1. odette

    odette Teilnehmer/in

    nachtrag:
    unterschied freilernen - hausunterricht:
    beim freilernen dürfen kinder wirklich frei lernen also jenseits von starren plänen oder unterrichtszeiten das ziel wäre auch das kinder keine prüfungen ablegen müssten während beim
    häuslichen unterricht schon nach lehrplan auf prüfungen hin gelernt wird

    ich werde versuchen eine gute mischung zu finden da ich einerseits leider (noch) nicht genug kraft und erfahrung habe gegen den prüfungszwang anzugehen andererseits aber auch schauen möchte das meine kids ihren Lerneifer so gut wie möglich selbst in ihre bahnen halten :)
     
  2. hejoka

    VIP

    Zur Prüfung:
    Das sehe ich nicht als Problem beim Häuslichen Unterricht.
    Ausser die Eltern schaffen es nicht, sich von den eigenen oft negativen Erfahrungen zu distanzieren und übertragen das auf die Kinder.

    Problematisch beim Häuslichen Unterricht ist meines Erachtens, dass weder ein freiwilliges Wiederholen, wenn das Kind noch Zeit zum reifen braucht oder ein Überspringen möglich ist.

    Gruss
    Manuela
     
  3. anroma

    anroma Teilnehmer/in

    Mein Kind besucht zwar ganz normal die Schule, aber dieses Thema interessiert mich einfach.

    Ich stelle mir vor, dass die bereits angesprochenen Problematiken mit sozialem Kontakt usw. jetzt nicht das ganz große Problem sind, weil man diese eben in diversen Workshops, Ausflügen, usw. durchaus pflegen kann.

    Meine Überlegungen gehen bereits weiter, nämlich in die Berufswelt.
    Meine Bedenken sind einfach, ob ein Mensch, der nur häuslichen Unterricht kennt, dessen einzige "Respektspersonen" die eigenen Eltern sind, dann nicht Probleme im Berufsleben hat, wenn es darum geht, sich einem oder in den meisten Fällen mehreren Vorgesetzten unteordnen zu müssen, aber auch im Team mit anderen Kollegen arbeiten zu müssen.

    "Zwingt" man diese Menschen mit häuslichen Unterricht nicht in die Selbstständigkeit, weil sie eben mit Vorgesetzten, mit Kollegen, mit Teamarbeit nicht klar kommen?

    Gibt es Erfahrungswerte, wie es den Kindern dann später im Berufsleben geht?
     
  4. Sino

    Sino Teilnehmer/in

    Ich lese interessiert mit und werde irgendwie den Eindruck nicht los, dass es in der Realität dann doch nicht so klappt, wie man sich's erträumt hat
    In diesem Fall würd ich mir dann aber echt Gedanken machen, ob ich als Lehrerin vielleicht versagt habe. Wer sagt, dass es an der Unreife des Kindes liegt und nicht an der Unfähigkeit der Mutter? Habt ihr diese Versagensängste nicht?

    Und rein organisatorisch: Warum sollte es nicht möglich sein, die Externistenprüfung zu einer höheren/niedrigeren Schulstufe als ursprünglich vorgesehen abzulegen?

    Zur 16-jährigen wollte ich noch fragen: Bleibt die dann allein, während der Rest der Familie im Warmen überwintert? Fernlehre wird's ja vermutlich nicht geben, oder seid ihr Eltern die Lehrherren?
     
  5. odette

    odette Teilnehmer/in

    die 16 jährige wohnt alleine beim lehrherrn die ist versorgt :)
    davon abgesehen habe ich keine versagensängste warum auch?
    ich bin sogar sicher das sie die schule so viel besser absolvieren

    wegen der vorgesetzten im späteren berufsleben
    warum sollen sie denn nicht damit klar kommen? das argument erscheint mit schon etwas "komisch" und undurchdacht...
     
  6. anroma

    anroma Teilnehmer/in

    Warum findest du dieses Argument komisch und undurchdacht?
    Wo lernen Kinder im häuslichen Unterricht, im Team zu arbeiten, wo lernen sie, dass nicht nur die Eltern etwas zu sagen haben, sondern auch fremde Personen, die später mal sogar um Einiges jünger sind, als man selbst?

    Mein Sohn besucht die 1. AHS, da werden Projekte durchgeführt, die im Team erarbeitet werden, Teamarbeit wird aber auch im regulären Unterricht gefördert, bspw. hat mein Kind kommenden Dienstag ein Referat, das er gemeinsam mit einem Mitschüler vorbereiten, erarbeiten und vortragen soll.
    Das sind doch Punkte, die man bei häuslichem Unterricht gar nicht bieten kann, auch unter Geschwistern nicht, weil es einfach ein Unterschied ist, ob ich etwas gemeinsam mit einem Familienmitglied erarbeite oder mit einem "Fremden".

