1. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Ich weiß schon was du meinst, weil ich zwar ganz gut in Naturwissenschaften bin, mir aber unendlich schwer tue, eine Fremdsprache zu lernen, was vor allem daran liegt, dass ich Vokabeln lernen (also stupides Auswendiglernen von Begriffen) nicht gut hin bekomme.

    Keine Ahnung wie das bei euch ausschaut, aber bei uns herrscht ein massiver Mangel an Gymnasien mit Schwerpunkt, also künstlerische, naturwissenschaftliche oder sprachliche Schulen.

    Gleichzeitig brauchen wir wieder stärkere "niedere" Schulabschlüsse und soziale Gerechtigkeit, damit ein lausiger Handwerker von seinem Beruf leben kann. Wahrscheinlich muss man für die Lösung in großen Dimensionen denken.
     
  2. Die Schule sollte meiner Meinung so sein, dass es nicht am Willen und Können der Eltern hängt, was aus einem Kind wird. Und dass alle Kinder die bestmögliche Unterstützung kriegen.

    Aber klar ist es in echt so, dass das Wollen und Können der Eltern viel dazu beiträgt, was ein Kind erreichen kann.
    Ein überdurchschnittliches Kind ohne Unterstützung kann in Ö natürlich maturieren (schon das ist immerhin was). Ein durchschnittliches Kind braucht Glück. Ein mäßig begabtes Kind ohne elterliche Unterstützung wird es nicht schaffen. Ist so.
     
  3. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Das Problem sind die Eltern, die zwanghaft hinterher sind, dass ihr Sprößling Abitur macht und das bitte schön ohne dass das Kindelein zu viel mit Pflichten und Unannehmlichkeiten belästigt wird.

    Für diese Eltern gibt es später Elternabende an Universitäten...
     
  4. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast


    ja so wird's wohl enden...

    Sehe es in unserem Bekanntenkreis - es kommt einem echt das Kotzen, da sitzen die Magister und Ingenieure und erklären uns Besucher vor den eigenen Kindern, also unser Kind geht mal nach Harvard oder nach Yale, und der kleine nach Oxford... Bitte - die Kinder gehen in die erste Klasse Gymnasium und die 3te Klasse Volksschule..

    Ich bin leider alt genug und habe es oft genug gesehen wie Kinder durch die Eltern zu grunde gerichtet wurden, Essstörungen, Magersucht - Selbstmordversuche - wie in Japan - aus Schande nicht gut genug zu sein und aus dem Teufelskreis "Taschengeldentzug" Liebesentzug und nur ganz lieb wenn zumindest ein "Einser" da steht - nicht für die Umwelt sondern in den AUgen der Eltern (und die sind dann noch betriebsblind und erklären "wir wollen doch nur das Beste für Dich"... Das beste wäre es gewesen keine Kinder in die Welt zu setzen).. ...

    Ist Matura heutzutage wirklich soooooooooooooooo wichtig dass man über Leichen gehen muss... Anscheinend :boes:
     
  5. influenza

    influenza Teilnehmer/in

    hast du mein erstes posting hierthreads gelesen?
    da hab ich gesagt, dass ich mein kind eben nicht mit ach und krach durchs gymnasium zwingen würde, falls es sich schwer tut.

    dass ich davon ausgehe, dass meine kinder zumindest maturieren (was nicht heißt, dass sie keine alternativen wählen dürfen), ist doch nicht arrogant.
     
  6. hejoka

    VIP

    Vielleicht gibt es hier ein Stadt-Land-Gefälle, aber ich kenne eigentlich nur das Gegenteil -
    eher erwarten Eltern einen höhere Ausbildung, als Kind bereit ist zu leisten.

    Gruss
    Manuel
     
  7. influenza

    influenza Teilnehmer/in

    wo liest du, dass akademikerfamilien etwas besseres wären? :confused:

    ein akademiker ist nicht "besser" als ein tischler, aber gebildeter (in der regel ;)). und ich halte es für ganz natürlich, dass man für seine kinder möchte, dass sie mindestens so gebildet sind wie man selbst.
    dafür kann ein tischler besser etwas bauen als ein akademiker ;)
     
  8. influenza

    influenza Teilnehmer/in

    die wenigsten akademiker sind genies. viele von ihnen sind durchschnittlich intelligent und haben ihr studium mit sehr viel ehrgeiz absolviert.
    allgemein gilt aber: je höher der bildungsgrad ist, desto mehr intelligente leute findest du.

