1. Erfolgspapa

    Erfolgspapa Teilnehmer/in

    Hi Leute!
    Was haltet ihr vom österreichischen Schulsystem?
    Seit ihr zufrieden oder gibt es Bereiche die komplett reformiert gehören?
    Was haltet ihr von Homeschooling vs. Public Schooling?
    Was sind die Vor-und Nachteile

    Haltet ihr Wettbewerb ( Competition) im Schulsystem für gesund?
    Heißt: es gibt verschiedene alternative Ausbildungsmöglichkeiten.

    In welchen Bereichen könnt ihr eure Kinder später sehen?
    Das ist sehr schwer zu sagen, da sich die Vorlieben doch stark ändern aber bei manchen Kindern hat man schon eine vage Ahnung.
     
  2. Sino

    Sino Teilnehmer/in

    Was haltet ihr vom österreichischen Schulsystem?
    Grundsätzlich nicht schlecht, aber mit mehr Geld könnte man schon noch einige Verbesserungen durchführen.
    Seit ihr zufrieden oder gibt es Bereiche die komplett reformiert gehören?
    Ich bin mit der Sprachauswahl unzufrieden, fürchte aber, dass sich viele Schüler und auch die beratenden Eltern nicht über exotischere Alternativen drübertrauen.

    Was haltet ihr von Homeschooling vs. Public Schooling?
    Was sind die Vor-und Nachteile
    Dazu gabs erst vor Kurzem einen langen Thread: freilerner - h?uslicher unterricht - Parents more | Community-Website Ich glaube nicht, dass ich dazu fähig und meine Kinder willig gewesen wären.

    Haltet ihr Wettbewerb ( Competition) im Schulsystem für gesund?
    Heißt: es gibt verschiedene alternative Ausbildungsmöglichkeiten.
    Meinst du AHS und HS statt einer gemeinsamen Gesamtschule für alle? Für uns wärs nicht wünschenswert gewesen, nach unten zu nivellieren. Ich hätte mir mehr Begabungsförderung gewünscht.

    Wettbewerb im Sinn von Benotung=Leistungsvergleich finde ich wichtig und motivierend.

    In welchen Bereichen könnt ihr eure Kinder später sehen?
    Das ist sehr schwer zu sagen, da sich die Vorlieben doch stark ändern aber bei manchen Kindern hat man schon eine vage Ahnung.
    Meine Große wird Ärztin. Die Kleine wird jetzt nach der Matura ein WU-Studium beginnen, aber sie hat noch keine genauen Vorstellungen von ihrem Beruf, sie möchte nur nicht den ganzen Tag vor dem Computer hocken.
     
  3. fst

    fst Gast

    Ich finde vieles gut, mein eigenes Großkind (fast 8J) geht sehr gern in die Schule und dort passt glaube ich alles für sie. Außerhalb der Schule hat sie auch noch ihr kindliches Neugier nicht verloren.

    Sehr, sehr befremdlich finde ich diese Teilung mit 9-10J in gymnasial Kandidaten und NICHT-gymnasial Kandidaten, so wie es hier in Wien scheinbar stattfindet. Ich habe es absichtlich so geschrieben, zumindest als Systemfremde kommt es mir so vor: Gymnasium vs NICHT-Gymnasium.

    "Wünschen" würde ich mir die Gesamtschule, mit viel differenzierten Fachauswahl und Leistungsgruppen (wo es auch klar davon abhängt wie viele Leistungsgruppen die Kinder/Jugendliche besuchen wollen und nicht nur können).
    Bei uns hat man die ganze Zeit Gesamtschule und ich habe zB 10 Fächer für die Reifeprüfung gemacht obwohl 7 üblich wären, in jedem Fach konnte man auswählen ob "höheres" oder "gewöhnliches" Niveau. Natürlich hat man mehr Credits bekommen für das höhere Niveau (bezogen auf Uniaufnahme), aber es war kein Stigma per se das "gewöhnliche" Niveau zu besuchen, war oft eine pragmatische oder strategische Entscheidung.

    Und meiner Meinung nach ist Selbstbestimmung der Weg zur Motivation und Konzentration in der Schule.

    Das dringendste Problem sehe ich in der Mangel an Möglichkeiten und Auswahl für Kinder die eben nicht 0815 sind. Und Inklusion darf nicht als Ausrede verwendet werden eh schon knappe Ressourcen für solche Kinder (va Doppelbesetzungen und externe Hilfen wie Mentoren etc) noch weiter zu reduzieren. So was wäre Raubbau. Natürlich meine ich auch Begabtenförderung, aber eben auch sehr viel mehr für Kinder die sonst besondere Bedürfnisse haben.

