1. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    weil es sich anhört, als wären " Akademikerfamilien" etwas besseres.

    Ich kann mich mit meiner Meinung täuschen, aber wie viele Kinder aus " Akademikerfamilien" fühlen sich wirklich auf dem Gymnasium wohl und sind vielleicht gar nicht dafür geeignet. Da es aber Tradition ist, muss der Sprößling, der eigentlich lieber Tischler werden möchte, ein Studium haben.:rolleyes:
     
  2. inkale

    inkale Gast

    Hm, das klingt jetzt fast so, als ob man Hauptschülern und NMSlern aus dem öffentlichen Bereich absprechen würde, die Matura an einer öffentlichen Schule zu schaffen.

    Abgesehen davon, denke ich dass das mit der Zentralmatura sehr wenig zu tun hat.
     
  3. lucy777

    lucy777 Gast

    es gibt auch eltern, die selber schulisch gar nix draufhaben und davon ausgehen, dass ihr kind einsteins reinkarnation ist.

    aber generell ist es schon so, dass man die eigenen werte und bildungsstandard für die kinder möchte bzw. darfs auch ein bisserl mehr sein.
     
  4. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Ich glaub, dass meiner Glück hat - der macht nur das notwendigste und es geht sich locker aus. Der einzige Gegenstand der für ihn knifflig ist, ist Deutsch. Da funktioniert das drinsitzen und zuhören leider nicht so wirklich. In Grammatik schon - aber er ist keiner der richtig gute Aufsätze schreiben kann. :eek:
     
  5. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    ich möchte dir sagen, dass ich andere Erfahrungen mache und mir auch andere Geschichten erzählt werden. Ich kenne kein Kind, dass auf dem Gym die Füße hochlegt und Berichte in den Medien bestätigen ja auch, wie viel Druck auf den Kindern liegt.

    Ich selbst war sehr mit mir am hadern, welche Schulform ich für meinen Sohn wähle. Vom Kopf her ist er sehr fix drauf, die Belastbarkeit steht auf einem anderen Blatt.

    Diese Woche standen 2 wichtige Arbeiten an ( Latein und Mathe) und er ist abends fix und fertig ins Bett gesunken.
    Mittlerweile ist aber Routine eingekehrt und zum jetzigen Zeitpunkt kann ich sagen, dass er dort richtig ist. Wie es nächstes Jahr aussieht und der Stoff angezogen wird, weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass ich mich nicht scheuen werde, eine Alternative zu finden, wenn er den Anforderungen nicht mehr gerecht werden kann.

    Als meine Tochter auf die Realschule ging, habe ich von ehemaligen Klassenkameraden mitbekommen, dass die Nachmittage mit Lernen ausgefüllt war. Ich kann Deiner Argumentation " die armen Kindleins" einfach nicht folgen.

    Du wirst sicher Recht haben und es gibt genug Kinder, die für das Gym nicht geeignet sind ( auch Akademikerkinder) und von den Eltern da durch geprügelt werden. Aber die Kinder die für ein Gymnasium geeignet sind machen sich mit Sicherheit keinen faulen Lenz
     
  6. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Also ich oute mich hier mal als Hauptschülerin.( Dieser war 1981 aber nicht so stigmatisiert wie heute)
    Ich wäre gerne von meinen Eltern mehr gefördert worden und ich bin mir sicher, dass ich die Realschule hätte schaffen können.

    Was ist denn nun falsch daran, dass ich meine Kinder soweit unterstütze, dass die eine ihr Abitur hat ( @Minerva- Mathe nur stur auswendig gelernt hat) und der andere evtl. ein gutes Abitur macht?

    Traut man Eltern mit einem durchschnittlichen Bildungsabschluss nicht zu, dass die Kinder einen höheren Bildungsabschluss erreichen?
     
  7. lucy777

    lucy777 Gast

    nein - wie kommst du darauf?
    ich hab nur VS-abschluss und poly und meine beiden kinder haben maturiert und studium und päd.HS besucht. und viele menschen meiner generation haben das so.

    aber du hast ja beanstandet, dass eltern, die selber gym haben, auch bei den kindern höhere schule anstreben.
     
  8. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Ich glaube, dass Problem ist eine anderes. Was man selber nicht hat, braucht das Kind auch nicht zu haben. Das hat nichts mit der Intelligenz des Kindes aus solchen Familien zu tun.

    Ein Beispiel:

    Kind ist in der VS absolutes 1er Kind, die Lehrerin bekniet die Eltern das Kind ist Gym zu geben. Die Eltern sind der Meinung, dass das kompletter Blödsinn ist, und geben Kind in die HS. ( hat für die Eltern ja auch gereicht) Kind absolviert den 1. Klassenzug als 1er Schüler und wechselt in die HTL. Auch hier: 1. Klasse mit Vorzug abgeschlossen.