    Ich denke mir, dass Teamfähigkeit auch im gewissen Sinne erlernt werden muss und jetzt nicht zwangsläufig eine Charaktersache ist.
     
    anroma, 28. Mai 2013
    , Zuletzt bearbeitet: 28. Mai 2013
    #26
  7. Sino

    Sino Teilnehmer/in

    Und wenn dein Kind dir mal vorwirft, du hast irgendwas schlecht erklärt und er/sie hat's deshalb nicht kapiert?

    Bei mir maturiert jetzt die Jüngere. Obwohl ich in den meisten Fächern bis zum Schluss mithalten konnte, glaube ich nicht, dass ich es fachlich/inhaltlich so gut hingekriegt hätte wie die Lehrer. Motivationstechnisch eventuell.
     
  8. Sino

    Sino Teilnehmer/in

    Das Problem ist vor allem, dass jemand etwas zu sagen hat, der vielleicht relativ inkompetent ist und man muss sich trotzdem in die Hierarchie fügen.
     
  9. anroma

    anroma Teilnehmer/in

    Wem sagst du das :(
     
  10. anroma

    anroma Teilnehmer/in

    Ich denke, das berühmteste Beispiel für häuslichen Unterricht ist die Kelly-Family, wo jeder entweder nur für sich, oder man gemeinsam als Familie, auftritt und arbeitet.
    Ich kenne kein Mitglied der Kelly-Family, das einem anderen Beruf nachgeht, als der Musik, das einen anderen Beruf erlernt hätte.
    Und in dem Fall war der Vater ursprünglich Gymnasium-Lehrer.
     
  11. odette

    odette Teilnehmer/in

    davon abgesehen das ich mit der kelly familie gar nichts am hut habe :)

    warum arbeiten meine kinder zu hause nicht im team?
    wie kommt ihr darauf das hier soo strenge hierachien herrschen?

    ich denke ihr seid gedanklich noch so im system gefangen das es für euch nur geht wenn es einen boss gibt und alle spuren :)

    aber die berufliche zukunft läuft darauf hinaus das menschen immer mehr frei arbeiten müssen/sollen
    das sie lernen sich alleine fortzubilden, alleine neue wichtige kompetenzen zu entwickeln

    leider ist unser schulsystem immer noch auf frontalunterricht aufgebaut und unsere schüler bekommen alles vorgebetet lernen punktuell für eine prüfung und nachher ists wieder vergessen

    das passiert beim frei lernen nicht :9
    wenns wirklich interessiert der kann mal unter
    www.freilernen.at
    oder www.pro-lernen.ch nachlesen wie das funktionieren kann.

    das wichtigste ist nun mal sich vom system frei machen im kopf :) und dann ist alles möglich
     
  12. hejoka

    VIP

    Beim freiwilligen Wiederholen = Prüfung geschafft, fachliches Wissen vorhanden, aber Kind würde ein Jahr länger Zeit brauchen, sehe ich nicht die Unfähigkeit bei den Eltern.
    Deshalb hätte ich da keine Versagensängste.

    Ich kenne auch keinen Fall in Wien, bei dem ein Kind die fachlichen Anforderungen nicht erfüllen konnte und bei der Prüfung durchgefallen ist.

    In der normalen Regelschule wird ja auch meistens freiwillig wiederholt und selten weil das Kind den Stoff nicht schafft und negativ beurteilt wird. Und wenn, dann gibt es dafür meist andere Gründe zB Sprachprobleme usw.


    Ganz einfach: weil der Stadtschulrat es nicht zulässt. Punkt. Aus.
    Auch wenn alle Beteiligten davon überzeugt sind, dass es für das Kind besser wäre.

    Gruss
    Manuela
     
  13. naturtrueb

    naturtrueb Teilnehmer/in

    meine schwägerin praktiziert mit ihren 6 kindern auch "homeschooling".
    allerdings machen die amis das so gut wie nie im alleingang, sondern schliessen sich zu einer homeschooling-co-op zusammen. sprich: mehrere familien, die ihre kinder zuhause unterrichten bilden eine homeschooling-cooperation. für fremdsprachen, wenn kein elternteil diese beherrscht, und später dann auch für oberstufenfächer werden von den eltern privatlehrer gesucht, die dann mehrere kinder unterrichten.
    ausserdem werden GEMEINSAME unterrichtsstunden abgehalten, in denen die kinder auch projekte machen, und so.

    meine schwägerin hat mich, als wir über häuslichen unterricht nachgedacht habe (und es immer noch tun) sehr ermuntert, es zu versuchen, aber mit dem zusatz "find other families who so homeschoolling as well. because its almost impossible to do it all alone, and it is way better for the kids to be part of a group!".
     