    Auch darf es nicht sein, dass Kinder die hier aufwachsen das ganze System als Fremdsprachler durchlaufen, da läuft gewaltig was schief. Da müsste man evtl schon in Kiga schauen, dass Fremdsprachler unter genug Muttersprachler kommen um auch kindliche Sprachvorbilder zu haben.

    Homeschooling: Ich bin nicht dafür geschaffen, bin aber überzeugt es kann funktionieren.

    Wettbewerb: Hmmn, meine Große hat noch nicht Noten in der Schule. Wettbewerb im Sinne von Noten bekommen halt ich wenigstens in der Grundschule für kontraproduktiv. Leistungsanerkennung ist wichtig, aber so?

    Ich begrüße sehr die Einführung der Zentralmatura. MMn soll der Lehrer als Coach fungieren, auf Seite der Kids um sie eben auf die Prüfung vorzubereiten. Dann kann er nicht gleich die Prüfung schreiben und darüber urteilen.

    Wo ich meine Kids sehe? Keine Ahnung, aber wie gesagt die Große wird erst 8J, die Buben sind noch nicht in der Schule. Ich hoffe, dass sie glücklich werden und was beitragen können und, dass ich nicht zu sehr mich im schulischen Wettbwerb einmische.
     
    fst, 1. Juli 2013
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 1. Juli 2013
  4. kiwu2012

    kiwu2012 Teilnehmer/in

    Fest steht auf jeden Fall, dass es in Zeiten der Zentralmatura sicherlich keine andere Oberstufe als das Gym geben wird.
     
  5. Buam2

    Buam2 Teilnehmer/in

    Hallo!


    Nein, ich finde das Schulsystem nicht gut - im Pflichtschulbereich meine ich damit.

    Es ist akzeptabel für Kinder die sich leicht tun....

    Es ist nicht gut für Kinder die sich schwer tun...


    Vom Aufteilen mit 10 Jahren halte ich gar nix.

    Homeschooling stelle ich mir schwierig vor.

    Lg
     
  6. PiQuadrat

    PiQuadrat to π or not to π
    VIP

    PiQuadrat, 2. Juli 2013
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 25. Dezember 2018
  7. kiwu2012

    kiwu2012 Teilnehmer/in

    und dennoch ist es um ein wesentliches leichter, für Kinder die sich lerntechnisch schwerer tun als die allgemeine Schülergruppe eine geeignete Förderung und Hilfe zu erhalten, als für Kinder die begabter sind als der Durchschnitt.

    Warum eigentlich?
     
  8. fst

    fst Gast

    ich finde die Ressourcen sind auch nicht da für die Kinder die sich schwerer tun, also theoretisch ist es zwar klar, dass sie eine Förderung bekommen sollen, in der Praxis reicht es aber bei Weitem nicht aus. Da sind sie in Wirklichkeit echt nicht besser dran als die Begabteren mMn.
    Ich denke aber ein Modulsystem könnte für beide Gruppen sehr vorteilhaft sein.

    Von Ganztagsschule bin ich gar nicht überzeugt. Meine fast 8Jährige ist bis ca 17.30 im Hort und ich will nicht, dass sie die ganze Zeit gezielt gefördert wird sondern sie soll PLatz und Raum haben einfach mit Freunden abzuhängen.
     
  9. Ich finde es sehr, sehr schlecht.

    Es ist teuer und für alle Beteiligten schlecht.
    Die Lehrerinnen sind überfordert und haben einen schlechten Status, hohe burn out Raten und zudem sinds inzwischen ja fast nur mehr Frauen, das ist weder für den Berufsalltag noch für die Schüler gut. Die Qualität sinkt von Jahr zu Jahr, weil das ja nur mehr Leute machen, die kurze Arbeitstage und lange Ferien wollen. Gleichzeitig aber ist es oft eine 60 Stundenwoche.

    Für die Kinder ists schlecht, weil sich alles nach dem unteren Durchschnitt orientiert und letztlich kein Kind das bekommt was es soll. Es werden Potenziale vergeudet, die Langeweile herrscht und es wird den Kindern beigebracht, dass Lernen und Schule grauenhaft ist. Kinder mit Schwierigkeiten werden an den Rand gedrängt, es ist alles auf Defizite ausgerichtet, Erfolgserlebnisse sind nur für die Guten vorgesehen und selbst da nur selten. In der VS gehts noch, aber dann später wird nur mehr auf die Ferien hingearbeitet. Dass die Lehrerinnen auch prüfen und den Prüfungsstoff vorgeben ist extrem schlecht für die Beziehung zwischen Lehrerinnen und Schülerinnen und die Hierarchien sind oft sehr festgefahren, Lehrerinnen verwechseln Hierarchie mit Autorität.

