?
  1. Ja. Häuslich unterrichtete Kinder brauchen die sozialen Kontakte zu Gleichaltrigen umso mehr, und

    36 Stimme(n)
    46,8%
  2. Nein. Wer es sich leisten kann, sein Kind selbst zu unterrichten, soll auch selbst für die Betreu

    41 Stimme(n)
    53,2%
  1. inkale

    inkale Gast

    So ist es.
    Es gibt viele Eltern (nicht nur von Sommerkindern) die ihre Kinder erst mit einem Jahr später einschulen wollen und häuslichen Unterricht als eine mögliche Alternative dafür sehen. Die Studie geht im Detail auch darauf ein.

    Die Zahlen (und diese kommen von der Statistik Austria) wurden von mir ja nicht eingebracht um etwas über die Qualität des häuslichen Unterrichtes auszudrücken sondern das Argument zu entkräften, dass man hier Lehrpersonal einspare.
    Wenn man pro Jahr etwa 100 Schüler im häuslichen Unterricht hat und das auf ganz Österreich verteilt, da kann man sich vorstellen, wie groß der Spielraum im öffentlichen Bereich ist um hier Einsparungen treffen zu können, geschweige denn um hier gezielte Angebote zur Nachmittagsbetreuung setzen zu können.
     
  2. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    VIP

    Ein Schulvormittag ist für mich nicht repräsentativ. Einen Monat lang dem Unterricht bewohnen und dann könnte man das beurteilen.

    Bist du eigentlich eine ausgebildete Lehrkraft um das so beurteilen zu können?
    Bist du schon mehrere Wochen in einer Klasse gestanden und hast unterrichtet?

    Wenn man sich rein auf das Lernen konzentrieren würde dann könnte deine Rechnung vielleicht aufgehen. Wenn man also die Kinder hinsetzt, die rühren sich nicht, die Lehrkraft betet den Stoff runter, dann wäre das vielleicht möglich.
    DAS ist aber für mich die Horrorvorstellung von Schule. Erinnert mich an die Rohrstockzeiten.
    Weil eben die Zeit nicht nur mit reinem Lernen ausgefüllt ist, sondern auch mit Begreifen, Erfahren und Vertiefen hat die Zeitspanne schon ihre Berechtigung.

    Kleinere Klassen wäre generell schön, dass liegt aber an den Mitteln die die Regierung nicht (und auch nicht in absehbarer Zeit) zur Verfügung stellt.



    Für mich ist das nicht Naivität sonder Realismus.
     
  3. In wie vielen Schulen bist du schon länger drin gewesen, dass du ernsthaft glaubst, dass da 4-5 Stunden Stoff gelernt wird?

    Probier es doch einfach mal aus. Schau an was an so einem Vormittag gemacht wird. Nimm dieselbe Menge Stoff und mach das mit deinem Kind. Wie lange brauchst du? Ich kann meinen Kindern locker in 20 Minuten vermitteln was in der Schule in 2 und mehr Stunden abgehandelt wird. Logisch, da sitzen noch 22 ander Kinder. Die kommen auch dran, die sind unruhig, das Kind schaut beim Fenster raus. Es ist wieder Pause, dann werden die Stifte gesucht, ein Heft rumgewurschtelt.....
    daheim hab ich Kind, red mit ihr und fertig.

    Meine Kinder gehen in die Schule, weil sie Freunde dort haben, weil das Freizeitprogramm gut ist und weil sie diese dauernden Leerzeiten nicht stören. Aber effizient ist es nicht.

    Hort für Kinder im Heimunterricht finde ich logisch. Da ist der soziale Bereich abgedeckt, die Eltern können trotzdem arbeiten und das Kind ist die schrecklichsten Teile der Schule los.
    Warum man gerade ein Kind, das ja schon in einem Hort integriert und bekannt ist dort nicht mehr haben will, halte ich für absolut nicht nachvollziehbar. Typisch Österreich. Wenn jemand eine individuelle Lösung für sich selbst findet, fühlen sich andere, die das nichts und Zwirn angeht sofort angegriffen. Dieses Erbe der Nazis kommt doch immer und immer wieder zur Oberfläche, es ist grausig, der braune Bodensatz, der noch in unseren Generationen nachgärt.
     