    Eltern werden unruhig - das Kind soll endlich eigenes Geld verdienen und unterstützen es überhaupt nicht. Das Ende vom Lied - Kind ergreift Lehrberuf und macht als junger Erwachsener die HTL nach. ( was neben einem Vollzeitjob wahrlich kein Zuckerschlecken ist)
     
  9. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    ich habe nicht " beanstandet" Mir gefällt diese Aussage nicht und ich finde sie überheblich. Nicht weil es nicht stimmt, sondern weil ich mitbekomme, dass das so vorrausgestetzt wird und diese Kinder nicht immer für ein Gym geeignet sind.

    Da wird eben von diesen " Akademikerfamilien" schon in der ersten Klasse davon gesprochen, auf welches Gym das Kind kommt. Alles selbst erlebt.

    Ganz neutral nachgefragt: seid ihr denn der Meinung, dass Intelligenz vererbar ist? Ist also ein Kind aus " Akademikerfamilien" grundsätzlich intelligenter als ein Kind aus einer Familie, wo die Eltern " nur" durchschnittlich begabt sind?
     
  10. Solanum

    VIP

    unsere matura war anders: komplizierte, langwierige integrationen, die man gut geschafft hat, wenn man sie geübt, geübt, geübt hat. zum verstehen war wenig.
    die neue mathematura verlangt grundkompetenzen - also etwas, dass möglichst jedeR aus dem ärmel schütteln können sollte, aber die wenigsten können das. das gehört einfach mehr geübt. was bringt es einer angehenden linguistin differenzieren zu können, wenn sie ansteht dabei sich einen prozentsatz von iregndetwsa im schnell und ohne hilfsmittel ausrechnen zu können oder zahlengrößenordnungen (potenzen) nicht einschätzen kann. insoferne finde ich die neue matura weitaus sinnvoller als unsere, aber anspruchsvoller für die unterrichtenden, den sie müssen den schülerInnen echtes verstehen beibringen und nicht nur runterratschen können von komplizierten sachen.

    ich bin ganz oft schlicht fassungslos wieviel naturwissenschaften studieredende einfachste schlußrechnungen nicht und nicht lösen können. sei gnädig mit den azubis :)
    das gehört in der schule verbessert: die kinder müssen die dinge wirklich anwenden können und nicht nur für die schularbeit runterexzerzieren können. das geht schon in die richtige richtung jetzt.
     
  11. Hegaelis

    Hegaelis Gast

    Minerva, ich denke, wir sind in unserer Sichtweise nicht so weit auseinander, wie du tust. Gerade die Akademikerschwemme hätt ich in meinem Posting schon angedeutet (falls das nicht deutlich war).

    Auch den letzten Absatz unterschreibe ich voll und ganz. Darum hab ich auch influenzas Beitrag geliked. Ich find, sie hat das reflektiert zusammengefasst. Ob jetzt wer aus einer Akademikerfamilie kommt und das auch mitteilt, das ist mir hier jetzt wurscht.

    Aber meine bescheidene Erfahrung:
    dieses mit Stolz erfüllte Downgrading des eigenen Wissens, wie du es ansprichst, kenn ich aus unterscheidlichen Bereichen.
    Es ist nicht nur für einige schick, in Mathe nichts zu können. Die Künste stehen dem um nichts nach (Literatur, Klassische Musik, Malerei, Architektur...). Da drüber was zu wissen, ist für manche einfach uncool und ich denke, es fehlen Zugänge dazu.

    Nur, es wird nicht besser, wenn ich etwas zur wichtigesten Angelegenheit im Wissensspektrum erhebe, nur weil ich selbst grad da gut aufgestellt bin.
    Wie schon angedeutet: ich bin ein mathematisches Nudelaug, brauche extrem viel Zeit, dann gehts irgednwie, aber halt nur irgendwie.
    Das, was hier oft im Forum als mathematisches Standardwissen bezeichnet wird, zieht mir schon die Patschen aus. Ich bin drauf nicht stolz, aber ich nehm es mit einer gewissen Selbstironie (was dir vielleicht schon ein Dorn im Auge ist).
    Ich leb ganz gut mit diesem Defizit, weil ich mir zu helfen weiß (nach dem Motto: blöd kann man eh sein, zu helfen muss man sich wissen).

    Die Connection Mathe - Musik gibt es für mich in genau zwei Teilbereichen: der Akustik und dem Tonsatz. Wenn man die Akustik nicht versteht, ist es höchstens schade, aber es verwehrt einem trotzdem nicht den Zugang zur Welt der Musik, zum tiefen Empfinden beim Musizieren.
    Wenn man Tonsatz nicht versteht, ist es bis zu einem gewissen Level auch blunzn, musikalisches Erleben geht quasi ohne viel Vorwissen.

    Eines denk ich mir steht vor allem Detailwissen: nämlich die Fähigkeit, vernetzend und reflektiert zu denken.
    Solange ich merk, dass mein Kind sich dahingehend weiterentwickelt, mach ich mir keine Sorgen. Auch nicht wegen der Zentralmatura.
    Think bigger, quasi.
     
  12. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    das verstehe ich auch nicht. Muss ja für das Kind auch nicht angenehm gewesen sein, dass der Wissensdurst, den er ja ganz offensichtlich hat, so ausgebremst wurde.
     