    Für die Eltern ists ebenfalls schlimm, weil die Hauptverantwortung für den Schulerfolg in der Familie liegt und die Eltern somit daheim dieses System stützen müssen, damit ihre Kinder nicht durchs Raster fallen. Damit sind jedoch Konflikte vorgezeichnet und die tun dem Familienleben nicht gut.

    Es gibt endlos Studien dazu wie Schule funktionieren kann. Ist im Ausland vielfach und in allen Variationen ausprobiert, man könnte einfach das was gut funktioniert übernehmen. Alle sind sich einig, dass Gesamtschule mit guter Differenzierung besser ist, als soziale Sortierung mit 10 Jahren. Ganztag ebenfalls, niemand kann begründen, warum der Unterricht um 8.00 oder noch früher beginnen muss. und die Kinder oft erst um 14.00 oder später eine Pause haben. Keiner kann erklären warum ausgerechnet in Österreich keine Arbeitsplätze für Lehrer zur Verfügung stehen, sie keine Computer haben, es keine Sekretärinnen und sonstiges unterstützendes Personal gibt. Warum müssen Klassenreisen, das Essen in der Nachmittagsbetreuung, Nachhilfe, Nachmittagsprogramm etc.etc. von Klassenlehrern organisiert werden und nicht von Leuten, die das besser könnten und wirklich dafür da sind?

    Und das ist erst der Anfang. Alles eckig, nix offen, keine richtigen Aufenthaltsräume, keine flexiblen Räume für Projekte, keine Speisesäle, keine Küchen.

    Am Geld liegts nur bedingt, hauptsächlich fehlts am Willen was zu ändern und da die Eltern selber aus diesem eckigen vorn steht der Lehrer, erst ist Mathe, dann Englisch und dann Deutsch kommen, können sie sich auch nicht vorstellen, dass man Chinesisch oder Türkisch statt Französisch macht oder Theater statt Religion oder Ethik statt EDV. Dass ein Tag auch anders organisiert sein könnte als in 50 Minuteneinheiten und man sogar über Wochen und Monate denken könnte.

    In Österreich heißt Schule immer noch, dass alle dasselbe lernen sollen, die Wahlmöglichkeiten sind Kosmetik.

    Meine Kinder sind sehr gut in der Schule und mögen ihre Klassenkameraden, aber homeschooling ist für uns eindeutig eine Option, die denkbar ist. Je mehr das machen desto besser ist es.
     
  10. BLS

    BLS
    VIP


    Weshalb???

    BLS
     
  11. marmor

    VIP

    Unser Bildungssystem ist eines der teuersten und schlechtesten in Europa. Wien ist noch etwas schlechter als der Rest in Österreich.

    Ich würde viel davon halten wenn die mittels Steuergeld gezahlten Schülertests anonym je nach Schule veröffentlicht werden damit Eltern die qualität der Schulen vergleichen können bevor sie die Kinder in die Schule schicken.

    Dies würde die Qualität von allen Schulen verbessern. Aber das wird der Staat mit seinen eigenen Schulen sicher nicht zulassen.
     
  12. inkale

    inkale Gast

    Ich vermute, weil andere Schulformen wie BHS, HTLs,.... ihre Gewichtung auf anderen als den allgemeinbildenden Fächern haben. Und für allgemeinbildenden Fächern eben ein Standard für die Zentralmatura festgelegt wird.
    BHS, HTLs,... müssen unter der neuen Zentralmatura zwar auch den Mindeststandard erreichen und werden das in den allgemeinbildenden Fächern auch schaffen, aber klassische Oberstufengyms werden diesen Standard sicherlich einfacher erreichen, weil das eben auch der Schwerpunkt dieser Schulform ist.

    Ist für mich aber trotzdem kein Argument ein Kind, dass eine fachspezifische Matura machen möchte in eine Gymmatura hineinzupressen. Denn ein überdurchschnittlichen Standard ist dann interessant, wenn ein Kind in einem der allgemeinbildenden Fächern ein Studium absolvieren möchte. Wenn man nun mit einer fachspezifischen Matura doch zu einem Studium greift, das auf allgemeinbildende Fächer aufbaut, wird man das mehr an Wissen mit dem entsprechenden Interesse auch während des Studiums noch aufholen können.
     
  13. Amber

    Amber Gegenpol

    An welche Tests denkst du da?
     