  4. Eule

    Eule Teilnehmer/in

    Zu: den Unterrichtsstoff in einer Stunde pro Tag statt in vier durchbekommen:
    Ja, das glaube ich. Zu Hause kann man dem Kind in viel kürzerer Zeit etwas beibringen, weil die Konzentration auf ein Kind da ist und nicht auf 20. Man kann individuell auf Probleme eingehen und sie binnen Minuten aus der Welt schaffen, was in der Schule oft Tage benötigt - und meist trotzdem mich, die es am Nachmittag binnen Minuten klarstellt, obwohl die Lehrerin eine wirklich gute ist.
    Außerdem wird in der Schule nicht dauernd Stoff durchgenommen, sondern die Kinder beschäftigen sich mit allen möglichen, lustigen Dingen, so ähnlich wie im Kindergarten, nur natürlich altersmäßig angepasst. Da ist gar nichts dagegen zu sagen, weil Kinder so auch viel lernen. Ich halte es sogar für wichtig auf diese Art zu unterrichten (mit Montessori-Pädagogik eingeflossen, selbständiges Erarbeiten von Wochenplänen,...).
    Wenn ein Lehrer gut und engagiert ist, halte ich Schule für besser, wenn nicht, tatsächlich häuslichen Unterricht (sofern die Eltern befähigt dazu sind).

    Zu: die Hausübung muss alleine bewältigt werden können:
    Theorie und Praxis klaffen natürlich auseinander. Meist können Kinder im Volksschulalter die Hausübung alleine bewältigen, aber oft fehlt nur ein Satz, eine kurze Erklärung, dass das Kind es kann. Wenn dieser Hinweis fehlt, können sie es nicht.
    Ich sitze nachmittags eine Stunde parallel mit meiner Tochter im selben Raum im Büro (Familienbetrieb). Nach der Stunde ist sie fertig mit ihren Hausübungen. In der Zeit wechseln wir so ca. fünf bis zehn Sätze. Ohne diese fünf Sätze würde sie den ganzen Nachmittag brauchen oder etwas nicht erledigen. Danach muss ich fünf Minuten Fehler verbessern. Vor Tests oder Schularbeiten ist es notwendig, dass man ein paar Tage lang jeden Tag zehn bis dreißig Minuten etwas wiederholt. Wenn ich das nicht tun würde, hätte sie schlechtere Noten. Mit den schlechteren Noten könnte sie nicht ins Gymnasium gehen, obwohl sie blitzgescheit ist. Sie würde auf ihrem Lebensweg wegen Kleinigkeiten aufgehalten.
    Kinder, die dieses bisschen Unterstützung nachmittags nicht haben, kommen unter die Räder. Von den schlechten Schülern gar nicht zu reden, die brauchen viel mehr Aufmerksamkeit. Ich kriege ja mit, was die Mütter nachmittags alles mit ihren Kindern für die Schule tun - wie gesagt - trotz einer guten Lehrerin.

    Zu: man muss mit der Lehrerin reden, wenn das Kind im Hort die Hausübung bis 16 Uhr nicht fertig bekommt.
    Es liegt am Hort und nicht an der Hausübung. Zu Hause schaffte meine Tochter die Hausübungen immer in 30-60 Minuten, im Hort oft in drei Stunden nicht. Obwohl sie sich um Ruhe bemühen bevor "Spielezeit" angesagt ist. Es fehlt an Hilfe zum rechten Moment, dadurch entstehen Wartezeiten, Leerlaufzeiten. In der Spielezeit muss es dann damit rechnen, dass es von größeren Buben regelmäßig verletzt wird, weil das niemand - auch bei redlichem Bemühen - verhindern kann. Super. Das Kind verscheißt viele seiner Nachmittage und ist unglücklich. Auch bei gar nicht schlechten, sondern bemühten Pädagogen.