    unter den leuten ohne schulabschluss findest du mehr grenzdebile (zb die breite masse der alkoholembryopathen) als unter leuten mit lehrabschluss. unter denen findest du wieder mehr menschen mit unterdurchschnittlicher intelligenz als unter uniabsolventen. das bildungssystem ist da so eine art sieb, wo auf jeder stufe einige hängenbleiben.

    wobei es natürlich viele ausnahmen gibt (zb hochbegabte schulabbrecher oder dumme studenten, die 80h in der woche für ihre 4er lernen).

    bildung ist sozial erblich (akademiker lernen mit ihren kindern fürs gymnasium, arbeiter wollen oft, dass die kinder schnell geld verdienen,...). kognitive begabung ist teilweise auch genetisch. ohne jetzt eugenisch klingen zu wolleb. aber so ist es eben.
     
  9. hejoka

    VIP

    Ich habe vor kurzen folgenden Beitrag im Netz (finde ihn aber nicht mehr, leider) in Bezug auf Intelligenz und Leistung=Schulerfolg gelesen.
    In der Unterschicht bzw. unteren Mittelschicht ist der Schulerfolg wenig von der angeborenen Intelligenz abhängig, sondern von der Unterstützung, die man (abseits der Familie) erhält.

    Bei Mittelschichts- bzw. Oberschichtsfamilien spielt die angeborene Intelligenz eine wesentliche Rolle, weil alle Kinder gut gefördert sind.

    Das finde ich einleuchtend.

    Gruss
    Manuela
     
  10. inkale

    inkale Gast

    Aber geh.
    Die Hauptschule war immer schon stigmatisiert.
    Zu meiner Zeit gab es noch den B-Zug und zwei Jahre meines schulischen Lebens durfte ich auch diese Erfahrung machen. Wenn es danach gegangen wäre - und dem was mir so manch anderer Lehrer in Folge noch mitgegeben hat - müsste ich heute brotlos und des Überlebens unfähig sein.
     
  11. inkale

    inkale Gast

    Ganz so ist es bei der Zentralmatura auch wieder nicht.
    Denn die Grundkompetenzen verlangen enorm viel Detailwissen. Detailwissen, welches mitunter auswendig gelernt werden muss und gar nichts damit zu tun hat, ob jemand den Stoff verstanden hat ;).

    Wissen und Informationen ist in den letzen Jahren enorm gestiegen, man kann das mit früheren Schuljahren gar nicht mehr vergleichen. Vielfach ist es ausreichend, wenn man weiß wo man sich Informationen besorgen kann, die Grundlagen kennt und diese dann umsetzen/anwenden kann.

    Die Schule meines Kind, welches seit etwas mehr als 2 Jahren auf die Zentralmatura vorbereitet wird, liegt z.B. bei den Ergebnissen des Bifies in Mathe weit über dem Bundesschnitt. Die Klasse meines Kindes hat innerhalb der Schule den Ruf in Mathe besonders gut zu sein.
    Bei den ersten Probeschularbeiten für die Zentralmatura vor etwas mehr als einem Jahr haben alle Schüler den aufbauenden Teil = angewandte Mathematik mit sehr gutem Ergebnis bestanden. Da hatte überhaupt keiner Schwierigekeiten praktische Beispiele mit entsprechenden Methoden lösen zu können.
    Gestreut hat es einige, weil sie bei den Grundkompetenzen teilweise lächerliche Abzüge bekommen haben bzw. Dinge abgefragt wurden, die für die Lösungskompetenz von Beispielen nicht wirklich relevant sind. Und da rutscht man extrem schnell in eine negative Bewertung in diesem Teil und wird dann auch insgesamt negativ beurteilt, wurscht ob die praktische Umsetzung sehr gut war.

    Hier wird es noch etwas dauern, bis man das richtige Maß in der Bewertung gefunden hat und klar ist es für die jetzigen Jahrgänge die von der Umstellung voll betroffen sind, noch besonders schwierig.
    Umso ärgerlicher, wenn manche Lehrer noch immer nicht reagieren - so hatte Kleinkind erst gestern eine Englischschularbeit, die nicht dem Standard der Zentralmatura entspricht. Und das obwohl die meisten Schulen bereits seit über einem Jahr danach prüfen. Kein Wunder, wenn manche sich dann nicht gut genug vorbereitet fühlen, wenn der Lehrer 5 vor 12 drauf kommt.
     
  12. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    ich kann jetzt nur für mich sprechen. Ich sehe mein Kind auf dem Gym gut aufgehoben, sehe aber auch, dass er viele Pflichten und Unanehmlickkeiten hat.

