1. Chania

    PLUS + VIP

    Wieso? Du hast geschrieben, dass eine Kernzeit von 9-15 Uhr geben soll, in der die Grundfähigkeiten gelehrt werden sollen. Und der Rest dann danach. Das sind dann die sog. Nebenfächer, in denen aber genauso Prüfungen stattfinden.
    Oder habe ich Dich falsch verstanden?

    lg
    Chania
     
  2. Llandra

    Llandra In Löschung
    VIP

    Ich bin 8 Jahre lang zw 5:30 und 5:45 Uhr aufgestanden, der Schulbus ging um 6:10 Uhr, weil das Gym bereits um 7:30 Uhr angefangen hat, DAS war früh :) und in der Oberstufe war ich selten vor 18 Uhr wieder daheim. Ein warmes Frühstück gab es trotzdem immer, das war meiner Mama wichtig.

    Kind ist jetzt in der VS und verlässt das Haus um 7:45 Uhr, sie braucht mit dem Roller 10 Min für den Schulweg. Sie steht zw 7 und 7:10 Uhr auf, da steht das Frühstück schon am Tisch und da alles bereits am Vorabend hergerichtet wird, kommt kaum Hektik auf, trödeln ist trotzdem nicht. Am Gym wird es nochmal leichter, das ist nur 200 Meter entfernt und beginnt auch um 8 Uhr.

    Sicher ist es hilfreich, wenn ein Morgenmensch ist, ich bin dafür von 13 bis 15 Uhr sehr eingeschränkt, da mach ich (zumindest in Wien) eher anspruchslose Sachen oder sitze in Besprechungen. Blöd ist es in Bru, da verhandeln wir von 10 weg meistens bis 13:30, manchmal auch bis 14 Uhr (dann streiken die Dolmetscher), da finde ich es sehr schwer, konzentriert zu bleiben, zumal ich an diesen Tagen um 4:45 Uhr auf muss, um den Pyjamabomber zu erwischen.

    Mathematik wäre für meinen Biorythmus um 13 Uhr als wesentlich fataler als um 8 Uhr, auch in der GTVS meiner Tochter geht es nach dem Mittagessen erstmal eine Stunde raus in den Garten, weil die meisten Kinder da ein Leistungstief haben. Wenn die Schule erst um 9 beginnt und schon um 15 Uhr wieder aus sein soll, müssen die Kinder dazwischen sehr komprimiert arbeiten, ich finde den aufgelockerten Unterricht im verschränkten System wesentlich besser, da ist um 15:30 (Freitag 13:45 Uhr) alles erledigt und die Kinder sind nicht erschlagen.
     
  3. Ja, du hast mich falsch verstandne. Ich habe geschrieben: jeder soll Kernfertigkeiten lernen, der Rest soll frei wählbar sein. Es wird sich nie ALLES ausgehen. Dafür gibt es heutzutage zu viel Information. Also sollte man auswählen dürfen. Was sich zwischen 9 und 15.00 nicht ausgeht, geht sich eben nicht aus.
    Da hilft das von dir angesprochene "komprimieren" nichts, wird ja längst praktiziert und ist der reine Unsinn in meinen Augen.

    Beispiel gefällig? Biologie. Meine Tochter lernt grad über alte Haustierrassen. Das ist nett, das ist interessant. Das kommt aus einer Zeit wo 90% der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig waren. Sie lernt es. Ebenso wie Verhütungsmethoden, Tchernobyl und was Gentechnologie ist. Alles wichtig! Alles schön, aber es geht nicht ALLES. Irgendwann muss man sich entscheiden was man lernen möchte. Ein Tag hat 24 Stunden. Jetzt genauso wie zu Maria Theresias Zeiten.

    Das was sie interessiert sollen sie lernen, Stärken stärken, mehr Freizeit und Sport sollen sie haben, und das was sie lernen, sollen sie bitte ohne Nachhilfe können und so lernen, dass sie es sich wirklich merken und auch gern in die Schule gehen. Und jedes Kind soll am Ende seiner Schullaufbahn lesen und schreiben können, einen Handyvertrag ausrechenen können und wissen was und wie man wählt.
     
  4. Chania

    PLUS + VIP

    OK, sorry, da hab ich Dich wirklich falsch verstanden.

    lg
    Chania
     
  5. lucy777

    lucy777 Gast

    was würdest du unter "kernfertigkeiten" sehen?
     