    Ein wenig OT: Beim Lesenlernen sind die Kinder alleine gelassen, wenn die Eltern das nicht übernehmen. Ein Hort kann nicht mit fünf Personen für 40 Kindern gewährleisten, dass mit jedem Kind 30 Minuten gelesen wird. Manche Eltern können nicht mit ihren Kindern lesen, entweder wegen sprachlicher Probleme oder weil sie österreichische Analphabeten oder bibliophob sind oder keine Kraft haben das abends noch neben den anderen Verpflichtungen für die Familie und Haushalt nach der Arbeit zu erledigen. Noch schwieriger mit mehreren Kindern.

    In unserem System werden immer die Schwachen durchrasseln, wenn das System nicht geändert wird.
    In unserem Ort gibt es einen guten Ansatz mit Lesepatenschaften. Es gibt ein Gratisangebot, dass pensionierte Lehrer und andere Interessierte, die Zeit und Lust haben, mit Kindern regelmäßig lesen. Ein Erwachsener beschäftigt sich mit einem Kind. Das geht natürlich übers bloße Lesen hinaus und hilft den Kindern sehr. Das sollte forciert werden - und manchen sogar zur Verpflichtung gemacht werden. Denn wie immer nützen diejenigen, die es am nötigsten haben, das Angebot kaum. Nur, wenn verpflichtend für schwache Schüler bzw. wenn das Angebot sonst noch benötigt wird, dann gehört es auch offiziell geregelt und finanziert.
     
    Eule, 26. November 2013
    , Zuletzt bearbeitet: 26. November 2013
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    #84
  5. Artemis

    Artemis Göttin der Jagd

    Ja, das ist es ja. Wenn ein Kind wirklich in ein Thema vertieft ist, dann dauert das imho. Wäre schade, wenn man schon so schön darauf eingehen kann, sich auf sinnloses Abarbeiten von Büchern zu beschränken.

    Ein Buch kann ich theoretisch in einer Woche lesen. Das ist für mich aber kein qualitativ guter Unterricht.

    Du kannst den Volksschulstoff theoretisch auch in einem Monat streifen. Sprich, alle Bücher mal lesen und durchmachen. Aber das ist für mich nicht das Ziel von gutem Unterricht. Und ich bin da in der Tat perfektionistisch, daher kann ich dich auch nicht verstehen.

    Gerade, wenn ich mein Kind zuhause unterrichte, kann ich nutzen, wie viel Zeit ich für dieses eine Kind habe. Um den Zahlenraum von 1 - 10 (der wichtigste imho überhaupt - mein bis unendlich zählender Fünfjähriger war da auf Rechnen und Mengenlehre bezogen sehr lange damit beschäftigt - wir hatten aber immens viel Material zum Anfassen und der Zahlenraum sitzt so bombenfest, dass alles Weitere sehr leicht fällt) wirklich zu begreifen, um zu erfassen, dass Zahlen Mengen bedeuten, um die Rechnungen in dem Bereich wirklich zu erfassen, und nicht nur auswendig zu lernen, braucht ein mathematisch gut begabtes Kind schon seine Zeit. Um Vorgänge in der Welt, Naturphänomene zu erfassen, Lesen und Schreiben gut zu implizieren, bedarf es imho Lernen mit allen Sinnen. Freihandversuche, Schreiben mit unterschiedlichen Materialien, lesen mit unterschiedlichen Dingen, Sachunterricht, Turnen, Ausflüge in Theater und Oper, da bin ich nie fertig damit, wenn ich wirklich will. Und ich hätte zu tun, all das überhaupt in vier Jahre unterzubringen.