  14. hejoka

    VIP

    Nein, nicht alleine, sondern im Team.
    Die meisten heutigen Probleme lassen sich nicht mehr von einer Person alleine lösen, sondern nur durch Teamarbeit, weil sie viel zu komplex sind.
    Und genau das Erlernen der Teamarbeit ist im häuslichen Unterricht nicht umsetzbar.
    Weil wenn ich einem 8 jährigen eine knifflige Aufgabe gebe, wird der 6 jährige daran verzweifeln und der 10 jährige die Antwort wissen.

    Gruss
    Manuela
     
  15. naturtrueb

    naturtrueb Teilnehmer/in

    genau deswegen rät mir meine schwägerin, sowas nie alleine durchziehen zu wollen! ;)
     
  16. Sino

    Sino Teilnehmer/in

    Dann bist du aber schon wieder Richtung alternativ aufgezogene "Schule" unterwegs...wo definiert man die Grenze zwischen häuslichem Unterricht und Schule?
     
  17. anroma

    anroma Teilnehmer/in

    Es geht ja jetzt nicht nur um Problemlösungen.
    Ich hatte in der letzten Firma ein völlig selbstständiges Aufgabengebiet, dennoch war ich von Informationen des Teams abhängig, mussten Prioritäten im Team besprochen und geklärt werden, und ein nicht unwesentlicher Punkt: ich konnte - auch als Mutter eines Minderjährigen - nicht in Urlaub gehen, wann ich es wollte, wann Kind mich gebraucht hätte, ich MUSSTE das im Team klären, weil wir bei Vertretungen, etc. voneinander abhängig waren - zwar die anderen mehr von mir, als umgekehrt - dennoch war eine Abhängigkeit da.

    Zudem stelle ich mir die Frage, wie soll ein junger Mensch, der 18 Jahre oder länger gewohnt war, den Winter im warmen Ausland zu verbringen, dann zu Hause zu sein, wann er es wollte, wann die Eltern es wollten, damit klar kommen, dass man plötzlich nicht mehr dann im Ausland leben kann, wann man es möchte, ohnehin nur noch 5 Wochen Urlaub hat und diese 5 Wochen auf das Wohlwollen der Kollgegen angewiesen ist.

    Deshalb meine Befürchtung, dass man Kinder, die man bis zur Matura zu Hause unterrichtet, zur Selbstständigkeit zwingt, weil sie mit den Herausforderungen als unselbständig Erwerbstätiger deshalb nicht klar kommen, weil sie diese Art von "arbeiten", von Dynamik nie erlernt haben.
     
  18. anroma

    anroma Teilnehmer/in

    Ich würde es als "elternverwaltenden Unterricht" sehen, der Unterschied ist, dass in den diversen Häusern, Wohnungen unterrichtet wird, anstatt in einem Schulgebäude, und da nur in Ausnahmefällen von Lehrern, ansonsten von den Eltern selbst.

    DAS sehe ich durchaus als Alternative, weil eben auch Teamarbeit, Abhängigkeiten voneinander, usw. einfließen.
     
  19. Ist doch ein riesiger Unterschied ob ich mich mit andern Freilernen für ein Projekt zusammentue und die Kinder daran arbeiten lasse oder ob die Kinder tagtäglich in einem Raum mit 25 andern Kindern sitzen und vorn wird der Lehrstoff runtergebetet. "häuslicher Unterricht" muss ja nicht immer im selben Haus stattfinden sondern kann mal in einer Küche und das andere Mal in einem Museum sein ;)
     
  20. minnimaus

    VIP

    Mit einer ganzen Gruppe ist man aber schon viel gebundener (an Zeiten, Örtlichkeiten etc.), als mit den eigenen Kindern.
    Homeschooling hat schon auch seine Tücken. In der Klasse meiner Tochter sind in diesem Jahr 2 amerikanische Buben dazugekommen, die daheim unterrichtet wurden. Es fehlt an der Selbstorganistion, an der Arbeitshaltung, an der Anpassung an einen "normalen" Schullalltag mit Pausen und Unterrichtszeiten usw. Viele Dinge müssen sie jetzt erst (mit 13 Jahren) mühsam lernen. Beide gehen übrigens sehr gerne in die Schule und schätzen vor allem die große Gruppe und dass sie jetzt Freunde haben.
     
    minnimaus, 28. Mai 2013
    , Zuletzt bearbeitet: 28. Mai 2013
    #40

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