1. minnimaus

    VIP

    Nochmals, ich befürworte die Sitzpausenstrafe keineswegs, aber:
    Das Kind hat gegen irgendeine Schulregel verstoßen, offensichtlich in der Pause sich und/oder andere gefährdet und nun Sitzpausen verordnet bekommen. Diese Entscheidung der Lehrkraft muss ich mittragen. Sollte es öfter der Fall sein, würde ich das persönliche Gespräch suchen und die Sanktion hinterfragen. In der Schule gelten nun einmal andere Regeln als daheim, da müssen klare Grenzen gesetzt werden.

    Stell dir doch einmal vor, dein Kind hätte etwas angestellt und du sprichst ein Süßigkeitenverbor für x Tage aus. Dann kommt die Schwiegermutter und bringt eine Tafel Schokolade für das Enkelchen und erklärt, die Strafe der Mama ist Quatsch,weil sie doch in keinem Zusammenhang mit der Missetat steht, iss ruhig die Schokolade. Wie würdest du reagieren?
     
  2. striezerlhase

    striezerlhase Teilnehmer/in

    Da hast du natürlich Recht. Dafür habe ich auch in meinem ersten Beitrag erwähnt, dass ich mit der Lehrerin ein persönliches Gespräch führen würde, da ich diese Strafe nicht für richtig ansehe. Ich rede vor meinem Kind aber nicht "schlecht" über Lehrer bzw. stelle Entscheidungen in Frage.
     
  3. minnimaus

    VIP

    Ich gebe zu, dass es manchmal nicht leicht ist, eine Lehrerreaktion nachzuvollziehen, man war schließlich nicht dabei und das eigene Kind tut einem leid. Außerdem ist es mein Kind, da hat kein anderer zu strafen:eek:.
    Lehrer haben nur wenig Möglichkeiten zu strafen, Sitzpause ist halt eine davon. Was mich interessieren würde: Wie wäre die Reaktion der Eltern, wenn das Kind statt sitzen nun xxLiegestütze machen müsste?
     
  4. Mum02

    VIP

    Meine Tochter ging in eine ganz normale Volksschule und hatte eine recht liebe ältere Lehrerin. Wenn sich Kinder in der Pause so verhalten haben, dass sie sich und andere in Gefahr gebracht haben (mit Schultaschen werfen, herumtoben, andere stoßen etc), dann hats auch Sitzpausen gegeben. Find ich nicht schlimm, die Lehrerin ist für die Sicherheit aller (!) Kinder in der Pause verantwortlich.

    Wenn mein Kind so eine Mitteilung bekommen hätte, würde ich mich als erstes fragen, was mein Kind gemacht hat, dass es notwendig war, solche Maßnahmen zu setzen. Ich nehme mal an, die Lehrerin macht das nicht zum Spaß.

    Was sonst noch in dieser Schule oder Klasse falsch läuft, weiß ich nicht (hab nur diesen Faden gelesen) aber ich würde mal ein Gespräch mit der Lehrerin suchen.

    Lg mum02
     
  5. striezerlhase

    striezerlhase Teilnehmer/in

    Ich möchte noch erwähnen, wenn die Sitzstrafe für 1-2 Pausen oder einen Tag gilt, würde es für mich auch noch passen. Ich finde eine Woche einfach zu lang.
     
  6. Mylena

    Mylena Teilnehmer/in

    In der Pause im Konferenzzimmer sitzen (eine andere Form von Sitzpause kenne ich nicht) heißt bei uns: Der Schüler hat sich gefährdend verhalten. Für die Eltern ist das so oder so ein Termin mit der Direktion.
     
  7. kotuko

    kotuko Teilnehmer/in

    Aber dann soll bitte auch die Lehrerin dafür sorgen, dass diese Sanktion eingehalten wird und nicht einen Mitschüler damit beauftragen.. Das macht nur nur ein schlechtes Klima unter den Klassenkameraden.

    Es gibt Sanktionen die sinnvoller sind z.b. Einen Aufsatz über das geschehen schreiben oder einen Zapfen rechnen, fünf Runden im Turnsaal laufen lassen.. Aber ein Kind Eine! Woche in jeder Pause zum sitzen zu verdonnern ist ja fast schon sadistisch.
     
  8. Mylena

    Mylena Teilnehmer/in

    Dann frag sie. Warum schaffst du das nicht? So badet dein Junior ja wirklich was aus für euch. Das ist für dich lustig? Hin- und Hergeschreibe. Was soll das bringen? :confused:

    Mit deiner "Liebsten sprichst du stundenlang Szenarien durch". Hier wirfst du ein Thema nach dem anderen raus. Spar dir die Zeit und komm endlich mal in die Gänge.
     