    Nein, der Stoff der Volksschule ist nicht schwer, den würde ich mir auch zutrauen. Es ist aber imho Zeitverschwendung, die Bücher abzuarbeiten wie eine "to do Liste", nirgendwo in die Tiefe zu gehen (das geht imho nicht, wenn du zu Weihnachten fertig bist) und das Potential, das dein Kind durch die viele Zeit daheim hat, zu vergeuden. Ich kann zu jedem Thema Anschauungsmaterial besorgen, wo hinfahren, Versuche machen, Dinge unternehmen, und da bin ich lange nicht fertig damit.

    Das Nächste, was beim Abarbeiten von Büchern für mich falsch läuft ist, dass man sich so nicht zunutze machen kann, was zuhause gut ginge. Dass das Kind die Themen nach Interesse vertiefen kann. Sondern einfach. Bücher durchackern? Mein Kind (das eine Schule besuchen wird) kommt da von der Zweierreihe bis zu den Himmelsrichtungen über "worauf kann man noch schreiben" bis zu "Warum - Wieso - Weshalb". Da ist man doch nie fertig? :confused:

    Würde ich mein Kind zuhause unterrichten, so wäre mein Anspruch an mich viel höher als "zu Weihnachten waren wir fertig, so ein Buch ist schnell durch". Sorry, aber mit so einer Einstellung sind Kinder imho in jeder gewöhnlichen Schule besser aufgehoben.
     
  6. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Nicht nur der Stoff soll in der Schule gelernt werden, auch das soziale Miteinander.
    Dazu gehört nun mal, dass es Kinder gibt, die schneller oder - Gott behüte - langsamer lernen. Dazu gehört auch, dass man seine Sachen in Ordnung hält, seinen Arbeitsplatz organisiert und lernt, sich trotz Lärm und Bewegung drum herum, zu konzentrieren. Die Kinder arbeiten in Gruppen, helfen einander, ergänzen einander.

    Zum Rest deines Beitrags fällt mir nur ultimatives Totschlagargument ein.
     
  7. Artemis

    Artemis Göttin der Jagd

    Nein, das ist für mich ein Unterschied. Ich kann in 20 Minuten was "durchmachen" im Sinne von erklären.

    Wenn sich mein Fünfjähriger für ein Thema interessiert, wenn er da Fragen aufwirft, und die Polarisation der Aufmerksamkeit da ist, dann verbringen wir damit oft Stunden. Immer wieder, wenn und solange er halt will.

    Ich kann mich erinnern, als er mich gefragt hatte, warum Fliesen kalt sind und Holz warm ist. Da haben wir Tage mit dem Thema verbracht. Und immer wieder kam spontan wieder ein anderer Gedanke und Teilaspekt von ihm. DAS ist "Polarisation der Aufmerksamkeit" und ohne die funktioniert imho kein richtiges Begreifen. Sowas meine ich.

    Etwas erklären ist für mich nicht "sich in ein Thema vertiefen".
     
  8. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    VIP

    Klar kommt das alles vor, aber 1 Stunde pro Tag halte ich mehr als untertrieben; wenn der Stoff gelernt, erfahren und vertieft wird. Von mir aus sollen es 2 bis 3 Stunden.

    Ich weiß nicht wie das gehen soll in 20 Minuten Rechnen, Lesen, Schreiben, Sachunterricht zu vermitteln - so zu vermitteln, dass es gelernt und vertieft wird. Alleine die Themen im Sachunterricht übersteigen in vielen Fällen schon 20 Minuten.

    Wie wenn das alles ein Kind daheim nicht machen würde. Beim Fenster rausschauen, dazwischen aufs WC gehen, sich ablenken lassen. Das kannst du daheim genauso haben.
    Mit reden alleine wird es ja nicht getan sein?!
     