  14. minecraft1

    minecraft1 Gast

    Wer Geld hat wird in die Bildung selber investieren oder mittels homescoling in die Hand nehmen. Es gibt keine Chancengleichheit, wo gibt's die bitte auf der Welt? Oder habe ich im Job Chancengleichheit?
    selektiv ist auch das Gesundheitswesen.aucht nicht schön, ist aber so.
    auch wenn du nichts davon hältst, manches bleibt immer selektiv, egal welchen schultyp man aus dem Hut zaubern möchte. Da werden die bildungsstandars nichts ändern.
    Und ja logisch, dass das Elternhaus auf die Kinder abfärbt. So neu ist das auch nicht.
     
  15. minecraft1

    minecraft1 Gast

    Schlechteste sicher nicht. Oder hört man von den vorzeigenden schulen auch mal die Kehrseite?wie kann etwas gut sein, von dem man nur eine einseitige Berichterstattung hört?
    Und das Wien eher schlechter ausfällt, liegt ja wohl auf der Hand.
     
  16. inkale

    inkale Gast

    Wahrscheinlich die Bildungsstandards, die es bereits in der 4. und 8. Schulstufe gibt.
     

  17. Du hast leider wenig Ahnung von internationalen Vergleichen, Statistiken und empirischen Erhebungen. Das sind Werkzeuge mit denen man ganz gut feststellen kann wie durchlässig ein System ist und woran der Schulerfolg hängt.

    Wenn du also Österreich mit ähnlich reichen Ländern (außer Deutschland) vergleichst, dann siehst du sehr deutlich, dass der Schulerfolg in Österreich überproportional am Elternhaus hängt. Warum das so ist, ist auch klar: es ist die Trennung mit 10 Jahren und der Umstand, dass sehr viel daheim gemacht werden muss. Wer Akademiker als Eltern hat, hat meist kein Problem damit ein schönes Referat vorzubreiten, Hausübungen zu machen und Nachhilfestunden bezahlt zu kriegen. Wer aus einer finanzschwachen Familie ohne akademische Abschlüsse kommt, hat jedoch nur wenig Chancen auf eine höhere Bildung.
    Man mag von Universitäten halten was man will, aber dass sie hauptsächlich für die Kinder von Akademikern dastehen, ist eindeutig nicht der Sinn der Sache.
     
  18. inkale

    inkale Gast

    Finde ich maßlos überzogen diese Aussage.

    Wenn ich mir die heurigen NMS Absolventen von Kleinkind ansehe, dann gibt es unter den Eltern keinen Akademiker, der mir bekannt ist - aber dafür ein sehr, sehr hoher Anteil an Schülern, die nach der 8. Schulstufe in die Oberstufe, HAK, HTL oder eine BHS mit Matura wechseln.
     
  19. Was du glaubst ist eine Sache, ich denke jedoch, dass Statistik Austria die bessere Quelle für solche Daten ist:
    5% der Kinder von Pflichtschulabsolventinnen und -absolventen, aber 41% der Kinder aus akademischen Elternhäusern erreichen einen universitären Bildungsabschluss

    Welcher Bildungsweg von jungen Erwachsenen eingeschlagen wird, bzw. welcher Bildungsabschluss erreicht wird, steht jedoch nach wie vor in engem Zusammenhang mit dem Bildungshintergrund der Eltern, ist also sozial selektiv. Je höher der formale Bildungsabschluss der Eltern, umso höher ist auch die Wahrscheinlichkeit der Kinder, eine höhere Schule oder eine universitäre Ausbildung abzuschließen.
    Kommen die jungen Erwachsenen aus Familien, in denen die Eltern höchstens die Pflichtschule abgeschlossen haben, erreichen knapp 5% von ihnen einen akademischen Bildungsabschluss, bei jungen Erwachsenen mit akademischem Bildungshintergrund sind es hingegen 41% und im Gesamtdurchschnitt 12%. Umgekehrt zeigt sich, dass die Wahrscheinlichkeit der Kinder, nur einen geringen formalen Bildungsabschluss zu erreichen, umso höher ist, je geringer die formale Schulbildung der Eltern ist. Knapp ein Drittel der Kinder aus Elternhäusern, in denen höchstens die Pflichtschule abgeschlossen wurde, schließen auch selbst keine weiterführende Schul- oder Ausbildung ab.



    http://www.statistik.at/web_de/presse/056158
     
  20. Sino

    Sino Teilnehmer/in

    Ja und? Was sagt uns das? Dass vielleicht auch Faktoren wie Bildungsaffinität der Eltern oder sogar noch schlimmer...Genetik (pfui, pfui, Intelligenz wird ja auch vererbt) verantwortlich sind, nicht nur ein wie auch immer konstruiertes Schulsystem?
     

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