  13. lucy777

    lucy777 Gast

    warum gefällt dir diese aussage nicht?
    es ist eine tatsache, dass menschen, die bildung offen gegenüberstehen, auch ihre kinder entsprechend erziehen - dass immer alles anders kommen kann, als man sich das vorstellt, ist eh klar.
    ob man dann damit klarkommt, wenn das kind nicht astrophysik studieren sondern lieber schafe züchten will, ist dann der unterschied zwischen bildung und intelligenz.

    zu deiner frage: nein, ich glaube nicht, dass akademikerkinder grundsätzlich intelligenter sind, dazu kenn ich zuviele dodeln aus gutem haus.
    es ist ja ein unterschied zwischen angelerntem wissen und intelligenz.
     
  14. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Mittlerweile sieht er es so, dass er zwei Standbeine hat. :)
     
  15. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    lieb geschrieben:)

    Schade finde ich, dass man schon belächelt wird, wenn man eine mathematische Frage wirklich nicht verstanden hat.
    Ich hatte hier kürzlich auch mal eine Frage gehabt. Vorher habe ich das Mathebuch meines Sohnes gewälzt, dort keine Infos gefunden. Dann betätigte ich Google und war auch nicht wirklich erfolgreich und stellte dann die Frage hier im Forum. Ich bekam zum Glück sehr nette Erklärungen und musste dann auch über mich selbst lachen, als ich den Sinn hinter dieser Aufgabe endlich begriffen habe.

    Aber es kam auch die eine oder andere hämische Äusserung und das finde ich einfach schade.
     
  16. lucy777

    lucy777 Gast

    und sicher noch etwas, das keine schule vermitteln kann....
     
  17. Das sehe ich auch zuweilen.
    Es mag sein, dass diese Kinder im Gymnasium "leiden". Am Ende haben sie dann die Matura, wurst mit wie vielen Interventionen und wie vielen Nachhilfestunden.
    Ein paar Jahre später sind sie dann meistens gesellschaftlich mehr als ihre Kollegen, die sich am Gymnasium leicht getan haben, aber nicht so den familiären Hintergrund haben.

    Unfair ist es zweifellos. Aber das Mitleid mit den "armen unbegabten reichen Kindern" halte ich für verfehlt.


    Hauptsächlich vererbt wird Bildung auf soziologische Weise.
    Mit der Vererbung von Intelligenz auf biologische Weise ist es nicht so weit her.

    Ganz generell gibt es auch bei "ärmeren" Familien viele schlaue Kinder.
    Und bei "reicheren" auch einige weniger schlaue.
    Kommt auch auf die Definition von Intelligenz (=die Fähigkeit, sich mit sich selbst und seiner Umwelt lösungsorientiert auseinanderzusetzen) an - und darauf, von welchen Standpunkt aus du es misst: Stanford-Binet? Sozial neutraler Intelligenztest? Überleben im Wald?
     
  18. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Meine Tochter war immer gut auf der Realschule und ich dachte, es wäre sicher kein Problem anschließend aufs Gym zu wechseln.
    Pustekuchen, mit 16 waren dann andere Sachen wichtiger als Schule. Sie hat dann eine Ausbildung im medizinischem Bereich gemacht und sich dann entschieden, ihr Abitur nachzuholen.

    In dem Alter in dem sie es machte, hatte sie dann aber auch eine ganz andere Einstellung, als mit 16.
    Sie wollte es unbedingt und sie wollte unbedingt ein gutes Abi machen.
     
  19. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Ich hatte diese Überlegung mit einer Freundin " Kind aus Akademikerfamilie"

    Die Jungs waren auf der Grundschule mit einem Jungen in der Klasse, der sehr viele Defizite hat. Unsere Überlegung war, was wäre wenn dieser Junge nun in einer Familie aufgewachsen wäre, wo er mehr schulische Unterstützung von den Eltern erfahren hätte.
    Gedankenspinnerei eben...
     
  20. Dani2k

    Dani2k wär gerne cool
    VIP

    zur matura kann ich nichts beitragen aber zur anderen diskussion ;)

    ich bin immer davon ausgegangen das meine tochter ins gym geht. mein mann und ich sind beide in die hauptschule gegangen und haben danach einen lehrberuf ergriffen. mittlerweile arbeitet keiner mehr darin wir haben uns woandershin entwickelt. ich hab mich in der hs immer unterfordert gefühlt und mir gedacht nein ich mach den fehler bei meiner tochter nicht die kommt ins gym da fährt die eisenbahn drüber...

    tja jetzt steh ich da mit einem kind grundsätzlich gscheit usw. aber unselbstständlich, nicht belastungsfähig, keine organisationsfähigkeit, schaltet ab wenn man sie unter druck setzt.... nach vielen diskussionen und schlaflosen nächten haben wir jetzt entschieden sie, trotz gymreife, in eine privat wms zu geben weil ich nicht glaube das sie den druck in einem gym aushält... vielleicht ist es falsch aber das weiß ich jetzt noch nicht.

    ich will damit sagen das nicht jeder aus einer arbeiterfamilie der sein kind nicht in ein gym gibt nichts daran liegt das es lernt sondern man halt manchmal einfach aufs kind schauen muss auch wenn es sehr schwer fällt...
     

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