    Ich bezeichne mich nicht als übereifrig- aber ich hatte hier auch nicht viele Alternativen.
     
  13. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast

    Und was bitte - kann man sich mit Intelligenz kaufen?


    Meine Schwiegis sind auch solche Verfechter des Gedankens: Ohne Matura bist du eine 0 - das sagen sie mir auch ins Gesicht (ich habe keine Matura).

    Es kommt halt drauf an ob die Intelligenz für die Schule + noch was anderes reicht oder nicht. Bei den Schwiegis wurde nur auf die Schule geachtet: Sport - "no sports" - Hobbies "Sachspielen" - ja auch ein Lebensinhalt... Dass beide Kinder nie Haushalt führen mussten oder gar mithelfen - denn ihr Beruf war "Schüler" - ist nunmal so - und ehrlich - wir haben kämpfe ausgefochten bis ich durchgesetzt habe - dass mein Mann seine Sachen selbst wegräumt und nicht alles auf den Boden haut - und es dort hoffentlich morgen auch wieder findet :rolleyes:
     
  14. inkale

    inkale Gast

    Finde ich auch einleuchtend.
    Mit entsprechend finanziellen Mitteln hat man die Möglichkeit das Optimum aus der Veranlagung eines Kindes herauszuholen.
    Umso wichtiger wäre es, dass öffentliche Bildungseinrichtungen sich auch darauf konzentrieren, dass nicht nur Grundkompetenzen erworben sondern auch Begabungen gefördert werden. Aber ich glaube, das erlebe ich nicht mehr.
     
  15. Obsidian

    Obsidian Pazifist a.D.
    VIP

    eine selten blöde Frage.

    Wenn du Intelligenz mit Schlauheit und geistiger Leistungsfähigkeit gleichsetzt, kommst du sicher selber drauf.

    Aber vielleicht solltest die Frage umformulieren: "Was ermöglicht einem Intelligenz?"
     
  16. Artemis

    Artemis Göttin der Jagd

    Genauso traurig wie das Kind, das rechnet wie ein As, und wo es jetzt (1. VS) schon klar ist, dass er, egal wie er sich tut, "eh in die HS kommen wird, weil da war ma alle schon, und aus uns is ah wos worden". Tut dir der weniger leid, der wohl nie so eine Chance haben wird, außer, er erkämpft sich das?

    Es ist schon wahr, dass es abhängig von der Schicht ist, so als Grundtendenz. Aber es ist mir zu verallgemeinernd. Dazu kenn ich zu viele Kinder aus einfachster Herkunft, die weit gekommen sind, und ja, auch Akademikerkinder, die in der HS waren. Weil es einfach auf mehr drauf ankommt.
     
  17. Artemis

    Artemis Göttin der Jagd

    DAS klischee ist genauso blöd wie "Maturanten sind ja eh alle arbeitslos und -scheu".

    Egal wo du bist und hingehst, streng dich an, gib dein Bestes und schau, dass du zu was kommst. Das ist die Message.
     
  18. Glueckskatze

    Glueckskatze Helicopter Cat Mom
    VIP

    Echt? Ich bin am Land aufgewachsen und der Einfachheit halber (in den späten 1980ern) in die HS gegangen, danach Oberstufenrealgymnasium und später habe ich studiert.
    Noch nie hat mich jemand darauf angesprochen, warum ich nicht gleich nach der VS in ein Gymnasium gegangen bin.
    Und ich hatte das Gefühl, das war eine echte Gesamtschule, eben durch das System mit den drei Leistungsgruppen.
     
  19. Eine gute Ausbildung und daraus resultierend einen gutbezahlten Job?

    ... Mir wäre halt noch nie aufgefallen, dass Intelligenz irgendwo hinderlich wäre.
    Mit Intelligenz kann man sogar besser Bagger fahren, schneller Waren über ein Förderband ziehen und die Bedürfnisse seiner Kinder besser verstehen. (Wobei man das auch sehr gut mit normaler Intelligenz kann.) ;)
     
  20. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast

    Das bezweifele ich zwar jetzt ein bissi - aber bitte...

    Und du legst nun die Bedürfnisse deiner Kinder fest... Nehme ich mal an - weil sie haben ja keine - weil sie ja noch nicht fertig sind mit dem studieren und somit keine Intelligenz haben.

    Eine Selbstzufriedenheit gibt's ned auf der Uni - ist nunmal so - das ist auch kein Diplom - kann man sich ganz einfach nicht kaufen.
     

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