  6. influenza

    influenza Teilnehmer/in

    Ich komm um 10:00 genauso zu spät wie um 07:30 :D
     
  7. Llandra

    Llandra In Löschung
    VIP

    Haha, in meiner Firma wird seit Jahren über die Velegung der Kernzeit von 9 auf 10 Uhr verhandelt. Unsere Personalabteilung stellte sich bis dato immer quer, weil "die Kollegen, die jetzt um 9:01 Uhr hereinschneien, kommen dann halt um 10:01 Uhr" . Es ist halt schwierig im Team zu arbeiten, wenn die einen sehr spät kommen und die anderen sehr früh gehen wollen.
     
  8. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Das Problem daran: die geforderten Kernfähigkeiten in der weiteren Schullaufbahn und im Berufsleben sind oft erst in der Oberstufe bekannt, wenn überhaupt. Das würde die Gefahr bergen zu wenig zu wissen. Das was die Kinder lernen, so mein Eindruck, ist die Grundlage des Allgemeinwissens und ich persönlich würde nichts davon nicht unter Kernfertigkeit einstufen.

    Das halte ich derzeit für einen Teil des Allgemeinwissens und nachdem dieses Thema gerade wieder im Kommen ist und wahrscheinlich noch mehr an Wichtigkeit zunehmen wird.

    Klingt schön, ist aber für die Zukunft vielleicht nicht der richtige Weg. Da gibt es Menschen die haben sich in bestimmten Fächen in der Schule sehr schwer getan und heute sind sie froh darüber, dass sie es gelernt haben, weil genau das Teil ihres Berufs ist, den sie sehr gerne ausüben.

    ... und ganz ehrlich: ich erwarte mir schon ein wenig mehr am Ende der Schullaufbahn als schreiben, lesen und Handyvertrag ausrechnen können.
    Mir wäre das eindeutig zu wenig und es wird mitunter auch viel zu wenig sein um den eigenen Wunschberuf ausüben zu können. Klar kann man alles nachlernen, aber meist ist das mit viel mehr Mühe und Aufwand verbunden.

    In der Schule geht es in erster Linie um den Erwerb von Wissen und Wissen ist für mich niemals unnütz. Je mehr davon, desto breiter kann ich fächern. Natürlich wird es Gegenstände geben die man nicht so gerne mag oder ablehnt, aber ja das ist so im Leben, auch in der Berufswelt und gehört genauso dazu wie die Lieblingsgegenstände.

    Es ist ja nicht so, dass die Lehrpläne einfach stecken bleiben. Daran wird ja auch gefeilt und wenn man Umfragen (Wissen über Ansteckungsmöglichkeiten und Schwangerschaften) glauben schenken darf, ist es immer noch angebracht Verhütungsmethoden durchzunehmen.

    Von 9 bis 15 Uhr wäre für meine Kinder nicht günstig. Es bliebe dann weniger Zeit für Ihre Freizeitaktivitäten.
     
    Heliamphora, 24. Januar 2015
    , Zuletzt bearbeitet: 24. Januar 2015
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    #68
  9. Deshalb findest du es günstiger, wenn die Kinder bis nach 17.00 in der Schule sind? Die Logik erklärst du mir jetzt bitte ;) Meine Kinder haben am Gym immer mind. 2 Mal Nachmittagsunterricht, immer bis nach 16.00 oder 17.00 plus Hausaufgaben. Was genau ist daran besser als verlässlich um 15.00 rauszukommen?
     
  10. Gehört sinnerfassendes Lesen zu Kernfähikgkeiten? Schon, oder?

    Ich hab nie gesagt, dass sie nicht mehr lernen sollen, ich sagte lediglich, dass nur der Kernstoff verpflichtend sein soll, der Rest jedoch soll sich nach Interessen, Vorlieben und Stärken richten.
    Es bringt nichts, wenn ein Kind Haustierrassen und den Aufbau eines Hirschgeweihs lernen muss und damit Stunden und Stunden vergeudet und gleichzeitig keine Zeit hat z.B. Spanisch zu lernen. Wenn das Kind ein Interesse für Sprachen, aber keins für Landwirtschaft hat, dann sehe ich da echt nicht, wozu dieses Spezialwissen nötig sein sollte. Allgemein ist daran für mich nämlich genau gar nichts!
     