  9. Das stimmt natürlich. Nur: nicht alles im Stoff eines Jahres will das Kind vertiefen. Manches wird es einfach abhaken. Der Unterschied im häuslichen Unterricht ist eben, dass du genau darauf eingehen kannst. Du machst das was im Lehrplan steht, aber dir und Kind nicht wichtig ist, schnell durch. Und du vertiefst das, was wirklich Spaß macht.

    Aber egal wie du es drehst: dein Kind wird von dir bei voller Aufmerksamkeit wesentlich effektiver lernen als in einer vollen Klasse mit anderen Kindern und du wirst dafür weniger Zeit benötigen.

    Das was hier ja die Ausgangsfrage war, klingt für mich nach der idealen Kombination für diese Familie. Kind kann daheim mit Mama und ohne Stress den Schulstoff lernen und hat im Hort dann die soziale Interaktion mit anderen Kindern und Pädagoginnen.
     
  10. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    VIP

    :goodpost:

    So ist es. Wenn ich tatsächlich nur 20 Minuten aufwende, dann kann die Qualität nur mangelhaft sein.
    Ich würde, wie du schreibst, auch davon ausgehen, dass es wesentlich mehr Stunden beim Heimunterricht sind als in der Schule.

    20 Minuten Heimunterricht ist für mich nichts anderes als Frontalunterricht wie er, in der Regel, in Schulen schon lange nicht mehr stattfindet.
     
  11. Artemis

    Artemis Göttin der Jagd

    Mein Kind hat aber Beides. Die Aspekte, die eine Lehrerin einbringt, allein schon dadurch, dass sie nicht ich ist, und andere Dinge einbringt als ich. Das empfinde ich als Bereicherung. Und die Dinge, die ich daheim vertiefen kann. Es ist für Kinder eben nicht an der Schultüre Schluss. Was Zeit braucht kann man daheim machen. Und eine gute Schule macht Vieles auch dort, wofür mir das Material begrenzt ist. Und dazu noch der soziale Effekt.

    Wer sagt denn bitte, dass alles die Schule machen MUSS? Es ist halt eine Bildungspartnerschaft, und kein "ich schick es da hin, die machen dann alles. Geht sich in der Schule mal was nicht aus - buhuu, musste ich glatt daheim was ergänzen". Die Schule alleine ist für Bildung nicht verantwortlich. Vieles Wesentliche passiert auch daheim. Dass alles die Schule macht, so war das nie gedacht.
     
  12. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    VIP

    Aber gewisse Dinge kann man eben nicht nur streifen, die müssen sozusagen gemacht werden, wenn man vermeiden will, dass dem Kind dadurch Nachteile in der weiteren Schul- und Berufswahl entstehen oder entstehen können.
    Ob die Vögel im Sachunterricht jetzt lt. Lehrplan durchgenommen werden oder vertieft werden ist gleich, bei Mathe, Deutsch und Lesen geht das nicht.

    Kommt ganz auf das Kind an. Wenn es ein Kind ist, dass tatsächlich die ganze Zeit aufmerksam mitarbeitet und sich nicht ablenken lässt, dann ja.

    Für die Familie mag das schon so sein, ob es das auch alleine für das Kind ist, ist eine andere Frage - da mir 1 Stunde pro Tag recht wenig erscheint.
     
  13. Vertiefen? Ach, ja, das sind die 6 Blätter mit Rechnungen mit der Zahl 8, die Kind über das lange Wochenende mit dabei hatte. Die xx Blätter mit Rechnungen, die Kind jede Woche in der Schule macht? Meinst du das?

    Sie kann im Zahlenraum 20 sicher rechnen. Sie muss da nix mehr vertiefen. Aber in der Schule sind sie eben grad bei der 9. Und da wird nun so lange die 9 vertieft bis es auch das letzte Kind kann. Das ist gut so und verständlich. Aber daheim würde ich das mit Sicherheit nicht machen.