  9. inkale

    inkale Gast

    Fände ich besser.

    Ich weiß schon, dass die Eltern hier sehr kontrovers sind und es einen gemeinsamen Nenner nicht geben wird.
    Dass Regelverstöße von Schülern Konsequenzen haben sollen, finde ich absolut richtig und notwendig.
    Und ja, irgendwas mit Bewegung würde ich noch allemal zielführender halten als eine Sitzpause, die dazu führt, dass die Energie der Kinder nicht kontrolliert hinaus kann.

    Es ist wirklich bedenklich wie sehr die Bewegungsmöglichkeiten der Kindern im Schulalltag eingeschränkt werden.
    Wenn sie Turnen haben und dann klappt es beim Anstellen nicht, fällt oft genug der Turnunterricht aus.
    Wenn es irgendwelche anderen Projekte gibt, deren Fertigstellung Priorität haben, geht das häufig zu Lasten der Turnstunde.
    Viele Schulen bieten gar nicht mehr die Möglichkeit, dass Pausen auch im Schulhof verbracht werden dürfen. Laufen im Schulhaus ist verboten, no na.

    Wenn es dann noch soweit kommt, dass Sitzpausen als adäquates Mittel angesehen werden um Kindern Disziplin beizubringen, dann frage ich mich wirklich wohin das führen soll - es ist doch Pädagogen bekannt, dass Konzentrations- und Aufnahmefähigkeit durch Bewegung sehr gefördert und unterstützt werden kann.
     
  10. gartenzwerg

    gartenzwerg linke emanze

    erste maßnahme muss sein, diese schwachsinnige sanktion nicht hinzunehmen und dieses - wenn man nicht gleich am nächsten tag in der schule erscheinen kann, weil manche leute erwerbstätig sind, und nicht einfach daheim bleiben können, mit dem argument eine bescheuerte lehrerin zu besuchen- und sobald möglich mit ihr zu reden.
    in erster linie würde ich aber klarstellen, dass ich diese unsinnigen sanktionen nicht akzeptieren werde.

    einmal hat meine große deshalb klasse gewechselt, weil eine bescheuerte neue lehrerin kam, die sichs voll auf kollektivstrafen für kleinigkeiten stand (in einer öffentlichen reformpädagogischen mehrstufenklasse).
    ich finde übrigens einzelstrafen wie zb. die oben angeführte (Sitzpause auf dauer) ebenso schwachsinnig, und auch da wär ich bei der lehrerin gewesen.

    keinesfalls würde ich jedoch, wenn mein kind sich ausweint was so in der schule abläuft, die lehrerin verteidigen, wenn ich der ansicht bin dass sie sich schlecht den kindern gegenüber verhält. und ich hatte im allgemeinen immer ein gutes verhältnis zu den lehrern und lehrerinnen, eben mit einigen ausnahmen und da nehm ich mir das recht heraus mein kind zu schützen.
     
  11. gartenzwerg

    gartenzwerg linke emanze

    gerade bei "strafenden" lehrpersonen haben wir uns immer besonders blöd aufgeführt, weil es erstens nur einmal pro stunde eine strafarbeit gab und weil es als cool galt. besonders beliebt war "im eck stehen müssen und dort lehrer zur weißglut treiben")
    die liegestütze hätte sich die lehrerin aufzeichnen können, aber volksschüler kann man natürlich noch einschüchtern damit (hat meiner auch gemacht), aber die kinder können dadurch eben auch lernen dieses system für sich zu nutzen.

    die lehrpersonen die ruhig blieben, mit den kindern sprechen wollten (ja auch das ist eine möglichkeit, mit dem kind das fehlverhalten zu besprechen. gemeinsam nach lösungen suchen), waren keine herausforderung, da waren wir im allgemeinen motiviert und lämmchen.
     
  12. minnimaus

    VIP

    @gartenzwerg
    Genau darum ging es mir, dass man Dinge in einem Gespräch klären soll und Äußerungen wie "Das würde ich nicht dulden" oder "Da würde ich mein Kind keinen weiteren Tag hinlassen" lächerlich und unkonstruktiv finde.
    Die Frage nach den Liegestützen habe ich gestellt, weil das ein Lehrer meines Sohnes macht und damit massenhaft Proteste der Eltern kassiert.
    Ansonsten bin ich völlig deiner Meinung, ein Lehrer-Schüler-Gespräch bringt in jedem Fall mehr als eine Sanktion (vor allem, wenn ich mir als Lehrer "damit selbst ins Knie schieße" wie etwa bei Sitzpausen).
     
    minnimaus, 20. Dezember 2012
    , Zuletzt bearbeitet: 20. Dezember 2012
  13. inkale

    inkale Gast

    Ja, absolut.
    Und das ist das, was man an den Beiträgen von Pipo vermisst.
    Sowie eine positive Grundeinstellung. Denn 100% Übereinstimmung mit den eigenen Vorstellungen wird es nie geben und es immer eines Kompromisses bedürfen.