  11. Sommerregen

    Sommerregen Teilnehmer/in

    Ich bin Lehrerin, mein Unterricht beginnt um 8 (Aufsichtspflicht ab 7:45), mein Sohn beginnt um 7:35, darf ab 7:20 in die Schule. Ich lass ihn bei der Schule aus dem Auto aussteigen und fahre dann weiter, für uns passts zeitlich perfekt.
     
  12. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Ich hab schon richtig gelesen. Die Frage ist nur was tatsächlich wichtig für die Kinder ist. Nicht nur jetzt, nach ihren momentanen Interessen, Vorlieben und Stärken.
    Erstens ändern sich die, zweitens kommt es darauf an welchen Beruf sie ergreifen wollen und viele wissen das in diesem Alter noch überhaupt nicht.

    Wie gesagt bei Haustierrassen seh ich das nicht wirklich eng, der Aufbau des Hirschgeweihs seh ich auch nicht als Allgemeinwissen.


    Nein, das meinte ich nicht. Es reicht Unterricht von 8.20 bis 13.55, 1 x pro Woche haben meine Kinder Nachmittagsunterricht (Freigegenstand) bis 15.10 und das klappt mit HÜs und Lernen eigentlich ganz gut. Meine Kinder haben dann auch noch (jeder für sich) pro Woche 2 Freizeitaktivitäten die sich auch noch gut ausgehen.
     
  13. Eben. Drum: warum entscheiden Lehrpläne aus dem vorigen Jahrtausend und ein Schulsystem, das auf Militärakademien aufgebaut ist, was für heutige Kinder wichtig ist? Und sehr, sehr viel lernen sie eben GAR NICHT! Mit 16 dürfen sie wählen, aber wie unser Wahlsystem funktioniert, das lernen sie nicht. Sie lernen über das Hirschgeweih, und was genau bringt das? Sie lernen nicht wie man sich diese Information selbst sucht, sie bekommen Zettel vorgelegt und werden dann abgefragt. "Komprimierter Unterricht".

    Schon mal die Kinderuni besucht? So blöd sind Kinder nicht, die wollen was wissen, wir könnten ihnen ruhig zutrauen sich das richtige für sich selbst rauszusuchen. Und sollte das ein Hirschgeweih sein, dann ist es auch recht, aber der Zwang von einer Lösung für alle, den halte ich für grundfalsch.
     
  14. lucy777

    lucy777 Gast

    ganz so einfach ist es nicht, wie du das darstellst.
    auf der kinderuni wirst kinder einer bestimmten schicht vorfinden - es sollte aber ein schulsystem geben, das allen gut chancen bietet.
     
  15. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Bei politischer Bildung ist auf jeden Fall noch etwas aufzuholen, kommt aber auch auf die Schule an und so veraltet wie du es darstellst ist Schule nicht oder nicht überall.

    Wäre die Schulbildung stecken geblieben gäbe es keinen Informatikunterricht, kein Unterrichtsfach "Soziales Lernen", keine Anwendung von Smartboards, keine Einbindung von Medien in den Unterricht, kein freies Arbeiten, keine Gruppenarbeiten und vieles mehr.

    Vielleicht liegt es auch zum Teil an der Schule selbst. Es gibt Schulen da wird sehr viel Wert gelegt auf selbstständiges Arbeiten, es wird gefordert und im Unterricht gefördert.

    Ich kann und will die Kinder-Uni nicht mit dem Regelschulsystem vergleichen. In diesem Alter kennen die Kinder die Tragweiten ihrer Entscheidung noch nicht, viele haben keine Ahnung in welche beruflichen Bereich sie gehen möchten, nicht mal annährend und deswegen sehe ich eine solide Grundausbildung als Grundstock für eine mögliche wunschgemäße Berufsausbildung.

    Wie gesagt, alles was in der Schule nicht gelernt wird, muss man sich dann später zusätzlich erarbeiten und das ist in vielen Fällen kein einfacher Weg.

    Ich würde bei einem modularen Unterrichtseinheiten die Gefahr sehen, dass Kinder einfach zu wenig an allgemeinem Grundwissen erfahren können. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann ist z.B. das Wissen der us-amerikanischen Schülern über die Landesgeschichte nicht wirklich gut und dort gibt es ein modulares Unterrichtssystem.
     