    Sachunterricht: kommt aufs Thema an. Wir waren am Wochenende im Museum und haben was über Insekten gesehen. Klar waren das mehr als 20 Minuten. Es war ein Wochenendausflug mit der Familie. Nur: wenn das Thema nun in einem Schulbuch kommt, dann kann Kind das in 2 Minuten, weil es das Zeug eben schon weiß.

    Genau das versteht man unter individuellem Zugang und darum geht es beim Heimunterricht. Warum fällt es dir so schwer aus dem eckigen, starren System Schule rauszudenken?
     
  14. Da in Österreich die Bildungspflicht mittels Externistenpfrüfungen sowieso regelmässig überprüft wird, kann man die Beantwortung dieser Frage getrost der Familie überlassen. Die können das auf ihre eigene Verantwortung hin ausprobieren und wenn es nicht funktioniert, muss das Kind sowieso wieder ins Regelschulwesen zurück.

    Es gibt jedes Jahr viele, viele Kinder, die Klassen wiederholen müssen und so ein Jahr verlieren, weil die Schule es nicht schafft ihnen den Stoff ordentlich nahezubringen. Da darf man getrost einer einzelnen Familie die Entscheidung überlassen das Kind daheim zu unterrichten. Der Gesetzgeber sieht das so, warum du nicht?
     
  15. Pharma

    Pharma Fotofreak
    VIP

    Warum fällt es Dir so schwer aus deinem eckigen, starren system Heimunterricht rauszudenken?
     
  16. Aeffchen

    Aeffchen Teilnehmer/in

    Bis auf das "Pseudeo" stimmt das.
    Es werden aber auch vom AMS sogenannte Deppenkurse angeboten, die am Nachmittag sind. Von denen hatte ich sogar schon zwei und könnte wieder einen am Nachmittag machen. Das AMS bietet von sich aus auf Grund von EU-Vorgaben diese Kurse an, nimmt aber auch Vorschläge vom Kunden dankbar an, Hauptsache, der Kunde fällt aus der offiziellen Arbeitslosenstatistik.
    Wäre das für dich ein Problem oder sonstwie erwähnenswert, wenn mein Kind in die öffentliche Volksschule und in den Hort gehen würde?


    Nein, das stimmt nicht. In den ersten zwei Schuljahren war der Hort kein Thema, obwohl ich da genauso arbeitslos war wie jetzt und ein Teil des Betreuungsbedarfes durch die Schule abgedeckt war.

    Wenn es finanziell eh das Gleiche ist, warum muss dem Kind dann ein Wechsel zugemutet werden?


    Wer "wir"? Und warum habt "ihr" in den beiden letzten Schuljahren für meine Existenz gesorgt, obwohl ich da sogar mehr aus der öffentlichen Hand bezog?


    Ich habe das Gefühl, eine Kündigung kommt nicht in Frage. Die Regionalleiterin hat mir zwar lang und breit erklärt, dass mein Sohn nicht in den Hort gehen darf, aber eine Kündigung hat sie nicht angedacht, sondern versucht, mich zu einem freiwilligen vorzeitigen Austritt zu bewegen, und da ist natürlich gleich mein Lügendetektor angesprungen.
    Ja, es gibt andere Möglichkeiten auch, und die hätte ich mir natürlich angeschaut, wenn ich ihn schon ab der ersten Klasse zuhause gehabt hätte. Aber jetzt ist er nun einmal im öffentlichen und will dort bleiben.
    Über die Anforderungen des AMS war der Hort immer informiert und hat sie auch akzeptiert.


    Ich verstehe es immer noch nicht ganz:
    Ich erspare der öffentlichen Ausbildung Arbeit und soll dafür bestraft werden?

    Und häuslicher Unterricht + Hort ist kein solcher Kompromiss?

    Mit meine Entscheidung lebe ich ja. Ich hab mich ja nie darüber beschwert, dass ich mein Kind selbst unterrichte.

