber, so ehrlich bin ich, mein kind auch abmelden wenn ich mit dem was die/der lehrerIn von sich gibt nicht einverstanden bin. (also wenn es in richtung "7 tage werk ist real, evolution gibt es nicht" gehen würde zb).
     
  9. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Ich fand es damals schon unterschwellig, weil halt das schöne Festerl im Vordergrund stand.

    Da hab ich eine ganz andere Einstellung, denn mir ist es sehr recht, dass meine Kinder das erfahren dürfen/durften - sonst würd ich sie ja nicht teilnehmen lassen.

    Es ergeben sich dadurch ganz tolle Gespräche und die Kinder erfahren sehr nahe wie unterschiedlich Einstellung oder Glaube sein kann. Ich finde das fordert sie sehr darüber nachzudenken in welche Richtung sie sich selbst bewegen wollen, was sie für sich selbst glauben wollen oder können. Warum sie nicht getauft sind, warum wir nicht kirchlich geheiratet haben, was und warum oder warum wir nicht glauben.

    Alleine daheim kann ich ihnen das nicht bieten, weil uns diese religiöse Einstellung einfach fehlt.
     
  10. inkale

    inkale Gast

    Allgemeinbildung.
    Und, dass Religionen gleichrangig diskutiert werden können.
    Religionen waren immer schon ein wesentlicher gesellschaftlicher und kultureller Einflussfaktor. Ohne Verständnis wie die Religion die Gesellschaft unterschiedlichster Länder beeinflusst, fehlt Essentielles.
    Es ist zwar lieb, wenn man im kleinen Österreich so tut als ob es keine Religion gäbe und man auch ohne auch auskäme (mag für Ö auch zutreffen), aber das spiegelt nicht die Bedeutung für die restliche Welt wider.
     
  11. Sassenach

    VIP

    ja, aber auch religionsunterricht dient der allgemeinbildung. ich für meinen teil kann mir einfach schwer vorstellen wie so ein richtig guter ethikunterricht aussehen soll. nämlich mit dem anspruch, nicht nur ethisches sondern auch theologisches? fachwissen zu vermitteln.

    was bedeutet religionen gleichrangig zu diskutieren? wie soll so eine ausbildung aussehen?
     
  12. change00

    change00 Gast

    es ist doch vollkommen wurscht, an welcher Stelle die Religionsnote im Zeugnis steht. wtf??

    eure Sorgen möchte ich haben....
     
  13. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Im Religionsunterricht fließt der Glaube selbst mit ein und wird auch immer in den Unterricht miteinbezogen. Wissen über Religionen ist Allgemeinwissen, der Glaube an etwas oder jemanden eigentlich nicht. Das ist eine ganz persönliche Einstellungssache.

    Ein Ethikunterricht kann eben so aufgebaut sein, dass man Fachwissen vermittelt ohne die jeweiligen gebräuchlichen Glaubensaspekte einfließen zu lassen und beim Ethikunterricht sollte eben nicht nur eine Religion vermittelt werden, sondern alle Religionen zu gleichen Teilen - so wie Inkale schon geschrieben hat.
     
  14. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Es geht ja nicht nur um die erste Stelle, sondern um das Anführen des Unterrichtes obwohl Schüler gar nicht teilgenommen hat.
     
  15. Und du denkst das geschieht dann völlig neutral? Der Lehrer hat selbst keine Weltanschauung? Bzw. wird es schaffen nicht seine eigene Weltanschauung immer wieder zu vermitteln?

    Ich glaubs nämlich nicht. (selbst mein zeichenlehrer hat damals Stimmung gegen den EU-Beitritt gemacht und die Praxislehrerin hat versucht uns von ayurveda zu überzeugen :rolleyes: wie soll das dann in ethik funktionieren?)
    Da ist mir lieber ich weiß welchen weltanschaulichen Hintergrund die religionslehrerin vom kind so ca. hat
     
  16. kookaburra

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    noch zur Verstärkung: nicht nur, obwohl er nicht teilgenommen hat, sondern sogar dann, wenn gar keine Verpflichtung zur Teilnahme besteht. Und das mit einer absoluten Selbstvertändlichkeit, die - wie man auch hier sieht- gar nicht erst hinterfragt werden darf, da sonst Platitüdenkeulen kommen (cf kath. Feiertage, die mit dem Ausgangsthema so gar nichts zu tun haben)
     
  17. JA weil die das weltliche Ministerium eh keinen Einfluß hat - dort sitzen erst wieder Kirchenoberste und bestimmen was zu lehren ist.

    Es ist eher das Donaulandprinzip - wenn es in der Schule nicht verankert wäre, wären die Mitgliedszahlen noch geringer.
     
  18. Sassenach

    VIP

    Das hinterfragen stoert mich ansich nicht. Ich kann die position schon auch verstehen, dataus einen generellen anwurf zu machen find ich ungut.
    Noch ist die lage so, dass religion als pflichtfach gilt. Erinnert mich aber gerade an eine Diskussion im off-topic, welche beduerfnisee/rechte gelten mehr? :)

    Ich hab weder mit ru, noch mit der zeugnisnote ein Problem. Warum sollen wir drauf verzichten muessen? Mein kind hat teilgenommen und auf grund kurzfristiger Änderungen steht es nirgends, keine note, nichts. Ist jetzt so, geht die welt nicht unter aber interessant faende ich es schon.
     
  19. kookaburra

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    Das verstehe ich jetzt wieder nicht. Was hätte das für einen Einfluss auf diejenigen, die den RU besuchen, wenn die ob Kinder keine Striche mehr im Zeugnis hätten. Es geht darum, dass auch bei Kindern, die keinesfalls verpflichtet sind, den Unterricht zu besuchen, ein Zeugnis haben, als hätten sie sich um den Unterricht gedrückt. Das ist das Problem. Das hat ja nichts mit rk-Kindern zu tun, die den Unterricht besuchen. Auch nicht mit denen, die r-k sind und sich abgemeldet haben (da wären die Stricherl ja gerechtfertigt). Auch nicht mit den ob Kindern, die teilgenommen haben, die sollen natürlich ihr teilgenommen im Zeugnis haben so wie bei allen anderen Freigegenständen. Es geht hier um diejenigen, die keiner Religionsgemeinschaft angehören, nicht den Religionsunterricht besuchen müssen oder sollen, die sich sogar extra anmelden müssten, wenn sie das wollen. Dennoch steht dieses Fach, das mit ihnen gar nichts zu tun hat, mit --------- im Zeugnis.

    Was da bei Euch war, das versteh ich überhaupt nicht. Meiner Meinung nach hat alles, was in dem Schuljahr gemacht wurde, im Zeugnis zu stehen, egal ob freiwillig oder verpflichtend. Was ist da mit den "kurzfristigen Änderungen" passiert?
     
  20. Sassenach

    VIP

    ich hab mich missverständlich ausgedrückt. dein argument kann ich wirklich nachvollziehen. ich meinte die ganze diskussion "ru an schulen, ja oder nein. ethik flächendeckend für alle".

    es gab irgendeine veränderung, offenbar soll der ru auch alternativ beurteilt werden zukünftig, aber war wohl ein erlass der zu kurzfristig kam und zeitlich nicht mehr durchführbar war. so hätte ich es verstanden.
     

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