Warum ist Religion immer noch, wie anno dazumal das erste Fach ganz oben am Zeugnis? Warum ist diese Note überhaupt noch standardmäßig auf dem Zettel oben? Früher war es klar. Da gab es vorgefertigte Formulare, die dann ausgefüllt wurden. Ganz unten am Ende der Liste waren dann die Leerzeilen für sonstige Fächer, Freigegenstände, unverbindliche Übungen. Das wurde durchgestrichen, wenn keine Teilnahme war, eingefüllt, wenn man teilgenommen hatte. Dann gab es auch noch die "äußere Form der schriftlichen Arbeiten", die auf jedem Zeugnis aufgedruckt war, jedoch nicht in jedem Jahr relevant war und dann weggestrichen wurde. Mittlerweile wird offensichtlich das gesamte Zeugnis ausgedruckt. Individuell genau das oben, was der Schüler auch in diesem Jahr gemacht hat. Nur bei Religion, da hängen sie nach. Wer nicht am Religionsunterricht teilgenommen hat, hat das Fach dennoch ganz oben am Zeugnis mit einem ---------- versehen. Wieso? Weiß das jemand? Ganz ehrlich, das stört mich. Mag sein, dass ich pitzelig bin, aber ich finde das echt nicht mehr zeitgemäß. Und technisch keinerlei Herausforderung mehr. Es steht eh im Kopf, welcher Religion das Kind angehört. Ich kann mir noch vorstellen, dass es seitens der katholischen Kirche eine Abmachung/Verpflichtung gibt, dass diejenigen Kinder, die zwar r-k sind, aber vom Religionsunterricht abgemeldet, dieses Fach mit ------- im Zeugnis haben müssen. Aber bei den (doch sehr vielen)o.B Kindern sollte es meiner Meinung nach nur oben stehen, wenn sie teilgenommen haben. Also mit "teilgenommen".
interessante frage - die ich laienhaft für mich so beantworten würde, dass religion einerseits ein pflichtgegenstand wie mathe oder deutsch ist, die pflicht zur religiösen bildung an schulen quasi verfassungsrechtlich verankert ist - andererseits aber die glaubens- und gewissensfreiheit existiert, die verbietet, menschen in eine richtung zu zwingen. deswegen darf man sich von rel. - anders als von D oder M - abmelden. grob vergleichbar eventuell mit der wehrpflicht. keine ahnung ob das hinkommt.
mein kind hat, auf grund irgendeiner novität, trotz teilnahme keinerlei note und es steht nirgends drauf. ganz versteh ich dein anliegen nicht?
Ich versteh schon was du meinst und ich denke es ist Mittelalterlich. Wenn man Schule und Staat trennen sollte, ist das kein guter Grund für einen Platz in der ersten Zeile. Auf der anderen Seite ist es privatsache und geht genau niemanden was an.
das letzte konkordat wurde 1933 unterzeichnet, und ich glaube, das ist auch die basis für die sache der stellung des rel.unterrichtes. es hat zwar die kirchliche eheschliessung keine öffentlich-rechtliche bedeutung, an den schulen habens halt noch ihre nischen, die religionen.
Veraltet und rückständig ist das in meinen Augen. Religion sollte Privatsache sein, ein "teilgenommen" im Zeugnis wäre ausreichend. Sehe ich auch für Werken und Turnen aka BSP so.
Oh Gott, definitiv, gerade in Sport. Es war für mich bei Leichtathletik immer der Horror, wenn die Zeiten in Noten umgerechnet wurden. Teilgenommen heisst, war da, hat sich bemüht und auch das eine oder andere gescheite erreicht.
Es ist egal ob Kind orb ist oder nicht und gleich ob Kind am Rel Unterricht teilgenommen hat oder nicht. Das Fach Religion steht immer an erster Stelle.
es geht eher darum, dass religion ein pflichtgegenstand ist und damit automatisch im zeugnis steht. orb oder nicht.
Ich vermute mal dass das Problem wie immer sein wird dass Schulen Veränderung gegenüber eher skeptisch sind und gerade bei Veränderungen, die den Unmut mancher Gruppen heraufbeschwören könnten gilt "der der als erstes den Kopf hervorstreckt wird geköpft". Sprich, eine Schule ändert das, die Kirche beginnt ein Riesentohuwabohu weil "das geht überhaupt nicht und sowieso und überhaupt" und der zuständige Direktor bekommt auf die Rübe weil er die Diskussion entfacht hat. Zur Benotung von Religion: Theoretisch könnte man es wie jedes andere Wissens/Auswendiglernfach prüfen und benoten. Praktisch läuft es noch immer häufig darauf hinaus dass die Kinder, die am besten "ich bin ja soooo fromm" heucheln können die Notenlotterie gewinnen.
Aber wenn Religion ein normaler Pflichtgegenstand wie alle anderen wäre, müsste die Note ja trotzdem nicht automatisch ganz oben stehen. Es gibt ja viele Pflichtgegenstände. Ehrlich gesagt, weiß ich aber nicht nach welchen Kriterien die Reihenfolge der Noten festgelegt wird. Nach dem Alphabet? Nach Wochenstunden? Bei beiden Varianten wäre Religion nicht ganz oben. Ist also schon irgendwie mysteriös.
stimmt - religion müsste nicht als erstes gereiht sein - nach dem alphabet wäre nachvollziehbarer. vielleicht ist die reihung wirklich ein relikt aus alten zeiten, wo rel. einen höheren stellenwert hatte? interessante frage
ist das deine persönliche erfahrung oder denkst du wirklich, dass das eine allgemein gültige tatsache ist
Ich schränke es mal ein. In der Steiermark ist das eine nahezu allgemein gültige Aussage, Ausnahmen existieren zwar, sind aber selten. Stören tut es mich aber gar nicht so arg, Kinder können schließlich ziemlich gut schauspielern und wenn ich Reli komplett ablehne ist abmelden immer noch möglich.
bin zwar nicht gefragt, aber meine persönliche erfahrung is da kongruent. halt in einer einschlägigen schule, wie du weißt. und bei der einen professorin. da hatte ich jahr um jahr immer bestenfalls 3er im zeugnis. ich glaub, sogar mal einen 4er, müsst ich direkt nachschauen. ich war eben sehr kritisch und ich gesteh, ich konnte gar nicht fassen, dass das irgendwer tatsächlich glauben kann, und das hat man mir eben angemerkt. dann hab ich wiederholt und diese professorin war ganz begeistert von meinem umfassenden wissen und ich hatte immer 1er bei ihr. (und das war eine nonne)
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