    Noch einmal (und dann wiederhole ich mich nicht mehr):
    Mein Sohn ging auch in den ersten beiden Schuljahren in den Hort, und da war ich genauso arbeitslos wie jetzt, der Hort war also genauso "eine Spielgruppe". Und wenn er weiter in die Schule gegangen wäre, hätte es keine Probleme gegeben, auch wenn ich anderen den Hortplatz weggenommen hätte.
    Was macht den Unterschied?


    Wenn mein Sohn am Ende des zweiten Schuljahres eine Externistenprüfung abgelegt hätte, wäre er mit Karacho durchgefallen. Was haben die in den 17 Wochenstunden gemacht - äh... vertieft?


    Vorschulklasse ist ja nicht häuslicher Unterricht. Dazu müssten es außerdem viel mehr sein.
    Und ist sicher, dass es sich um die selben Schüler handelt?
    Und wo bleiben dann die ganzen Alternativschüler und Sängerknaben?
     
  17. Pharma

    Pharma Fotofreak
    VIP

    seit wann gibt es die Pflicht alles so zu sehen wie der Gesetzgeber? Machst du sicher auch nicht oder sagst du zu allem was von oben kommt ja und amen?
     
  18. Artemis

    Artemis Göttin der Jagd

    Das kommt aber auch darauf an, wie man damit umgeht imho. Mein Sohn kann auch schon Einiges, was im Kiga dran kommt. Er ist dann stolz darauf, dass er es schon weiß. Und erklärt es denen, die damit noch brauchen. Es ist doch keine Zeitverschwendung, etwas zu machen, das man schon kann. Und ein guter Lehrer wird das entweder so handhaben, dass er das Kind das dann erklären lässt (das ist die zweite Form von Lernen - was ich nicht erklären kann, habe ich nicht verstanden) oder dass er Zusatzmaterial gibt. Die Kinder der Nachmittagsbetreuung, die in Sohn's künftige Schule gehen, haben mir erzählt, dass sie in vielen Bereichen unterschiedlich weit sind. Und wenn er wirklich mal was mitmachen darf, was er schon kann, soll er's halt als Bestätigung sehen. Sixtas, du hast das schon gewusst. Daheim zeig ich dir dann was zu dem Thema, was für dich neu ist. Und da fällt mir immer was ein. ;) auf MICH kommt es halt auch an, und auf meine Einstellung. Dass er Zeit verschwendet, das vermittel ich ihm. Dass etwas ein "Problem" darstellt, auch. Und wenn mal wirklich was ein Problem ist, dann darf ich halt auch den Mund aufbringen. ;)
     
  19. DU! Es gibt aber Kinder und Familien wo die Lehrerin keine Bereicherung darstellt. Es gibt Familien und Schulen, wo es zur Qual wird. Es gibt Situationen wo Schule genau das Gegenteil von dem ist, was du da so schön schilderst.

    DU schickst dein Kind zur Schule, weil du es gut und bereichernd findest.

    Ich schicke meine Kinder zur Schule, weil ich es mir finanziell nicht leisten kann, sie daheim zu unterrichten.

    Andere unterrichten ihre Kinder daheim, weil das für sie der beste Weg ist.

    Was fällt dir schwer daran, den Weg anderer zu akzeptieren? Das tut weder dir noch deinem Kind in irgendeiner Weise weh, wenn jemand anderer seine Kinder nicht zur Schule schickt? Und diesen anderen fremden Kindern tut es auch nicht weh, es gibt die Bildungspflicht, die wird auch eingehalten.

    Wenn ich richtig verstanden habe, kommst du aus einem Lehrerumfeld? Schön, ich verstehe, dass man nicht am Ast sägt auf dem man sitzt. Etwas mehr Toleranz würde gerade dann nicht schaden, wenn man das System kennt.
     

  20. und dabei den stoff von 4 jahren in 2 jahren locker durchbringen :rolleyes:
     

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