    Bin selber heut gerade ganz positiv gestimmt - hatte mit einer Lehrerin heute um 19 Uhr ein langes und sehr konstruktives Gespräch, das sicher nicht einfach war. Und letztendlich wissen wir, dass wir beide am gleichen Strang ziehen.
     
  14. Mylena

    Mylena Teilnehmer/in

    Ich kenne ja AHS und Pflichtschule.

    In der AHS war/ist das die Methode der Wahl. Funktionierte in 90% der Fälle gut bis sehr gut. In der NMS? Mal so und mal so. Wie der Schüler halt so drauf ist. Wenn nicht? Tjo. Dann nicht. Es bleibt das Gespräch mit den Eltern. Telefonisch. Es kann nicht jeder jeden Tag reinkommen? Verlangt auch niemand. Ich verstehe, wenn Lehrer mit Kindern nicht mehr turnen gehen. Kann ich sie nicht (mehr) bremsen? Da ist die Verletzungsgefahr zu hoch. Immer mehr Schüler (er)kennen bei Konflikten ihre Grenzen nicht. Verbal und körperlich.

    "Im Allgemeinen"? Nein. War für mich eine traurige Lektion. Vor der Pflichtschulzeit war ich 100% deiner Meinung.
     
  15. gartenzwerg

    gartenzwerg linke emanze

    ich würd es nicht dulden und genau das würde ich auch so mit der lehrerin besprechen.
    es gibt einfach dinge die nicht akzeptabel sind, da ändert auch ein gespräch nichts daran.
    klar! ist auch inakzeptabel.
    genau so ist es!
     
  16. Mylena

    Mylena Teilnehmer/in

    Darum ist der positive und direkte Elternkontakt so wichtig.:)
    Oft kommen Eltern schon mit so einer argen Abwehrhaltung. Erwarten zu hören, wie "böse" ihr Kind nicht ist. Wie schlimm, wie schlecht. Kinder erzählen halt schon auch mal nicht die ganze Wahrheit zu Unterricht und Lehrperson.
    Meine Gespräche haben (meist) andere Inhalte. Wie können wir gemeinsam auf das gemeinsame Ziel hin arbeiten? Wie kommt das Kind wieder in die Spur? Welche Gewichtungen haben die Eltern? Welche hat die Schule? Wie kann man das vereinbaren.

    Das fehlt mir bei dem TE total. Was soll das Briefchen schreiben?
     
  17. gartenzwerg

    gartenzwerg linke emanze

    wenn ein schüler andere oder sich selbst zb. beim turnen gefährdet ihn bis zur klärung nicht mitturnen zu lassen ist durchaus nachvollziehbar.
    in der KMS meiner tochter gabs halt auch die möglichkeit mal bei der direktorin zu lernen wenns mit einem schüler wirklich gar nicht ging. und da gabs dann auch gespräche - die meiner ansicht nach sehr respektvoll geführt waren-.
    kinder bei denen keine einsicht, oder kompromissfähigkeit zu erreichen ist, werden auch durch strafen - und seien sie noch so blöd- nicht dazu gebracht werden sein verhalten zu ändern.
    strafen bewirken entweder angst vor sanktion, oder das system für sich nutzen. beides sollte nicht sinn der schule sein (ebenso gilt letzterer satz natürlich auch für innerfamiliären umgang)
     
  18. Mylena

    Mylena Teilnehmer/in

     
  19. minnimaus

    VIP

    Angenommen, ich würde Sitzpausen als Lehrer verhängen. Dann würdest du in den Pausen dein Kind beaufsichtigen, denn genau das würde ich bei dieser Haltung von dir verlangen, wenn dein Kind sich oder andere gefährdet.
     
  20. kiwu2012

    kiwu2012 Teilnehmer/in

    und was dann, sollten diese Kinder damit einen Freibrief erhalten, da eh keine Einsicht da ist. Müssen die anderen eben akzeptieren, dass jenes Kind alle Regeln brechen darf ohne irgendetwas befürchten zu müssen??

    Oder entfernt man diese Kinder dann aus der Klassengemeinschaft, da unzumutbar für alle anderen Schüler und auch die Lehrer??
     

Diese Seite empfehlen