  16. Ich denke es ist arroganz und hoerensage, die so drauf besteht dass us kinder keine geografie koennen. Einerseits gibts viele die sich auch in europaeischer geografie bestens zurecht finden und andererseits gibts kaum oesterreicherinnen die die us bundesstaaten richtig zuordnen koennen. Von suedamerika oder afrika reden wir gar nicht. Was genau das unterstreicht was ich sagen wollte. Die kinder lernen zuwenig und werden gleichzeitig mit fadesse ueberschuettet. Beides bringt nix. Fuer eine berufswahl muessen kinder lernen interessen zu entwickel und sich selbst xu motivieren. Nicht drauf warten dass die stunde x vorbeigeht weil das fach fad ist. Klar gibts supertalente die alles in der schule super finden, die mehrheit hat zum glueck echte talente und interessen und koennte diese ausbauen statt staendig in zwei drei "dooffaechern" frustriert zu werden. Zeit und energieverschwendung!
     
  17. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Um Interessen zu entwickeln, muss man zuerst wissen, was es überhaupt alles gibt! Wenn ich nie was gehört habe von Landwirtschaft, kann ich nicht wissen, obs mich interessiert. Wenn ich nie mit Geschichte in Berührung gekommen bin, weiß ich nicht, ob ichs wählen würde.

    Du meinst, den Kindern darf nur ja nicht fad sein, gleichzeitig sollen sie aber lernen, sich selbst zu motivieren?
     
  18. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Ich schrieb von Landesgeschichte. Warum soll es Arroganz sein? Nein nicht vom Hörensagen, Medienberichte.

    Wenn jetzt ein Kind kein Interesse an Geographie hat und diesen Unterricht nicht besucht, dann scheitert es aber schon am grundlegenden Wissen über Österreich, weiter wollen wir gar nicht mal schauen und das ist einfach ein Basiswissen, welches niemandem fehlen sollte.

    Es mag schon fade Sachen geben, aber auch das ist ein Lernprozeß und diesen halte ich auch für ziemlich wichtig. Sich für etwas interessieren obwohl ich keine Stärke und eigentlich kein Interesse daran habe. Immer nur die Rosinen rauspicken geht halt nicht, schon gar nicht im Berufsleben.
    Nicht selten kommt das Interesse erst wenn man scheinbar uninteressantes lernen muss, oder es stellt sich heraus, dass die scheinbar fehlende Stärke doch vorhanden ist.
    Das wird man alles nie erfahren, wenn man sich immer nur auf den eigenen Interessen und Stärken ausruht.

    Eigentlich passiert dieses Interesse entwickeln genau dort wo du meinst es sei nicht notwendig. Interesse an Dingen zu entwickeln die nicht in meine Stärken fallen und für die ich eigentlich kein Interesse habe.
    Sich für etwas zu interessieren, weil es mich sowieso interessiert ist eine ziemlich einfache Übung. Sich für etwas zu interessieren an dem ich kein Interesse habe, ist eigentlich die Herausforderung die es zu lernen gibt. Davon profiert man wohl ungleich mehr.

    Wenn man ins Berufsleben einsteigt und Interesse entwickeln kann ist das sicherlich ein Vorteil, wenn einem allerdings grundlegende Dinge fehlen, dann wird die Fähigkeit Interesse entwickeln zu können nicht reichen, dafür alleine gibt es keine Jobs. Es muss schon ein ordentlicher Grundstock vorhanden sein.

    Für mich gibt es kein unnützes Wissen, Wissen schadet nicht.
    Oft brauchen wir unser Wissen über bestimmtes über sehr lange Zeit nicht und dann kommen Situtationen da ist dieses Wissen nützlich und man kann darauf zurückgreifen oder man hat es leichter um auf das vorhandene aufzubauen.
     
  19. nina64

    nina64 Teilnehmer/in

    Was würde sich ändern wenn unser Arbeits- bzw. Schulalltag erst zwischen 9:00 und 10:00 Uhr beginnen würde?
    Ich wage zu behaupten: "Gar nichts!"

    Das ist irgendwie eine Kopfsache!
    Man verschiebt ja nicht nur das Aufstehen nach hinten, sondern auch das Zubettgehen :eek:.
     
  20. Obsidian

    Obsidian Pazifist a.D.
    VIP

    Ich denke, das hängt davon ab, es eine Auswirkung auf die eigenen Arbeitszeiten hat, dass man ein Schulkind hat oder nicht. Wenn der eigene Alltag davon unbeeindruckt ist, wann Kind in KIGA oder Schule geht, dann ändert sich natürlich nichts. Wenn plötzlich der eigenen Tageszyklus vom 8:00 Schulbeginn diktiert wird, dann schaut die Sache anders aus.
     

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